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Überspannte Haushaltsgeräte

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02.02.2004
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Überspannte Haushaltsgeräte

Ein fensterloser Raum in einem alten Lagerhaus, im Kreis angeordnet mehrere Elektrogeräte, die Stimmung war gereizt.

"Hei, Bro, Heizstab weg von der Kleinen!", rief Philip, nach eigenen Angaben das bestausgestattete Multifunktionsküchengerät seiner Zeit, und hielt dabei seinen Rührschlegel unter Brunos Gehäuse.
"Nenn mich nicht Bro, du eingebildeter Mixer", entgegnete Bruno, der mit Elektroband geliftete Haarföhn und Schwerenöter der Gruppe. Er schaltete auf Stufe 2 und blies Philip heisse Luft in seine Schüssel.
"Ich bin kein Mixer, ich bin ein Multifunktionsgerät!", schrie Philip in Brunos Warmluftstrom hinein.
"Ich kriege keine Luft!" Mielena, die melancholische Staubsaugerlady, saugte, was das Zeug hielt.
"Das hört sich jetzt aber nicht gesund an, Doc", raunte Clockia, die betagte mechanische Eieruhr.
"Hört auf! Alle zusammen. Sonst brechen wir die Sitzung ab", rief der Therapeut mit donnernder Stimme dazwischen.

Ercon Dishon, seines Zeichens mobiles Klimagerät mit Doktortitel in Psychologie zum Thema "Gibt es einen Zusammenhang zwischen Demenz bei Haushaltsgeräten und langjährig erlittener Überspannung?", eröffnete nach seinem Studium in Tokyo eine eigene Haushaltsgerätepraxis. Allerdings sah er seine Berufung eher in der Betreuung lieblos Ausgemusterter. Er vergass nie das Bild seines Vaters, als sie ihn mit erhobenem Hauptaggregat in die Recyclingpresse schoben.
So eröffnete er gleich bei seiner Ankunft im Hafen von Rotterdam eine Selbsthilfegruppe für randständige Haushaltsgeräte.

"Willst du mal an meinem Rohr schnuppern, Süsse?" Bruno hatte sich wieder zu Mielena gedreht und bliess ihr warme Luft ins Rohr. Mielena hyperventilierte auf Maximalstufe und kippte hintenüber, worauf der Überlastschalter ansprang und ihr eine Auszeit gönnte.
"Bruno! Was haben wir letzte Woche über Umgangsformen ..."
Ein lautes Klopfen liess alle Geräte verstummen, nur Dishons Assistentin Clockia, die mechanische Eieruhr, zählte gut hörbar die Sekunden fürs Protokoll.

"Herein", rief Dishon. Die Tür schwang auf und ein etwas heruntergekommener Wäschetrockner schob sich über die Schwelle.
"Hallo, bin ich hier richtig bei den anonymen ..."
"... Haushaltsgeräten. Ja, komm rein und stell dich zu uns." Dishon zeigte auf die leere Stelle zwischen sich und Mielena, die immer noch hintenübergekippt ihre Auszeit nahm.

Der Wäschetrockner schob sich in die Lücke und seine Armaturen schauten etwas verlegen in die Runde.
"Wie ist dein Name und was führt dich zu uns", fragte Dishon.
"Bu. Bu Knecht und ich bin hier, weil ... weil ich unbrauchbar geworden bin." Er schaute betreten auf seine Trommel.
"Ha, noch so'n Weichei", grölte Philip und klatschte mit dem Schwingbesen gegen seine Schüssel.
"Hör nicht auf den alten Mixer", raunte Bruno. "Erzähl uns deine Geschichte."
"Ich liebe Geschichten", seufzte Mielena, die sich wieder eingeschaltet hatte.
"Nur zu, Bu!", ermutigte ihn Ercon und hielt Philip drohend seinen Sensor vor's Rührwerk.

"Also alles fing an, als die neue in unserer Waschküche auftauchte. Oh, wie war sie schön, eine richtige Lady ..."
"Muha, unser Super-Tumbler ist verknallt", prustete Philip und schnippelte ein paar Möhren klein. "Schnauze, Bro!"
"Fahr fort, Bu."
"Also, äh, diese Wachmaschine hatte einfach Klasse, schnurrte so ruhig vor sich hin, dass meine Heizstäbe ganz ohne Trockenprogramm zu glühen anfingen. Ich wollte nur noch in ihrer Nähe sein. Und so begann ich zu vibrieren. Das habe ich früher schon mal gemacht, einfach das Antriebsrad etwas andrücken, dann bewirkt die Unwucht ..."
"Quatsch keine Handbücher", rief Philip, "was war denn nun mit deiner Waschtussi? Hast du sie klar gemacht?"
"Jedenfalls vibrierte ich, was das Zeug hielt, und rutschte tatsächlich vom Sockel, immer weiter in ihre Richtung, noch ein paar Zentimeter und ich würde ihr zartes Blech spüren." Bu Knechts Anzeige glänzte versonnen im Neonlicht.
"Plötzlich kamen die Menschen und stellten mich fluchend zurück auf den Sockel."
"Ooch, wie gemein." Mielena klatschte auf ihren Staubbeutel.
"Ja, und so ging es dann eine Woche, ich versuchte, noch mehr zu vibrieren, damit ich endlich bei ihr landen konnte, doch am Ende schraubten sie mich einfach am Sockel fest."
"Nein", hauchte Mielena.
"Du bist nun mal ein ortsfester Automat", gab Dishon zu bedenken, "und die sollten auch möglichst an Ort und Stelle bleiben, dafür bist du konstruiert worden."

"Und was hat dich dann zum Alteisen verschlagen?", meinte Bruno.
"Böses Wort, Bruno, du weisst, dass wir das hier nicht dulden."
"Verzeihung, ich fön die Bemerkung zurück."
Bu liess sich nicht beirren, der Trockner war nun so richtig warm gelaufen.
"Wie ich da so festgeschraubt auf meinem Sockel stand, zwei Meter von der knackigen Lady mit ihrem verdammt noch mal scharfen Designergehäuse, da geht die Tür auf und ein verschwitzter Klempner schob einen blitzblanken Sonnyboy herein. Der hatte noch nicht mal richtige Knöpfe, nur so 'ne komische Bedienplatte."
"Wow, Touchscreen! Der war ja wirklich heiss", raunte Philip.
Bu senkte seine Stimme.
"Lady Tumblers Dioden leuchteten nur noch für ihn. Und mich haben sie einfach auf die Strasse gestellt."
"Ha, Alter, du hast dich verknallt und ein Frischling hat dich nach Strich und Faden ausgebootet!", prustete Philip hervor.
"Ich hau dir gleich meinen Adapter gegen die Schüssel, wenn du dich nicht sofort bei Bu entsch..."
Weiter kam Bruno nicht, Philip schleuderte ihm eine Ladung frisch pürierte Randen ins Rohr. Dabei erwischte es auch Mielena, die sofort wieder laut keuchend zu saugen anfing.
"Schluss jetzt!", rief Dishon und erhöhte kurzerhand auf 42 Grad Raumtemperatur, worauf die Überhitzungsschalter ihren Dienst verrichteten. Es herrschte schlagartig Ruhe.

"Immer das gleiche mit diesem Gemüseraspler", raunte Clockia, die dank rein mechanischem Uhrwerk bei Bewusstsein blieb.
"Okay, kurze Pause, bis sich ihre Schaltkreise wieder erholt haben."
Clockia stellte ihr Rad auf fünf Minuten und fing an zu ticken.
Ercon Dishon sehnte sich plötzlich nach Tokyo, dachte an die hübsche Mizubschi mit ihrem runden Design, den mandelförmigen Kühlschlitzen ...
"Ich sollte wieder mal ausspannen und Seeluft schnuppern."
Clockia schmunzelte und tickte wissend.
"Aber wer soll dann den armen Elektrodingern hier noch Hoffnung geben?", seufzte Ercon und schaltete in den Schockfrost-Modus. Tokyo musste warten.

 

Hallo dotslash

Erst im zweiten Anlauf, die Befürchtung eines humorlosen Kurzschlusses bei mir liess mich gestern Abend wieder aussteigen, schaffte ich es heute mich auf die therapeutisch betreuten Elektrogeräte einzulassen.

Er vergass nie das Bild seines Vaters, wie er damals mit erhobenem Hauptaggregat in die Recyclingpresse geschoben wurde.

Doch da, bei diesem Akt von Euthanasie, wuchs mein Verständnis für diese leidlichen Schicksale der Ausgemusterten unserer Wegwerfgesellschaft enorm. Wie am Ärmel in der Presse festgezurrt überflog ich den weiteren Sitzungsverlauf mit Spannung. Nicht ohne lautes Auflachen zwischendurch. Bei den Schönheiten war ich mir etwas uneins, sollte ich nun Mielena oder der neuen Waschtussi mehr Aufmerksamkeit schenken? Na ja, aus Gründen der Ästhetik war es dann die Jüngere. :D

Hat mir Spass gemacht.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Guten Abend dotslash!

Genau das habe ich heute gebraucht!

Ich bin hier fast vom Stuhl gerutscht vor Lachen.:D

Hat einfach nur Spaß gemacht die Geschichte zu lesen.

Danke dafür!

Gruß
Malina

 

Doch da, bei diesem Akt von Euthanasie, wuchs mein Verständnis für diese leidlichen Schicksale der Ausgemusterten unserer Wegwerfgesellschaft enorm,*
ist mir an dieser Geschichte noch der interessanteste Satz,

lieber dot ...


Vor einiger Zeit probten nicht die Plebejer, sondern einfache Geräte zu Bielefeld den Aufstand hier auf der Plattform**, dass ich nun vermute, dass der Fabel, wie wir Älteren sie noch kennen, das Personal ausgehe – wären es nun die bedrohten oder bereits ausgerotteten Arten oder die fantastische Vorstellung, die durch Massenmedien verbreitet wird, Kühe wären fliederblau, kurz lila - volksmündlich auch für „violett“ verwendet, wiewohl es am jeweiligen Ende der Farbskala blau oder rot daherkommt und somit ziemlich weit auseinander liegt - und und würden einfach nur süß industriell hergestellt. Also werden nun auf Dinge des mehr oder auch weniger täglichen Gebrauchs, die das Jungvolk noch kennen und nutzen wird, menschliche Charakterzüge, Sitten & Redeweisen übertragen und vor allem menschliche Schwächen offengelegt. Das kommt hier durchaus humorvoll daher, aber es packt mich nicht so recht, plätschert so dahin, dass das Eingangszitat noch das Aufregendste an dieser Geschichte ist.

Bissken Kleinkram, alles wahrscheinlich Flüchtigkeit:

… gröhlte Philip …
Gönn dem Dehnungs-h eine Pause und schick es beim Grölen weg!

Das war zuviel für Bruno.
Zu viel, Zusammenschreibung nur als Substantiv!

…, die sofort wieder laut keuchend zu Saugen anfing.
saugen!

Aber dann doch noch was im flachen Lande gelernt!

Weiter kam er nicht, Bruno schleuderte eine Ladung frisch pürierte Randen in sein Rohr,
Randen? Steht tatsächlich im Duden!, - um dann zu finden: zweimal Rote Rüben/Bete innerhalb von wenigen Tagen bekommen mir nicht.


* Der einleitende Satz ist aus dem Beitrag von Anakreon.
** gemeint ist Machtübernahme http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=49263

 

Hallo Anakreon,
schön, dass der Kurzschluss sich nicht auf die Beurteilung meiner Story durchgeschlagen hat.
Die Euthanasie bei Elektrogeräten ist in der heutigen Zeit leider weit verbreitet, rechnet sich doch in den seltensten Fällen eine Reparatur bis ins noch rüstige Alter und junge Nachfolger sind schnell zur Hand.

Hat mir Spass gemacht.
Das freut mich sehr.

***

Liebe Malina,
Freut mich, dass dich meine Geschichte unterhalten und dir den Abend gerettet hat.

***

Lieber Friedel,
schade konnte ich dich nicht erreichen, ja teile sogar etwas deine Einschätzung, was das Dahinplätschern betrifft. Kann damit leben.

Beim Bezug zu den Bielefeldern Geräte hast du insofern recht, als dass die Geschichte im Rahmen der kurz&gut Runde vierundzwanzig entstand, damals aber nicht rechtzeitig zu einem Abschluss kam und Wallauer mit "Machtübernahme" bereits einen runden Text mit ähnlicher Thematik eingestellt hatte.

Ich mochte sie aber nicht ganz wegwerfen, dafür hing ich zu fest an Ercon, Mielena, Bruno und Co und so recyclierte ich sie, verpasste ihr einen zugegeben etwas seichten Schluss et voilà.

Die Fiptehler nehme ich gerne raus.

***

Danke euch Dreien fürs Lesen und Kommentieren.
Gruss dot

[Edit für Friedel: Bez. Randen hätstu auch Anakreon fragen können, ;)]

 

Edit für Friedel: Bez. Randen hätstu auch Anakreon fragen können,
wat ich doch weiß,

lieber dot,

aber auch Gisanne u. u. u. Aber der Heilige Duden kam mir gerad' zur Hand und die Haltung, lieb gewonnene Dinge (Schuhe, Hosen ... Kind, Frau) geb selbst ich nicht so ohne weitres her. Am schönsten isset aba, sich zu verstehn!

Gruß aus eiskaltem Wind vom Flachlandtiroler

Friedel

 

Hallo dotslash,

also ich musste da schon mehrmals ansetzen, um die Geschichte zu Ende zu lesen. Die Länge passt irgendwie nicht zu ihr und das hat jetzt nichts mit kurz&gut zu tun. Das Thema gibt einfach nicht so viel her, meine ich.
Das Ende ist allerdings gut und der letzte Satz sitzt.

"Muha, unser Super-Tumbler ist verknallt", prustete Philip und schnippelte ein paar Möhren klein. Leider schaffte er es immer wieder, sein Gemüse in die Sitzungen zu schmuggeln.
Den hier fand ich ganz gut, allerdings würde ich den zweiten Satz streichen, das käme meiner Meinung nach besser:
"Muha, unser Super-Tumbler ist verknallt", prustete Philip und schnippelte ein paar Möhren klein.
Das ist dann schon ein wenig absurder und haut in dem Moment einfach rein.

 
Zuletzt bearbeitet:

... wenn schon die Woche des Kommentars angesetzt ist, dann muss ich natürlich an deine Geschichte ran, hast du doch zum gleichen Thema geschrieben von kurzundgut wie ich damals auch, da interessiert das einen gleich noch mal mehr, was du daraus gemacht hast.

Deine Idee gefällt mir sehr gut. Und ich finde sie auch sehr witzig umgesetzt. Ich habe vor einiger Zeit einen Film gesehen, keine Ahnung mehr, welcher das war, da haben ausrangierte Spielzeuge eine Therapiesitzung gehabt. Ich weiß den Film leider nicht mehr, ich glaube er war nicht so gut. Einzig diese Szene ist mir im Gedächtnis geblieben, weil ich damals selbst an einer Geschichte für Haushaltsgeräte rumdokterte. Ich muss sagen, deine Umsetzung dieser ähnlichen Idee ist viel besser, als die aus dem Film.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings, dazu weiter unten.

Aber so viel noch vorweg:
Schade, dass du nicht rechtzeitig fertig wurdest damals, ich finde es ziemlich interessant, wie unterschiedlich man an dieselbe Idee (Gespräch/Sitzung von Haushaltsgeräten) rangehen kann. Wallauers Text damals, lebte ja sehr von dem Kontrast zwischen Aufforderung zur Revolution gegen den Menschen und einer bürokratischen Protokollatmosphäre. Du hast die Besonderheit der Geräte stärker in den Vordergrund gestellt und ein Gespräch draus gemacht.
Dein Spiel mit den Namen der Geräte und mit ihren Funktionsweisen, das ist schon sehr gelungen.
Es gibt da total witzige Stellen und Figuren.
Diesen Gemüse schnippelnden Bruno finde ich z. B. klasse, auch, wie du die Qualität des Therapeuten, seine besondere Methode, die Geräte "zu entspannen" in Szene setzt.
Oder diese hier:

"Böses Wort, Bruno, du weisst, dass wir das hier nicht dulden."
"Verzeihung, ich fön die Bemerkung zurück."

Und noch viel viel mehr.

"Quatsch keine Handbücher", rief Bruno, "was war denn nun mit deiner Waschtussi? Hast du sie klar gemacht?"

Das Fette ist auch sehr cool.

Ich habe allerdings ein Problem mit dem Text. ich habe es erst gestern so richtig gemerkt, woran es liegt, daher auch mein später Kommentar. Mir ist es immer wieder mal passiert, dass ich durcheinander geraten bin und nicht mehr genau wusste, wer da nun eigentlich zu wem spricht. Oder warum die Geräte aufeinander loshacken.
Ich weiß ja, dass du diese Geschichte nicht als wahnsinnig ernsthaften Text, einstellen willst, trotzdem denke ich, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, ob es überhaupt so ist, wie ich es empfinde und wenn ja, was dagegen zu tun ist. Humor ist manchmal eine ernste Sache! :lol:
Ich habe auch nicht gerafft, auf welches Fabrikat Ercon Dishon anspielt, ich glaube, ich kenne einfach keine Klimageräte. Aber da weiß ich wenigstens, dass einfach ich zu dusselig bin und nur mal googlen müsste.

Aber warum rutsch ich raus bei den Namen und muss immer mal wieder nachschauen, wer wer ist? Ich glaube, das liegt nicht nur an mir.
Vielleicht kann man auch die eine oder andere etwas verhaltenere Stellungnahme der Kommentatoren vor mir in der Richtung sehen?? Ich weiß es nicht.

Vielleicht ist es ja so, dass Dialoggeschichten generell nicht ganz einfach sind. Die gesamte Handlung, der ganze Aufbau, alles hängt vom Gespräch und der Interaktion der Sprechenden ab. Die Gesprächsanteile müssen also wirklich sitzen, da darf es keine kleine Ungenauigkeit geben, da muss immer klar sein, wann wer redet.
Vielleicht sollte man zur Auflockerung des Dialogs noch ein bisschen mehr Handlung reinbringen? Ob das die Lösung ist? Glaube ich eigentlich nicht. Das hast du schon ins rechte Maß gebracht.

Vielleicht hast du auch ein bisschen zu viele Geräte für die Idee eingeführt? Das glaube ich aber eher weniger. Um das Durcheinander in der Lagerhalle zu bebildern brauchst du sie ja schon, ich habe das mal überprüft, ob jedes Gerät so seine Funktion hat. Einzig Clockia könntest du zur reinen Assistentin machen und das nur im Nebensatz erwähnen. Kürzen könntest du dafür, dass sie mal früher Patientin war und dann weitergetickt hat, das ist nicht der Superwitz und du benötigst es dann nicht mehr für die Handlung. Wichtig bei ihr ist ja nur, dass sie dem Therapeuten was zuraunt, worauf er achten soll, und die Sitzungen misst und bei Bewusstsein bleibt. All das tut sie, auch wenn sie nur Assistentin ist.

Sie war eine von Dishons ersten Patientinnen, obwohl sie ausser Einsamkeit nie ein richtiges Leiden hatte. Und so blieb sie in der Praxis hängen, gehörte fortan zum Inventar und fungierte für Ercon Dishon als Sitzungszeitmesser fürs Protokoll.

Das Fette könnte einfach raus. Man muss den Text natürlich etwas anpassen.

Zurück zu dem alten Punkt.

Das war zu viel für Bruno.
"Ich hau dir gleich meinen Adapter gegen die Schüssel, wenn du dich nicht sofort bei Bu entsch..."
Weiter kam er nicht, Bruno schleuderte eine Ladung frisch pürierte Randen in sein Rohr. Dabei erwischte es auch Mielena, die sofort wieder laut keuchend zu saugen anfing.

Das ist eine Stelle, wo ich ins Schleudern kam (hihi). Die Zeilenwechsel suggerieren, dass jedesmal ein neues Gerät spricht. Aber als Name kommt immer nur Bruno, der Haartrockner vor, macht aber Sachen, die eigentlich eher zu Phillip, dem Gemüseraspler passen. Also hast du hier einen Namen vergessen. Oder du musst die Zuordnungen genauer überprüfen.
Zeile 1 und 2 sind ja Bruno, der Haarföhn, oder? Der sich an dem kleingeraspelten Gemüse von Philip vergreift und dadurch die Sitzung sprengt. Warum wird dann er nicht am Schluss als Störenfried genannt?

"Immer das gleiche mit diesem Gemüseraspler", raunte Clockia, die dank rein mechanischem Uhrwerk bei Bewusstsein blieb.

Eigentlich müsste sie über den Föhn meckern. Oder allenfalls über beide. Oder?

Guck noch mal, ob du mit diesen etwas verschalteten Bemerkungen anfangen kannst.

Du siehst an meiner Verwirrung, dass ich in einen etwas übertriebenen Erhitzungszustand gerate, daher schalte ich hier mal lieber ab und wünsch dir einen schönen spannungsfreien Tag.
Liebe Grüße Novak

 

Hallo dot
ich bin etwas und eins mit deinem Text, sind schon ein paar lustige Stellen drin, musste einige Male schmunzeln aber insgesamt ist es mir doch, wie auch Tserk gesagt, etwas zu lang geraten. Soviel gibt die Geschichte dann nun nicht her.also inhaltlich.manchmal ist das schon ganz gut pointiert, dann wieder schleppt es sich. Also ich denke, da müsste mehr Wortwitz rein, wirklich JEDES Wort auf die Goldwaage gelegt werden. Da steckt schon ne menge Arbeit drin, das liest man, aber ich denke so ganz ausgegoren ist es noch nicht.
Dennoch ein schmackhafter Bissen, die Würze nicht perfekt abgestimmt ;)

Grüslichst
Weltenläufer

 

Hallo Novak

Prima, dass der Text für dich funktioniert, und ja, da habe ich doch tatsächlich dem Bruno ein paar Stimmen zuviel untergeschoben, die eigentlich dem Mixer Philip Mixer gehören. Das werde ich gleich ausbügeln, dann sollte es klar sein, wer spricht.

Ich habe auch nicht gerafft, auf welches Fabrikat Ercon Dishon anspielt, ich glaube, ich kenne einfach keine Klimageräte.
Keine Marke, aber ... sprich den Namen mal englisch aus, na, klingelt's?
:D

Dialoggeschichten sind immer eine Herausforderung, da sich die Handlung aus der direkten Rede ableiten sollte.

"Und für dich gibt's ne Ladung Kartoffelbrei."
"Spinnst du? Jetzt ist mein Staubbeutel voll eingesaut."​

Über Clockia denke ich noch mal nach, dein Einwand macht Sinn, der fette Teil ist viel zu beschreibend, das werde ich weglassen und Clockia noch stärker als Assistentin von Dishon zeichnen.

Vielen Dank für deine Starkstromgedanken.
Liebe Grüsse,
dot

 

Hallo Weltenläufer

Danke für deine Rückmeldung, sie untermauert den Grundtenor der Kommentare:
'Jo, ganz nett, zeitweise lustig, aber insgesammt zu flach.'
Man würde sie so wohl kein zweites mal lesen.

Dennoch ein schmackhafter Bissen, die Würze nicht perfekt abgestimmt
Herausforderung angenommen, ich such schon mal nach den richtigen Gewürzen ...
:D

Danke dir fürs Kommentieren,
Gruss dot

 

Hallo ./,

ein paar kurzweilige Wortspiele für zwischendurch.
Am liebsten mochte ich:

"Hör nicht auf den alten Mixer", raunte Bruno.
und
"Willst du mal an meinem Rohr schnuppern, Süsse?"
und
"Quatsch keine Handbücher", rief Philip

Mehr als hübsche Spielereien mit der Sprache will der Text vermutlich gar nicht bieten. Es sei denn, es gibt einen tieferen Sinn, der mir wieder einmal entgangen ist. ;)

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hallo Tserk, (ähem, sorry, dein Beitrag war kurz aus meinem Blickfeld gerutscht)

Ich habe lange überlegt, ob ich das Möhrenschnippeln wirklich streichen soll, aber du hast vollkommen recht, kann weg, bringt mehr Fahrt und ist ein erster Schritt zur Textstraffung.

Danke für deine Rückmeldung, ich werde auf jeden Fall noch dran schnippeln.
;)


***​

Hallo Berg

Mehr als hübsche Spielereien mit der Sprache will der Text vermutlich gar nicht bieten. Es sei denn, es gibt einen tieferen Sinn, der mir wieder einmal entgangen ist.
Es gibt einen tieferen Sinn, und er ist dir völlig entgangen.
:D

Schön, dass mein Text dir Kurzweil bereitet hat, das war und ist der einzige Anspruch dieser KG.

Danke fürs Lesen und lieben Gruss an euch,
dot

 
Zuletzt bearbeitet:

@Tserk (nochmal)
Ich habe den Einstiegssatz gerafft und auch unterwegs das eine oder andere Füllhorn rausgeschnitten, bzw. umformuliert.
Ich hoffe, der Text hat jetzt mehr Fahrt und hält einem bis zum Ende bei Laune.
;)

@Novak

"Immer das gleiche mit diesem Gemüseraspler", raunte Clockia, die dank rein mechanischem Uhrwerk bei Bewusstsein blieb.
Eigentlich müsste sie über den Föhn meckern. Oder allenfalls über beide. Oder?
Der Philip ist ja der Auslöser, auch schleudert er die Portion Randen nach Bruno. Deshalb habe ich es nach langem Ringen dabei belassen.

 

Hallo dotslash
Herrlich und wundervoll geschrieben.
Ich mag Deine Geschichte; musste ab und zu schmunzeln. Ich konnte so richtig abschalten! Danke
Sehr gerne gelesen.
Gruss Rosalia

 

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