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È pericoloso sporgersi

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07.08.2002
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È pericoloso sporgersi

Ich möchte mich nicht zu sehr loben, will nicht behaupten, dass ich eine universelle Definition des Maskulinen abgebe,…das berichten andere über mich, aber als Mann, der auch Mann sein kann, sehe ich mich schon. Ich hatte einen Schlag weg bei den Frauen, wie man so schön sagt. Tja, entweder man hat´s oder man hat´s nicht!

Eine ganze Weile schon, saß ich gelangweilt in einem verräucherten Abteil der Deutschen Bundesbahn, sah einen Bahnhof nach dem anderen abfahren und beobachte nun, wie Wälder und Wiesen an mir vorbeiflogen.
Plötzlich erwachte ich aus meiner Lethargie.
Sie war blond, wasserstoffblond, hatte eine äußerst weibliche Figur, benutzte roten Lippenstift, trug einen dunkelroten Rock wie ich ihn kürzer nie sah und eine weiße Bluse, dazu Pumps, sehr erotisch!
„Ein Wahnsinnsgerät“ dachte ich.
Ich ließ sie in meinem Abteil Platz nehmen.

„Hallöchen“
Eine Reaktion blieb vorerst aus. „Null Problemo“ sagte ich mir. Sie hatte eine zweite Chance verdient. Ich habe im Laufe meiner Eroberungsfeldzüge erkannt, dass sich Frauenherzen mit der Zeit erwärmen, zumindest bei mir.
„Wo wollen wir denn hinfahren?“
Ein sparsames Lächeln als Antwort, mehr war ihr nicht zu entlocken. Allerdings schien es mir nur eine Frage der Zeit, wann ich ihre Teflon-Schicht durchdringen würde.
„È pericoloso sporgersi“
Ich stutzte. Eine italienische Braut!
„È pericoloso Stefan, Signorina Sporgersi“
Hatte den Anschein, als würde ich vor einer kleinen Sprachbarriere stehen!
„Capuccino, wir beide, ich holen!“
„Si“
„Ja! Ich, wer sonst… Sie?“
„Si!“
„Ja, sag ich doch.“
Capuccino trinken war nur Mittel zum Zweck, aber darüber war sie sich natürlich auch im Klaren, das übliche Spiel eben. Was für ein "Höllengerät"!
„È pericoloso sporgersi“
„Klar doch.“
Dachte bei dem Mädel könnte heut´ was gehen, kurz die Brühe wegschlürfen…!

Ich sprang auf, lief durch die Wagons zum Speisewagen, drückte dem Kellner einen Schein in die Hand, der mir darauf in Windeseile zwei Tassen des Gesöffs, (ich konnte das Zeug nicht ausstehen) mit Tablett, bereitstellte. Der Zug hielt. Darüber war ich recht froh, denn das ermöglichte mir einen noch schnelleren Rücktransport, ohne die Hälfte zu verschütten.
Ich wollte mir gerade wieder mein „Bilderbuch-Lächeln“ aufsetzen, da bemerkte ich, dass meine kleine Signorina das Abteil verlassen hatte.
Tja, ihr Pech, wahrscheinlich hatte sie ihren Zielbahnhof eher erreicht, als sie selber vermutete. Wie mag sie sich jetzt wohl fühlen, ohne mir „Arrivederci“ gesagt zu haben? Nun, ich hoffe sie wird nicht allzu traurig sein! Ihr Leben geht weiter.

Ich schaute aus dem Fenster, beobachte die Winkenden und die Umarmenden und den Bahnhof, der sich verwinzigte und schließlich ganz hinter einer Baumgruppe verschwand. Bald löste ich mich von vorbei fliegenden Häusern und Feldern und kehrte zurück ins Abteil.

Meine Blicke wanderten und blieben auf der Fensterablage haften. Ein kleines Schildchen war darauf montiert.


Bitte nicht aus dem Fenster lehnen
Don´t lean out
Ne pas se pencher au dehors
È pericoloso sporgersi

 

Hi Stefan,

du weißt ich bin dir wohl gesonnen, quasi ein Anhänger deiner Schreibkunst.

Tja...

eine Geschichte aus dem Alltag und am Schluss de Aha-Effekt (den ich hier auch nicht so richtig kapiert habe), das hast du ja schon öfters gemacht. Doch diese Geschichte ist echt dünn und flach. Kein Vergleich zu der Prüfungssache, eher wie diese Brasilien-Deutschl. Nummer.

Außerdem hast du auch einige technische Mängel drin. Du springst ab und zu in der Zeit

Tja, ihr Pech, wahrscheinlich hatte sie ihren Zielbahnhof eher erreicht, als sie selber vermutete. Wie mag sie sich jetzt wohl fühlen, ohne mir „Arrivederci“ gesagt zu haben? Nun, ich hoffe sie wird nicht allzu traurig sein! Ihr Leben geht weiter.

Die Geschichte wird eigentlich in der Vergangenheit erzählt. Hier verfällst du aber ins Präsens.

Na ja, vielleicht habe ich die Geschichte auch nicht richtig kapiert. Kann ja auch sein.


Liebe Grüße

Jan

 

Hallo Archetyp,
coole Geschichte, mir ist es mal so ähnlich ergangen. Ich traf mal in der U-Bahn einen Norweger der nannte sich "nehes langistrhafba rov restnef sni tihcin".

 

Hallo Archetyp,

den arroganten, von sich selbst eingenommenen Typen hast Du schon gut dargestellt. Der schnelle Erzählstil paßt auch gut zu einer Bahnfahrt samt `Eroberungsfeldzug´.
Der Schluß ist doch eine schöne Wendung, unser `Held´ steht dann richtig als der Depp da, der er offensichtlich ist.
Nur - warum sagt die Frau den Satz? Da fehlt mir ein Hinweis.

Tschüß... Woltochinon

 

Peter hei, ich muss in der Zeit springen denke ich.

Die Frau ist weg, der Protagonist erzählt von einer abgeschlossenen Handlung der Frau.also VERMUTETE sie, dass sie den Ziebahnhof eher erreicht hatte.

Ich denke ich muss hier springen.

Die Frau hat ihn verarscht, hatte keinen Bock auf ihn. Sah das schild und plapperte den letzten hinweis auch italienisch. Sie wollte mit ihm nicht ins gespräch kommen.

Nun, wenn du die nicht so gut fandest, tja...kann schon sein, ich musste sie schreiben, sie ist wahr! Wusste nicht so recht, wie es besser geht!

hei tenfingers, hast du den angemacht?

woltochinon ich habe es peter geschrieben, wie es wahr. sie hätte es auch auf französich sagen können. Sie wollte keinen Kontakt, Der Typ sollte aufhören zu labbern!

Vielen dank für´s lesen

Arche

 

Lieber Archetyp!

Diesmal wirst nicht sagen "Ach schnee.eule" sondern eher "na geh schnee.eule !!!".

Ich glaube was mir fehlt, ist, dass du diesem Mädchen, keine Emotionen vermitteln lässt. Wenn du sie kurz gequält die Augen verdrehen lässt, dazu einen kleinen Stoßseufzer oder ihr vielleicht sogar Gedanken zumuten könntest in die du uns dann Einblick gewährst ...

Der Verlauf der Geschichte ist ja gut, aber wenn du dieses "Wahnsinnsgerät" nur als nicht denkende oder handelnde Statistin nützt, geht halt leider doch was verloren, gell?

Lieben Gruß Eva

 

Heya Archetyp!

Auch eine Möglichkeit, das Mann-Frau Thema abzuhandeln. Weil mich das sowieso interessiert (..), hat mich die Geschichte auch ziemlich amüsiert; und auf neue Ideen gebracht. Das Lesen von fremden Kurzgeschichten ist manchmal ziemlich inspirierend .. ;-)
Der Typ ist völlig von sich eingenommen (das ist toll dargestellt) und fällt damit auf die Nase. Wie gesagt, lustig und amüsant zu lesen, vor allem als Frau. Mir fehlt aber ein bisschen der Tiefgang, aber das war wohl nicht Zweck der Geschichte, und das ist ja ohne Zweifel legitim.

lg
klara

 

Hallo Klara, nee Tiefgang wollte ich nicht haben.
Der Typ, hat auch keinen Tiefgang. Die Frau tut auch nicht weiter zur Sache. Es ging nur um seine Dämlichkeit.

Eule, bleib, geh nicht!
Mag schon sein, dass es sich um ein Griff ins Klo handelte, so unrecht hast du nicht.

Ich hatte selber kein gutes Gefühl, habe ganz lange an dieser kleinen Story rumgewurschtelt, wenn das schon so bei mir losgeht...!

Danke fürs Lesen und Kritisieren!

 

Hallo Arche,

die Abblitzstrategie ist total klar. Mit "warum" meinte ich: Warum dieser Satz, sie hätte sich ja auch taubstumm stellen können. Mein Vorschlag: Z.B. Ich ließ sie in meinem Abteil n a t ü r l i c h am Fenster Platz nehmen.

Tschüß... Siegbert

 

Woltochinon, hätte ich sie taubstumm sein lassen, dann hätte der Typ denken können, sie wolle nicht mit ihm reden!

...und außerdem hätte ich den Abschlußgag nicht machen können

:p

bis dann Archetyp

 

Hallo Arche,

sorry- jetzt reden wir an einander vorbei: Du als Schreiber hättest sie natürlich - wegen des Gags- nicht taubstumm schildern können. Ich habe mich beim Lesen nur gefragt `wie kommt sie auf so einen Satz´? Den hat man doch nicht so einfach im Kopf. Hätte ich z.B. gewußt, daß sie am Fenster sitzt, hätte ich gedacht `schau- dieses raffinierte Biest, er läßt ihr großzügig den Fensterplatz und sie schlägt ihm diese Warnung um die Ohren´. Er hat sich im übertragenem Sinne ja auch zu weit aus dem Fenster gelehnt, eigentlich ein Zusatz- Gag.

Ich hoffe, mich jetzt besser ausgedrückt zu haben - we apologize for any inconvenience,

tschüß... Siegbert

 

Hallo Woltochinon,

jetzt lassen wir die story aber den Kellerasseln, okay?

Ich bin schon lange kein Zug mehr gefahren, aber ich weiss, dass man das schild auf der fensterablage vieren der sechs plätze sehen kann, von den beiden fensterplätze, und den beiden mittelplätzen. Angenommen er sitzt schon am fenster, dann hat die Frau noch drei (zwei gute) möglichkeiten das schild zu entdecken, so jedenfalls hat es meine mutter 1964 bei der zugfahrt Bremerhaven - Bremen schon gemacht, war kein problem.

Liebe grüsse stefan

 

Hallo stefan,

zu schade für die Kellerasseln, die Geschichte kommt in meine "Best of" Liste.
Also dann bis zum nächsten Mal!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg,

tschüß... Siegbert

 

Arche, es ist zweitklassig.

Du bist besser, als du hier zum Besten gibst.
,Ein Wahnsinnsgerät'. Das macht mich nachdenklich.
Ich habe Männer belauscht, die so mit ihren Porsches sprachen. Ich habe des Weiteren wohl die Absicht, weiter schönen Frauenbeinen hinterherzugaffen. Hmm, es scheint alles zu relativieren. Geh nicht ohne dem Schirm, wenn du meinst, es müsste regnen. Ich liebe Frauen. Sprich nicht so von ihnen, Arche, Mann.

Muss dir eine Minus geben. Kannst du damit schlafen?

Gute Nacht - Aqua

 

Na Aqua, jetzt hängt die story hier rum und jeder kann wieder sehen, was ich in der Lage bin zu fabrizieren.
Allerdings zieht dein Einwand von "sprich nicht so über Frauen" nicht. Schließlich springe ich als SCHREIBER ja in anderen stories noch ganz anders mit ihnen um, und da haben wir ja auch unsere Freude dran.
Klar, Schlafen kann ich, aber ich sagte doch.....lass sie da wo sie ist. Sagte ich doch...sagte ich das? Ja, das sagte ich! Sagte doch, die ist achtklassig.

bis dann guten morgen, Stefan

 

Du hast ja recht, Arche.

Bei den Stories von der Strasse passt es jedoch zum Gesamtstil. Ich meine, dabei kommt es lässiger rüber.
Du liebst die Frauen, das weiß ich doch.

Liebe Grüße und eine Morgenumarmung - Aqua

 

also - an alle kritiker.
die geschichte ist ein witz!
ein gelungener sogar!
gut für die leser, die italienisch nicht sprechen können - so wie ich.
schön - archi - wirklich schön - ich muss dich echt *würg - unfassbarsein* loben.
die darstellung des protas - unglaubliche selbstüberschätzund und vorgespielte bescheidenheit - er bleibt auch noch treudumm - käme nie auf die idee, dass diese frau vor ihm geflohen ist.
schöne reaktion der "italienerin" - ne echt, einfach nur gut!

ein fehlerchen: (ohne einen fehler wäre ich auch unglücklich)

"vorbei flogen." du meinst aber vom sinn her: vorbeiflogen!

 

So, nachdem Aqua das Ding ausm Keller geholt hat, muss ich auch was schreiben... alos ich find die Story zum Schreien! :D Ehrlich, hat mir viel Spass gemacht... egal, was Aqua und auch Du selbst davon hältst, ... kann zwar kein italienisch, aber ich fahr oft genug BAhn... und es so richtig Spass gemacht, den arroganten Typen nach Cappuchino rennen zu sehen...:D

Viele Grüße, Anne (jetz trau ich mich gar nimmer, einen Smily zu setzten, so weihnachtlich is das dann...)

 

Hallo Barde, hey, ich muss schon sagen...genau so wie du die story liest, genauso habe ich sei gemeint. Genau so. Und nicht anders, also dann ist sie ja doch gar nicht so schlecht. Hm? Ich weisse auch nicht.

Maus, du findest es also auch LUstig? Na, dann sag ich jetzt das ist ne gute story. Aber wehe da kommt wieder einer und...naja!

Liebe Grüsse Stefan

 

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