Was ist neu

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19.09.2003
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2020

„Guten Morgen!“
„Guten Morgen! Was kann ich für sie tun?“
„Tja ich äh..... hätte gerne ein äh.....“
„Ein Baby?“
„Richtig ja! Ich wollte mich darüber informieren.“
„Setzten sie sich, wir haben sicher etwas für sie. Sie wollen ein Kind ganz nach ihren Vorstellungen?“
„Ja danke! Und wie funktioniert das?“
„Ich stelle ihnen Fragen, und sie antworten. Fertig?“
„Ja natürlich!“
„Welches Geschlecht? Weiblich, Männlich oder Zwitter?“
„Zwitter?“
„Na ja, manch unentschlossene wollen so etwas.“
„Ich möchte einen Jungen.“
„Haare? Brünett, Rot, Blond, Schwarz, Braun oder Neonfarben?“
„Was gibt es denn sonst für Farben?“
„Alles was sie wollen. Wir mischen jede Farbe für sie. Zur Zeit sind Blau und Rosa Modefarben.“
„Blond, etwas dünkler.“
„Augenfarbe?“
„Da gibt es auch verschiedene Farben?“
„Na klar! Rot, Grün, Gelb, Regenbogen, Normalfarben. Es ist ihre Entscheidung!“
„Ein dunkles Blau wäre super!“
„OK! Welche Hautfarbe möchten sie für ihr Kind? Afro, Chinese, Indianer, Weiß oder gemischt?“
„So wie ich! Europäisch!“
„Wie alt soll das Kind werden?“
„Was? Sind sie krank?“
„Nein, nein! Manche haben den Wunsch, mit dem ersten Kind zu üben. Sie wollen dann meistens 2 – 3 Jahre. Dann stirbt das Kind. Wir können es bis 120 Jahre machen.“
„Lassen sie mich nachdenken! Nun ich würde sagen so 80 Jahre, das ist lange. Ja 80 Jahre.“
„OK, ok es ist ihr Kind. Wie soll es sterben? Krebs, Aids, natürlicher Tod. Manche wollen einen Unfall, das machen dann unsere Mitarbeiter.“
„Einen normalen Tod! Äh, dauert es noch lange?“
„Nicht mehr lange. Wie intelligent soll das Kind sein?“
„Ich möchte einen kleinen Einstein haben! IQ 180.“
„OK! Welchen Abschluss soll das Kind haben?“
„Studium.“
„Welches?“
„Rechtswissenschaften.“
„Soll das Kind normal, Bi oder Homosexuell sein?“
„Hetero“
„Soll es heiraten?“
„Natürlich, aber wie wollen sie das hinkriegen?“
„Mit einem Chip im Gehirn. Wenn er 18 Jahre ist senden wir ihnen eine Fernbedienung zu, damit können sie seine zukünftige Frau aussuchen. Knopf gedrückt und schon ist es Liebe.“
„Und was wenn er Kinder will?“
„Er kann zu uns kommen, und es genauso machen wie sie. Sie glauben doch nicht das man es auf natürliche Weise macht? Ich, bitte sie! Wunschkinder sind die Zukunft!“
„Sie haben mich überzeugt. War das jetzt alles?“
„Ja das wars! Sie kriegen noch die Software zugeschickt mit der sie noch weitere Eigenschaften bestimmen können.“
„Zum Beispiel?“
„Lieblingsmusik, Lieblingsessen, seine Launen. Alles.“
„Und wie lange dauert das alles?“
„Sie bekommen ihr Baby in ca. 14 Tagen mit der Post zugeschickt.“
„Und die Bezahlung?“
„Das können sie per Überweisung begleichen.“
„Nun dann. Vielen Dank!“
„Kein Problem, das ist unser Job.“

 

Du hast hier die Diskusion über Desingner-Kinder konsequent weitergedacht. Als Idee nicht schlecht. Das 'trockene' Beratungsgepräch passt auch.
Aber nach meiner Meinung fehlt hier noch etwas. Das Gespräch wäre als Einleitung für eine Geschichte über die Konzequenzen dieser Planung bis ins kleinste Detail nicht schlecht. Da gibt es noch viel Potenzial. Aber das musst du wissen, ob du die Story weiterführst.
Gruß Shinji

 

Moin jo-die,

Ja, das hat mir gut gefallen. Reine Dialoggeschichten sind sowieso genau mein Ding und daher freut es mich schon mal, so etwas überhaupt hier in SciFi zu finden.
Inhaltlich ist die Grundidee, erschreckende Zukunftsvisionen übers Klonen zu schreiben, sicher nicht ganz neu (erst vor kurzem lief zB the 6th Day mit Schwarzenegger im Fernsehen), aber deine Version fand ich aufgrund der satirischen Überzeichnung ziemlich gelungen.
Der komplette Lebensweg eines Menschen schon vorher bestimmt. Nicht nur aufgrund der genetischen Voraussetzungen, sondern mit Verlieben auf Knopfdruck und garantiertem Tod erst mit 80 an Herzversagen.

Die Idee birgt allerdings weit mehr Potential, als du es hier ausgeschöpft hast. Was passiert, wenn das Kind zB 15 ist und aufgrund seine Intellekts merkt, daß er gebaut wurde? Was, wenn er dann ausbrechen will? Was, wenn die Eltern sich nicht einigen können, ob ihr Sohn lieber Metallica oder Beethoven hören soll? Was, wenn das Klonen nicht klappt und der Bengel doch homosexuell wird? Was, wenn er vor dem 80. Lebensjahr von nem Auto überfahren wird und die Eltern die Firma verklagen wollen? Wie sieht überhaupt eine Gesellschaft aus, in der nur perfekte Menschen leben?

Du siehst, das Thema weckt eine Menge fragen, so daß ich deine Geschichte zwar gelungen finde, aber du hättest mMn mehr draus machen können. Naja, kommt vielleicht noch.

 

:) So sah ich stellenweise aus beim Lesen deines Dialoges. Die Idee das komplette Leben seines Kindes im vorraus zu plannen ist schlicht genial. Aber auch ich finde da hättest du viel mehr daraus machen können. Wie z.B. Das Kind kommt dann per post Ist aber vollkommen falsch (pinke Haare, Grösse 2,50) die Eltern verklagen die Firma und derweil büchst das riesen Baby aus und bringt alles durcheinander.

mfg. Toni

 

Ich finde die Idee auch gelungen.

die Frage die sich mir hier stellt ist doch: Was passiert, wenn die letzten normal gezeugte generation ausstirbt und die programmierten Kinder, die eigentlich den eigenen Willen verloren haben, weitere Nachkommen bestellen? Bedeutet das nicht das Ende der Menschheit in form einer perfekt programmierten, aber seelenlosen Gesellschaft, die bis ins unendliche fortbesteht?

wie du siehst, bietet die Geschichte jede Menge Denkansätze für weitere Geschichten.

Porcupine

 

Hallo jo-die,

ich kann mit der Geschichte nicht so viel anfangen wie meine Vorgänger.

Sicher, die Idee ist nicht schlecht. Allerdings auch nicht gerade neu. Es gehen ja tatsächlich immer wieder Meldungen durch die Medien, dass Forscher neue Möglichkeiten suchen, damit Eltern Einfluss auf ihr Kind haben können. Das Ganze dann etwas zu verschärfen bzw satirisch zu überhöhen und in die Zukunft zu verlegen ist keine große Kunst.

Ich schließe mich den Meinungen an, dass die Geschichte sehr viel mehr Potential bietet. Sie erscheint mir einfach nicht ausgearbeitet, sondern eher wie eine Skizze die man als Grundraster für die eigentliche Handlung verwendet. So wie es jetzt ist steckt da keine eigene Idee hinter, es ist für mich mehr ein Sammelsorium von Gedanken. Weil das Thema aktuell ist nimmt der Leser es dankbar auf und füttert es mit eigenen Überlegungen, aber die Geschichte an sich bietet meiner Meinung nach kaum etwas - nur eine Folie für die Erwartungen des Rezepienten.

Dieser Dialog wirkt auf mich eher wie ein Vorgeplänkel - als eigentliche Geschichte hätte ich mir z.B. gewünscht, dass die Eltern ihr Vorhaben in die Tat umsetzen und dabei Konflikte auftreten, oder so etwas in der Art. Die einfache Aneinanderreihung der Möglichkeiten macht für mich noch keine Story aus ... auch wenn es dir womölich gar nicht um mehr ging.

Naja, meine Sicht der Dinge. :-)

Ginny

 
Zuletzt bearbeitet:

Tja, was soll ich meinen Vorrednern noch hinzufügen?
Du hast einer nahe liegenden Idee durch teilweise maßlose Übertreibung einige witzige Aspekte abgewonnen. Aber Du hast keine Geschichte geschrieben, sondern ein Hörspiel. Das Medium der Kurzgeschichte bietet viel mehr Möglichkeiten als nur den Dialog, und die sollte man ausschöpfen.
Ach ja, den Titel finde ich unglücklich. Erstens begibst Du Dich mit der Jahreszahl auf dünnes Eis, und eine so genaue Datierung der Ereignisse ist überhaupt nicht erforderlich. Zweitens könnte der Titel kaum allgemeiner sein, Dir fällt sicher ein besserer ein.

Fazit: sprachlich brauchbarer satirischer Dialog über ein wichtiges Thema, bleibt aber aufgrund beschränkter Mittel an der Oberfläche.

Uwe
:cool:

 

Moin!
Es heißt, man sollte bei einer Kritik immer mit dem Positiven anfangen.
Hier also das, was mir gefallen hat an deinem Text:

---

Und nun das, was mir nicht gefallen:
Reine Dialoge mag ich nicht. Das liest sich wie ein Hörspiel für mich. Ich mag Geschichten lesen: Wer sind die Personen? Wo spielt das Ganze? Wann? In welcher Gesellschaftsstruktur? etc.

Was mich wirklich ärgert an solchen Texten ist der moralische Holzhammer. Kennst du diese "Hausfrauen-Kolumnen" in Zeitungen? Zu den immer gleichen Themen? "Körperliche Schönheit ist voll oberflächlich, weil eh nur die inneren Werte zählen; Kinder reicher Eltern sind eigentlich total arm, weil arrogant; früher war alles besser, schnäuz; blablabla, Klische um Klischee um Klischee; der Doktor mit der schmierigen Moral-Injektion kommt gleich".
Dein Text kommt mir genau so vor: Das ist die Verwurstung eines "seriösen" Explosiv-Beitrags zu einem Thema, von dem die Redaktion zwar null Ahnung hat, aber dennoch darüber berichtet, möglichst unterlegt mit Ausschnitten aus Horrorfilmen - der Zuschauer will ja nicht informiert, sondern unterhalten werden! Objektivität? Wozu? Viel zu anstrengend! Das würde den Trottel vor dem Fernseher eh nur verwirren. Besser, wir präsentieren eine vorgefertigte Meinung, egal, wie idiotisch oder falsch sie ist, reißen Expertenmeinungen aus dem Kontext, mischen Flunkereien dazu, umrühren, fertig.

Es ist ja schön, wenn du dir Gedanken über Genmanipulation oder übers Klonen machst. Aber bitte auf ernsthafte, nicht so banale Weise.

 

Du hast die Thematik der Genveränderungen am Menschen gnadenlos die ganze Geschichte zukunftsorientiert durchgezogen und somit verdeutlicht, wie abartig diese Art von Technik innerhalb unserer Gesellschaft ausarten kann.

Die Umsetzung ist dir, wie ich finde sehr gut gelungen, nur das Thema ansich ist eben nicht mehr das originellste, aber da kannst du ja nichts dafür...

 

Servus an Alle!

Danke für´s lesen meiner Dialoggeschichte. Das es noch eine Menge potential enthält ist mir schon bewusst, aber wenn ich das Umsetze schreibe ich einen dreihundert Seiten Roman. Wollte eigentlich nur einen leicht ironischen Zukunftsdialog über das Klonen gestalten.

jo-die

 

Hi jo-die
nun, ich schließe mich den meisten meiner Vorgänger an: Gutes Potential, im prinzip nette Umsetzung, aber die Geschichte wirkt einfach unfertig.
Natürlich kann man über dieses Thema Dreihundert Seiten schreiben; Aber das ist ja eigentlich nicht notwendig. Es würde schon reichen den Dialog zu vertiefen und weiter zu spinnen. Warum kommt seine Frau nicht mit zu diesem Gespräch? Sie könnte das ganze etwas aufpeppen...

glg Hunter

 

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