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Es

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29.08.2003
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Es

Es war überall, wo es nicht sein sollte. Es wünschte man sich her. Es wünschte man sich weg. Es war überall.

Es gehörte nirgends hin, wo es zu Hause war. Es war zwischen den Polen. Es liebte die Extreme. Es war unentschlossen. Es hasste die Mitte. Es war undefinierbar. Es war nichts. Es wollte nirgendwo sein.

Es liebte die Sterne, wann immer es am verachtendsten war. Es suchte die Höhe. Es stürzte in die Tiefe. Es quälte sich. Es fühlte nicht. Es liebte die Sterne.

Es zu fühlen war grausam. Es zu hassen war selbstzerstörerisch. Es zu lieben war einsam. Es zu töten war unmöglich. Es war stolz. Es war, es zu fühlen.

Es zu erleben war, sich zu spüren. Es war, es zu es zu machen. Es war, es zu seinem Ich zu machen. Es war ich. Es war, nichts zu spüren.

Es zu sein war, in den Spiegel zu sehen. Es zu sein war, es sein zu lassen. Es zu sein war, die Augen-Blicke zu Tode zu sterben. Es zu sein war, mit den Sternen verseelt durch den Himmel zu wirbeln.

 

Huhuu Kardia,


erst dachte ich, es handelt sich um ein Rätsel. Nur was ES ist, konnte ich nicht erraten. Dann sah ich es: es ist Lyrik.
Eine Interpretation riskiere ich dennoch nicht, soll man bei Experimenten ja auch nicht. Zumindest nicht, wenn man sich nicht sicher ist. Drum hier folgende Worte: ein schöner Einfall!

Liebe Grüße

- S -

 

lyrik ist ein großes wort... besonders in einem forum für kurzgeschichten... also: pssst!

es... ist dieses gefühl, das den atem die luft anhalten lässt, schmerz, den man grundlos fühlt, der irgendwann kommt, vielleicht irgendwann wieder geht, tränen, die man nicht aufhalten kann, dieses monster im inneren, das man nicht kennt, nicht bezeichnen kann, es nicht verstehen, nicht begründen, auf nichts zurückführen kann, dessen namen man nicht kennt, ohne das man nicht leben kann, weil man glaubt, es zu sein, das man töten will, weil man es nicht töten kann und doch ist es das einzige, das man hat, das man liebt, hasst und somit FÜHLT...

es... ist der name, den ich ihm gegeben habe.

Alles Liebe, kardia

 

Hallo kardia,

gemein, den eigenen Text zu interpretieren, ohne eine Aussage zu treffen :)
Was eine Interpretation angeht, will ich mich auch nicht aus dem Fenster lehnen ;) aber ein paar kleine Anmerkungen:

Es gehörte nirgends hin,
Ich bin mir nicht sicher, ob "nirgends" in der Schriftsprache überhaupt angemessen ist - auf jeden Fall ist es ein Holperstein beim laut Lesen.
Besser: Nirgendwo
Es liebte die Sterne, wann immer es am verachtendsten war.
Genauso geht es mir mit dem "verachtendsten". Es sticht aus dem, sonst in einfachen Worten geschriebenen Text etwas zungenbrecherisch heraus.
Vielleicht findest Du ein schlichteres Wort, dass ähnlich gut ausdrückt, was Du sagen willst?

Dann gibt es zwei Absätze, die mit "Es zu fühlen" anfangen und (in einem Fall) aufhören, was ich etwas unglücklich finde. Eventuell wäre es besser, wenn diese nicht aufeinander folgen würden, sondern so verteilt sind, dass eine Art "Refrain" entsteht.

Nicht nachvollziehbar finde ich auch, dass Du die Wiederholung als Stilelement in den letzten zwei Absätzen aufgibst. Es kommt bei mir nicht wie beabsichtigt an, sondern eher so, als wäre dir nicht die passende Umformung eingefallen ;)

Die Idee finde ich sehr schön und gerade die sehr schlichte, dich an Elementargefühlen ausgerichtete Wortwahl angemessen.

::lucutus::

 

Hallo kardia,

"Es" könnte auf so vieles passen, eine willkürliche Interpretation ist aber unbefriedigend. Wenn wirklich `Lyrik´ gemeint sein soll, dann müßte dies auch konkretisiert werden, so kommt mir das ziemlich offen und schwärmerisch vor.

Tschüß... Woltochinon

 

hi woltochinon!

"Lyrik" war nicht gemeint. Schriftbild bezeichnet bloß mich immer als Lyrikerin, wegen der Sprache. Ich verstehe ihn auch nicht. Ich finde den Text nicht lyrisch, da spricht bereits die Form dagegen.

Jedenfalls: "Es" steht nicht für "Lyrik". Ich hab' ja schon gepostet, was "es" für mich ist.

Lg
kardia

 
Zuletzt bearbeitet:

Ach ja, lucutus:

Was die letzten zwei Absätze betrifft: Das was schon beabsichtigt. Ich wollte die Wiederholung bewusst beenden, wollte andere Worte finden, bzw. wollte ich genau diese Sätze, diese Worte reinbringen. Das möchte ich auch so lassen, um meinen Sinn der Geschichte bestehen bleiben zu lassen.

Was deine anderen Vorschläge angeht: Für die bin ich offen. Mal sehen, was ich da machen kann.

Alles Liebe
kardia

 

Hi lucutus!

Auftrag ausgeführt. Im letzten Absatz hab' ich die Wiederholung doch eingebracht.

Aber der allerletzte Satz soll auch der allerletzte bleiben.

Ich hoffe, dir gefällt's jetzt besser,
kardia

 

Hallo kardia,

alles klar!
Dachte erst, Du stimmst dem `Lyrik-Ansatz´ zu, Deine Ausführungen sollten das Ergänzen. Finde es so besser.

Tschüß... Woltochinon

 

Mich erinnerte der Text sehr an Stephen King`s "Es".
Der letzte absatz lenkt mich dann davon weg, aber es gefällt mir echt gut!

 

Hi Gladdys!

Tja, meine Bildungslücken... Ich hab' noch nie ein Buch von King gelesen und auch noch nie einen Film von ihm... Vielleicht lenkt ja der Titel dahin? Wurscht, Hauptsache, du hattest nichts zu bemängeln :D

Lg,
kardia

 

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