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Serie Über einen kleinen Fuchs und eine große Weltreise

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23.04.2008
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Über einen kleinen Fuchs und eine große Weltreise

Es war ein Dienstag als der kleine Fuchs beschloss die Welt zu erobern. Das war nicht einfach so eine Idee, nein er hatte sich das alles genau überlegt. Dienstags kochte die Fuchsmama immer Pfifferlingssuppe und das war wahrlich die Leibspeiße des kleinen Fuchses. Also fiel die Wahl auf Dienstag. Also Dienstag nach dem Essen. Natürlich. Seine Mutter war von solchen Plänen selbstverständlich wenig begeistert und so beschloss er ihr erst gar nichts von seinem Abenteuer zu erzählen. Er malte ihr ein Bild mit einem lachendem kleinen Fuchs in der Stadt. Malen konnte er nämlich gut. Im Gegensatz zum Lesen und Schreiben. Darum malte er ja auch. Er wollte ja das seine Mutter wenigstens das „ich bin dann mal weg“ entziffern konnte. Dann schulterte er zufrieden seinen Rucksack mit all den wichtigen Dingen, die auf einer Weltreise auf gar keinen Fall fehlen dürfen. Also zum Beispiel seinen Bär. Oder seine Zahnbürste. Dabei hatte er an seine Mama gedacht. Was die wohl zu einer Weltreise mitnehmen würde, hatte er gedacht.

Der Zug fuhr pünktlich um 16:10 Uhr, doch der kleine Fuchs hatte sich vorsichtshalber schon eine halbe Stunde früher aus dem Fuchsbau geschlichen und war dann zielstrebig zum Schalter gegangen um eine Fahrkarte zu erwerben. Ermäßigt natürlich. Er musste nicht einmal seinen Schülerausweis zeigen. Was vielleicht mit dem herbei geschleppten Stuhl zusammenhing der ihn in das rechte Licht bzw überhaupt erstmal in das Blickfeld des Verkäufers rückte.

Zufrieden mit sich und der erbrachten Leistung ging er noch zum Süssigkeitenautomaten und kaufte sich Bonbons. Die große Tüte. Mit viel Zucker. Einen kurzen Moment dachte er schuldbewusst an den mahnenden Blick seiner Mama, doch dann erinnerte er sich erleichtert an die Zahnbürste und beruhigte sich alsbald. Und vergaß Bonbon lutschend sofort. Denn er hatte eine interessante Person entdeckt. Sie saß zusammengekauert auf der Bank direkt neben dem Schalter und steckte ihre Nase tief in ein Papier. Das war mehr schwarz als weiß. „Eine Zeitung“, hatte ihm der Fuchspapa erklärt. „Für kluge Menschen“, hatte er ergänzt. Da der kleine Fuchs schon immer mal einen „klugen Menschen“ kennen lernen wollte, aber nur die Druckschwärze sehen konnte, ging er zu ihm hin und buchstabierte etwas stockend die Überschrift: „F-A-Z“, stand da über der Masse von Schwärze, die schon beinahe bedrohlich wirkte.
„Ja, bitte“, hüstelte eine heisere Stimme vornehm hinter der Zeitung und zwei kleine Augen schauten ihn durch eine große Brille erstaunt an.
„Was heißt FAZ?“, fragte der kleine Fuchs schnell bevor sich der Mann wieder hinter seinem Bollwerk verschanzen konnte.

„Dies ist der Name DER Zeitung, mein Kleiner“, ertönte es dumpf hinter der Festungsmauer aus Lettern hervor. Der kleine Fuchs hasste es wenn man ihn klein nannte. Er war doch jetzt schon groß! Oder wer fuhr hier alleine in die weite Welt hinaus?
„Mein Papa sagt Zeitungsleser sind klug! Aber müssen sie deshalb gleich unhöflich?“, antwortete der kleine Fuchs unschuldig fragend. Ein lauter Knall, die Zeitung wurde abrupt zugeschlagen und es klang fast wie eine Gewehrkugel die manchmal hinter der Fuchsfamilie her jagte, wenn gerade wieder Jagdsaison war.
Erschrocken zuckte er zusammen, doch krächzte dann fröhlich die Fassung wiedergewinnend:“ Naja, ich bin zwar nur der kleine Fuchs, aber ich schaue die Füchse an mit denen ich rede.“ Empört blickte sich der Mann um und antwortete erst griesgrämig und dann immer lauter werdend: „Wer bist du kriechender Erdenwurm, dass du mich von meinem Studium abhältst? Ich bin Lehrer Neunmalklug und du weißt ja die Lehrkraft sitzt immer am längeren Hebel. Also: Husch, Husch!“ Dabei machte er eine abwertende Handbewegung, die den Aufrührer zum Schweigen bringen sollte.
„Also erstmal“, stotterte er, er musste nämlich immer stottern wenn er aufgeregt war, „bin ich kein Erdenwurm, sondern der kleine Fuchs! Und du bist nicht mein Lehrer sondern ein alter, griesgrämiger Mann mit einem großen Stück Papier, hinter dem er sich vor der Welt versteckt“, fuhr er ermutigt fort.
So eine Unverschämtheit hatte Lehrkraft Neunmalklug noch nie erlebt! Und so riss er erst einmal erstaunt die Augen auf und bemerkte so am Rande die anderen Leute, die schon interessiert zu ihm herüber schauten und teilweise sogar schon unverhohlen lachten.
„Das ist ja eine offen Revolte“, dachte er entsetzt, „hier wird ein Lehrer, ein Beamter, wenn nicht sogar eine gesamte Institution angegriffen! Hier ging es nicht mehr nur um ihn“,wurde ihm schlagartig klar, „sondern um Werte und Normen, um Umgangsformen und Unterwerfung!“ Wobei das Letztere dem Ersten wohl gleichzusetzen ist.
Also fragte er hinterlistig, die Fassung wiedergewinnend, und mit gefährlich freundlicher Stimme: „Was hältst du den von dem neuen Gesetzentwurf der sogennanten „Grünen“ Marihuana zu legalisieren?“
Eine heimtückische Frage war das und der Lehrer hatte sie schon oft angewandt um unliebsame Schüler zum Rektor zu schleifen. Denn für ihn war Unterstützung das Gleiche wie Besitz. Und Besitz war ja strafbar. Noch. Zum Glück.
Der kleine Fuchs schaute ein wenig hilflos und verloren drein, denn er wusste weder wer die „Grünen“ waren noch inwiefern Marihuana in irgendeiner Weiße etwas damit zu tun hatte. Und erst dieses komische Wort „legalisieren“! Doch dann kam ihm eine Idee und die aneinandergereihten Worte ergaben plötzlich einen Sinn: „Wenn legalisieren verbieten bedeutet“, rief er erfreut aus, „bin ich auch dafür!“
Neunmalklug hatte den Mund schon halb geöffnet, den Finger schon mahnend erhoben und die Augen genussvoll zu Schlitzen verengt um den Fehler halb spöttisch halb belehrend richtig zustellen, da sprudelte es aus dem Fuchs wie aus einem Wasserfall hervor:“ Das Kraut ist ja die reinste Pest! Meine schönen Rosen werden von dem ganzen Marihuana bedroht! Man kann zwar Tee aus den Blüten kochen“,gab er widerwillig zu“, aber wer soll den das ganze Gebräu denn trinken? Außer meinem Papa mag ja eh keiner diese Teesorte.“
Der Fuchspapa war nämlich Künstler und stritt sich regelmäßig mit der Fuchsmama über die Pflanzen. Die war felsenfest davon überzeugt, dass Holundertee viel gesünder sei. Darauf entgegnete der Fuchspapa immer gereizt, er bräuchte den Tee für seine „spirituelle Phase“. Was auch immer das bedeuten mag. Dem kleinen Fuchs war Marihuana-Tee-Konsum übrigens strengstens verboten. Das meinte die Mama. Das meinte der Papa.
Diese ganzen Gedanken gingen dem kleinen Fuchs jedenfalls durch den Kopf und so fragte er höflich: „Habt ihr dasselbe Problem wie ich?“
Und weil Lehrer Neunmalklug nur rot wurde und nicht antwortete und die um sie herumstehenden Leute schon anfingen zu kichern, fügte er noch schnell hinzu: „ Also zu viel Marihuana im Garten. Das Hanf breitet sich ja wie Unkraut aus!“
Da gab es kein Halten mehr! Das anfänglich betretende Schweigen, die vereinzelten kurzen Lacher entwickelten sie zu einem wahren Sturm, in dem die Lachsalven wie riesige Wogen gegen eine Felsenküste donnerten.
Der Lehrer wurde rot wie eine überreife Tomate und der kleine Fuchs wurde langsam ungeduldig. Er hasste diese Erwachsenenwitze über die alle lachten nur er nicht. Erstens entging ihm dabei wohlmöglich ein großartiger Spaß und Zweitens konnte es auch sein das sie über ihn lachten. Doch zumindest Letzteres schien nicht der Fall zu sein. Der kleine Fuchs war sich nämlich ziemlich sicher, dass der Lehrer für das Gespött verantwortlich war. Jedenfalls sah er so aus.
„Worüber lacht ihr?“, wollte er jetzt also berechtigterweise wissen und als keine Antwort kam wiederholte er seine Frage noch mal so laut er konnte.
Diese Alten hörten ihm einfach nicht zu!
Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, schwoll der Ausdruck der Heiterkeit sogar noch an und das Lachen, so schien es jedenfalls dem kleinen Fuchs, hätte sogar die Grundfeste einer Burg zum Einsturz gebracht, wenn denn eine da gewesen wäre. Als sich die Menge nun endlich beruhigte, trat ein junger Mann in den Kreis, der sich um die beiden Kontrahenten gebildet hatte. Er war ungefähr 20 Jahre alt, groß und unter seinen langen blonden Haaren, die stürmisch um seinen Kopf wirbelten, leuchteten intelligente blaue Augen hervor. Er lachte noch über den Spaß und seine weißen Zähne blitzten in der Sonne.
„Ich will dir deine Frage beantworten“, begann er umständlich und fuhr dann mit seiner tiefen Bassstimme fort: „Diese Person wollte dich lächerlich machen. Dabei bemerkte sie nicht wie ihr Hohn auf sie selbst zurückprallte. Marihuana ist in dieser Gesellschaftsordnung verpönt und ein Lehrer wird nun einmal von diesem System bezahlt, also wird er es verteidigen. Ihm eine Straftat zu unterstellen ist schon makaber.“
Der kleine Fuchs hatte zwar nur annähernd die Hälfte verstanden, doch begriff er langsam die unerwartet heftige Reaktion des Lehrers.
„Neunmalklug hasst also Marihuana“, dachte er für sich, „und ich habe ihm unterstellt das er die Blüten in seinem Garten pflanzt.“ Der Lehrer tat ihm schon fast leid. Aber eben nur fast.
„Ok“, antwortete der der kleine Fuchs vorsichtig, denn er wollte nicht wieder so eine heftige Reaktion bei seinen Zuhörern hervorrufen.
Und tatsächlich, die Menge verhielt sich still. Auch der Lehrer schien sich wieder von seinem Schock erholt zu haben, denn er sprang energisch auf und zeigte anklagend auf den blonden Aufklärer: „Du KOMMUNIST“, rief Neunmalklug mit überschlagender Stimme und betonte das zweite Wort gar wie ein Schimpfwort.
Ein Raunen ging durch die Menge und eine Windböe ließ eine Zeitung mit vielen Bildern über den Bahnhofsteig flattern
Der kleine Fuchs kannte dieses Schimpfwort noch gar nicht. „Muss ich mir merken“, dachte er glücklich und speicherte das neue gelernte „Unwort“ in seinem kleinen Köpfchen.
Doch der Angesprochene erhob nur stolz sein Haupt und erwiderte: „Man nennt mich Tim Tunichtgut und ich unterstützt das marxistisch-leninistische Gedankengut!“
Wieder ging ein Flüstern und Tuscheln durch die Menge, welches diesmal aber länger anhielt.
Auch den Lehrer traf die Antwort unerwartet doch nicht unvorbereitet.
„Du bist also gegen das System Freundchen“, flüsterte er mit sanfter Stimme und dann wie aus der Pistole geschossen fortzufahren, „...und damit auch gegen den Ipod, der um deinen Hals hängt! Ist das richtig du kommunistischer Kapitalist!?“
Der kleine Fuchs wusste zwar nicht was die Anklage bedeutete, aber er kannte den Ipod.
Seine Mutter war auch stolze Besitzerin dieses Players und hörte damit Hörbücher. Oder gab mit dem Wunderteil vor ihren Freundinnen an. Wobei man nie wusste welche Funktion sie höher schätzte.
Den Player oder das Wunderteil.
Tunichtgut wollte schon antworten, da fuhr der Zug mit lautem Pfeifen in den Bahnhof ein und machte so jede Konversation unmöglich.
„Schade“, dachte der kleine Fuchs, „ich hätte gerne seine Ausführungen gehört. Er hätte ihn sicherlich einen Dummschwätzer genannt.“
So hätte sich jedenfalls der kleine Fuchs ausgedrückt.

 

Hallo Woyzeck!

Dann sende ich dir erstmal ein verspätetes Willkommen auf kg.de.

Ich habe einige Probleme mit deinem Text. Du beginnst im Sinne einer Kindergeschichte in einem reichlich kindlich-naiven Stil (auffällig eine nervige "also"-Wiederholung).
Du hast einen Fuchs, der aber alles kann, tut, wie ein Mensch (z.B. hat er einen Schülerausweis, bedient Süßigkeitenautomaten, kann reden und sogar lesen, und I-Pods hat die Fuchsfamilie auch!), obwohl er in einem Fuchsbau lebt. Den Menschen, denen er begegnet, kommt er überhaupt nicht komisch vor (was aber komisch ist, denn hat dich schon mal ein Fuchs angesprochen?) Allgemein sind die Menschen, die du beschreibst, reichlich komisch. Du hättest du den Text besser unter "Fantasy/Märchen" posten sollen.
Den kindlich-naive Stil hältst du nicht lange, denn plötzlich geht es um Werte und Normen, um Gesetzesvorlagen, Marihuana, Kapitalisten, Kommunisten u.s.w.
=> Frage: Wem willst du deine Geschichte erzählen? Kindern, Erwachsenen? Denk darüber nach und passe deinen Stil an.
Und wozu braucht es überhaupt einen Fuchs in deiner Geschichte? Du willst doch bloß über die schon genannten Themen quatschen. Ich empfehle dir, genauer darüber nachzudenken, welches Thema du an den Mann bringen willst, und den Text daraufhin auszurichten.

Rechtschreibfehler, die mir ins Auge gesprungen sind:
"die Leibspeiße" => Speise
"Er wollte ja das seine Mutter wenigstens" => ja, dass
"dabei wohlmöglich ein" => womöglich
"Tunichtgut und ich unterstützt das" => unterstütze
Allgemein einige Kommafehler, fehlende Leerzeichen u.s.w (Beispiel: ... kochen",gab er widerwillig zu", aber wer ... => Richtig wäre: ... kochen", gab er widerwillig zu, "aber wer...) Das meiste findest du bei konzentriertem Korrekturlesen sicher problemlos.

Grüße
Chris

 

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