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(That’s what:) Move!ment.

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03.05.2004
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(That’s what:) Move!ment.

Du beugst dich nach vorn, weil es sich nicht gut anfühlt, willst irgendwohin, ganz egal, und das sagst du dem Mann auch, und es geht sofort los, weil man die Zeit bezahlt. „Einfach ganz nach oben, bitte.“ Du denkst, … gar nichts eigentlich, das ist der eigentliche Fokus, das Schwierigste wohl. Du denkst wieder, dass das niemandem passiert, davon hört man immer, aber wirklich passieren tut sowas nicht, aber dennoch denkst du immer kurz daran, obwohl es natürlich großer Unsinn ist. Das fühlt sich an wie Fliegen, nicht der Flug an sich, nur die Gewissheit, dass du wieder runterkommen wirst, musst, das ist nicht schön, das geht so und so. Du siehst dir den Mann gegenüber genau an, fragst dich, wie das wohl wäre, mit dem nicht weiterzukommen, ob man das machen kann mit dem, ob der der Richtige dafür wäre, meist sind sie es nicht. Du kennst das alles hier, du kannst nicht einfach verschwinden, weil es nicht darum geht, was da draußen ist, egal, wie weit du gehst. Du versuchst das Wanken psychisch zu begründen, aber du weißt, dass das Quatsch ist: Der Mann gegenüber schaut hoch und runzelt die Stirn. Du denkst an die Zeit, die ganze Zeit, an die denkt man oft, und du denkst, dass sie einen immer traurig macht, die Zeit. Du denkst daran, dass es echt ist, es geht nicht weiter, wie lang das wohl dauern wird, der Mann gegenüber schaut bereits hektisch auf seine Uhr, ob die technischen Notfalleinrichtungen funktionieren, ob für alles gesorgt ist. Die Zeit, die Zeit, die Zeit. Du fragst den Mann gegenüber, ob das jetzt definitiv ist, ob es jetzt nicht mehr weitergeht, und der sagt: „Sieht so aus.“, er findet das wohl auch nicht gut. Du fragst dich wie lang sowas wohl anhalten kann, und ob man definitiv für immer ein Stück davon mit sich herumträgt, und ob man irgendwann verrückt würde. „Ist das ihr erstes Mal, oder passiert sowas öfter?“, lacht er verschwitzt und hässlich, und du denkst, das seien Psychotricks, pushing buttons, nichts passiert, die Zeit ist behäbig wie alles im Moment. Du denkst, dass alles schlimm sei, einfach alles, ganz simpel: Alles ist schlimm. Der Mann spricht in einen grauen Kasten, doch du denkst, dass alles gelaufen sei: Das Ding funktioniert nicht, die ganze Sache an sich funktioniert nicht, ganz simpel: Sowas funktioniert einfach nicht. Du weißt, dass du nicht vorankommst, weil es nicht geht, sowas ging noch nie, davon wissen wir, deswegen fürchten wir uns so. Du hörst keine Stimmen, nein wirklich nicht, es ist echt, die Stimme fragt nach Gesundheit und Ort, und du denkst, dass das scheißegal sei, klar, die könnten hier jetzt richtig irgendetwas auffahren, alles absperren, durch Megaphone sprechen, Strickleitern ausrollen und Taschenlampen auf den Helmen tragen, oder stattdessen vielleicht einfach nur auf „Enter“ drücken, aber das ist alles nur zeitweilig, es könnte so aussehen, als würde alles gut werden, aber du weißt, dass das niemals aufhört, weil’s deins ist, wirklich: Das gehört dir. Du steigst aus, und denkst daran, was die Zeit heilt und bringt, und dass das, was du mit dir herumträgst nur zeitweilig ist, weil die Zeit eilig ist, aber du weißt auch, das es verdammt lang gedauert hat, von da nach hier, und dass Zeit Eigenbedarf ist. Du steigst aus, und da applaudieren wirklich ein paar Stupide, und der Mann von gegenüber winkt, als hätte er Vierjährige aus einem Brunnen gerettet, und grinst, dass man Angst haben muss, und du verfluchst die Zeit, weil sie nichts ist, wie der Applaus, weil die nicht wussten, wie es drinnen aussah, und du gehst auf die Straße und steigst ein, setzt dich auf den Beifahrersitz, und merkst, wie dein Pullover am Rücken klebt.

 

Du denkst, … gar nichts eigentlich
Komma weg
"Ist das ihr erstes Mal
Ihr groß
Hallo Poldi Blamage,
ja, mit diesem Text machst du deinem Nick alle Ehre ;)
Nein, unter Seltsam würde sie mir richtig gut gefallen, als Begründung dafür braucht man nur den Text zu lesen ;)
:heilig:

 

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