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#10 Kommissar Springer: Alarm für Kobra 12
#10 Kommissar Springer: Alarm für Kobra 12
Nanu, was war denn das? Der Kommissar glaubte, nicht richtig zu hören. Martinshörner, die ihn auf akustisch allerhöchstem Niveau auf der Autobahn verfolgten! Galten die etwa ihm? Springer drückte ein bisschen aufs Gas. Sein schneller Audi A1 fuhr 500 km/h. Die Autobahnpolizei klebte an dem schnellen Gefährt wie Sekundenkleber. Nur noch fester. Der Kommissar ging voll in die Eisen. Die Polente fuhr ihm mit voller Geschwindigkeit hinten rein. Wie durch ein Wunder war dem Audi A1 nichts passiert. Dafür waren die Polizeiwagen bestenfalls nur noch als Schrott zu bezeichnen. Ein älterer Polizist stieg mit wutentbranntem Gesicht aus.
,,Wissen Sie, wie schnell Sie hier gefahren sind? In der 80-Zone?’’ Langsamen Schrittes kam er auf den Kommissar zu. Der hielt nur seinen Ausweis aus dem Fenster.
,,Mein Name ist Maik Springer, Kriminalpolizei. Ich befinde mich sechs Gehaltsstufen über Ihnen, Sie Autobahnfreak!’’, schimpfte er.
,,Mir ist vollkommen egal, wer Sie sind, das können Sie mir glauben! Aussteigen und mitkommen!’’, befahl der Autobahnpolizist. Kommissar Springer dachte gar nicht daran, auszusteigen. Stattdessen beschleunigte er seinen stehenden Audi A1 auf 500 km/h und rauschte davon. Die üblen Verwünschungen und Flüche von Seiten des Autobahnpolizisten erreichten ihn schon gar nicht mehr.
Nach einer kurzen Weile jedoch bemerkte der Kommissar, wie die Polizei erneut an seinem schnellen Auto klebte. Schnell lies Springer das elektronisch gesteuerte Fenster herunter, hielt seine Glock hinaus und feuerte auf seine Verfolger. Ein Reifen platzte und sein unmittelbarer Verfolger fuhr gegen die Leitplanke. Ein weiterer Schuss traf das dahinterfahrende Polizeiauto, das in der Heckscheibe getroffen wurde. Der Fahrer verlor die Kontrolle über das Auto und das Auto überschlug sich mehrmals. Der Kommissar lachte. Die Autobahnpolente war ihm einfach nicht gewachsen. In der Realität zumindest nicht. Im Fernsehen hatte er die Autobahnpolizeiserie mit großem Interesse erfolgt und bewundert, wie stark und cool die Polizisten waren. Doch dann hatte er festgestellt, dass er selber ja viel cooler war.
,,Herr Kommissar, Herr Kommissar. Hier spricht der Polizeidirektor Günter-Franz Horst. Bitte melden Sie sich umgehend. Die Autobahnpolizei Kobra 12 hat eine Fahndung nach Ihrem Auto rausgegeben. Bitte stellen Sie sich sofort oder ich muss Sie leider vom Dienst suspendieren!’’, schrie die schrille Stimme aus dem Funkgerät.
,,Leck mich!’’, sagte der Kommissar und fuhr munter weiter. Obwohl er sich schon in einer Art Interessenkonflikt befand: wenn er sich nicht stellte, würde er keinen Job mehr haben. Seine Pistolen würden eingesammelt und dann würde der Kommissar ganz alleine dastehen.
Wieder hörte der Kommissar Martinshörner hinter sich. Springer fuhr rechts ran und stellte sich.
,,War doch nur ein Scherz, mit dem schnellen Fahren. War doch alles nicht so gemeint. Ein kleiner Scherz unter Kollegen!’’ Der Kommissar setzte sein schmalzigstes Grinsen auf. Der Polizist blickte ihm mißtrauisch in die Augen.
,,Meinen Sie das auch ernst oder muss ich mich direkt wieder in mein Auto setzen um Sie zu verfolgen weil Sie die Befragung ausnutzen um sich aus dem Staub zu machen?’’ Der Kommissar, der einen sehr aufgeräumten Eindruck machte, verneinte die Frage.
,,Na, dann wollen wir mal nicht so sein. 10 € Bußgeld und wir vergessen die Sache!’’ Eifrig kroste der Kommissar in seinem Portemonaie herum und förderte einen zerknüllten 10 € Schein zu Tage.
,,Der Rest ist für Sie!’’, sagte er und fuhr mit 500 km/h auf und davon.