- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 6
#3: Kommissar Springer und der Jahreswechsel
#3: Kommissar Springer und der Jahreswechsel
Dieses Jahr war Kommissar Maik Springer vom Jahreswechsel vollkommen überrascht worden. Er saß in seinem schnellen Audi A1 und fuhr gerade über eine Straße, weil er gerade einen Verbrecher verfolgte, da explodierten zigtausende Böller. Den Kommissar haute es von den Socken: sollte schon wieder ein Jahr ins Land gegangen sein?
Springer holte seinen Raketenwerfer aus dem Handschuhfach, hielt ihn mit zwei Fingern fest und hielt ihn aus dem Fenster. Dann feuerte er auf den Steuerhinterzieher, der sich seiner Verhaftung wiedersetzt hatte. Ein grell roter Lichtball war Zeuge, dass der Kommissar auf Anhieb getroffen hatte.
,,Soso, Silvester also wieder!’’, murmelte der erfahrene Kriminologe und schaute aus dem kleinen Fensterchen seines Audi. Da wurde aus dem Fenster irgendeinen Hauses ein D-Böller geschmissen, doch der Böller schien gar nicht richtig zu funktionieren.
Der Kommissar stieg aus und besah sich die Sache aus allernächster Nähe. Er kniete sich direkt vor den D-Böller, als dieser plötzlich explodierte. Der Kommissar verlor dabei ein Auge.
,,Da haben Sie ja noch einmal Glück gehabt!’’, sagte der Polizeiarzt und nähte dem Kommissar wieder sein Auge an. Notfalls hätte der Kommissar auch auf das Auge verzichten können, weil er auf diesem Auge sowieso halb blind war. Aber er wollte nicht als erster kriminaltechnischer Zyklop in die Kriminalgeschichte eingehen.
,,So, jetzt muss ich mich aber sputen. Bestimmt wartet meine Frau zu Hause auf mich. Silvester feiern und so!’’ Der Kommissar sah auf seine Uhr: 23.58 Uhr.
Aber sein schneller Audi A1 legte die Strecke von 7 Kilometern vom Präsidium bis zum Kommissar zu Hause in eineinhalb Sekunden zurück.
,,Ich dachte schon, du hättest Silvester vergessen wie letztes Jahr!’’, heulte die Frau des Kommissars.
,,Nein!’’, sagte Springer stolz, ,,Diesmal nicht!’’
Jetzt begab es sich aber, dass ausgerechnet um Mitternacht ein großer Tanklaster vor der Stadtsparkasse hielt und drei gewiefte Mafiosis ausstiegen.
,,Uns hört bei dem Silvesterkrach doch sowieso niemand!’’, sagte einer von ihnen und mit vereinten Kräften fingen sie an, ein Loch in die Sparkassenwand zu bohren. Dann stiegen sie in die Bank ein und erbeuteten alles Geld, was dagewesen war.
,,So, jetzt aber schnell wieder nach Hause. Bevor jemand auf uns aufmerksam wird!’’
Der Notruf erreichte den Kommissar um fünf Minuten nach Mitternacht. Nachbarn hatten den Bankeinbruch beobachtet. Der Kommissar verabschiedete sich von seiner Frau, die ihm gerade ihre guten Vorsätze aufzählte.
,,Du hast vergessen, dass du gründlicher putzen solltest und leckerer kochen müsstest!’’, sagte der Kommissar im Hinausgehen.
Quitschend heulte der Audi A1 auf. Der Kommissar gab alles. Wenig später klebte er schon an der Stoßstange des Tanklasters, der den Dieben als Tarnfahrzeug gedient hatte. Doch die Nachbarn der Sparkasse hatten der Polizei sogar das Nummernschild sagen können. So war der Kommissar der Diebesbande auf die Schliche gekommen.
,,Das erste Verbrechen im Jahr 2005!’’, stellte der Kommissar fest. Plötzlich liefen jede Menge Leute auf die Straße. Der Kommissar erkannte sie sofort: seine Fans. Sie freuten sich, ihr Idol ein Mal persönlich kennen zu lernen. Der Kommissar verteilte großzügig Autogramme, während der Tanklaster das Weite suchte.
Dann fuhr Springer weiter und beschleunigte auf 400 km/h. Der Kommissar selber hatte das Auto ein klein wenig frisiert. Leider schaukelte der Audi in den Kurven doch enorm, so dass der Kommissar deutlich auf die Bremse steigen musste, um das Tempo zu drosseln. Doch was war denn das? Hatte da jemand an seinen Bremsen herumgefuhrwerkt? Er wurde ja gar nicht langsamer. Bestimmt wieder die Lausbuben, mit denen der Kommissar immer so streng verfuhr, wenn er sie mit Alkohol und anderen Softdrogen erwischte.
Gut, dass die Bengels nicht in der Nähe waren, denn die Hand des Kommissars zuckte schon in Richtung des Raketenwerfers.
Bei Tempo 380 km/h (durch die Reibung mit der Straße war das Auto ein wenig langsamer geworden) schmiss sich der Kommissar aus dem Auto. Dann lief er dem Tanklaster zu Fuß hinterher. Der Tanklaster beschleunigte auf 110 km/h, schneller konnte er nämlich nicht fahren. Aber der Kommissar lief mit 150 km/h an dem Laster sogar vorbei, verbog eine Straßenlaterne so, dass sie eine Art Schranke für den Tanklaster darstellte.
Mit voller Geschwindigkeit für der Laster vor die Straßenlaterne. Der Kommissar sah die Geldscheine im hohen Bogen durch die Gegend fliegen. Drei Paar Handschellen klackten. Der Kommissar hatte wieder einmal gesiegt. Seine Fans waren ihm heimlich nachgefahren und feierten jetzt mit dem Kommissar seine erste Festnahme im Jahr 2005.