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Er schloß die Tür seines Appartements, lief die zwei Stockwerke bis zur Eingangstür nach unten bevor er seine Kopfhörer einstöpselte und den MP3 - Player einschaltete. Die Oktobernacht war kühl. Er atmete tief durch, blickte in den wolkenverhangenen Himmel und mit den ersten Takten von Crashdiet - In the Raw lief er über den Vorplatz auf die Straße hinaus und bog dann rechts ab um eine leichte Anhöhe zu erklimmen die ihn dann auf den gut befestigten Flurbereinigungsweg führte. Der Song trieb ihn an und er spürte eine leichte Euphorie aufsteigen, seine Gedanken kreisten um die gescheiterte Beziehung die hinter ihm lag und sein Herz gebrochen hatte. Das Laufen war sein Ventil um die Traurigkeit und den Frust zu bekämpfen die ihn noch immer heimsuchte.
Das Lied endete und ging über in Track 02: Hardcore Superstar - We don`t celebrate Sundays.
Sein Tempo stieg an und der Ausstoß der Endorphine bewirkte ein aufkommen von leichten Glücksgefühlen. Er lief weiter und dachte an die Frau die er kennengelernt hatte, und zu der er sich hingezogen fühlte. Jedoch der Schatten seiner Ex-Freundin schwebt noch immer wie ein rachsüchtiger Dämon über ihm. Wieso konnte er sie nicht vergessen? Was hatte sie mit ihm gemacht? Er wollte diese Frau sehr gern näher kennenlernen, aber irgendetwas hielt ihn zurück. In Sie könnte er sich ernstlich verlieben und genau das war das Problem. Er wusste nicht ob Sie ebenfalls solche Gefühle für ihn empfand. Würde er ihr seine Gefühle gestehen und Sie könnte sie nicht erwidern wäre der Schmerz für ihn unerträglich. Er würde einen weiteren Bruch seines Herzens nicht überleben.
Track 03: Deadstar Assembly - Killing myself again
Sein Puls stieg, das Atmen wurde anstrengender aber sein Wohlbefinden steigerte sich zunehmend, so dass er das Tempo unmerklich erhöhte. Seine Oberschenkel wurden stämmiger und er begann in seinem Laufanzug leicht zu schwitzen. Das pochen seines Herzens klang leicht in seinen Ohren. Sein Blick wurde schärfer und er wurde etwas unruhig.
Track 04: Mustasch - Deep in the woods
Er erreichte das kleine Waldstück das zwischen den beiden Dörfern lag und roch den Wald in einer Intensität wie er es bis dato nicht wahrgenommen hatte. Pilze, Kiefernzapfen sogar das Moos konnte er voneinander unterscheiden. Er leckte sich die Lippen und schmeckte plötzlich Blut. Wahrscheinlich hat er sich irgendwie unbewußt auf die Lippen gebissen oder auf die Zunge, wie auch immer er kümmerte sich nicht weiter darum sondern lief weiter. Er konnte nicht ahnen das seine Eckzähne länger als sonst waren und ihre Spitzen ins Zahnfleisch schnitten.
Track 05: Pathos - Inhale
Seine Schuhe begannen leicht zu drücken. Er verschwendete aber keinen weiteren Gedanken daran und behielt sein Tempo bei. Seine Unterarme schmerzten etwas, genauso wie seine Beine aber das schob er auf das etwas zügigere Laufen. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals so schnell unterwegs gewesen zu sein und zu seiner Überraschung fühlte er sich so als wenn er gerade erst losgelaufen wäre. Er blickte auf seine Uhr und stellte erstaunt fest das er schon eine halbe Stunde unterwegs war. Er blickte wieder nach vorne und bemerkte demnach nicht wie das Lederarmband riss und die Uhr zu Boden fiel.
Track 06: Winger - Come a little closer
Jetzt hatte er etwas Seitenstechen, trotzdem konnte er gut atmen und zwar wesentlich besser als noch einige Minuten vorher. So langsam scheint sich das Lauftraining zu rentieren, dachte er so bei sich während er das Waldstück wieder verließ. Er sah in der Ferne die Veste Coburg und verspürte den Drang seine Richtung dorthin zu ändern, er ließ es zu und wie von selbst folgte er seinem Unterbewußtsein das ihm signalisierte das richtige zu tun. Er lief völlig zwanglos und befreit von allen Sorgen, er lächelte und zog das Tempo noch eine Spur an.
Track 07: Jaded Heart - Exterminated
Er stoppte plötzlich voll gespannter Erregung. Noch ehe er verstand was passierte, war die Verwandlung abgeschloßen, er sah auf seine vermeintlichen Hände die mittlerweile zu behaarten Pranken geworden sind mit zentimeterlangen scharfen Krallen. Seine Beine knickten ein und er spürte Knochen brechen, sie reibten aneinander und verschoben sich in eine andere Position. Er spürte unbändiges Feuer in seinem inneren brennen. Er fiel auf seine Pranken und ein Schrei entfuhr seinem Mund, der sich in eine riesigen Wolfsschnauze verformt hatte. Seine Muskeln und Sehnen dehnten sich und der Schmerz fuhr sinnlich in sein Bewußtsein, der Schmerz war süß und ekstatisch. Die Beine verformten sich und kamen zur Ruhe als die Umwandlung abgeschloßen war. Er nahm jetzt alles mit geschärften Sinnen wahr. Er hob schnüffelnd den Kopf, und alle Gerüche und Ausdünstungen der Natur um ihn herum erstrahlten in einer neuen Pracht eigener, dem sichtbaren Spektrum unbekannter Farben. Es ist so als wäre er soeben aus einem langen Winterschlaf erwacht, und während er langsam seine ersten Schritte in diesem fremden ihm aber irgendwie doch so vertrauten Körper machte, fragte er sich ob das wahr sein kann.
Track 08: Rammstein - Waidmannsheil
Er ist angespannt, nervös wie ein Kaninchen, und doch auch unerklärlich und beängstigend glücklich in diesem Körper. Plötzlich schoß er los, rannte mit weiten kraftvollen Schritten über die Wiesen und Felder des Coburger Landes hinweg und erreichte kurz darauf den Festungsberg. Hier in dieser dunklen Nacht, über ihm die Sterne, ist er wieder er selbst, endlich wieder ganz er selbst.
Plötzlich prickelte es in seinem Fell, als hätte ihn ein kalter Windhauch gestreift. Er spürte das jemand in der Nähe war, er schickte seine Sinne aus und erspürte mehrere Präsenzen.
Track 09: Freakshow - Everyone
Er tastete sich vorsichtig durch das Dunkel des Waldes. Er spürte ein Gefühl von Gefahr. Er machte einen weiteren bedachten Schritt und erkannte unter sich auf einem geteerten Weg zwei Menschen die sich unterhielten. Es waren zwei Frauen die sich in Richtung Stadt bewegten. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen dunklen Schatten der sich ihm gegenüber in den Bäumen bewegte. Das Gefühl der Bedrohung krallte sich wie eine Klaue um sein Herz, und er erkannte das der Schatten die Frauen verfolgte, er spürte seine Absicht, sein Verlangen, seinen Trieb. Töten. Er schlich weiter, immer darauf bedacht weder von den beiden Frauen noch von dem Schatten bemerkt zu werden.
Track 10: Powerman 5000 - Show me what you`ve got
Er begleitete unsichtbar die beiden Frauen ohne das sie ihn wahrnahmen, seine Schritte verursachten kein Geräusch und seine Augen beobachteten stets den Schatten der die Frauen verfolgte und langsam aufholte. Er wusste das er die beiden beschützen musste, konnte sich aber nicht erklären warum. Er kam langsam näher und hörte die Stimmen der beiden die sich leise unterhielten, und ein Knurren entsprang seiner Kehle als er eine Stimme erkannte. Die Frauen blieben stehen und blickten in seine Richtung, schauten angestrengt in die Dunkelheit aber konnten nichts erkennen. Wieso kam ihm diese Stimme bekannt vor? Wieso krallte sich die Angst in seine Eingeweide? Er blickte in Richtung des Verfolgers aber er konnte ihn nirgends entdecken. Sein Körper spannte sich unbewußt an, er spürte die drohende Gefahr. Er schlich sich ganz nah an den Wegesrand, geduckt und geschützt durch das Gebüsch näherte er sich völlig geräuschlos den beiden Frauen, die wieder ihren Weg fortsetzten und ihr Gespräch leise weiterführten. Als die beiden um eine Biegung kamen stand urplötzlich ein dunkler großer Schatten vor ihnen. Sie bemerkten ihn erst einige Meter später und blieben wie angewurzelt stehen.
Track 11: Hollywood Undead - Sell your soul
Er spürte in sich eine Wut die seinesgleichen suchte, er würde es nicht zulassen das den beiden Frauen etwas geschah. Seine Muskeln spannten sich an, er schlich den Wegesrand entlang und fixierte den dunklen bedrohlichen Schatten in dessen Händen sich urplötzlich ein Messer befand. Die beiden Frauen waren starr vor Angst und konnten sich nicht bewegen, die Aura des Fremden hielt sie gefangen. Langsam bewegte sich der Fremde auf die beiden Frauen zu und ein grausames Lächeln und stahlharte Augen ließen keinen Zweifel daran das er töten wollte. Er hob das Messer doch bevor er die Klinge in den Körper der Frau stoßen konnte wurde er von einem riesigen Schatten umgeworfen und von der Straße gefegt. Ein wildes Knurren und ein bestialischer Ruf erschall aus der Dunkelheit. Die Frauen rannten wie von einem Bann befreit los und schrien um Hilfe.
Track 12: Deathstars - Death dies hard
Ein Schatten löste sich aus der Dunkelheit. Glühende grüne Augen wurden für einen kurzen Augenblick sichtbar, sie beobachteten die fliehenden Frauen und ein zufriedenes Schnauben ausstoßend verschwand er wieder in der Dunkelheit. Frei wie der Wind und mit sich selbst im reinen lief er dem Mond entgegen der hell leuchtend am Firmament stand.
Track 12: Firehouse - Home is where the heart is
Als er früh erwachte war er wie gerädert, seine Füße schmerzten und er fühlte sich als hätte er auf einem Nagelbrett geschlafen. Er schlich in die Dusche und als die ersten Wasserstrahlen auf seinen Körper trafen, schrie er vor Schmerzen auf. An seiner rechten Seite sah er Blut hervorquellen und nachdem er den betreffenden Bereich mit einem Handtuch gesäubert hatte erkannte er eine tiefe Schnittwunde. Er verband die Wunde behelfsmäßig und setzte sich auf die Couch, auf dem Tisch befand sich sein MP3 - Player, er nahm ihn in die Hand und blickte auf das Display.
Track 13: Ozzy Osbourne - Bark at the Moon
Das Telefon klingelte, er schaute auf das Display, sein Herz krampfte. Wie erstarrt blickte er den Namen an, und auf einmal war er sich sicher das er die Vergangenheit vergessen musste um wieder lieben zu können. Er nahm ab und sagte " He Du, ich muss Dir was gestehen. Ich liebe Dich"
Track 14: Negative - The Moment of our love