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„Ohne Biss geht´s halt nicht“

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16.03.2008
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„Ohne Biss geht´s halt nicht“

„Ohne Biss geht´s halt nicht“​

Der Schweiß läuft ihm über die Stirn. Es steht 2:1 für die Fürsten der Finsternis, obwohl sein Team viel besser spielt. Viel ansehnlicher und vor allem fairer. Er geht ein paar Schritte rückwärts und bleibt dann stehen. In der Höhe des Mittelkreises erkämpft sich Raymundo den Ball und spielt steil auf Peterson. Der übernimmt den Ball, geht drei, vier Schritte und passt flach in die Mitte auf Aktobe, der den Ball stoppt und abzieht.......leider fliegt der Ball am Tor vorbei. „Scheiße“ ruft ihr Trainer vom Spielfeldrand, „das war scheiße, Tobe!“
Weiter Abschlag, das Kopfballduell zwischen Peterson und Lachmaninov, gewinnt Peterson. Der Ball fliegt in seine Richtung, er spurtet in Richtung Ball und nimmt ihn an. Hinten steht Rosa von Braunsfeld frei. Er spielt ihn an und wird kurz darauf brutal von hinten umgegrätscht. Er ist nicht verletzt und steht deshalb sofort auf, damit das Spiel fortgesetzt werden kann. Mitleidsvoll erwartet er die Bestrafung seines Gegners, aber weder der Schiedsrichter noch der Linienrichter haben das Foul gesehen. Der gegnerische Spieler wird nicht einmal verwarnt und raunt ihm beim Vorbeigehen „sah süß aus Baby zu“, wobei er verteufelt grinst. „Warum hasst du so sehr?“, fragt er ihn, aber erhält keine Antwort.
Es wird weitergespielt. Braunsfeld erkämpft sich den Ball vor ihrem Strafraum und spielt rechtsaußen auf Dolf. Dolf geht die Außenlinie entlang bis zur Strafraumgrenze und passt hoch in die Mitte auf Rikson. Rikson nimmt den Ball an, setzt sich gegen einen Gegner durch, legt sich noch mal vor und...will schießen, aber ein gegnerischer Spieler stößt ihm den Ellebogen in den Magen, so dass er sich vor Schmerzen krümmt und aus dem Gleichgewicht gerät. Eigentlich hätte es Elfmeter geben müssen, aber der Schiedsrichter entscheidet auf Abstoß.
Wenig später ist das Spiel zu Ende und er geht mit seinen Mannschaftskameraden zu den gegnerischen Spielern, um Ihnen zu gratulieren. Sie haben sich vor ihrer Fankurve positioniert und feiern ihren Sieg ausgelassen. Hier herrscht ein Kreischen und ein Brüllen. Viele ihrer Fans haben sich die T-Shirts ausgezogen und wedeln damit wild über ihren Köpfen herum. Die Damen sind leicht bekleidet, manche tragen sogar nur noch BHs. Als er das sieht bedeckt er unwillkürlich die Augen mit seiner Hand, einige seiner Mitspieler tun es ihm nach. Als sie den gegnerischen Spielern gratulieren wollen, werden sie von Ihnen ausgelacht. Die Fürsten der Finsternis rufen Ihnen zu, dass sie mit Verlierern nichts zu tun haben wollen und dass sie lieber Land gewinnen sollten, weil Verlieren ansteckend sei. Unschlüssig steht er mit einigen seiner Mitspieler noch kurz herum und geht mit Ihnen dann zu seiner Fankurve um sich bei seinen Fans zu bedanken. Ihre Fans haben still auf sie gewartet und klatschen höflich Beifall, als sie zu Ihnen kommen und Ihnen zuwinken.
Die Kameraansicht wechselt in die Vogelperspektive. Dann wird der Bildschirm milchig weiß und die Statistikauswertungen werden eingeblendet:

Fouls: weiße Engeln: 0
Fürsten der Finsternis: 37
Ecken: weiße Engel: 12
Fürsten der Finsternis: 5
Ballbesitz: weiße Engel 63 %
Fürsten der Finsternis: 37 %
Tore: weiße Engel: 1
Fürsten der Finsternis: 2​

Genervt hämmert Gott auf die Escapetaste, damit die Statistikauswertung endlich ausgeblendet wird. Auch das freudige Grinsen von Satan, der ihm an einem zweiten Rechner gegenüber sitzt und seinen Blick sucht, ignoriert er, indem er missmutig auf den Bildschirm starrt. „Warum spielt meine Mannschaft auch immer so fair“, denkt er. Aus den Augenwinkeln sieht er wie sich Satan genüsslich streckt und dann aufsteht:
„Willst du auch noch nen Tee, Chefe?“, hört er Ihn fragen.
„Ja, Bitte!“, antwortet Gott gereizt und wendet die Augen dabei nicht vom Bildschirm.
Als Satan draußen ist, gerät Gott in Hektik. Er wechselt schnell ins Hauptmenü und klickt auf „neues Spiel starten“. Die Anfangszeremonien vor Spielbeginn: Das Einlaufen beider Mannschaften ins Stadion, die einleitenden Worte des Kommentators, das gegenseitige shake-hands zwischen Schiedsrichtern und Mannschaftskapitänen etc., klickt er hektisch weg um keine Zeit zu verlieren. Dann ertönt endlich der Anpfiff. Um zu gewinnen waren mindestens zwei Tore Vorsprung nötig bis Satan mit dem Tee wieder kam und merkte dass bereits ein neues Spiel begonnen worden war. Dann würde sich Satan eilig an seinen Rechner setzen und wieder mitmischen.
Aber bis dahin war ein bisschen Zeit, die Gott unbedingt nutzen wollte. Er wusste, dass er einen härteren Kurs fahren musste.
„Ohne Biss geht’s halt nicht“, murmelte Gott verbissen als er mit der Tastenkombination: F, H und Shift mit Rosa von Braunsfeld den Torwart der Fürsten der Finsternis so stark gegen den Torpfosten schubste, dass dieser bewusstlos am Boden liegen blieb und Gott mit Dolf in aller Seelenruhe zum 1:0 einschießen konnte.

 

Wußtet ihr, dass der Spitzname von Adolf Hitler Dolf war?

 

Hallo!
Hab deinen Beitrag in Ruhe gelesen.
Einige Sachen sind mir dabei nicht ganz klar: Zuerst passt Rosa zu Dolf und beim zweiten Spiel schießt Dolf ein Tor gegen Rosa??????????????
Spielt Dolf nun für Gott oder gegen ihn?
Habe kleinere Fehler entdeckt

Satzzeichen:
"Er kommt zu mir", sagt er.
"Kommt er zu mir?", fragt er.
Die Beistriche fehlen mir in deiner Geschichte bei den direkten Reden.

- 2. Zeile: bleibe --bleibt

"Mitleidsvoll" finde ich nicht stimmig an dieser Stelle - auch wenn es ein engel ist

-"Straufraumgrenze"

- chec -hands ----shake hands

-waren mindestens 2 Tore: wären

Die Grundidee mag ich. Ich finde es aber schade, dass Gott nichts Besseres eingefallen ist um in zu schlagen. Eine kleine aber feine Tücke, hätte ich besser gefunden, als sich auf das selbe Niveau zu begeben wie der Teufel.
Und mit "Dolf", der ich denke mal für den Teufel spielt, ziehst du für mich eine Person heran, die schon zu oft dafür eingesetzt wurde.
Ich hoffe ich hab nicht alles falsch verstanden.

Viel Spaß noch
kröte

 

Hallo Kröte72,

vielen Dank für deine Kritik!

Die Satzzeichen- und Rechtschreibfehler, die du gefunden hast, habe ich korrigiert.

Zur Geschichte selbst:
Dolf und Rosa sind bei beiden Spielen Computerspieler für Gott. Im letzten Abschnitt, den ich nochmal verbessert habe, um es klarer zu machen, schubst Gott mit Rosa von Braunsfeld den Torwart der Fürsten der Finsternis gegen den Torpfosten, so dass Dolf für das GUTE Team das 1:0 schießen kann.
Dolf spielt also für Gott.
Ich wollte eigentlich gar nicht so einen großen Akzent auf Adolf Hitler setzen, ich fand seinen Spitznamen nur witzig und die Vorstellung, dass Adolf Hitler auf einmal für das gute Team spielt auch amüsant. Darüberhinaus gefiel mir die Vorstellung, das selbst ein Adolf Hitler, durch die Steuerung von oben, auf einmal eine vollkommen andere Rolle in der Weltgeschichte spielen könnte. Vielleicht ist es ja so, dass wir nur Marionetten sind, wer weiß!
Zum Ende: Gott nimmt die gleichen Methoden Satans an und erkennt: "Ohne Biss geht´s halt nicht!" Damit wollte ich die Konturen zwischen Gut und Böse verwischen. Wer definiert überhaupt was gut und was böse ist? Gott handelt ein bißchen "böse", weil er weiß, dass man sich im "Fussbaballspiel des Lebens" nicht anders durchsetzen kann. Handelt er damit unrecht? Oder nur realistisch? Vielleicht ist Gott ja auch nur irgendein Zocker im Weltall da oben, der mit uns ein Reality-Spiel spielt.

 

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