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#2: Kommissar Springer und der Kaufhausgangster
#2: Kommissar Springer und der Kaufhausgangster
Der Kommissar hatte schlecht geschlafen. Ein fürchterlicher Alptraum hatte ihn heimgesucht. Der Traum handelte von Aliens, die den Kommissar einfach lähmten und ihn zwangen, tatenlos zuzusehen, wie die Aliens alle Verbrecher, die der Kommissar je geschnappt hatte, befreiten. Krokodilstränen flossen aus Kommissar Springers Tränendrüsen und von dem Rumgeheule wurde sogar des Kommissars Frau wach.
,,Was hast du denn, Maik?’’, fragte sie ihren Mann.
,,Ein Alptraum!’’, sagte der Kommissar. Dann zwang Springer seine Frau, ihm sofort einen Kuchen zu backen. Marmorkuchen mit Schokoglasur. Der sollte dem Kommissar über seinen schlimmen Alptraum hinweg helfen.
,,Und wenn du gerade einmal in der Küche bist, kannst du auch direkt alles schön sauber machen!’’ Dem Kommissar war am Vortag ein Kasten Milch hingefallen.
Nachdem der Kommissar den ganzen Kuchen aufgegessen hatte, fuhr er mit seinem schnellen Auto aufs Polizeipräsidium, wo ihn eine faustdicke Überraschung erwartete.
Der Kommissar glaubte, er höre nicht recht: ein Irrer ballerte wie wild in einem nahegelegenen Kaufhaus herum. Springer fasste sich an den Kopf: wie konnte ein einziger Mensch so bekloppt sein?
Sechzehn Menschen sollten schon mit starken Schusswunden unter den Kleiderständern liegen und auf ein baldiges Eintreffen der Krankenwagen hoffen. Die Polizei war auch erwünscht. Dies teilte dem Kommissar der Polizeidirektor in einem Gespräch unter vier Augen mit. Der Kommissar legte sofort den Stift beiseite, mit dem er gerade seine Fanpost beantwortete und machte sich auf den Weg in das Kaufhaus.
,,Hey, Irrer. Höre bitte mit der Ballerei auf, okay?’’ Der Kommissar hatte keinen Psychologen mitgenommen, weil er selber besser war als alle von diesen Psychoheinis. Sein Assistent Meyer hatte sich krank gemeldet, weil er sich beim Kaffeekränzchen bei den Nachbarn Malaria geholt hatte.
Der Irre schien den Kommissar zu ignorieren. Springer schoss sechs Mal in die Luft. ,,Hey, Irrer, hier bin ich. Lass das Rumgeballere!’’ Weit aufgerissene Augen starrten den Kommissar an. ,,Wer sind Sie?’’
,,Springer mein Name. Kommissariat Nordwest!’’ Der Kommissar zeigte dem Irren seinen Ausweis. Als Reaktion darauf schickte der Irre eine Ladung Schrotkugeln in Richtung des Kommissars Springer.
Dann schoss er wahllos auf Kleiderständer, BHs im Angebot, Krawattennadeln für den modernen Herrn über 90, Omaschmuck und vielen anderen.
,,Bitte lassen Sie das sein!’’, bat der Kommissar noch einmal, ,,Was soll denn Ihre Frau von Ihnen denken?’’ Der Irre ließ sofort seine Waffen fallen.
,,Sie haben ja Recht!’’, gab der Irre zu und ging auf den Kommissar zu und lies sich ein Autogramm geben.
,,Vielen Dank, dass Sie mich zur Einsicht gebracht haben!’’, stotterte der Irre und wollte dem Kommissar die Hand drücken. Doch zwei Handschellen schossen aus Richtung des Kommissars hervor und fesselten die Hände des Irren aneinander.
,,So, du kommst jetzt mit und wirst einmal dem Haftrichter vorgeführt. Lebenslänglich Zuchthaus, ich hoffe, die lassen dich nie mehr wieder heraus!’’
Die Leute im Kaufhaus klatschten in die Hände. Vor dem Kaufhaus warteten schon die Fans des Kommissars auf ihr Idol und zur Feier des Tages durfte jeder Fan einmal dem Irren vors Schienbein treten. Eine Fanfare erklang. Ein Feuerwerkskörper explodierte zwanzig Meter über der jubelnden Menge. Der Kommissar schleppte den Irren in seinen schnellen Audi A1 und fuhr mit ihm aufs Präsidium. Der Polizeidirektor nahm den Gefangenen persönlich entgegen und vergass nicht, sich bei dem Kommissar noch einmal persönlich für die Festnahme des Irren zu bedanken.
,,Was würden wir nur ohne Sie machen, Herr Kommissar!’’, sagte der Polizeidirektor und der Kommissar konnte nur mit den Schultern zucken.
,,Ich weiß es nicht!’’, sagte der und ging in sein Büro.