Über die Unentschlossenheit des Handelns
„Ich hab dich was gefragt.“
„Ja, ich dich auch.“
Seit etwa einer halben Stunde saßen sich die Beiden nun schon im roten Zimmer gegenüber.
Außer sich gegenseitig völlig entgeistert anzusehen, taten sie nichts. Sie bewegten sich nicht einmal.
„Warum ist dieses verdammte Zimmer rot!?“
„Ist doch egal, hat doch mit der ganzen Sache nichts zu tun.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
Das Zimmer hatte zwei Türen, eine an der Nord-, eine an der Ostseite.
Einer von beiden stand auf und ging zur Osttür, machte sie auf und schloss seine Augen:
„Bitte sag mir, dass hinter dieser Tür keine Mauer ist.“
„Doch, da ist eine, aber das ist doch egal.... das hat gar nichts zu sagen!“
„Das ist doch alles Blödsinn was du da redest! Ich bin mir sicher, hinter der anderen Tür ist auch eine Mauer.“
„Das kann doch gar nicht sein, wie hätten sie uns denn sonst hierher gebracht? Irgendwie müssen wir hier doch reingebracht worden sein.“
„Wer sind SIE? Du hast doch ebenso wenig eine Ahnung wie ich, wer uns hier hergebracht hat und warum!“
„Das stimmt zwar, aber irgendwer muss es gewesen sein.“
„Vielleicht, aber was ist, wenn hinter der anderen Tür auch eine Mauer ist, was dann?“
„Das ist unmöglich, verstehst du?“
„Dann geh und sie nach.“
Er blieb sitzen.
„Ich hab gesagt, geh und sieh nach.“
„Das solltest du lieber selbst machen.“
Die Beiden saßen noch lange da, aber keine wagte es, die Tür zu öffnen.