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Die Infernospieluhr

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19.09.2003
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Die Infernospieluhr

Irgendwo im Spastikergebirge meiner Enddarmregion steht eine Grasmückenlaufkäfighütte, in dessen wertzulagenfreien, kotzkissengläubigen, freizeitsamenzerstäubten Wohnzimmer, aus dessen therapiegeschützten Wänden Rübenausschlägige Eiterbäume wachsen, sehe ich die radikalökologischen Äste wuchern, die Blätter so grün wie chlorophyllgenmanipulierte Heuschrecken. Etwas unsicher wandle ich durch dieses Hausschuhvergewaltigte Nichts. Höre eine Stützstrumpfhosenbetriebene Eierstockuhr ticken, doch meine Heroinakkupunktierten Swarovskybärenknopfaugen sehen sie nicht. Auf Badeschlapfenreflexmatrixgepolsterten Chefetagenschuhen wandle ich durch den Raum mit still versautem und doch unendlich Sonderausschussverkauften Lichtschattenverseuchten Charakter.
Weicher vollkorngekotzter Sand unter meinen Sohlen, höre das rascheln von Photosynthetisierten Papierblumen, die sich dem leichten fisteldialogischen Wind beugen. Schallterrorisierte Melodiefetzen plätschern wie ein kloakenverseuchtes Rasierwasserbächlein, das mich in die Qualitätsmordende Astralweite leiten will, in welcher negativgereizte Urinfantasien still zu ertrinken drohen. Sein Kobaltblauverstrahltes Wasser sprudelt an den Papierblumen vorbei, hinterlässt quatschvergiftete quecksilberschillernde Wassertropfen auf den grünen Blättern der Bäume, spielt mit dem emotionaltätowierten weißen Sand, lässt ihn hundekotflockig tanzen, begräbt seine geruchsnervenvergewaltigten Körner einen kurzunendlichen Augenzwinkerblick unter den Quasselwassermassen, die sich aufbäumen wie ein luftschutzporenverseuchter Deckhengst. Und folge ihm, höre sein wortbrechdurchfallgeschütteltes Glucksen. Ein kleiner, Heroindealerkostümierter, aufblasbarer, blauer Kondomgummifisch lässt sich, ebenso wie meine Mondaufgangsinterpretationsflugzettelverseuchte Seele, treiben von diesem Neokarzinomen Gefaselklang.
Sonnenuntergangsverstimmte Tücher schweben von der aufblasbaren Wandbildzeichentrickfiguren verzierten Himmelsdecke des Raumes werden zu Zitronenphosphorgelben konservendosengezüchteten Kanarienvögel, welche durch ein weit geöffnetes Zeitfenster aus Vanilleschotenkrebsgeschwür hinaus in die Welt schweben, in unsere aus persönlichem Abscheu zusammengestellter Welt um ihr ein bisschen von diesem stressig emotionalen Fertiggerichtsvorurteilfreien Leben zu geben, welches es hier im irgendnirgendwo gibt. Der Bach verliert sich im Flutlicht der maroden Auschwitzlüge, ergießt sich in alle Richtungen und tropft durch Gerüchteküchenexekutierten morschen Holzlatten am Boden, in dicken Sammelordnerregentropfen.
Ein aus gelbem Fruchtgummi mutiertes Bett, an dessen Pfosten autonome Gummibaumabszessranken sich emporschlängeln weiter und weiter bis zur Decke und dort sich zu einem angereicherten grünem Teppich aus satter Gleichgültigkeit zusammen finden, an dem federleichte Plutoniumverstrahlte hellblaue herausgekotzte Wortschwalltücher sich wie kleine Wellen aus Mineralsüßwasserkonzentrat kräuseln.

Ich gehe auf das sich in die Endzeitlosigkeit erstreckendes Bett zu, das unaufhörliche Ticken der Uhr, hämmert in meinen opportunistischen Gehörgangsirrgarten, wird lauter und lauter. Ich setze einen Fuß vor den anderen, unter mir das knarrgequietschte der laszivtropfenden Latten, der Puderzuckersand knirscht wie Glasaugenmurmelscherben unter meinem Totenkopfdivisionsschritt. Ich sehe nun die Uhr, wie sie auf den hochschwangeren Gebärmutterkissen ruht, beuge mich mit angespanntem Geistessinnenhirnschmalz nach vorn, will sie mit glibberigkaltschleimigen gichtknotigen Conterganfingern packen, sie fest halten, setzte mich auf das Alpinakatzensamenweiße Laken, die Spieluhr wird lauter, schneller, das Ticken steigert sich zu einem brüllenden Crescendo hämmernder düsenbetriebener Pfaffenhodenzertrümmerungsmaschinen. Ich fahre mit den Hühneraugenverseuchten Fingerspitzen über das Zystenkarzinomübersäte Zifferblatt der Eierstockuhr. Das Ticken wird unerträglich, einem Universumverschlingenden grellen Brüllen gleich, öffnet die Uhr ihren bodenloskloakigfaulenreißzahnbewehrten Schlund.
Nun wirbelt alles wie alkoholgeschwängert im Kreis, das Bett, die Wandbildzeichentrickfiguren verzierte Decke, in der dunstiggraunebeligen Ferne die Papierblumen, die quecksilbrigen Tropfen prasseln gleich hämmernden Maschinengewehrfriedensfeuer, der Sand flüsterrieselt und das weiße Leinenleichentuch öffnet sich wie ein Maulaffenkatapultiger Höllengefaselschlund, wird zu einer Purpuratompilzigeln Wolke, durch die ich Albtraumvertreibrudernd hindurchfalle, lasse das Ticken hinter mir, höre das Tropfen nur noch leise und die Spieluhr verstummt, ich liege in der Regenbogengraufarbigen Abscheuwelt und mein Infarktvergewaltigtes Plastikdichterkunstherz rast so laut wie ein entfesselndes Vösthammerwerk. Ich greife nach der Spieluhr und ziehe sie auf.

 

ein sehr anstrengend zu lesendes sprachexperiment, finde ich!!! gibt es so etwas wie einen inhalt?

 

Hi Sonnenblume79!

Es soll ja anstrengend sein, denn es ist ja ein Experiment. Zum Inhalt:ein Angriff auf unsere Werbungskonsumverseuchte Welt, verpackt in zusammengesetzte Wörter komprimiert in einer Spieluhr in der ich selbst gefangen bin und sie nach Ablauf immer wieder selbst aufziehe da ich mir nicht anmaße besser als meine Umwelt zu sein.Mit jedem weiteren mal lesen wirst du es vielleicht erkennen.

jo-die

 

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