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20.11.2011
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Lautes Geschrei. 5.Klässler, die ausgelassen Fangen spielten. Ältere Schüler, die mit ihren Umhängetaschen in Kreisen standen und sich teils lachend unterhielten. Mittendrin ich. Suchend. Ich rolle den Zettel in meiner Hand nervös immer wieder zusammen und auseinander. Bahne mir meinen Weg durch die Menge. Hin zur Cafeteria. Niemand. Sie war voll. Doch trotzdem. Niemand, den ich suchte, war dort. Zusammen gepresste Lippen, aufgerissene Augen. Ganz ruhig! Gerade Haltung, geh langsamer! Du bist nicht auf der Suche, du bist stark, du bist unabhängig! Ein vorsichtiger, prüfender Blick quer durch die Pausenhalle. Nein, auch hier waren sie nicht. Dann eben auf dem Pausenhof. An den Stufen! Da saßen welche. Haltung! Sei gelassen! Beim Vorbeigehen ein Lächeln. „Hey, habt ihr die anderen gesehen? Nein? Naja, ich finde sie schon.“ Ein angestrengtes Lächeln.

Vielleicht… Ich gehe ums Gebäude herum. Die Südseite. Die Sonne scheint. Es ist Sommer geworden. Bald gibt es Ferien. Dann ein neues Schuljahr, neue Klassen. Zum Glück. Da sitzen sie! „Hey! Ihr wart einfach weg, ich musste doch nur schnell ins Sekretariat. Aber ist auch egal. Wie schön warm es ist.“ Ich setze mich dazu. Daneben. Eine vernuschelte Antwort.

„Habt ihr die neue Frisur von der aus der a gesehen?“ „Schrecklich!“ „Haha, das sieht aus, wie als ob sie einen Zopf gemacht hat und den dann abgeschnitten hat.“ „Seitdem die nicht mehr mit ihrem Freund zusammen ist…“ „Ja das ist klar, deshalb die neue Frisur!“ „Aber er war auch ein Arschloch, er hat sie zweimal betrogen.“ „Ja so ist der, aber sie ist auch irgendwie komisch.“ Über wen genau reden sie eigentlich? Nichts anmerken lassen! Sag auch etwas! Irgendwas! „Also ich war ja letzten Samstag auf der Party und da hat sie die ganze Zeit nur an ihm drangehangen, sie integriert sich einfach nicht in seinen Freundeskreis.“ Das hättest du auch sagen können! Nur dass du nicht auf der Party warst. „ Also ich kann ihn schon verstehen, dass er Schluss gemacht hat.“ „ Immerhin, aber trotzdem, dass er sie betrogen hat. Auch noch zweimal!“ „ Es heißt, sie hätte ihn nicht rangelassen.“ „ Ja habe ich auch gehört. Also ich würde ihn auch nicht ranlassen. Er ist und bleibt ein Arschloch!“ Du hast schon wieder nichts gesagt! Beteilige dich doch am Gespräch! Und hör auf dir einzubilden, dass sie dich ausgrenzen! Ein Punkt. Ein Punkt an dem Baum, der 20m von uns entfernt steht. Ich fixiere ihn. Schon seit geraumer Zeit. Hör auf den Punkt anzustarren! Das wirkt nicht normal! Worüber sprechen sie eigentlich gerade? Toll, jetzt hast du den Faden verloren. Nachfragen? Nein! Tu normal! Und hör endlich auf den Punkt anzustarren! Naja. Eigentlich müsste auch mal einer was merken. Immerhin starre ich komisch ins Leere, wirke ich nicht abwesend? Wirke ich nicht so, als ob mich etwas bedrückt? Los, Mädels, jetzt fragt schon! Sie beachten dich nicht! Du bist ihnen egal! Realisier es endlich! Ach, quatsch! Hör endlich auf mit der Einbildung. „Wir müssen unbedingt mal wieder an den See gehen diesen Sommer!“ Na geht doch. Endlich hast du was Produktives gesagt. Zustimmendes Gemurmel. „ Ich weiß noch, wie ich letzten Sommer mit den Jungs am See gezeltet habe, als ihr im Urlaub wart, das war so lustig!“ „Ja glaub ich dir! Das müssen wir unbedingt dieses Jahr wieder machen und diesmal bin ich auch dabei!“ Sag dass du das auch toll findest! „Coole Idee!“ Immerhin! Aber du warst auch echt schon mal kommunikativer!

Es klingelt. Die Pause ist zu Ende. „Gehen wir rein?“ Sie stehen auf. Ich auch. Wir gehen in einer Reihe. Ich rechts außen. Die Tür. Vor uns. Nur von innen lässt sich der zweite Flügel öffnen. Jetzt ist er zu. Ich gehe schneller. Gehe vor den anderen durch die Tür. Drinnen, verunsichert. Ein Stück nach rechts, ein Blick nach hinten. Und wieder an die Reihe dran. Wir 4. Die Englischstunde steht bevor. Confidence. Das zeige ich allen. Ich bin ein Teil der Gruppe. Wieder eine Tür. Diesmal reagiere ich zu spät. Zu dritt laufen sie nebeneinander durch die Tür. Ich hinterher. Hinter der Tür ist es voller. Die Reihe fällt auseinander. Hintereinander nun, okay. Den Anschluss nicht verlieren! Die Treppe rauf. Oben ist mehr Platz. Die Reihe ist wieder hergestellt. Links außen nun eine andere. Rechts außen. Immer noch ich. Konzentrier dich! Sei Teil der Gruppe! Du läufst mal wieder außen? Zufall! Ich und meine Mädels gehen zum Klassenraum – wir. Freundinnen seit fünf Jahren.

 

Hi xoxo,

ich finde deine Geschichte gut geschrieben. Was mich aber etwas stört ist das amöbenhafte Verhalten deiner Hauptperson. Ein farblose Mitläuferin erweckt wenig Sympathie. Da sagt man sich eher "geschied dir recht, von nix kommt nix".

 

Hallo xoxo,

herzlich willkommen!

Die Unsicherheit der Protagonistin wird im Text sehr schön herausgestellt. Ohne ihre Gruppe fühlt sie sich nicht wohl, aber auch bei ihren Freundinnen hat sie Angst, ausgegrenzt zu sein.
Ein schrecklicher Zeitraum, dieses Heranwachsen. :D

Allerdings dürfte mehr von einer Geschichte statt nur die Schilderung einer folgenlosen Begebenheit im Text zu finden sein. So lässt mich der Text nur mit einem Schulterzucken zurück.

Der Text ist durch seine Unaufgeräumtheit schwer zu lesen. Bei Sprecherwechsel sollte mit einer neuen Zeile begonnen werden. Die Zeichensetzung sollte nicht nur den Regeln entsprechen, sondern auch das Gemeinte leichter erfassen helfen. Ebenso sinnvoll gesetzte Absätze. Manche Wörter und Aussagen hängen in der Luft.
Die Zeiten sind oft durcheinander geraten.

Dazu einige Beispiele:

Lautes Geschrei. 5.Klässler, die ausgelassen Fangen spielten. Ältere Schüler, die mit ihren Umhängetaschen in Kreisen standen und sich teils lachend unterhielten. Mittendrin ich. Suchend. Ich rolle den Zettel in meiner Hand nervös immer wieder zusammen und auseinander.
Vergangenheit oder Gegenwart? Ich gehe mal davon aus, die Geschichte soll in der Gegenwartsform erzählt werden.
Lautes Geschrei. Fünftklässler, die ausgelassen Fangen spielen; ältere Schüler, die mit Umhängetaschen in Gruppen stehen und sich lachend unterhalten. Mittendrin ich. Suchend. Den Zettel in meiner Hand rolle ich nervös immer wieder zusammen und auseinander.
Bleibt die Frage: Was für ein Zettel?

Hin zur Cafeteria. Niemand. Sie war voll. Doch trotzdem. Niemand, den ich suchte, war dort. Zusammen gepresste Lippen, aufgerissene Augen.
Dieses „Niemand“ steht auf verlorenem Posten. Da kann ich nix mit anfangen. „Doch trotzdem“ ebenso. Wer presst die Lippen und reißt die Augen auf? Die Protagonistin oder die Kinder in der Kantine?
Hin zur Cafeteria. Sie ist voll und trotzdem ist dort Niemand, den ich suche.
Zusammen gepresste Lippen, aufgerissene Augen.

Die Sonne scheint. Es ist Sommer geworden. Bald gibt es Ferien. Dann ein neues Schuljahr, neue Klassen. Zum Glück. Da sitzen sie!
„Zum Glück.“ Bezieht sich das auf den Satz davor oder danach?

„Habt ihr die neue Frisur von der aus der a gesehen?“ „Schrecklich!“ „Haha, das sieht aus, wie als ob sie einen Zopf gemacht hat und den dann abgeschnitten hat.“ „Seitdem die nicht mehr mit ihrem Freund zusammen ist…“ „Ja das ist klar, deshalb die neue Frisur!“ „Aber er war auch ein Arschloch, er hat sie zweimal betrogen.“ „Ja so ist der, aber sie ist auch irgendwie komisch.“ Über wen genau reden sie eigentlich? Nichts anmerken lassen!
„Habt ihr die neue Frisur von der aus der A gesehen?“
„Schrecklich!“
„Haha, das sieht aus, wie als ob sie einen Zopf gemacht hat und den dann abgeschnitten hat.“ „Seitdem die nicht mehr mit ihrem Freund zusammen ist …“
„Ja das ist klar, deshalb die neue Frisur!“
„Aber er war auch ein Arschloch, er hat sie zweimal betrogen.“
„Ja so ist der, aber sie ist auch irgendwie komisch.“
Über wen genau reden sie eigentlich? Nichts anmerken lassen!

„Wir müssen unbedingt mal wieder an den See gehen diesen Sommer!“ Na geht doch. Endlich hast du was Produktives gesagt. Zustimmendes Gemurmel. „ Ich weiß noch, wie ich letzten Sommer mit den Jungs am See gezeltet habe, als ihr im Urlaub wart, das war so lustig!“ „Ja glaub ich dir! Das müssen wir unbedingt dieses Jahr wieder machen und diesmal bin ich auch dabei!“ Sag dass du das auch toll findest! „Coole Idee!“ Immerhin! Aber du warst auch echt schon mal kommunikativer!
Auf Grund fehlender Zeilenwechsel scheint hier sogar die Erzählin durcheinander geraten zu sein. Warum sollte die Protagonistin sagen, das sie ihre eigene Idee cool findet?

Gruß

Asterix

 

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