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Chuck - Bruder Jakob und Schwester Liz

Liz

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12.07.2002
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Chuck - Bruder Jakob und Schwester Liz

Chuck – Bruder Jakob und Schwester Liz

Hallo und herzlich willkommen an alle die ihr auf finsteren Pfaden da draußen durchs Leben wandelt. Ich drücke euch an mein Herz und berichte aus Bruder Jakobs und meinen Alltag. Soeben haben wir eine wunderhübsche Wolldecke aus feinstem Material fertig gehäkelt. Es sind kleine Tiere eingearbeitet, die auf einer saftig grünen Wiese im Sonnenschein weiden.

Bruder Jakob hat beim Rat ein Ansuchen gestellt, um endlich an einen neuen Webstuhl ran zu kommen. Sein alter Stuhl ist defekt und es tut weh, ihn über diese Tatsache weinen zu sehen. Wenn er in Tränen ausbricht, nehme ich seine Hand, tätschle seinen Kopf und tröste ihn so gut ich es vermag. Darüber werde ich selber so furchtbar traurig, dass ich mitweinen muss und dann ist es Bruder Jakob der mir Mut und Trost spendet und sagt „Schwester Liz, sei unbesorgt! Morgen erhältst du dein rotes Garn, nach dem du dich so verzehrst, ganz bestimmt!“ Dann erhalte ich ein blaues Garn und stürze in eine Krise.

Aber Bruder Jakob hat ja so schöne Ideen und so verwende ich das blaue Garn für einen Umhang für Bruder Jakob. Bruder Jakob sagt „Schwester Liz, das hast du gut gemacht.“ Bruder Jakob sagt „Ich danke dir für diesen herrlich flauschigen wärmenden Umhang, wo doch die Nächte so bitterkalt sind.“ Ein kleiner Rest vom Garnknäuel ist noch über, den gebe ich meiner Katze zum spielen. Bruder Jakob hat mir im Gegenzug eine Pudelhaube und Handschuhe gestrickt. Es ist schön, sich gegenseitig etwas schenken zu können und die strahlende Freude in den Augen des Beglückten zu sehen.

Bis auf die Garnfarben und die langweilige Stopferei von unseren durchlöcherten Wollstrümpfen ist das Leben hier friedlich und ruhig und auch meiner Katze geht es blendend. Ich habe ihr ein Häubchen genäht, damit sie sich wegen dem fehlenden Ohr nicht schämen muss. Auf dem Häubchen sind kleine hellblaue Blumen drauf, die ich mit unendlichem Fleiß aufgestickt habe. Gebt mir Nadel und Faden und gebt Bruder Jakob einen Webstuhl – mehr brauchen wir nicht für unser Lebensglück.

Die Feldarbeit ist hart, aber sie reinigt den Geist. Bruder Jakob und ich sind mit Feuereifer bei der Sache. Wir streben nach dem höheren Ziel und haben es schon fast erreicht. Die Zwiebeln und roten Rüben helfen uns dabei. Die braune Erde ist ein Zeichen, dass alles gut werden kann. Gestern sah ich einen Bedürftigen und gab ihm meine Schuhe, auf das er nicht friere. Er sank auf die Knie und küsste den Saum meines braunen Kittels. Mir machen die Frostbeulen an meinen Füßen nichts aus – Hauptsache ein warmherziges Herz schlägt an der richtigen Stelle.

Bruder Jakob hat eine Stimme wie ein Goldkehlchen und in den Messen steht er vor dem Altar und singt, dass man die ganze Welt umarmen könnte. Ehrfürchtig lauschend und andächtig den Kopf neigend knien wir – die wir nicht mit einer glockenhellen Stimme gesegnet sind – auf dem nackten Steinboden und wissen, dass es nichts Schöneres auf dieser wunderbaren Welt geben kann. Außer vielleicht zwanzig Rosenkränze aufgebrummt zu bekommen, weil man sich vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hat.

Nach dem täglichen Gebet und der Arbeit im Kräutergarten pflegen wir Zusammenkünfte mit unseren Brüdern und Schwestern. Wir lesen dann aus der Bibel und preisen Jesus, Gott, den heiligen Geist, die Jungfrau Maria und die Verantwortlichen von kg.de, die es uns möglich gemacht haben, die Chuck-Geschichten schreiben zu dürfen. Über unsere Gesichter laufen Tränen, aber es sind Tränen des Glücks und nicht der Trauer.

Und immer, jeden Tag widmen wir unsere Gebete einem ganz besonderen Menschen, der auf den richtigen Weg der Tugend zurück geführt werden muss. Ihr wisst, wen ich meine.

Unsere Ziege Berta hat heute ein Lämmchen bekommen. Das kleine Ding ist so süß und es läuft hinter Bruder Jakob und mir her und blökt um Aufmerksamkeit. Ich zweige manchmal heimlich etwas von meinem Becher Milch ab und gebe es dem Lämmchen. Wenn es mich dann mit seinen sanften Augen dankbar ansieht, bin ich gerührt. Einen Namen habe ich auch schon für den kleinen Schatz. Alexandra. Dieser Name gefällt mir, ich glaube ich kannte früher mal jemanden, der so hieß und der ein ziemlich wildes und liederliches Leben führte. Der Katze gefällt es nicht so gut, sie ist etwas eifersüchtig auf Alexandra, wie mir dünkt. Aber sie muss lernen, damit umzugehen.

Unsere Mahlzeiten sind einfach und kärglich, aber für uns reicht es. Bruder Jakob und ich essen Kartoffeln und als Beilage dazu gibt es die köstliche Schale. Herz, was willst du mehr? An den Tagen an denen wir fasten, um unseren Geist zu reinigen, trinken wir Wasser aus dem Brunnen oder einer Wasserpfütze, wenn es geregnet hat.

Die anstrengenden körperlichen Aktivitäten, denen wir ständig ausgesetzt sind, stimmen uns fröhlich und heiter. Manchmal wird es uns zuviel und wir schlafen erschöpft ein. Unsere Bewegungen werden immer anmutiger und sind voller Schönheit. Aber das hat euch ja schon Bruder Jakob mitgeteilt.

Special Agent Busk ist bereits eingetroffen und schreibt gerade einen Tatsachenbericht über die dunklen Machenschaften des FBI. Er schreibt mit seinem Blut auf gebrauchte Servietten und wir bewundern ihn dafür. Wir lesen seine Manuskripte Korrektur und bekommen im Gegenzug von ihm den leckeren Reibekuchen, den Bruder Jakob so gerne hat. Special Agent Busk kann wunderbaren Reibekuchen machen, das Rezept hat er von seiner Oma. Aber er sagt „Bitte quält mich nicht, ich darf euch das Rezept nicht verraten! Ich würde es gerne, aber am Sterbebett meiner Oma habe ich geschworen, dass ich das Rezept für Reibekuchen nicht preisgeben werde! Danke für euer Verständnis, ihr seid so gut!“
Wir essen unseren Reibekuchen, lesen Korrektur und trinken wässrigen Früchtetee. Oh, wie das mundet! Danach besorgt Bruder Jakob den Abwasch und ich fege die Stube aus. Special Agent Busk verbindet seine blutenden Finger und erzählt uns von jenen, jetzt fernen Tagen, als seine Oma ihm jeden Tag Reibekuchen vorgesetzt hat.

Ich könnte euch noch soviel berichten, aber gerade hat der Gong geschlagen. Ich muss zur Medikamentenausgabe. Danach werde ich im Garten ein Röslein pflanzen, als Zeichen der Liebe für diesen unvergleichlichen Ort. Dann wartet eine etwas weniger angenehme Aufgabe auf mich, ich muss schon wieder meine Strümpfe stopfen. Der rechte wollerne Strumpf ist von einer aus dem Boden ragenden Zwiebel durchlöchert worden, das stimmt mich leicht missmutig, aber der Tag kann schließlich nicht nur aus unvergleichlichen Freuden bestehen. Bruder Jakob lustwandelt gerade mit Bruder Special Agent Busk durch den Garten. Die Beiden haben einander untergehackt und sehen sich liebevoll in die Augen. Ich hoffe, dass Bruder Jakob auf dem rechten Wege bleibt und Special Agent Busk nicht das Rezept für den Reibekuchen entlockt – das wäre nicht ehrenhaft und eine große Sünde.

Ich umarme euch alle und wünsche mir, dass auch ihr auf den rechten Weg findet und das harte Leben draußen aufgebt. Lasst uns alle vereint ein Liedchen singen und die Hände gen Himmel strecken, um den Herren und seine Engelsscharen zu preisen und huldigen auf dass sie uns unsere schlimmen Taten von früher vergeben und uns das Grundrezept für Reibekuchen mitteilen.

In Liebe und ein Halleluja für jeden von euch,
in innigster Umarmung,
Schwester Liz

 

Astrein Liz, nun sind wir vereint und Buskowiakt ist auch dabei.

Ja, nun müssen wir erst mal sehen, was wir machen. Ich bleib da noch n wenig, brauch ne Pause.

Schöne Wendung, können sich andere etwas einfallen lassen. Es ist dir total lustig gelungen, wie ich es auch versucht habe, hab aber zu schnell das alles runtergeschrieben. Naja. was soll es. Super gemacht

Arche

 

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