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0000koma0000

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(v. Daigoro)

In der Wohnstube flackert ein blau-weißes Licht durch den großen dunklen Raum. Er sitzt direkt vor dem Fernseher. Um ihn ist alles schwarz, finster und leer. Mitten im Raum steht nur ein großer Sessel, in welchem er sitzt, und ein rauschender Fernseher. Sonst ist nichts zu sehen oder zu hören. Er rührt sich kaum. Wie betäubt starrt er auf den Bildschirm, nimmt nicht wirklich wahr, was dort zu sehen ist. Ein Störbild. Es mischen sich immer wieder einzelne Bruchteile von einem Film in das nervöse Störbild. Der Film sieht amateurhaft aus, eine Videoaufnahme. Der Ton dazu, es klingt merkwürdig, er läuft rückwärts. Nicht wie der Film, diese einzelnen Bruchteile. Es klingt wie, als würde jemand schreien. Laut, quälend, schrill und um sein Leben flehend. Man sieht nur Leichen. Leichen, Tote, töten. Alles Frauen. Das ist alles, was man erkennen kann. In seinem Gesicht spiegelt sich blankes Entsetzen, als würde es ihm übel sein. Ein kalter Luftstrom zieht durch den Raum. Er fängt an zu zittern, greift an die Armlehnen am Sessel, stützt sich ein wenig auf und schaut vorsichtig in den Raum. In seinem Kopf zerrt der Gedanke, dass er nicht allein war, dass er beobachtet wird, von irgendwem oder ... irgendwas. Schwer und unbeweglich versucht er aufzustehen, aber seine Beine sind wie Gummi.
Doch was ist das? Auf dem Bildschirm sieht er sich plötzlich selbst. Nirgends aber ist vor ihm eine Kamera zu erkennen. Die Nahaufnahme kann jedoch nur so gedreht werden, wenn die Kamera direkt vor seinem Gesicht wäre. Im Hintergrund formt sich langsam eine Gestalt. Weiß, verzerrt und geisterhaft. Sie wird größer, immer mehr Form und Details sind zu erkennen. Ein langes weißes Nachthemd, lange schwarze Haare, die wie durchnäßt schwer über das Gesicht herunter hängen. Doch vom Gesicht ist nichts zu erkennen. Die Gestalt steht starr und steif in der dunklen Ecke. Sein Herz rast wie verrückt und er hört dieses laute Rauschen und Pochen im Ohr. Sein Puls, sein Blut, sein Leben. Wird er es jetzt verlieren? Er dreht sich ganz langsam um, versucht diese Gestalt mit eigenen Augen zu sehen. Sein Blick füllt sich mit Angst, Anspannung und Entsetzen. Sein ganzer Körper ist angespannt und ihm fährt ein kleines kaltes Kribbeln durch den Körper. Er spürt förmlich wie dieses Kribbeln vom Rücken in den Nacken steigt und wie eine kalte Flüssigkeit, die sich am Körper entlang schlängelt .
Langsam bewegt vom Sessel weg in Richtung Tür. Dabei schaut er die Gestalt immer an und konzentriert sich auf jede einzelne Bewegung. Er muss einen Bogen um sie laufen, um an die Tür zu gelangen. Langsam setzt er jeden einzelnen Schritt leise hinter einander. Doch die Gestalt dreht sich mit, um auch ihn immer anstarren zu können,... so scheint es. Es ist, als würde sie schweben, ganz leicht über dem Boden. Sie dreht sich steif stehend mit, dabei macht sie keinen einzigen Schritt, nichts bewegt sich an ihr. An der Tür angekommen, versucht er die Tür ganz leicht zu öffnen. Durch den ersten Türspalt fällt ein wenig Licht in den dunklen Raum. Er nutzt die Chance, um genaueres von ihrem Gesicht heraus zu bekommen. Sie hebt langsam ihren Kopf ... öffnet ihre Augen ... es ist alles schwarz in ihren Augen, als wäre da nichts. Als hätte sie statt Augen nur zwei eingeschnittene Löcher. Ihm wird es heiß und kalt, mit dem Gedanke, dass sie ihn mit diesen Augen gerade anstarrt. Dieses flackernde Licht vom Fernseher, lässt Formen und Schatten in ihrem Gesicht zittern und permanent verändern. Plötzlich geht der Fernseher aus. Und alles was sein Blick einfangen kann, sind ihre schwarzen bedrohlichen Augen.
Er reißt die Tür auf und rennt so schnell er kann durch den Gang. Doch seine Beine sind schwer wie Blei. Jeder einzelne Schritt bereitet ihm Schmerzen und er kann sich kaum konzentrieren, stürzt auf die Treppe im Gang. Keucht, hustet und ächzt. Greift wild um sich und versucht sich irgendwie hoch zu ziehen. Er wirft ein Blick zum Wohnzimmer zurück und sieht wie diese Gestalt langsam durch die Tür kommt, die sich dann genau in seine Richtung dreht und direkt auf ihn zu geschwebt kommt. Steif stehend und nur wenige Zentimeter über den Boden schwebt sie auf ihn zu. Er schreit und zerrt sich mit aller Kraft Stufe für Stufe nach oben. Die Schmerzen bringen ihn dabei fast um den Verstand. Sein Herz pocht so laut in seinem Kopf, daß er glaubt, sein Blut würde ihm bald aus den Ohren spritzen und sein Kopf würde explodieren. Und von hinten kommt diese Gestalt immer näher auf ihn zu, zwar langsam aber immer näher.
Er spürt wie es um ihn kälter wird, wie ein kalter Luftstoß durch den Gang zischt und die Dunkelheit mit sich zu ziehen scheint. Er wedelt wild mit den Armen nach oben, als ob er nach dem Licht greifen wollte, das nun nur noch oberhalb der Treppe leuchtet. Je näher die Gestalt kommt, desto lauter scheint sie ein seltsames bedrohendes Geräusch von sich zu geben. Es klingt wie ein tiefes Grummeln und Ächzen. Als würde diese Gestalt immer lauter atmen wollen, als eine Vorbereitung zu einem extrem lauten Schrei. Die Stimme von der Gestalt klingt als würden tausend Stimmen gleichzeitig sprechen und atmen. Wie ein Asthmatiker, der nach zu ersticken droht. Sie streckt langsam ihre Arme aus und will nach ihm greifen. Er schreit immer lauter, je näher sie kommt. Sie ist fast da und er kämpft sich verzweifelt aufwärts. „Oh Gott! Bitte nicht!“, schreit er immer wieder. Keucht und ächzt. Sein Atmen liegt ihm wie schwere Brocken in der Kehle. Sie ist schon ganz nah. Er dreht sich mit letzter Kraft auf den Rücken. Ihre Augen sind zornig und die schwarzen, spitzen und langen Fingernägel können es kaum erwarten, sein Fleisch zu durchbohren. Er hält sich die Arme vor das Gesicht, und schreit sich das Leben aus der Kehle. Sein Hals tut ihm weh, durch das stechende Vibrieren in der Kehle merkt er, dass er schreit, doch er kann nichts davon hören.
Er senkt die Arme und findet sich wieder in einem dunklen Raum. Es ist wieder das große Wohnzimmer. Der Fernseher flackert. Rund um ihn herum ist alles schwarz und bedrückend dunkel, nichts ist zu hören außer das Rauschen des Störbildes im Fernseher. Er schaut wild um sich und sucht nach der Gestalt, versucht sein Atmen zu regulieren und sich zu beruhigen. Voll konzentriert schärft er sein Blick durch jede Ecke in diesem riesigen Raum. Keine Spur von ihr. Seine Finger krallen sich ganz fest in den Sessel. Es fällt ihm unheimlich schwer sich zu beruhigen, weil seine Angst einfach zu groß ist. Alles ist so dunkel und es kann von überall etwas sein. Die einfachsten Schatten und Gegenstände sehen suspekt aus. Und durch das Flackern des Fernsehers sieht es so aus, als würden sich Dinge im Raum verändern und bewegen. Einfache Dinge, die sonst immer als was ganz natürliches aufgenommen wurden, setzt ihn nun immer außer Atem. Die Heizung, mit kleinem Plätschern. Dann das Knarren im Holz vom Parkettboden oder Schränken. Immer wieder kreist sein Blick durch den Raum. Und diese unheimliche Stille, die alles, was sonst leise war nur noch lauter macht. Sein Herzklopfen, sein Atmen, jede Bewegung von ihm, verursacht ein Geräusch, dass ihn verraten kann. Doch dann schwenkt er seinen Kopf automatisch direkt nach vorn, zum Fernseher. Wieder die Bilder von toten Frauen, der Ton läuft rückwärts. Diese Schreie, die Leichen, immer wieder, immer lauter. Diesmal fängt jedoch jede Leiche an, nach wenigen Sekunden, die Augen zu blinzeln und ihn höhnisch auszulachen. Wie erstarrt, klebt sein verstörter Blick an dem Bildschirm. Dieses geisterhafte und unerträgliche Lachen macht ihn nervös. Etwas drückt sich von unten gegen seine Oberschenkel. Plötzlich bemerkt er, daß er auf einem Sessel voller schwarzer Haare sitzt. Doch bevor er sich panisch erheben kann, kommen von überall aus dem Sessel Hände mit langen schwarzen Fingernägeln geschossen, die nach ihn greifen und ihn festhalten. Die Finger bohren sich tief ins Fleisch. Quälend schreit er laut durchs Zimmer, so daß ihm seine warme Kehle wieder schmerzt. Einige Hände pulen sich tief in seinen Bauch. Er spürt regelrecht, daß sie wie Würmer in seinen Eingeweiden hin und her schlängeln und ihm die Luft rauben. Mit einem fast zu erstickendem Speien, spritzt ihm das Blut aus dem Mund und er fühlt, wie ihm seine ganze Kraft verläßt. Ein Gefühl, tausendmal schlimmer aber vergleichbar mit dem, wenn man sich die Nahrung aus dem Magen bricht und glaubt an dem Gebrochenem zu ersticken. Zwischen seinen Oberschenkel drückt sich ein Kopf aus dem Sitz. Es ist der Kopf der Gestalt. Die langen schwarzen Haare bedecken noch ihr Gesicht. Sie hebt ihren Kopf, um ihn anzuschauen. Langsam schlitzen sich zwei Augen und ein Mund in ihr Gesicht, woraus eine schwarze Flüssigkeit austritt, was man als Blut vermuten könnte. Er keucht und hechelt laut nach dem letzten Fetzen Luft in seiner Lunge. Die Schmerzen sammeln sich überall in ihm und explodieren dann quer durch seinen Körper. Ihr Gesicht formt sich zu einem bösartigen Ausdruck. Sie lächelt ihn an und spricht wieder aus tausend Stimmen: „Willst du mich ficken?“. Sie lacht ganz teuflisch und beißt ihm in den Schritt.

„ Oh mein Gott, er blutet! Schwester! Schnell, kommen sie doch. Er blutet aus dem Mund!“, ruft eine alte Frau, die im Flur steht und beim Vorbeigehen zufällig in das Zimmer geschaut hat. „Wie kann das passieren? Die ganze Decke ist voller Blut.“, sagt die Schwester entsetzt als sie in das Zimmer gestürmt kommt. „Der arme Mann. Was für eine Krankheit hat er?“ – „Wenn sie ihn in Wirklichkeit kennen würden, würde es ihnen nicht mehr Leid tun. Er ist einer der schlimmsten Serienmörder im Bundesstaat. Er hat etwa 10 Frauen entführt, grausam gequält, vergewaltigt und getötet. Er zerstückelte die Frauen und warf die Leichen in einen Wald. Es dauerte Monate, bis man die Leichen fand. Bei einer wilden Verfolgungsjagd mit der Polizei, kam er aus unverständlichen Gründen von der Fahrbahn ab und krachte gegen einen Baum. Seit dem liegt er bei uns im Koma.“. Sie wischt ihm das Blut aus dem Gesicht und versucht zu schauen, wohin das Blut überall geflossen war. Neben ihr hüpft der digitale Herz-Pulsmesser wild über den Bildschirm. Das Piepen des Gerätes scheint sich nicht mehr zu beruhigen und bleibt konstant in einem wilden Tempo. Sie schaut mit Sorge zu der alten Frau und erzählt mit leiser Stimme weiter: „Viele meinen, es ist eine Art Vorhof zum Tod. Ein ewig langer Schlaftraum. Anhand der Herzrhythmus - Analysen und solchen blutigen Ereignissen hier, kann man vielleicht erraten, was er träumt. Zumindest hat er immer wieder Alpträume, und sie scheinen immer schlimmer zu werden. Er ist gefangen in seinem eigenen Körper, er spürt Schmerzen und kann sich nicht dagegen wehren. Vielleicht ist das schlimmer, als langjährig im Gefängnis zu sitzen, oder sogar schlimmer als der Tod. Sobald keiner aber die Erlaubnis erteilt, ihm den Stecker zu ziehen, wird er sicherlich die nächsten 40 Jahre so weiter leben.“ – „ Und vom wem muß die Erlaubnis kommen?“ – „ Familienangehörige, aber er hat keine. Nur eine Schwester, und die war sein erstes Opfer.“. Sie zeigt der alten Frau ein Foto, dass neben sein Bett steht. Ein hübsches Mädchen, mit langen schwarzen Haaren, gekleidet in weiß, die mit einem engelhaften Ausdruck und kindlichem Lächeln unbeschwert in die Kamera grinst.

 

Hey Daigoro!
Bin etwas schreibfaul, deswegen nur eine Sparkritik von mir.

Die Geschichte gefiel mir eigentlich ganz gut, hatte aber zwei große Mankos für mich:
1. Der Anfang erinnerte mich stark an Lost Highway, in dem sich ein Paar auch selbst im Fernsehen sieht. Sind zwar Videokassetten, aber die zeigen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
2. Die Pointe erinnerte mich an eine Geschichte, deren Titel mir entfallen ist. Da geht es auch um einen Patienten, der in seinen Träumen immer von Beduinen oder so überfallen wird. Schließlich stirbt er im Traum bei so einem Überfall und die geschockten Krankenhaus-Angestellten sehen, wie er von unsichtbaren Messern zerstückelt wird.
Tja, nur der Mittelteil hat mich an nichts erinnert. :D

Versteh mich nicht falsch, ich will Dir hier nichts vorwerfen, aber das enttäuschte mich einfach. So hatte die Geschichte für mich leider nichts Überraschendes.
Ansonsten gefiel mir die Idee schon, auch die Umsetzung fand ich mehr als okay. Und dass die selben Ideen immer wieder vorkommen, das kann man leider nicht vermeiden.

So, das war´s schon vor mir, detailliertere Kritiken überlasse ich mal den anderen Lesern. :)

 

hey bib,
mann bin ich froh, daß du "the ring" noch nicht gesehen hast, sonst hättest du dich zu "tode" gelangweilt.:D lost highway werde ich mir demnächst anschauen, kenne ihn selbst gar nicht und den film mit den beduinen, klingt wirklich cool, wo gibts den? wie heißt der?
:rolleyes:

aber schön, daß es dir gefallen hat. und lieber sparkritik als gar keine.;)
LG
Daigz

 

Der Film mit den Beduinen war eine Kurzgeschichte (nicht auf kg.de), aber egal :D
Ja, da bin ich echt froh, dass ich "The Ring" noch nicht gesehen habe. :p

Mal abwarten, was Andere sagen, die weder Lost Highway, The Ring, noch die Geschichte kennen. ;)

 

Hallo Daigoro,

tja, Deine Story erinnerte mich vom Konzept her vor allem an die zahllosen Nightmare on Elm Street-Episoden, in denen ja auch Träume körperlich erfahrbar werden, bis hin zum Tode. Hier wie dort wiederholen sich diese Träume wieder und wieder und auch dieser Serienkiller hier vermag es anscheindend nicht, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, da er seine Träume offensichtlich für wahr hält (im Gegensatz zu sog. luziden Träumen).

An Lost Highway fühlte ich mich jetzt weniger erinnert. Ist aber auch schon länger her, dass ich den (übrigens ausgezeichneten!) Film gesehen hab.

Im Übrigen widerfahren Dir noch zahlreiche stilistische Unzulänglichkeiten! Beinahe stellvertretend dafür erreichst Du aber den wahren Tiefpunkt in dieser Hinsicht IMO an dieser Stelle:

Langsam schlitzen sich zwei Augen und ein Mund in ihr Gesicht, woraus eine schwarze Flüssigkeit austritt, was man als Blut vermuten könnte.
Wer ist "man"? :susp: Wo kommt der plötzlich her? Wo kann ich ihn erreichen (telefonisch?), damit er mir sagen kann, ob es "schwarzes Blut" gibt? Verstehst Du, was ich meine?

Hier fehlt auch noch das Subjekt:

Langsam bewegt vom Sessel weg Richtung Tür.

Angst hab ich leider keine bekommen. Dafür fehlt es mir zu sehr an notwendiger Empathie in Bezug auf den Protagonisten. Wie sollte diese aber auch entstehen, da Du es schlicht versäumst, diesen zu charakterisieren? Daher mein Urteil: :thdown:


Gruß
Philo-Ratte

 

Hi phil,
du weißt, mit diskutieren tue ich mich schwer oder bin da eher lästig. Aber da diese geschichten ein teil von mir sind, womit ich viel zeit verbracht habe, werde ich sie also nicht einfach kampflos aufgeben und kritken einfach hinnehmen. Nur weil es ein paar leuten nicht gefallen haben. Daher fühle dich bitte nicht von mir angegriffen oder in ähnlicher form beleidigt, falls ich mehr oder weniger arrogant dagegen argumentiere.

Ich hätte den mann genauer charakterisieren können, doch dann wäre die fantasie des lesers eingeschränkt gewesen, was das äußere des mannes betrifft (falls du das meinst), denn zu den emotionen habe ich wirklich viel geschrieben. In sehr vielen guten geschichten hier auf der seite oder überhaupt, geben die autoren fast nichts in der form über ihren prot. Preis, bis auf die gefühle, die in den situationen der geschichte aufkommen.
Ich wusste, dass irgendwann leute, die viel lesen und sich dabei viel vorstellen wollen, das eines tages an mir bemängeln werden, und doch bleibe ich dabei, den prot so zu lassen, damit ein jeder sich mit ihm identifizieren kann. Sonst kann der eine oder andere von vorn herein sich nicht mit dem prot auseinander setzen, weil er ihn zu dick, doof, dumm oder hässlich findet, somit die erste sperre gegen den prot. Aber die gefühle bleiben fast die selben gegenüber bestimmten situationen.

Es ist eine schande, dass du diese geschichte mit so einem schinken wie nightmare on elmstreet vergleichst. Wes cravens beschissene horrormonster rennen dem opfer ewig lang hinter her und fallen dabei 15x auf die fresse, das ist eher lustig als gruselig. :ak47:
hier wird das opfer regelrecht gequält, und nicht der killer.
Du hast fehler aufgelistet, die ich einsehe. Was ich nicht einsehe, ist, dass das mein tiefpunkt in der geschichte sein soll. Da irrst du dich, mein persönlicher tiefpunkt ist, dass ich jemandem wie dir, mit so einer geschichte keine angst einjagen konnte und auch nicht davon überzeugen konnte, eine gute geschichte gelesen zu haben.
:(
Aber über geschmack lässt sich glücklicherweise streiten, und vor dem, was du vielleicht angst hast, kann ich vielleicht nur lachen. Wir wissen, egal wie gut ein film, ein lied, ein bild und eine geschichte ist, es werden immer leute geben, die es mies finden. Und für die versuche ich demnächst eine andere geschichte zu kreieren, mit der hoffnung ihnen mehr angst und spannung schenken zu können. Und die, die es gut finden, legen den daumen glücklicherweise wieder nach oben.

:thumbsup:
Bis dahin
Schöne träume
Daigz
:baddevil:

 
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Hi Diagoro!

Die Idee deiner Geschichte gefiel mir ganz gut. Ich bin ein Freund von "Happy Ends" und mag es einfach, wenn der Böse seine gerechte Strafe erhält. :whip:

Soweit so gut - aber dein S t i l... mein lieber Mann! Nimm mir die harten Worte nicht übel, aber den find ich g r o t t e n schlecht! Ich möchte dir nachfolgend an einigen Beispielen gerne erklären warum.

An der Tür angekommen, versucht er die Tür ganz leicht zu öffnen. Durch den ersten Türspalt fällt ein wenig Licht in den dunklen Raum.
Dreimal "Tür"! Das Gleiche passiert dir ein paar Absätze weiter unten mit "Kehle".
Er wirft ein Blick zum Wohnzimmer zurück und sieht wie diese Gestalt langsam durch die Tür kommt, die sich dann genau in seine Richtung dreht und direkt auf ihn zu geschwebt kommt
Zum einen stört die Wortwiederholung "kommt", zum anderen ist der Satz so konstruiert, dass man denkt, die Tür "dreht sich in seine Richtung kommt auf ihn zugeschwebt". Du meinst aber sicher die Gestalt. Ach ja, und er wirft "einen" Blick nicht "ein" - das ist Verona-Deutsch.
Wie ein Asthmatiker, der nach zu ersticken droht.
nach was??
Er senkt die Arme und findet sich wieder in einem dunklen Raum. Es ist wieder das große Wohnzimmer.
Zweimal "wieder" und warum nicht einfach: Er senkt die Arme und findet sich im großen, dunklen Wohnzimmer wieder.
...weil seine Angst einfach zu groß ist. Alles ist so dunkel und es kann von überall etwas sein. Die einfachsten Schatten und Gegenstände sehen suspekt aus. Und durch das Flackern des Fernsehers sieht es so aus, als würden sich Dinge im Raum verändern und bewegen.
Zweimal "ist", zweimal "sehen". Und die Formulierung "es kann von überall etwas sein" ist sehr umgangssprachlich und unverständlich.

Die Wortwiederholungen ziehen sich durch den gesamten Text, ich werd sie jetzt nicht alle aufzeigen.

Einfache Dinge, die sonst immer als was ganz natürliches aufgenommen wurden, setzt ihn nun immer außer Atem.
1) Plural: "setzen" 2)"was" ist umgangssprachlich - "etwas" wäre besser 3) "immer" passt hier einfach nicht, weil diese Situation ja gerade erst begonnen hat. 4) Gibt es m.E. den Ausdruck außer Atem setzen nicht. Der Atem setzt (ein paar Züge) aus, ok. Aber jmd./etwas setzt einen außer Atem?
Bin ich mir nicht ganz sicher. Stolpere ich auf jeden Fall drüber.

Quälend schreit er laut durchs Zimmer, so daß ihm seine warme Kehle wieder schmerzt.
Wen oder was quält er denn? Die Erwähnung, dass seine Kehle warm ist, finde ich ebenso überflüssig wie das "laut" bei schreien. Schreien ist immer laut. Und dann war Verona wieder da: "ihn" schmerzt die Kehle, nicht "ihm".
Einige Hände pulen sich tief in seinen Bauch. Er spürt regelrecht, daß sie wie Würmer in seinen Eingeweiden hin und her schlängeln und ihm die Luft rauben. Mit einem fast zu erstickendem Speien, spritzt ihm das Blut aus dem Mund und er fühlt, wie ihm seine ganze Kraft verläßt. Ein Gefühl, tausendmal schlimmer aber vergleichbar mit dem, wenn man sich die Nahrung aus dem Magen bricht und glaubt an dem Gebrochenem zu ersticken.
1) "pulen" klingt nach "Krabben pulen", ist hier irgendwie fehl am Platz
2) Atmet der Typ mit seinen Eingeweiden?
3) Du meinst wahrscheinlich sinngemäß "ein Speien, an dem er fast zu ersticken droht", ein fast zu erstickendes Speien gibbet aber nich.
4) "ihn" verlässt die Kraft, nicht "ihm".
5) Ein Gefühl tausendmal schlimmer als ... was? Der Vergleich fehlt.
6) Nahrung kann man erbrechen, sich aber nicht aus dem Magen brechen.
7) Das was man erbricht heißt dann auch so: "Erbrochenes" und nicht "Gebrochenes"
Sie lächelt ihn an und spricht wieder aus tausend Stimmen:
"Mit" 1000 Stimmen, nicht "aus". Und wieso "wieder"?

Soweit zum Stil. Ich hoffe, du kannst meine Kritiken nachvollziehen.

Inhaltlich haben mich zwei Dinge gestört. Zum einen sprichst du zunächst immer nur von einer Gestalt. Dann mit einem Mal von einer Frau. Es fehlt mir der Hinweis, dass die Gestalt eine Frau ist. Ein Nachthemd und lange schwarze Haare können ja schließlich auch Männer tragen... Und dann habe ich nicht verstanden, warum der Protagonist so schreckliche Schmerzen beim Weglaufen vor der Gestalt hat. Zu dem Zeitpunkt hat sie ihn doch noch gar nicht berührt. Das ist für mich unschlüssig.

Ein paar Absätze täten dem Lesefluss auch ganz gut.

Der grundsätzlichen Aufbau deiner Story, das Gerüst war ok. Wie allerdings schon von Bib erwähnt -sehr vorhersehbar. Und ich kenne weder The Ring
oder Lost Highway noch die Beduinen-Geschichte. Aber allein der Titel verrät doch schon, worauf die Handlung hinausläuft.

Vielleicht hast du ja Lust deine Geschichte zu überarbeiten. Würde mich freuen, sie in verbesserter From nochmal zu lesen.

So long,
beste Grüße
sticker

 

hi sticker,
ich danke dir erst einmal für deine ausführliche kritik. ich gebe dir in vielerlei recht, was meinen stil betrifft, aber dazu bin ich ja hier, damit ich ihn verbessern kann.
sicherlich habe ich lust die story etwas zu korrigieren, doch der sinn und die handlung bleibt unverändert. daher wird es dir danach auch nicht mehr spaß machen es zu lesen. Zumindest habe ich durch deine und phils kritik mehr dazu gelernt und ich werde versuchen mich bei der nächsten story zu bessern. sicherlich ist horror mit eine der schwersten kategorien, weil man allein mit worten soviel an raum, atmosphäre und emotionen rüber bringen muss. dann soll außerdem auch der kick den leser dabei treffen. ich habe bei dieser geschichte alles bildlich gesehen und habe es so schnell wie möglich aufschreiben wollen. beim korrekturlesen bin ich schlicht voran gegangen und habe vor lauter aufregung die wichtigsten stilmittel übersehen.
da ich wieder jemanden damit keine angst einjagen konnte, bin ich natürlich auch selbst ein wenig von mir enttäuscht. dass er zumindest sagt: „hey, war schön spannend!“, würde einiges retten. da ihr mehr erfahrung habt, will ich euch glauben. doch bei vielen stellen habe ich eigentlich mehr an eure fantasie appelliert, wenn ich weniger beschrieben oder eher alles mehr umschrieben habe. das diese geschichte meinerseits gesehen, doch eine gute geschichte ist, da stehe ich voll dahinter.
ich habe überlegt, ob ich die geschichte in mehrere absätze teilen sollte, doch ich hatte befürchtet, dass dann viele durch einander kommen, weil sehr viele unterschiedliche informationen und perspektiven gleichzeitig beschrieben werden (opfer, gestalt, ihre handlung, der raum, die atmo, die emotionen,...). was gehört wohin, wäre dann die frage, daher weniger absätze. da aber doch viele recht gut durch gekommen sind, werde ich es wohl machen.
ich arbeite momentan an dem nächsten horror-mär, und dann hoffe ich, dass ich mich in euren augen gebessert habe. denn ich persönlich weiß dann schon immer was passiert und hab kein gefühl mehr für spannung und wie ich es anders beschreiben könnte.

Danke trotzdem noch mal an bib, phil und dir sticker.
daigz

:)

 

Hi Daigoro!

sicherlich habe ich lust die story etwas zu korrigieren, doch der sinn und die handlung bleibt unverändert. daher wird es dir danach auch nicht mehr spaß machen es zu lesen.

Aber ganz bestimmt wird es mir dann mehr Spaß machen sie zu lesen! Vielleicht hab das bei meiner ganzen Kritisiererei doch nicht genügend rübergeracht: Mir gefällt die Idee der Story - und gut erzählt würde mir nicht nur die Idee sondern die ganze Geschichte richtig gut gefallen. Streckenweise fand ich sie auch in ihrem jetzigen Zustand schon sehr spannend und gruselig. Lass dir von uns jetzt nicht den Stolz auf deine Geschichte nehmen.

Ich find's auf jeden Fall klasse, dass du weiter an dir arbeiten willst und bin schon total gespannt auf Weiteres aus deiner Feder.

Deshalb bis bald,
sticker

 

Hallo Daigoro!

Ich kenne "The Ring" (noch :) )nicht, weiß also nicht, was (ausser der Fernsehszene) davon inspiriert ist. (an "Lost Highway" fühlte ich mich nicht erinnert)

So auf jeden Fall hat mir die Idee gut gefallen. Der Schreibstil (hauptsächlich kurze Sätze, surreale Atmosphäre) passt eigentlich gut zur Geschichte, finde ich. Auch ohne den Titel und den letzten Absatz hätte ich an einen Alptraum gedacht.

An einige der Verbesserungsvorschläge möchte ich mich allerdings anschließen ("pulen" z.B.) - mir hilft es immer, wenn ich meine Geschichten vor dem Posten von jemand anders durchlesen lasse...

Achja, und der Titel wäre vielleicht ohne die vielen "O"s auch ausgekommen ;)

mfg

Bernhard

 

hey slingshot,
vielen dank für die kritik, die mir wirklich weiter geholfen hat. wie gesagt, horror ist mit eine der schwierigsten rubriken, weil man viel aufbauen und gut überlegen muss.
die vielen O's sind eigentlich nullen (0), ein symbol für unendlichkeit dieser alpträume und diesen schrecklichen kreislauf. daher so viele und auch vor und hinter koma.
;)

für "the ring" ein tip: versuche an die original japanische version zu kommen, bevor du im februar das amerik. remake anschaust. ich kenne die us-version nicht, aber der trailer verrät schon viel zu viel, ist jedenfalls in usa super gut angekommen. es ist psycho horror vom feinsten, kein erschrecken-teenie-bullshit, sondern alptraum-verfolg-dich-effekt.:cool:

wie gesagt, ihr habt mir sehr geholfen, mehr über meinen stil zu erkennen und ich werde mir bei der nächsten horror-story mühe geben, die nächste woche rauskommt. danke
LG
Daigz

 

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