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Der Schlüssel ist ein Wort aus tausend Fenstern

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13.09.2003
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Der Schlüssel ist ein Wort aus tausend Fenstern

Der Schlüssel ist ein Wort aus tausend Fenstern

Am Anfang ist das Meer voll Licht und ich steh still auf meinem Steg.
Den Fuß im Sand lauf ich voran, er formt bald schon den neuen Weg.

Wo ein Weg ist, ist auch ein Wille! Was aber ist mein Wille? Und wo liegt mein Weg?

Pflanzen und Wälder soweit das Auge reicht. Und meine Lieblingsbeeren wachsen hier.
Die Sandkörner unter meinen Füßen sind so weich und führen mich sicher durch das Land.
Das Licht ist heller als der Tag und sanfter als jede Feder.
Die Stille ist dichter als das Dickicht der Bäume im tiefen Feenwald.

Und dennoch ist diese Welt unvollkommen. Seit vielen Jahren lebe ich nun schon hier. Die Strahlen der Sonne sind ungebrochen und es wird niemals Nacht werden. Es weht kein Wind und auch keine Schatten fallen hinab. Oft schon bin ich durch den Sand gelaufen, aber bisher habe ich keine anderen Spuren außer meinen eigenen gefunden.

Noch nie in meinem Leben habe ich ein Wort gesprochen, da niemand hier lebt, der es hören könnte. Kein Mensch und kein Tier. Ich gehe meinen Weg und komme dennoch nie an mein Ziel, weil es keinen Anfang und kein Ende gibt. Mein Palast ist unendlich und hat tausend Fenster. Durch jedes von ihnen kann ich sehen, was die Menschen tun. Aber nur ein einziger hat Platz darin.

Eine Träne allein im Regen sucht Schutz, den sie nur dort finden kann, wo ich bin. Doch sie kann mich weder sehen noch hören. Ich habe viel Zeit damit verbracht, den Menschen zuzuschauen. Und dennoch hat mich niemand je erblickt.

Komm mit und ich zeige Dir etwas mehr von meiner Welt, in der es keine Jahreszeiten, keinen Anfang und kein Ende gibt. Wenn ich mit meinen Händen das Wasser des Lebens auffange und zu trinken beginne, ist es das einzige Geräusch, das jemals erklingen wird. Durch das Licht, das in mir und meinem unendlichen Reich strahlt, kann jeder Mensch wieder genesen, sofern er den Weg zu mir findet.

Ach könnte ich nur ein einziges Wort hervorbringen. Fände ich doch nur etwas Ruh. Aber genau das ist der Preis für all das, was mich und mein Reich vereint.

Finde den Schlüssel. Er ist in einem einzigen Wort. Öffne das Schloss und tauche ein in das Licht und die Wärme. Du wirst auf die weichen Sandperlen fallen und in meinen Palast treten, um die Spiegelbilder in einem der tausend Fenster zur Welt zu sehen. Findest Du Dein Bild, darfst Du für immer hier bleiben.

Vielleicht kannst Du mir sagen, wo mein Zuhause ist?

 

Hi Mermann81,

Dein Text lässt mich äußerst ratlos zurück :confused:

Das ganze kommt mir mehr wie ein Rätsel vor, als wie eine Geschichte.

Wo ein Weg ist, ist auch ein Wille! Was aber ist mein Wille? Und wo liegt mein Weg?

Zumindest auf diese Frage hättest Du vieleicht eine Antwort geben sollen. Vieleicht wäre der Rest dann besser zu verstehen.

Die Stille ist dichter als das Dickicht der Bäume im tiefen Feenwald.

Noch nie in meinem Leben habe ich ein Wort gesprochen, da niemand hier lebt, der es hören könnte. Kein Mensch und kein Tier.

Ach könnte ich nur ein einziges Wort hervorbringen. Fände ich doch nur etwas Ruh.

Ist das nicht alles etwas wiedersprüchlich :dozey:

Vielleicht kannst Du mir sagen, wo mein Zuhause ist

Das habe ich leider auch nicht heraus gefunden :crying:

Gruß
Jörg

 

Hallo Mermann81

Leider muss ich mich Jörg anschliessen. Der Text verwendet blumige Vergleiche und Metaphern, die sich gegenseitig einfach wiedersprechen.

"Und wo liegt mein Weg?"
- doch etwas später -
"Ich gehe meinen Weg und komme dennoch nie an mein Ziel, weil es keinen Anfang und kein Ende gibt."

"Mein Palast ist unendlich" gross? weit weg ?

Irgendwie bist Du vom Zitat eines Gedichtes ausgehend

Am Anfang ist das Meer voll Licht und ich steh still auf meinem Steg.
Den Fuß im Sand lauf ich voran, er formt bald schon den neuen Weg.
über die Sinnfrage
Wo ein Weg ist, ist auch ein Wille! Was aber ist mein Wille? Und wo liegt mein Weg?
ins trostlose und einsame Paradies gelaufen.
Und da haben wir den Wiederspruch. Wäre es das Paradies, kann es ja unmöglich trostlos sein.

Gott? Hm, Gott der durch den Sand latscht und sich wundert, warum nur seine Spuren zu sehen sind. Alles arme Sünder, kommt denn keiner zu mir hoch ?

Des Rätsels Frage hör ich wohl, das Lösungswort mir leider bleibt verschlossen.
:rolleyes:
LG dot

 

mhhh, ihr seid allerdings die ersten 2, die den Ort nicht gefunden haben... es ist das Herz. Etwas möchte ich an Deiner Antwort allerdings noch anmerken, dot:
"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" - damit ist der Weg der Umsetzung gemeint.
"Ich gehe meinen Weg und komme dennoch nie an mein Ziel" - Damit ist wirklich der Weg gemeint, den ich laufe. Also zwei unterschiedliche Sachen. Alles in allem denke ich, dass vielleicht nicht jeder hinter diese Geschichte steigt. Ich überlasse die bildliche Darstellung jedem selbst, ganz gleich, wieviele Farben seine Seele besitzt, um dieses Bild zu malen.

 

Hallo Merman81

mhhh, ihr seid allerdings die ersten 2, die den Ort nicht gefunden haben...
gemäss den Antwortpostings sind wir ja auch die einzigen zwei. :susp:
achtung - off topic gefahr - schon gut, schon gut.

Ok, ich male ein Bild.
Irgendwie wohnt Dein Prot zurückgezogen und in Selbstmitleid versunken in seinem eigenen Herzen. (etwas skurril) Er/Sie geht seinen/ihren Weg am Strand der verrammelten Herzklappen, immer und immer wieder. Er/Sie hätte doch so viel zu bieten, seine Welt, sein heilendes Reich, doch er bringt kein Wort hervor.
"Ich liebe dich", drei einfache Worte, wären der Schlüssel zu seinem Herzen.
"Liebe", der Schlüssel zur Welt.
Und nicht das Herz selber, ist es nicht so?

Nur (m)eine Meinung, also nichts für ungut.
LG dot

 

Mag sein, dass Liebe der Schlüssel ist, allerdings steht das hier außer Frage :) Wo Du Selbstmitgleid herausgelesen hast, ist mir übrigens schleierhaft. In meiner Kurzgeschichte hat sich an keiner Stelle jemand beschwert. Das Wesen im Herz hat nur seine Umgebung und Gedanken beschrieben...

 

Also, mein Senf:

Ich finde deine kleine Rätselgeschichte durchaus lösbar, mir war spätestens nach der Beschreibung des Palastes und /oder Schlüssels nach Herz und Liebe zumute. Dein Prot beschreibt den Ort, an dem er sein tiefstes, warhaftigstes und ehrlichstes Selbst verborgen hält. Ein Ort, an den andere eben nur vordringen, wenn sie den Schlüssel besitzen - wenn überhaupt.
Das Thema an sich ist etwas kitschig, trotzdem gelingt dir hier eine Wunderschöne Metapher über die Liebe.
Auch vielen Dank für die Auflösung, ich hätte mich sonst nicht getraut, hier zu schreiben, aus Angst danebenzuliegen!!!

Gruß susleyka

 

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