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16 Jahre Leben

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10.06.2008
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16 Jahre Leben

Oft traten Menschen in ihr Leben und ehe sie sich versah waren sie wieder fort. Daran hatte sie sich schon gewöhnt. Sie durfte die Menschen bloß nicht anfangen gern zu haben. Dann tat es auch nicht weh, wenn sie wieder gingen. Sie hatte früh damit angefangen keinen so nah an sich heran zu lassen, sodass sie sie hätten verletzen können, wenn sie wieder gingen. Doch jeder braucht Menschen von Dauer.
Marie Ellen war keine junge Frau die schüchtern, zurückhaltend oder leicht einzuschüchtern war. Sie lebte bloß in ihrer kleinen heilen Welt mit einer hohen Schutzmauer. Manchmal gelang es Menschen hinein zu gelangen, aber ihr Bleiben war nie erwähnenswert geworden. Dann tat es Marie Ellen umso mehr weh. Zu sehen wir sie sie anschauten, wenn sie merkten, dass sie ein wenig sonderbar war. Oder wie sie sich immer mehr von ihr zurückzogen. Marie Ellen war nicht irgendwie behindert, gestört oder sonst verrückt. Sie hatte viele Freunde, eine liebevolle vielleicht ein wenig chaotische Familie und war recht gut in der Schule. Im laufe des Erwachsenwerdens hatte sie eine gute Erziehung genossen. Ihr äußeres war gepflegt. Sie hatte ein hübsches Gesicht. Wenn sie vor sich hinträumte, war sie schön anzusehen. Sie hatte hier und da ein Kilogramm zu viel. Durch den Schwimmverein, den sie in ihrer Freizeit besuchte, hatte sie an den entsprechenden Körperstellen, starke Muskeln. Sie war stolz darauf und wenn sie gut gelaunt war, fühlte sie sich auch hübsch und mochte ihren Körper. Natürlich gab es auch Tage an denen sie sich wünschte, sie hätte ein anderes Äußeres. Aber so ging es ja jedem.
Mit ihren 16 Jahren hatte sie noch keine sexuellen Erfahrungen. Ebenso hatte sie auch noch keine Erfahrungen was eine Beziehung mit einem männlichen Wesen anging. Lange Zeit zeigte sie auch kein Interesse solche zu machen. In dieser Hinsicht war sie vielleicht ein wenig zurückgeblieben. Doch je mehr Erfahrungen ihre Freundinnen sammelten, desto mehr wünschte sie sich auch endlich mal jemanden der an ihr ein wenig Interesse zeigte.
In ihren Träumen hatte dieser blonde, längere Haare, einen sportlichen Körper, gebräunte Haut, ein süßes Lächeln, ein hübsches Gesicht und pflegte denselben Klamottengeschmack wie sie. Durch die vielen Teenifilme, die sie früher gerne sah, prägte sich dieses Bild noch stärker ein.
Doch irgendwann hatte sie ihre Träume und schließlich auch ihre Hoffnung aufgegeben so einen zu finden. Manchmal begegnete sie einen der für sie der Richtige zu sein schien. Doch die Enttäuschungen, die sie dann machen musste, als er keinerlei Interesse an ihr zeigte, ließen sie ihren Glauben vergessen.
Immermehr zog sie sich dann in ihre Welt zurück, um bloß nicht die Realität zu sehen. Hart und unsanft wurde sie dann immer wieder daraus gerissen, aber das war es ihr wert. Die paar glücklichen Momente die sie in ihrer Traumwelt verbrachte, hielten sie am Leben. Doch das war ihr nicht bewusst. Ohne diese Tagträume, würde sie an der harten Welt zerbrechen. Nur sehr wenigen Menschen in ihrem Umfeld wussten dies. Nur ein paar ihrer Freundinnen ahnten so etwas und nur ihre eigene Familie war sich dessen sicher.

Der Kaffee der für sie Lebenswichtig war, lief gerade durch die Kaffeemaschine. Es war endlich mal wieder ein Morgen, wo sie auch ohne Kaffee hätte wach bleiben können. Als sie ihr morgendliches Ritual vollzogen hatte, setze sie sich wie jeden Morgen an den Esstisch, um ihr Müsli zu essen und ihren Kaffee zu trinken. Das Ritual bestand darin ihr Brot für die Schule vorzubereiten und das Müsli anzurichten, das sie danach zu sich nehmen würde. Es war noch still im Haus. Der Rest der Familie würde erst später aufstehen. Sie war immer die Erste. Heute war ihr nicht nach Frühsport und sie hatte eigentlich keine Lust mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Sie fuhr gerne Rad, aber zur Schule fuhr sie bei dem Wetter nicht gerne. Es war Mitte November. Es war kalt. Gestern hatte es ein paar Flocken geschneit. Sie liebte den Winter. Sie liebte den Schnee. Sie liebte die Kälte.
Doch mit einem schweren Rucksack, frierend auf einem alten Rad, bei Regen, sich den Berg hoch zu strampeln, danach war ihr nicht zu mute. In letzter Zeit hatte sie auch ein bisschen Angst, weil sie durch den Wald fahren musste und sie kein Licht am Fahrrad hatte. Sie hatte schon immer Angst vor der Dunkelheit.
Aber sie wollte nicht schon wieder ihre Eltern fragen, damit sie sie mit dem Auto fuhren. Sie liebte sie. Sie wusste, dass es ihren Eltern lieber wäre, wenn sie mit dem Fahrrad fuhr. Sie wollte nicht mit dem Bus fahren. Es wären zu viele Umstände, es kostete auf Dauer zu viel Geld. Aber Geld war in ihrer Familie nie ein Problem gewesen. Früher und heute auch noch manchmal hatte sie Angst, dass sie irgendwann kein Geld mehr hätten und sie dann auf Sachen verzichten müssten, auf die sie nicht verzichten konnten und wollten.
Sie hatte sich nie als verwöhnt angesehen und doch wusste sie, dass es einige von ihr dachten. Sie wusste, dass es viele Menschen gab, denen es nicht so gut ging. Vielleicht hatte sie deshalb oft und mit vielem Mitleid.
Sie merkte gar nicht wie die Zeit verging, während sie darüber nachdachte, wie sie heute zur Schule kommen würde.
Freitags fuhr sie mit ihrer älteren Schwester mit. Die musste freitags auch früh in die Schule. Freitag war ihr Lieblingstag. Freitag fing das Wochenende an, dass ihrer Meinung nach viel zu kurz war. Wie sollte sie an den zwei freien Tagen bloß so viel Schlaf nachholen? Manchmal dachte sie, sie könnte ihr Leben verschlafen, weil sie sich immer so müde fühlte.
Marie Ellen saß oft morgens unten am Esstisch und grübelte darüber nach, wie sie wohl heute wieder zur Schule kommen sollte. Sie hörte nicht wie ihr Vater nach unten kam. Er trug noch seine Schlafsachen. Er war stolz auf sie. Sie war selbstständig. Sie war verantwortungsvoll. Doch in letzter Zeit war sie oft traurig gewesen, hatte er bemerkt. Er war nicht oft zu Hause. Ging morgens um halb acht aus dem Haus und kam abends frühestens um sieben. Er bekam nicht viel mit. Seine Frau erzählte ihm zwar immer das wichtigste, doch die Kleinigkeiten von seinen Kindern bekam er selten mit. Er war ein Mann der wusste, dass es im Leben auf Kleinigkeiten ankam. Die Tatsache, dass es ihm auffiel das Marie Ellen so aussah als sei alle Freude aus ihrem Leben geflossen, überraschte ihn sehr. Er selbst wusste, dass jeder seiner Kinder nicht immer die Aufmerksam bekam, die ihm zustand. Doch bei fünf Mädchen ist es nicht leicht. Seine jüngste Tochter machte ihm im Moment am meisten zu schaffen. Sie ließ in der Schule nach und brachte ihre Mutter um den Wahnsinn.
Als Marie Ellen aufsah und ihren Vater erblickte, huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht. War sie laut gewesen? Sie hoffte nicht. Doch sie war mal wieder so versunken gewesen, dachte sie.
"Soll ich dich fahren?"
"Ja, bitte"
"Okay ich mache mich fertig", mit diesen Worten verschwand er.
Es passierte nicht oft, aber hin und wieder lösten sich Probleme einfach von alleine. Noch etwas Erfreuliches an diesem Morgen, dachte Marie Ellen. Vielleicht würde der Tag heute ganz gut werden.
Der erste Fehler. Sie erhoffte sich etwas vom Tag.

 

Hallo Rosanja,

zunächst heiße ich dich herzlich Willkommen hier auf kg.de :)

Dein Erstling hier hat mich leider nicht überzeugt. Das liegt vor allem an einem Bild, dass ich die ganze Zeit im Kopf hatte, während ich las: Die Protagonistin steht auf einem Fleck und scheint zu warten, dass es losgeht. Und ich habe auch gewartet.
Du beschreibst unheimlich viel. Das machte auf mich den Eindruck, als wenn du den Leser erst auf den aktuellen Stand bringen und dann in das Geschehen einsteigen möchtest. Aber das machst du für meinen Geschmack viel zu ausführlich, es bleibt alles sehr oberflächlich und farblos. Es ist eine Zusammenfassung, eine Nacherzählung.
„Das Mädchen ist soundso“ „ Sie glaubt dasunddas“ Es ist oft lebendiger, wenn man die Figuren durch ihre Handlungen charakterisiert und nicht nur sagt, wie es ist.

Ich denke, es geht dir nicht darum, etwas Großartiges, Besonders zu erzählen. Ich habe den Eindruck, dass du eher eine ruhige, stille Geschichte über ein Mädchen, dass sich selbst von anderen abgrenzt, ihre Familie mag, und sich nicht traut, sich jemanden wirklich zu öffnen.

Die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht besonders gut gelungen. Lass das Mädchen etwas erleben (du beginnst damit ja im letzten Teil, wenn auch eher zögerlich) und erzähl durch Handlungen, wer sie ist und wie ihr Leben ist.
Du solltest auch noch mal dringend über die Rechtschreibung schauen, du hast sehr viele Kommas vergessen, einige sind auch zu viel ;) Bei einigen Wörtern hast du Tippfehler gemacht (wir statt wie). Du neigst etwas zu Wortwiederholungen (einmal hast du in zwei Zeilen viermal das Wort „Freitag“ verwandt).
Du hast am Schluss wörtliche Rede, bitte kennzeiche sie mit gültigen Zeichen. Zum Beispiel den Anführungszeichen, die du auf der Taste mit der Zahl 2 findest.


So, ich hoffe, du trifft diese Kritik nicht zu hart und du lässt dich nicht entmutigen. Ich hoffe eher, du nimmst es als Herausforderung und arbeitest weiter an dir, denn darum geht es hier auf kg.de: An sich zu arbeiten.


Liebe Grüße
moon

 

Hallo Moonshadow,
Ich danke dir für deine Ehrlichkeit und bin immer offen für Kritik und Verbesserungen. Es ist das erste Mal, dass jemand überhaupt was von mir liest und deshalb habe ich nichts anderes erwartet. Werde deine Punkte auf jedenfall beim nächsten Mal berücksichtigen.
Natürlich wäre es auch ganz schön auch irgendetwas Positives an meiner Geschichte zu hören, wenn es denn etwas gibt =) .

Vielen lieben Dank
Rosanja

 

Hallo Rosanja!

Willkommen auf kg.de.

Ich muss gleich etwas loswerden. Du hast gesagt: "Werde deine Punkte auf jedenfall beim nächsten Mal berücksichtigen." => Warum, zum Teufel, erst bei der nächsten Geschichte? Moonshadows Kommentar war für diese Geschichte gedacht, wie es auch meiner jetzt sein wird. Also, warum überarbeitest du nicht diese Gesichte, bevor du was Neues schreibst? Beim Überarbeiten lernt man 'ne Menge.

In diesem Text, wie auch in deinem anderen, das hat Blaine ja auch schon angemerkt, bitte die korrekten Anführungszeichen bei den Dialogen einsetzen.

So, und nun zum Inhalt deiner Geschichte:
Du solltest versuchen, näher an deine Protagonistin heranzukommen, also nicht schreiben: "wenn sie merkten, dass sie ein wenig sonderbar war", sondern geh hinein in die Situation, lass den Leser miterleben, wie die Protagonistin angeschaut wird, beschreibe die Protagonistin und lasse den Leser selbst entscheiden, ob er die Protagonistin für "sonderbar" hält. Und was soll eigentlich sonderbar an ihr sein? Du beschreibst sie doch im Folgenden als hübsch und normal.
=> Also, ich meine so ziemlich genau das, was moonshadow auch schon gesagt hat, und genau das lernst du nicht, wenn du diese Geschichte hier so stehen lässt und eine neue schreibst, das lernst du, wenn du dich an diese Geschichte heransetzt und versuchst, sie zu verbessern.
Dieses Nacherzählen ist für den Leser höchst langweilig. Ich schlage dir vor, einfach mal eines deiner Lieblingsbücher aufzuschlagen und nachzusehen, wie dort einzelne Situation beschrieben sind. Und dann versuch es auf deine Geschichte umzusetzen.

Ein wenig Inhalt in deiner Geschichte wäre übrigens auch nicht schlecht. Es passiert ja eigentlich gar nichts. Du solltest darüber nachdenken, warum eine Leser eine Geschichte liest. Interessiert ihn so etwas: "Ging morgens um halb acht aus dem Haus und kam abends frühestens um sieben." Vermutlich nicht (also mich interessiert es ganz gewiss nicht). Also bau etwas ein, das der Leser spannend findet, dass ihn dazu bringt, bis zum Ende zu lesen und nicht einfach wegzuklicken.

Und eine letzte Frage: Was soll eigentlich der Titel aussagen?

Grüße
Chris

 

Hallo! :)
Leider hat mir deine Geschichte auch nicht so gut gefallen. Auch ich bin der Meinung, dass du ja eigentlich nichts erzählst. Mich hat der Titel deiner Geschichte interessiert und deshalb hab ich sie gelesen; auf mich wirkte er, als würde die Geschichte von jemandem erzählen, der sehr viel erlebt hat, der geprägt wurde durch etwas, was hier geschrieben wird oder so etwas. Leider klingt das Ganze wirklich nur wie eine Einleitung zu etwas. Es wirkt, als würde zunächst die Hauptperson ausführlichst charakterisiert und beschrieben. Aber das ist ja keine Geschichte. Also auch von mir der Tip, noch mal von Grund auf zu überarbeiten. Das hilft wirklich! ;) Es macht Spaß und wenn es dann zu positiver Resonanz führt, freust du dich umso mehr.
lg CJ

 

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