Was ist neu

Man muss nicht begreifen um zu verstehen

Mitglied
Beitritt
14.10.2005
Beiträge
12

Man muss nicht begreifen um zu verstehen

Hannover Nord, eine Reihe von heruntergekommenen Hochhäusern. Schulschluss, ein Junge mit einer gelben Regenjacke tritt gegen eine leere Coladose. Irgendwo bellt ein Hund, Agla erschrickt sich. Es ist Anfang Herbst, die Blätter hängen noch an den Bäumen. Der Himmel ist graublau und es ist sehr kalt Agla schließt die gelbweiße Haustür au, die seit ungefähr einem Jahr quietscht. Zwei Stunden, dann kommt ihre Mutter, also bleiben ihr nur kurze Zeit für Hausaufgaben, denkt sie und senkt den Kopf. Ihre Mutter ist arbeitslos, Aglas Vater lebt in Kroatien er ist einer von 114 616 Einwohnern der Großstadt Osijek. Ihre Eltern haben sich vor zwei Jahren getrennt, für Agla war es damals sehr schwer, da ihre sich Mutter nicht um sie kümmern konnte. Damals arbeitete ihre Mutter als Verkäufern in einem Supermarkt, sie verdiente sehr wenig. Doch dann hatte sie versucht Geld zu stehlen und wurde entlassen. Seitdem ihre Mutter arbeitslos war, kam sie manchmal mit irgendwelchen Typen an, Agla mochte diese Typen nie. Familie Rahms wohnt im vierten Stock des zehnstöckigen Hochhauses. Agla steigt die Treppen hoch, es sind genau 88 Stufen. Sie zählt jeden Tag, wenn sie von der Schule kam nach. Agla hat nur eine Freundin, sie heißt Britta und geht wie sie in die 9b der Hauptschule in Hannover. Agla ist nicht mehr so gut in der Schule wie früher, als ihre Eltern noch zusammen gelebt hatten. Damals wohnten sie in Hameln, in der Nähe von Hannover in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Ihr Vater hatte einen eigenen Radladen, er reparierte Fahrräder, Tag für Tag. Doch dann hatte er eine alte Bekannte wieder getroffen, eine Kroatin, mit der er schon mal Liiert gewesen war und dann war er plötzlich weg. Eines Tages kam Aglas Mutter in ihr Zimmer und sagte, dass sie ausziehen müssen, alles war sehr schnell gegangen. Ihr Vater hatte sie anfangs, als er noch mit seiner neuen Freundin in Deutschland wohnte, jede Woche besucht. Dann zog er mit ihr nach Kroatien, machte einen größeren Radladen auf und besuchte Agla nur anfangs alle zwei Monate. Agla hatte sich mit ihm gut verstanden und weinte anfangs oft über den Verlust. Während sie daran denkt, schließt sie die Holztür auf und tritt in die Wohnung hinein. Die Wohnung sieht aus, als hätte man sie seit Tagen nicht aufgeräumt obwohl Agla sie erst gestern gesaugt hatte. Die Wohnung besteht aus einer kleinen Küche, einem Wohnzimmer, was auch gleichzeitig das Schlafzimmer für Agla ist, einer Toilette und einem winzigen Zimmer für Aglas Mutter Klaudia.

Bald ist es dunkel dann kann ich zuschlagen, denkt Heins Segel. Er streicht sich mit seiner Zunge über die trockenen, farblosen Lippen. Er zündet sich seinen vom Boden aufgehobenen Zigarettenstummel an. Heins war 48 Jahre alt und hatte seit seinem 16.Lebensjahr Arbeit gesucht. Vor zehn Jahren gab er es auf: "Was nützt einem Arbeit, man macht sich ja doch nur die Hände schmutzig". Sein Entschluss stand fest, er wollte nicht wie sein Vater an einem Herzinfarkt sterben, ohne etwas erlebt zu haben. Sein Vater und er hatten beide eine Herzkrankheit. Heins Segel liebt Thriller, es gibt einmal die Woche einen großen Bücherflohmarkt in der List, ein Stadtteil von Hannover. Dort schaut er sich immer danach um.

Agla räumt die von ihrer Mutter achtlos in der Wohnung herumliegenden Klamotten in die Wäschetrommel. Jedes Mal ist es das gleiche, ihre Mutter kommt spät am Abend nachhause, ist völlig betrunken und schmeißt alle Dinge hin die sie in die Hand bekommt, bevor sie vor Erschöpfung ihr Bett fällt. Agla liebt ihre Mutter, doch seitdem sie entlassen wurde, lässt sie sich einfach nur gehen und das hasst Agla an ihr. Agla muss abends sogar putzen gehen, um am nächsten Tag Schulgeld zu haben. Heute muss sie auch in einer Firma putzen gehen, da es meistens am Abend ist und sie morgens früh aufstehen muss, nimmt damit es schneller geht durch den Wald. Klaudia kommt heute wohl wieder später, denkt Agla. Ihr läuft eine Träne über das Gesicht, doch sie darf jetzt nicht weinen, sie musste putzen gehen. Sie schmiert sich eine Scheibe Brot nur mit Margarine. Sie zieht ihren schon etwas dreckigen Mantel an, streicht sich über ihr rehbraunes Haar und zieht die Tür hinter sich fest zu. Sie kneift ihre glanzlosen (???) Augen zu, die Herbstsonne streckt ihre letzten Strahlen nach ihr aus. Agla steckt den Schlüssel in das Schloss ihres Fahrrads, ihre graßgrüne Froschklingel grinst sie an.
Schon wieder ein Tag ohne dass du meine Blicke fängst
Agla schwingt ihre schlanken Beine über das Fahrrad, sie ist schon etwas spät dran. Der Weg ist nass und die heruntergefallenen Blätter und Äste machen ihr das schnelle Fahren um einiges schwerer. Sie fährt durch die halbe Stadt und ist noch müder als zuvor als sie endlich ankommt.

Noch ungefähr eine Stunde und ich habe meinen Spaß...Er streicht sich durch die fettigen Haare und schmiert die feuchte Hand an seiner Jeanshose ab. Mal schauen, welche hübschen Feen heute auf mich warten. Heins Segel zweifelt kein Stück an seinem Vorhaben, er will ins Gefängnis, egal in welches, bloß ein Heim haben, wo er täglich schlafen und essen konnte. Dafür würde er alles tun, er will nicht mehr einer der Penner auf der Strasse sein wie all seine Kumpels, mit denen er abhängt. Ich gönne mir heute mal etwas, dachte Heins und ein Lachen brachte seine schon lange nicht mehr richtig geputzten Zähne zum Vorschein. Heins Segel will gerne und lange in den Knast.

Agla klingelt an der großen schweren Eisentür, doch niemand öffnet. Sonst öffnet immer eine junge nicht sonderlich hübsche Frau, doch heute war alles anders. Agla klingelt noch mal, sie wird ungeduldig. Wie sollte sie nur Morgen ihr Mittagessen bezahlen? Sie spürt wie ein feuchter Tropfen über ihre Wangen lief, sie wischte ihn weg. Nach einigen Sekunden ist Aglas ganzes Gesicht voll mit Regentropfen. Dann ganz leise hört sie vor sich ein Geräusch, es war das Summen des Türöffners. Agla drückt, flink wie ein Reh (??), gegen die Tür. Die Tür quietscht, als sie hinter Agla zu fiel. Agla will den Fahrstuhl nehmen, sie nahm immer den Fahrstuhl, doch heute ist er defekt. Also geht sie die drei Stockwerke zu Fuß hoch. In so einem Haus würde sie gerne wohnen denkt sie, es ist sehr groß und es hallt wenn man redet. Agla mag es nicht so gerne wenn sie reden muss, in der Schule traute sie sich oft nicht. Sie ist sehr schüchtern, scheuer als ein Vogel. Agla träumt oft davon wegzulaufen, oder zu ihren Vater zu ziehen. Die Tür steht offen, sie tritt ein, guckt sich um. Die Sekretärin bemerkt Agla erst gar nicht, doch als Agla um den Schlüssel für die Abstellkammer bittet, blickt sie auf. Es ist ein großer leerer Raum in dem Agla putzen muss, das Büro des Chefs. Mehr weiß sie auch nicht, sie weiß jedoch, dass die Gardinen immer zugezogen waren wenn sie kam und heute sind sie offen. Agla nimmt den Besen in die Hand, schon so oft hat sie hier geputzt. Sie hat nie Lust, doch freut sie sich darauf die 15 Euro danach von der Sekretärin zu bekommen. Draußen wurde es allmählich dunkel, die Tage wurden kürzer die Nächte umso länger. Der Wind schlägt eines der offenen Fenster zu, Agla erschrickt sich, so das ihr Besen aus der Hand fällt.
Die Seele spiegelt nur das wieder was du denkst.
Agla bekommt etwas Gänsehaut, da es draußen schon fast ganz dunkel ist und sie nur eine kleine Lampe zum anknipsen gefunden hat. Seitdem sie hier arbeitete hatte der Raum keine Deckenbeleuchtung. Agla hasst das, sie sah nie richtig wo sie schon geputzt hatte und wo nicht.

Heins steht breitbeinig in einer Ecke neben einem überfüllten Mülleimer, er raucht. Warum kommt hier den keiner lang, wundert er sich. Er freut sich darauf in spätesten einigen Tagen würde er im warmen Raum seines Gefängnisses sitzen. Er zieht ein letztes mal an seiner Zigarette, dann schmiss er sie, statt in die Mülltonne, auf den Boden und zertritt sie. Was er nicht sieht, eine grauhaarige Frau schaut ihn schon seit Stunden zu, wie er dort steht. Er würde diese Nacht noch viel mehr erleben als erwartet.

Agla ist fertig mit Putzen.Sie packt die Utensilien die sie gebraucht hat wieder zurück in die Abstellkammer. Dann gibt sie der Frau am Empfang den Schlüssel wieder. Bekommt 15 Euro, bedankt sich und geht. Die Sekretärin, musste immer sehr lange arbeiten, trotzdem beneidet Agla sie um ihre Arbeit. Agla rennt die Treppen runter, sie will sich beeilen, Morgen muss sie früh aufstehen. Agla ist sehr zuverlässig, sie ist immer pünktlich auch wenn keiner außer den Lehrern wirklich Wert darauflegen. Sie schließt ihr Fahrrad ab und rast über die Strasse. Hinein in den Park, der jetzt ziemlich gruselig scheint. Agla fährt schneller, obwohl es sehr nass ist, beinahe wäre sie ausgerutscht. Ihre Klingel klingelt immer dann, wenn sie über einen Hügel fährt. Sie fährt sehr schnell um die Ecke, leider zu schnell.

Heins hört ein Geräusch. Es scheint näher zu kommen, er stellt sich Kerzengerade hin. Dann hört er einen Schrei, es klingt nach einer Frauenstimme. Doch das kann Heins nicht gut erkennen, er will sich gerade wieder auf die dreckige Parkbank setzen da hört er ein Schluchzen. Das Weinen kam immer näher und ehe er sich versah, entdeckt er eine Gestalt.

Agla sieht nichts, es war auf einmal alles dunkel. Ihr rechtes Bein schmerzt so sehr, dass sie ihr weinen nicht unterdrücken kann. Sie ist hingefallen samt Fahrrad, was jetzt unbrauchbar geworden ist. Agla weiß nicht was schlimmer ist, das kaputte Fahrrad oder ihre Schmerzen. Sie geht schluchzend neben ihrem Fahrrad entlang, das unüberhörbar quietscht. Agla beibt stehen, wo war sie? Nach ihrem Unfall war sie einfach irgendwo hin weiter gegangen. Die Angst kroch bis zu ihrem Hals hoch und sie bekam Gänsehaut. Ein Vogel flattert von einem der dunklen großen Bäumen. Auf einmal packt sie jemand von hinten.

Klaudia schließt die Einzimmerwohnung auf, sie ruft nach Agla. Klaudia ist gut gelaunt als sie nach Hause kommt, doch als sie merkt, dass Agla immer noch nicht da ist, macht sie sich seit langen mal wieder Sorgen. Denn sie ist heute mal nicht (!!) alkoholisiert und hatte einen Job gefunden, als Taxifahrerin. Sie räumt ihre Unterlagen weg und macht sich ans Essen kochen, heute gibt es Spagetti mit Salat.
Zeit vergeht, Schmerzen können vergehen
Klaudia deckt den Tisch sie nimmt grüne Servierten, zum ersten mal seit zwei Wochen putzt sie und nicht Agla den Tisch. Der Dreck muss weg, denkt sie und freut sich Agla die gute Nachricht zu überbringen. Doch das sollte nicht passieren.

Ein Mädchen, denkt Heins Segel. Das Mädchen steht vor ihm, er kann sie nur schwer erkennen. Doch das ist ihm egal. Jedoch als er sie gerade näher zu sich heran ziehen will reißt sie sich los. Doch Heins Segel hat jetzt keine Lust auf Spielchen. Er will sie fester packen, merkt dann jedoch einen stechenden Schmerz in der Herzgegend.

Agla hat sich losgerissen, den ersten Moment konnte sie vor Angst nicht tun, sie war wie gelähmt. Was will diese Person? Die offensichtlich ein Mann war, der nicht gerade gut roch. Agla hat Angst und will rennen als er sie von hinten streift. Sie flieht ins Ungewisse. Warum rennt er hinter ihr her, was will er denn von ihr? Beim Gedanken daran was er vielleicht von ihr will, stockt ihr der Atem. Sie sieht ein Licht und rennt darauf zu, jetzt weiß sie auch wieder wo sie ist, doch bevor sie handeln kann, packt der Mann sie von hinten.

Da ist sie ja, flink wie eine Gazelle, denkt er und packt sie von hinten. Erst dann bemerkte er, dass sie auf einem öffentlichen Platz waren, doch er bekommt keinerlei Ängste. Er findet es sogar noch besser, so würde ihn auf jeden Fall jemand sehen und dann würde er endlich ins Gefängnis kommen, da war er sich sicher.

Sie will sich von ihm losreisen doch es gelingt ihr nicht. Dann sieht sie eine Frau, Mitte 30 vielleicht, sie ruft nach der blondhaarigen Frau. Agla ruft um Hilfe, sie hat Todesangst, dass der Mann sie umbringen würde. Die Frau schaut Agla an, Agla ist sich sicher, dass die Frau etwas unternehmen würde. Die Frau kommt näher, Agla ist gerettet. Der Hund an der Leine der Frau zieht sie immer näher zu den Beiden, sie müsste nur noch über die Strasse. Der Mann hinter Agla dreht sie zu sich, zum ersten mal sieht Agla wie schrecklich er doch aussieht. Seine Haare sind dünn und fettig, seine Augen sind braun, und sein Gesicht ist schmal wie ein Windhund. Agla findet ihn so widerlich, sie versucht sich aus seinen festen Griff zu befreien. Agla schaut sich um, die Frau ist weg.

Jetzt macht Klaudia sich aber Sorgen. Sie will gerade ihren Mantel anziehen, als ihr einfällt, dass sie noch etwas auf dem Herd stehen hat. Sie nimmt den Topf herunter und gießt die Nudeln ab. Agla würde bald kommen.

Heins Segel hat keine Lust mehr auf das Herumgezappele. Auf einmal versucht das Mädchen ihn zu treten, erst trifft sie ihn nicht, doch dann trifft sie ihn zwischen die Beine. Er zuckt zusammen und hört wie das Mädchen wieder um Hilfe ruft. Ihm wird schwarz vor Augen.
Deine Seele soll in der Vergangenheit verwehen

Agla merkt wie der Griff des Mannes schwächer wird bis er sie ganz loslässt. Sie sieht, dass er seine Augen geschlossen hat. Sie befreit sich und rennt weg. Sie schaute kein mal zurück, nur in die Abendsonne vor ihr...

Schon wieder ein Tag ohne das du meine Blicke fängst,
Die Seele spiegelt nur das wieder was du denkst.
Zeit vergeht Schmerzen können vergehen,
Deine Seele soll in der Vergangenheit verwehen.

 

Ähm, also es scheint als wären sehr viele Rechtschreibfehler drin. So viele, dass ich vermute, sie sind Teil des Experiments. Liege ich da richtig? Ansonsten muss die Story ins Korrekturcenter.

 

Die Rechtschreibfehler

Danke für dein Kommentar, jedoch muss ich sagen dass du mit deiner vermutung Recht hattest, denn das grammatische spiegelt die ganze Geschichte auch wieder. Dadurch wird das Chaos der Geschichte verdeutlicht, lieber Leif.

Boquè

Freue mich auf weitere Kritik

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom