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09.01.2003
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5:43 Minuten. Das sollte reichen... Länger würde Shane Carpenter nicht benötigen, um seinen Job zuende zu bringen. Er atmete tief durch und beugte sich wieder über das Gewirr aus Drähten und Kabeln, das sich vor ihm ausbreitete.
Auch unter größter körperlicher Anstrengung wusste er genau, was er zutun hatte, und wie sein nächster Handgriff aussehen sollte. Dafür war er ausgebildet.
Sollte sich etwas unerwartetes zutragen, so hatte er für jede mögliche Situation ein Ass im Ärmel, doch wenn alles nach Plan verlief, dann war er hier in spätestens fünf Minuten fertig.
Mit dem Auge eines Experten betrachtete er den dicken Kabelstrang, der sich um die massive Metallstange
wandt, die die gesamte Konstruktion stabilisierte. vorsichtig schob er ihn an der Stelle beiseite, an der er in den runden Aluminiumzylinder eintrat, in dem auf der anderen Seite ein Display und ein Tastenfeld eingebettet war. Darunter befand sich eine kleine Öffnung, in die einige Kabel hineinführten. Der Rest verlief durch das runde Gehäuse direkt zu der unscheinbaren grauen Plastikkiste, die hinter den anderen Gerätschaften auf dem Boden stand. Vollgestopft mit dem höllischsten Zeug, das es zu kaufen gab, sah sie doch eher wie eine vergessene Lunchbox. Abgesehen von den anderen Standartgimmiks, wie zum Beispiel den unsichtbaren Laserstrahlen, die von kleinen Projektoren abgegeben und von kleinen Rezeptoren wieder
aufgefangen wurden, die an der Innenwand des tonnenförmigen Panzers, der sich um die Eingeweide der Höllenmaschiene schwung, angeordnet waren, war der Aufbau des Apparats vergleichsweise einfach.
So schien es auf den ersten Blick.
Carpenter wandte sich wieder dem kleinen Loch zu, in das drei Drähte verschwunden waren. Lagen die restlichen Kabel darüber, so konnte man es leicht übersehen. >Hier fängt der Spass erst richtig an.< Neben ihm auf dem Beton lag seine Ausrüstung. Alles was er benötigte, um an so einem Gerät zu arbeiten. Ohne hinzusehen zog er routiniert einen Schraubenzieher aus seiner Lasche und drehte die Schrauben, die die Abdeckplatte befestigten, auf und legte sie beiseite. Er machte dich nicht mehr die Mühe jedes Mal die Infrarotbrille aufzusetzen, um die mit blossem Auge nicht erkennbaren Laserbahnen zu erkennen, die oftmals über seinem Arbeitsbereich lagen, da sie nach einem Schema angeordnet, das er beinahe auswendig kannte, und das man umgehen konnte, wenn man die richtigen Tricks beherrschte.
4:27 Ein Blick auf seine Uhr, die er neben das Display gelegt hatte, machte ihm wieder einmal unmissverständlich klar, dass die Zeit gegen ihn arbeitete. Zügig machte er sich an die nächsten 4 Schrauben, um die zweite Platte, die ihm die Sicht auf das gesamte Netzwerk aus Kabeln, Stabilisierungsstreben und Laserschranken nahm.
Als sein Schraubenzieher gerade die dritte Schraube herausdrehte, ließ ihn ein lautes Knacken zusammenfahren. Es kam aus seinem Kommunikator, den er neben sein restliches Equipment gelegt hatte.
Eine Stimme flüsterte, durch das starke Rauschen kaum zu verstehen: >Carpenter! Melden!<. Shane Carpenter antwortete nicht. Er blickte gebannt auf die Schraube, die unter seinem Schraubenzieher weggerutscht war, als er sich erschreckt hatte. Sie war direkt in das Gewirr aus Kabeln gefallen und war immernoch nicht zum Stillstand gekommen. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie das kleine Metallteil über die Bodenplatte kreiselte, bis es schließlich stehen blieb. Carpenter nahm einen tiefen Atemzug und holte die Schraube mit einer Pinzette zwischen den Kabeln hervor.
Er wischte sich seine schweissnassen Hände an seiner Polizeiweste ab. Das hätte leicht ins Auge gehen können, solche Fehler durfte er sich nicht mehr erlauben. >Es sei denn, ich wollte den gesamten Block in Schutt und Asche legen!< . Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Er erklärte sich seine kleine Unachtsamkeit durch seinen Bedarf an Übung und widmete sich dem Störenfreid am anderen Kommunikator. Es war Simon Masters, der unten in der Eingangshalle Stellung bezogen hatte und ihn zur Eile ermahnte. Wieder sah er auf seine Armbanduhr.
2:52 Fluchend hob er die zweite Abdeckplatte von dem Metallkasten, in dem die elektronischen Stolpersteine zum Verhängnis für einen 0815 - Bombenspezialisten werden sollten. Durch seinen leichtsinnigen Fehler geläutert setzte Carpenter seine Infrarotbrille auf, um auf Nummer sicher zu gehen. Er stutzte. Es waren keine Laserbarrieren zu sehen.
2:14 und er wusste nicht, was es mit den Laserschranken auf sich hatte. Nervös nahm er den dicken Kabelstrang noch einmal genau unter die Lupe. Einer der Drähte verlief durch eine schwarzes Kästchen. Das könnte es sein. Wieder krachte der Kommunikator. Masters` Stimme brüllte, um die Geräuschkulisse, bestehend aus ratternden Projektilwaffen, grausamen Schreien und zuletzt wohl einer explodierenden EMPGranate, zu übertönen. Doch dann wurde alles von Statik überlagert und es war unmöglich auch nur das geringste zu verstehen. Carpenter schleuderte den Kommunikator gegen die steinerne Wand.
1:09 Dicke Schweissperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Eine ungeheure Wut loderte in ihm auf und er rüttelte an dem für die Laser zuständigen Draht, ohne auf Schäden zu achten. Ein leises Surren ließ ihn aufhorchen. Ein Blick durch die Infrarotbrille gab die rot schimmernden Laser zu erkennen. Plötzlich waren die Schüsse ganz in seiner Nähe zu hören.
>0:35 und keine Zeit zum Nachdenken!< Er legte die Abdeckplatten wieder an ihren Platz, keine Zeit die Schrauben reinzudrehen. Sie werden gleich hier sein. Der Schweiss lief ihm in die Augen. Was ist mit Masters? Was ist da unten los? Ein weiterer Blick auf die Uhr.
0:26 Er kontrollierte die Verbindung zum Plastikkasten und schob den gesamten vorderen Teil der Maschine in das Gehäuse und drehte es zweimal um die eigene Achse, bis es fest verankert war. Er warf seine Werkzeuge in die Tasche und einen letzten Blick auf die Uhr.
...3...2...1
Ein schrilles Pfeifen ertönte. allerdings nicht von dem Apparat, sondern von seiner Uhr. Der Countdown war abgelaufen, er war fertig, die Bombe war scharf. Er lag genau im Zeitplan. Langsam entspannte er sich wieder. Er hatte es geschafft. Das war sein persönliches kleines Präsent an die Allgemeinheit, an die Medien, aber vor allem an ihn selbst. Sein eigenes kleines Inferno. Einen Moment lang stand er nur da und blickte auf die roten Zahlen und Buchstaben auf dem Display seines Werks. Dann wandte er sich ab und stürmte aus dem Zimmer. Sofort wurde der lange Korridor vom Mündungsfeuer mehrerer automatischer Waffen erhellt. Verwirrt blieb er stehen. Er blickte an sich herunter. Einschüsslöcher waren auf der dunkelblauen Polizeiweste zu erkennen, die ihm erst den Eintritt in die oberste Sicherheitszentrale ermöglicht hatte. Seine Hände waren blutverschmiert, als er langsam in sich zusammensackte, und auf dem Boden liegen blieb. Die Schützen stürmten über ihn hinweg, in die Abstellkammer, in der er einige Stunden gearbeitet hatte. Er zählte:>Eins, Zwei, Drei, Vier.... und wenn ihr Tausend wärt! Ihr kommt zu spät.<
Einer von ihnen beugte sich über ihn, doch er merkte es nicht. Er hatte die Augen geschlossen und genoss seine letzten Sekunden, bis er in der unendlichen Dunkelheit versank. Shane Carpenter war tot.

 

Hallo Hirnblume!

Deine Geschichte finde ich insgesamt mittelmäßig. Das Herumbasteln an den Gerätschaften wirkt für mich gut umschrieben; was mir persönlich fehlte, waren noch mehr Hintergrundinformationen.
Anfangs denkt man, der Polizist entschärft die Bombe, was mir logisch erscheinen würde; zum Ende hin erfährt man, dass das Gegenteil der Fall ist. Jedenfalls gelingt ihm sein Vorhaben, die Bombe ist scharf, er läuft aus dem Zimmer und wird erschossen. Irgendwann danach zündet die Bombe sicherlich.
Für mich bleiben da noch einige Fragen offen. Die Sätze

Das war sein persönliches kleines Präsent an die Allgemeinheit, an die Medien, aber vor allem an ihn selbst. Sein eigenes kleines Inferno.
deuten zwar auf die Beweggründe für sein Tun hin; viel kann ich mit ihnen aber nicht anfangen. Ich persönlich würde also noch ein wenig intensiver auf das Motiv eingehen, wieso er die Bombe scharf stellt.

Ein paar diverse Fehler sind noch drin; würde dir also raten, den Text noch einmal Korrekturzulesen. Kann dir auch gerne dabei helfen, falls du die betreffenden Stellen nicht selbst finden solltest und Wert auf Rechtschreibung etc. legst.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hi Michael

Danke erstmal für deine Antwort.
Der Clou der Geschichte sollte eigentlich der Überraschungseffekt sein, als der Leser erfährt, dass Carpenter die Bombe nicht entschärft, sondern sie scharf macht. Das rüberzubringen ist mir wohl nicht besonders gut gelungen. Tut mir leid, aber diese Geschichte ist auch eigentlich nur entstanden, weil ich meinte möglichst schnell nach meiner Anmeldung bei kg.de etwas zu liefern. Ich habe mir nicht allzu viele Gedanken über den Hintergrund der Aktion gemacht. Vermutlich liegt da mein Fehler. Ich werde versuchen, das beim nächsten mal besser zu machen.

Was die Rechtschreibfehler angeht...Naja, es war ziemlich spät und ich wollte mich schlafen legen, aber das noch schnell erledigen. Darum hab ich den Text nur noch einmal kurz überflogen. Das wird hoffentlich auch nicht mehr vorkommen.

Nochmal Danke.

mfg,
Bertl

 

Hi Hirnblume,
Das am Ende die Bombe nicht entschärft, sondern scharf gemacht wird, war für mich gut gelungen. War echt überrascht. Am Anfang war das herumbasteln etwas langweilig. Was fehlt, ist noch ein plausibler Hintergrund

Grüße
Bernhard

 

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