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Über meinen Lieblingslehrer

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06.05.2005
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Über meinen Lieblingslehrer

Über meinen Lieblingslehrer

Es war der 21.04.04, 6. Unterrichtsstunde, Physik. Wir hatten die Ehre von einem der besten Lehrer unserer Schule, ach Quatsch, dem besten Lehrer der ganzen Stadt unterrichtet zu werden. Herrn B.! Schon beim Betreten des Raumes fiel mir auf: er hatte ein komplett neues Outfit! Das war daran erkennbar, dass er seinen üblichen professionell-weißen Atomphysiker-Kittel durch ein blaues Hemd mit dunklerem, modisch-anmutenden Wet-Look-Blau im Bereich der Achselhöhlen, ersetzte! Ein Lehrer, der auf sein Aussehen achtet. Wie schön! Aber auch sein Duft war atemberaubend. Und das ist wörtlich zu nehmen. Ich bin immer der Meinung, dass es gut ist, wenn man einen Lehrer auch im Dunkeln, allein an seiner Duftnote erkennen kann. Ist es nicht beruhigend, immer zu wissen, wann sein Lieblingslehrer in der Nähe ist? Was mich angeht, ich habe mir schon eine Meinung darüber gebildet.
Nun in der Stunde, die ich schildern möchte, begann er, mein Lieblingslehrer, mit einem neuen Thema: der Schwingung. Zum besseren Verständnis für die Schüler stellte er uns zuerst „Willi“ vor, eine an einer Feder baumelnde Holzpuppe, die durch ihre Körperlichkeit beeindruckte und von normalen Menschen, wie wir es waren, kaum zu unterscheiden war. Eine derartige Visualisierung hilft einer 10. Klasse enorm, komplizierte mechanische Auf-Und-Ab-Bewegungen zu verstehen. Fast gleichzeitig zeigte er uns eine so genannte „Pendelschwingung“! Diese zeitliche Überschneidung, zwei verschiedener Bewegungen, hatte Herr B., ohne Zweifel, beabsichtigt, um bei mir und dem Rest der Klasse beide Augen unabhängig zu trainieren. Nach anfänglicher Verwirrung funktionierte es dann auch mit dem rechten Auge die Auf-Und-Ab-Bewegungen von Willi zu verfolgen, während das linke Auge horizontale Bewegungen machte, um die äußerst spannende Pendelschwingung zu beobachten.
Danach erklärte uns Herr B. einige Fachbegriffe, die man unbedingt kennen muss, um mit der komplexen Thematik der Pendelschwingung zu Recht zu kommen. Es handelte sich dabei um wissenschaftliche Wörter wie: Elongation, Amplitude und Frequenz. Am schwierigsten war jedoch der Begriff der Schwingungsdauer. Damit auch garantiert jeder Schüler wusste, was er sich unter „Schwingungsdauer“ vorzustellen hatte, verbrachte Herr B. die nächsten zehn Minuten damit zu erklären, dass damit die Dauer einer Schwingung gemeint war. Eben ein Lehrer mit Leib und Seele!
Nachdem auch dieses Thema abgeschlossen war, zeigte er uns, wie er eine Aufgabe samt Einheiten in den Taschenrechner eingegeben hatte. Doch schon nach kurzer Dauer bemerkte er, dass wir noch nicht bereit waren, so etwas Großartiges zu verstehen und entschied, uns ein anderes Mal zu zeigen, wie das geht. Diese Reaktion auf unser Verhalten zeigt zweifelsfrei, dass mein Lieblingslehrer auch über große Menschenkenntnis verfügt!
Als krönenden Abschluss der Stunde gab er uns unsere erste, bei ihm geschriebene Leistungskontrolle zurück. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum sich manche meiner Mitschüler so fürchterlich über ihre Note aufgeregt haben. Die besagten Schüler hatten meist ein „ausreichend“, „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bekommen und das, obwohl sie doch alle Aufgaben richtig gelöst hatten. Als ob es nichts Wichtigeres in einer Physikkontrolle gäbe als richtige Lösungen! Viel wichtiger sind doch formelle Aspekte. Was nützt einem Schüler das korrekte Ergebnis, wenn er es nicht wieder findet, weil er es nicht formgemäß zweimal ordentlich mit Lineal unterstrichen hat? Auch daran sieht man, wie weise mein Lieblingslehrer ist. Herr B.! Sein selbstsicheres und souveränes Auftreten lässt keine Zweifel daran, dass er alles weiß und niemals Fehler macht.
Nach der Stunde wollte ich diesem perfekten Mann und meinem Lieblingslehrer, Herrn B.!, einen Antrag machen. Aber als ich ihn vor mir stehen sah, mit seiner imposanten und kräftig gebauten Figur, verschlug es mir die Sprache und ich ging stillschweigend mit den anderen aus dem Raum, in der Hoffnung bald wieder eine Stunde bei meinem Lieblingslehrer zu haben. Herrn B.!

 

Hallo ET,

herzlich willkommen auf KG.de.

Deinem Steckbrief habe ich entnommen, dass du noch Schüler bist. Ich vermute du hast mit deiner KG eine wahre Begebenheit wiedergegeben, denn genauso liest sie sich. ;)

Du schilderst Eindrücke, Erkenntnisse und Beobachtungen einer Physikstunde. Und da liegt der Fehler.
Schreibe eine GESCHICHTE zu diesem Thema und keine SCHILDERUNG.

Dein Protagonist (Herr B.) ist der Beste der Stadt! Wirklich?
Ich denke du willst auf was anderes hinaus, oder? Aber dann musst du es mir auch verständlich machen.

Gerade in einer Physikstunde kannst du den Besten Lehrer nach Herzenslust blamieren oder ihn sich selbst blamieren lassen. :thumbsup:

Die Überschrift über meinen Lieblingslehrer lässt den Leser in dieser Rubrik vermuten die Geschichte schon 1586 gehört zu haben. Ehrlich!

Wie wärs mit Herr B.! oder Tatort Klassenzimmer oder ähnlichem. Denk drüber nach. :confused:

Ich habe keine Korrekturen vorgenommen, weil du erst Mal den Inhalt überarbeiten solltest. :D

Beispiel

Schon beim Betreten des Raumes fiel mir auf: er hat ein komplett neues Outfit! Das war daran erkennbar

Tempus: Vergangenheit - Gegenwart - Vergangenheit :confused:

Du pendelst durchgehend duch die Zeiten :Pfeif:

die durch ihre Körperlichkeit beeindruckte und von einem normalen Menschen, wie wir es sind, kaum zu unterscheiden war.

Singular - Plural + Zeiten

die durch ihre Körperlichkeit beeindruckte und von normalen Menschen, wie wir es waren, kaum zu unterscheiden war.

allerdings solltest du den Satz komplett ändern. :D

Aber ich wollte ja keine Korrekturen vornehmen. :sealed:

netten Gruß
Micha

 

Hallo Michael,

Erstmal Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, die Geschichte zu lesen und mal was dazu sagst!

Es stimmt, dass ich mit dieser Story eine wahre Begebenheit schildere... selbstverständlich mit einigen Überspitzungen.
Muss sich eine Schilderung zwangsläufig von einer Geschichte unterscheiden? Bzw.: Wo liegt der notwendige Unterschied?

Die Idee, den Titel in "Tatort Klassenzimmer" umzuwandeln, finde ich zwar auf den ersten Blick ganz nett, jedoch würde das dem Inhalt nicht wirklich gerecht werden.

Die grammatischen Fehler werde ich in den nächsten Tagen korrigieren.

Noch eine Frage: Konntest du beim Lesen wenigstens lachen; kann man diese Schilderung überhaupt als Satire bezeichnen???

Tschüss
ET

 

Hallo ET,


ich stimme Micha zu, dass hier die Geschichte selbst zu kurz kommt. Hier feht das Fleisch, das sich um das vorhandene Skelett einer Geschichte legt. Meist bleibt der Text zu oberflächig.

Gefallen hat mir die Sache mit den Augen, wo das eine horizontal und das andere vertikal hin und her geht. Das erzeugte ein lustiges Bild in meiner Vorstellung.

Natürlich ist die Grenze, ab wann tatsächlich eine Geschichte vorliegt, fliessend, und du bist nicht der erste hier im Forum, dem vorgeworfen wird, eben keine Geschichte geschrieben zu haben.
Letztendlich ist es dann dem Autor überlassen, festzulegen, was er da geschrieben hat, und wenn er es für eine Geschichte hält, kann ihn niemand daran hindern.
Auch was den Begriff Satire angeht, kann man die Vorgaben des Genre so oder so auslegen.

Ich persönlich denke, dass dein Text, so wie er derzeit ist, eher in die Rubrik "Alltag" passt, denn die Überspitzungen erscheinen mir recht zahm.


Viele Grüße
Tom

 

Hallo Tom!

Auch dir danke ich für eine kurze Kritik! :)

Ich persönlich kann mir meine "Geschichte" allerdings eher schlecht in der Rubrik "Alltag" vorstellen. So alltäglich war diese Unterrichtsstunde nicht und ich hoffe, dass ich solch eine demnächst nicht nochmals miterleben muss! :D
Ich könnte sie mir höchstens noch unter "Humor" vorstellen, denn zumindest erscheint sie mir witzig.

Ob meine Überspitzungen zu "zahm" sind, darüber könnte man streiten. Immerhin lobe ich einen sichtlich schlechten Lehrer in höchsten Tönen und verkehre jede noch so dämliche seiner Handlungen in eine göttliche Aktion. Das geht soweit, dass der Ich-Erzähler darüber nachdenkt, dem Lehrer einen Heiratsantrag zu machen... Meiner Meinung nach ist das durchaus ironisch bis satirisch, aber darüber muss man nun wirklich nicht streiten!

Mfg
ET :cool:

 

Hallo ET,

ich als Schülerin habe schon das eine oder andere Mal satirisch überspitzte Lehrerportraits gelesen oder geschrieben. Ich muss dir sagen, da geht einiges mehr. Wusstest du, dass meine Pholosophielehrerin Gedanken lesen und mein Chemielehrer teleportieren kann...? In Wirklichkeit ist meine Schule nämlich die Mutantenschule von Professor X aus X-Men, und ich bin eine Untergrundagentin der Regierung...
Ich habe den Text nur angelesen. Normalerweise lese ich so etwas immer wieder gern, aber in deinem Fall war es das ewig gleiche Vorgekaue. Der Lehrer trägt Hemden mit Schweißrändern (iiih, wie eklig, aber warum sagt ihr ihm nicht einfach, dass ihr das nicht gut findet), hat keine Ahnung und ist unfähig. Großartig. Das trifft auf 85% aller Physiklehrer zu, mindestens. Du könntest etwas wirklich Witziges aus dem Text machen, wenn du nicht mit der Sarkasmuskeule zuschlagen, sondern dich der Ironie bedienen würdest. Es ist toll, wenn jemand schreibt "und wir beteten die Schweißflecken unter seinen Achseln an", aber das ist weder neu, noch innovativ, noch wirklich witzig. Und mir drängt sich beim Lesen immer automatisch die Frage auf, wie es dem Lehrer dabei gehen mag... ich bin mit dem einen oder anderen Lehrer befreundet, auch welchen, die ich selber im Unterricht habe, und, hey, das sind auch nur Menschen, und es gibt wirklich welche, die kein so dickes Fell haben. Deine Satire hat also nicht nur (bei mir jedenfalls) ihr Ziel, nämlich mir Unterhaltung zu verschaffen, verfehlt, sondern mich auch noch nachdenklich gestimmt. Morgen werde ich meinem ehemaligen Physiklehrer, den wir regelmäßig zum Wahnsinn getrieben haben, ein paar Blumen mitbringen.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo ET,

Noch eine Frage: Konntest du beim Lesen wenigstens lachen; kann man diese Schilderung überhaupt als Satire bezeichnen???

Lachen konnte ich nicht wirklich, hat mehrere Gründe.
Der Erzählstil läßt es nicht zu,

Zitat Tom:

dass hier die Geschichte selbst zu kurz kommt. Hier feht das Fleisch, das sich um das vorhandene Skelett einer Geschichte legt. Meist bleibt der Text zu oberflächig.

der andere Grund ist, ich hatte den gleichen Lehrer und ich befürchte ein bis zwei Leser ebenfalls.
Mein ehemaliger Physiklehrer ist seit knapp fünf Jahren in einer geschlossenen Anstalt. Kein Witz!

Eine Satire lebt sicherlich von Übertreibungen und die kann man deiner KG nicht absprechen. Andererseits versucht ein Autor mE über die Satire auf einen Mißstand aufmerksam zu machen. Er transportiert seine gesellschaftlichen, politischen usw. Empfindungen mit spitzer Zunge und einem Augenzwinkern in die Öffentlichkeit.

Hart gesprochen machst du lediglich deinen Lehrer fertig. Ansonsten kann ich leider keine Kernaussage erkennen.
Hättest du noch weitere Beispiele von Lehrern angebracht und auf PISA verwiesen, nach dem Motto Nicht nur wir Schüler sind schuld, wäre es eher im Sinne des Erfinders.

Vergiß nicht, dass das meine Meinung ist. ;)

NG
Micha

 

@Vita:
Meiner Meinung nach, sind deine Beispiele ("Wusstest du, dass meine Pholosophielehrerin Gedanken lesen und mein Chemielehrer teleportieren kann...? In Wirklichkeit ist meine Schule nämlich die Mutantenschule von Professor X aus X-Men, und ich bin eine Untergrundagentin der Regierung...") nicht satirisch, sondern nur unsinnig. Ich halte das nicht für satirisch, da dabei jede Glaubwürdigkeit verloren geht. Naja... manchen gefällt sowas! (auch wenn das eher in die Rubrik Humor passen würde...)

@Micha:
Wenn euer ehemaliger Physiklehrer seit 5 Jahren in der Anstalt ist, dann wart Ihr wohl damals zu grausam zu ihm??? :D Ihr hättet ihn nicht so viel ärgern sollen!

Tschüss
ET

 

Hallo ET,


Ihr hättet ihn nicht so viel ärgern sollen!

hast du wohl recht!

Wenn du das nächste Mal etwas zitieren möchtest, versuch mal folgendes:

Eckige Klammer quote eckige Klammer
das Zitat kopieren und einfügen
eckige Klammer slash quote eckige Klammer

quote als Wort ;)

dann hast du es hinterlegt.

gruss
Michael

 

das ist auch keine Satire, das ist die Realität. Eine Satire muss die Realität immer übertreffen. Und einfach nur eine Verarsche deines Physiklehrers zu schreiben, ist nicht satirisch, sondern erbärmlich.
mit freundlichen grüßen
vita
:bounce:

p.s.: mein Physiklehrer hat sich gefreut über die Blumen

 

Danke für den Tipp Micha!

Eckige Klammer quote eckige Klammer
das Zitat kopieren und einfügen
eckige Klammer slash quote eckige Klammer
Super, es funktioniert... :)

@Vita
Ich möchte nur noch anmerken, dass das meine erste Kurzgeschichte war die ich je geschrieben hab... da kann man noch kein Meisterwerk erwarten. Dass es etwas hölzern ist ist mir auch schon aufgefallen! Der Rest ist Geschmackssache!

Tschüss
ET :Pfeif:

 
Zuletzt bearbeitet:

Morgen werde ich meinem ehemaligen Physiklehrer, den wir regelmäßig zum Wahnsinn getrieben haben, ein paar Blumen mitbringen.

Mann, du bist ja nett, Vita :-) !


Zum Text selbst:

Ich hatte einen Physikreferendar, den ich zwei Monate nach seiner 'Lehrprobe' - vor dem Arbeitsamt wiedertraf; jener hatte es geschafft, sich während der Lehrprobe unter Strom zu setzen und umzukippen. Wir lachten zwar seit Wochen über ihn (weil ihm ständig etwas missglückte und er ein misserabler Lehrer war), aber in dem Moment dachten wir, er mache jetzt einfach einen Scherz; zum Glück reagierte der Direktor schnell und richtig und schaltete hinten die Hauptstromzufuhr ab. Danach setzte sich die Lehrprobe im Rettungswagen fort.

Darüber kann man lachen. Es ist aber auch tragisch.
Und dieser Aspekt fehlt dem Text, deinem Erstlingswerk. Ich spielte eine Weile hauptberuflich Theater, und eine der Regeln war: Egal, wie widerlich oder böse deine Figur ist, du darfst sie auf der Bühne nicht diffamieren, sondern musst sie verstehen und aus ihrer Sicht heraus spielen.
Und ich meine, das könntest du hier noch versuchen. Ich meine damit nicht, dass man einen tyrannischen Diktator nett spielt, sondern nur, das man eine gewisse Nähe zur Figur einhält, indem man sie nicht von oben "bloßstellt". Eine Objektivität, die man durch differenzierte Darstellung erreichen kann. Ich glaube auch, dann funktioniert die Komik besser, weil sie nicht "zuschlägt".
Verstehst du mich?

 

Hallo Flici!
Ja ich verstehe dich. Das klingt plausibel!
Danke für den Tipp!

Tschüssi
ET :huldig:

 

ACh ja, der Schülerhumor ... sehr gute geschichte. und wen kann man sich eher raussuchen als den Physiklehrer?
Ich erinnere mich da an einen, hach was haben wir gelacht. Sein Name war Herr hurensohn, ja, ja... lang ists her ... hat nie einen versuch hinbekommen, ach das waren noch zeiten...

 

Tserk schrieb:
ACh ja, der Schülerhumor ... sehr gute geschichte. und wen kann man sich eher raussuchen als den Physiklehrer?
Ich erinnere mich da an einen, hach was haben wir gelacht. Sein Name war Herr hurensohn, ja, ja... lang ists her ... hat nie einen versuch hinbekommen, ach das waren noch zeiten...
*OT-Modusan*
Physik- und Chemielehrer dürfen doch keine Versuche hinbekommen. Über die Frage, warum der Versuch gescheitert ist, bringen sie viel mehr Schüler zur Mitarbeit. Deshalb spielen sie gern die Deppen der Lehrerschaft
*OT-Modusaus*

 

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