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Auf der Bühne: Larson und Maria.

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18.05.2003
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Auf der Bühne: Larson und Maria.

Eine Bühne in karger Gestaltung. Rechts, links und in der Mitte an der abschließenden Wand ist jeweils ein Strahler. Beleuchtet wird ein armseliger Tisch, zwei billige, zum Tisch passende und gehörende Stühle. Zwei Menschen treten auf. Die Kleidung ist gut ausgewählt, schick und den Rollen (Mann, Frau) entsprechend angepasst. Die Kleidung bildet einen Kontrast zum Tisch. Die beiden Menschen halten sich dezent im Hintergrund. Sie stehen dicht beisammen, bewegen sich aber nicht. Harren aus. Ein dritter Mensch betritt die Bühne. Grau gekleidet, im feinen Anzug. Er positioniert sich rechts von der Mitte ein paar Schritte vom Bühnenanfang entfernt, schräg zum Tisch.

Sprecher mit erzählender und ausholender Stimme: Meine Aufgabe ist es, Ihnen dieses Stück einleitend Nahe zu bringen. Ich soll mit dem wenigen Wissen, das ich besitze, Ihr Wissen erweitern und Ihnen eine Einstiegsmöglichkeit in das bald beginnende Theaterstück zu geben. Meine Aufgabe ist – diese kleine Bemerkung sei mir gestattet – nicht sehr einfach. Einerseits ist es geboten, Sie nicht allzu sehr im Dunkeln zu lassen, andererseits ist es nicht im Sinne des Theaters, wenn sie bereits zu Beginn viel über das Stück wüssten. Ich muss also abwägen, wie viel Informationen ich Ihnen auf welche Weise – Ja! Auch die Art und Weise der Informationsweitergabe kann entscheidend sein! – zukommen lasse und welche Fakten, Zahlen und Gegebenheiten ich verschweige. Glauben Sie mir, ich bin ein gewissenhafter, ja, sogar ein ernsthafter Schauspieler. Lange Zeiten lag ich wach und habe meine Rolle still und in Gedanken geübt. Habe Ihnen diesen Vortrag gehalten und zu oft zu viele Informationen weitergegeben und selten sogar zu wenig gesagt. Manches Mal bin ich aufgesprungen – Einmal passierte dies mitten in der Nacht! – und habe meine Rolle laut sprechend geübt und die Gestik, die Mimik und meine Bewegungen ebenfalls auf mich wirken lassen. Es muss vor zwei Wochen gewesen sein, da hat meine Nachbarin die Polizei gerufen. Sie fühlte sich gestört und klopfte gegen meine Türe, ich aber überhörte sie. So laut war ich! Schwer vorzustellen, nicht? Jetzt, wo ich doch so ruhig und besonnen vor Ihnen stehe und meinen Text spreche. Die Polizei hatte selbstredend wenig Verständnis für meine künstlerische Berufung und hatte sogar einen Alkoholtest in Erwägung gezogen. Keinen Schluck hatte ich getrunken, keinen Schluck, das versichere ich Ihnen, meine Damen und Herren. Ich musste das Üben an diesem Abend ausfallen lassen. Wer weiß, was ich Ihnen heute erzählen würde, hätte meine Nachbarin damals nicht die Ordnungshüter gerufen? Ich jedenfalls weiß es nicht. Oh... Sprecher schaut beschämt auf die Uhr. Ich vertue mich mit meiner Zeit immer so. Ich hoffe, Sie sehen mir das nicht nach. Wo war ich denn gleich stehen geblieben? Ach, wo habe ich nur meinen Kopf gelassen, das würde meine Mutter wohl jetzt sagen. Ich bin ja noch nicht einmal angefangen, über das Stück zu sprechen. Dabei fühlt sich meine Stimme an, als hätte ich bereits ein ganzes Buch vorgelesen. Also halten wir uns etwas ran. Die beiden Menschen, die Sie im Hintergrund sehen sind die Hauptakteure dieses modernen Werkes eines jungen Künstlers. Das Mädchen, vielleicht verdecke ich manchen hier anwesenden die Sicht, steht links und heißt Maria. Maria ist – wie auch die Schauspielerin, eine gute Wahl übrigens, wie ich finde – ein Mädchen von frischen 19 Jahren. Sie besucht das Humanistische Gymnasium der Stadt und ist sehr gebildet. Der Mann neben ihr, eher noch ein Bursche, heißt Larson, ist im friesisch-dänischen Grenzland geboren worden und lebt seit etwa 10 Jahren in der Stadt. Die Schule hat er mit der mittleren Reife abgeschlossen und einem Beruf geht er nicht nach. Sein Geld, er ist nicht arm!, verdient er durch unlautere Methoden. Er ist Dieb. Die Beziehung von Larson zu Maria lässt sich mit einem guten Wort beschreiben: Kompliziert. Sie waren verliebt, man sprach von der großen Liebe. Heirat, Weltverbesserung und den gemeinsamen Kindern. Sprecher kichert ironisch. Entschuldigen sie meinen Ironie und Belustigung an dieser Stelle. Es ist nur einfach amüsant für mich, wie ein Mensch sein Leben so leben kann. Einfach amüsant. Doch gehen wir zuvor noch auf Maria ein. Sie sind sicher schon sehr gespannt darauf, was dieses Mädchen außer Schulbesuchen und Lesen sonst noch so treibt und vor allem, was sie mit Larson, diesem rohen Dieb, zu tun hat. Ich muss zugeben, ich habe anfangs auch keine Verbindung erkennen können, doch sie ist da: Die beiden haben miteinander geschlafen. Oh ja! Machen sie ihrem Erstaunen und – meine sehr verehrten Damen – ihrem Entsetzen ruhig lautstark Ausdruck! Denn genau so ist es, entsetzlich, aber wahr. Es geschah in einer Nacht im August. Sie waren beide betrunken, das sei angemerkt, aber noch nicht so vom Alkohol benebelt, als dass sie nicht mehr wissen konnten, was sie gerade taten. Larson flirtete heftig mit Maria und irgendwann ließ sich Maria auf das Spiel ein. Oh, ich höre schon wieder Ihr Entsetzen. Ihr glaubt mir nicht? Seid gewiss! So wie ich es erzähle, so hat es sich zugetragen. Rede ich Ihnen eigentlich zu viel? Es kommt mir so vor .... Nein? Keine Beschwerde? Sie wollen wissen, was noch passierte? Gut, gut. Larson nahm Maria mit zu sich nach Hause – ich höre, ihr Entsetzen steigert sich, ein aufmerksames, mitfühlendes Publikum, Gott lob! – und dort geschah es. Glücklicherweise – dieser Einwand sei mir gestattet – ist sie nicht schwanger geworden. Stellen Sie sich das doch nur einmal vor. Die hübsche, blonde Maria vom Larson geschwängert. Sie bekäme ein Kind von ihm. Schreckliche Vorstellung. Oh nein! Zur Abtreibung ist sie viel zu schwach, die liebe Maria. Er? Hätte er sich um das Kind gekümmert? Diese Frage lese ich in Ihrem Gesicht. Und sie hat Berechtigung! Vermutlich nicht, so würde ich auf diese Frage antworten. Sogar vor Gericht, ja ja! Larson ist kein guter Mensch. Ein Egoist, ein Egoist wie er im Buche steht! Jawohl! Larson tritt ein paar Schritte vor, atmet tief, als wollte er ausholen und etwas sagen. Oh Larson, lass. Schweige lieber. Erhebe nicht jetzt deine Stimme! Es wäre dem Publikum zuwider, meinem Publikum wäre es unangenehm. Ich sehe das in den Augen der Leute! Also schweige, sei still und geh wieder zurück zur Maria, bis dein Teil dieses Stückes anfängt. Auch Menschen wie du – Abschaum beinahe! – müssen sich an Regeln halten und noch bin ich derjenige, der das Wort zu führen hat! Noch ist meine Zeit nicht abgelaufen!

Larson erwidert etwas eingeschüchtert: Aber... aber Sie ... Ich bin doch ...

Der Sprecher hochnäsig und besserwisserisch: Sie sind doch ... ? Na? Was sind Sie? Ein gemeiner Dieb, der um Haaresbreite die unschuldige Maria geschwängert und damit ihr Leben diktiert hätte! Ein hundsgemeiner Ganove und einen Hauch von Gefühl! Das sind Sie! Und nun zurück an die Wand! Lassen Sie mich gefälligst ausreden und wagen Sie es ja nicht, mir noch einmal dazwischenzuquatschen.

Larson geht gedemütigt und vor Wut kochend zurück zu Maria und stellt sich genauso hin, wie er zuvor gestanden hatte.

Der Sprecher wieder in seiner ausholenden Weise: Was war ich gerade im Begriff zu erzählen? Der Larson – dieser Dieb! – hat mich jetzt ja völlig aus der Bahn geworfen! Ach ja, ach ja! Ich wollte Ihnen erzählen, warum Maria und Larson nun hier stehen. Nun, der Grund ist ein einfacher! Maria will sich von ihm lossagen, Larson aber möchte Sie für sich behalten! Er glaubt, er hätte sich in die Maria verliebt. Ein lächerlicher Mensch! Verliebt .... der! Hähä! Seine Küche ist ihm wohl zu dreckig! Ein Schuft, ein Ganove, ein hundsgemeiner Heuchler, der Larson! Und die arme Maria? Man muss sie vor diesem Menschen beschützen! Man muss sie bewahren vor einem Leben mit diesem ... diesem .. Larson! Der Sprecher wird immer wütender. Dieser ... Ich ...

Larson geht wieder ein paar Schritte vor, sein Gesicht glüht vor Wut. Mit einer sehr kontrollierten Stimme unterbricht er den Sprecher: Würden Sie ihren Vortrag bitte einmal kurz unterbrechen? Sie sind ein Freund des Wortes und gestatten mir daher ganz sicher, selbige einmal für mich in Anspruch zu nehmen! Ein paar Dinge nämlich stellen sie ganz und gar falsch dar. Das ist dem Publikum – Ihr Publikum haben sie gesagt – gegenüber nicht fair und ich möchte meine Person in einer etwas exakteren Sicht darstellen. Ich sehe, sie grollen vor Wut, aber glauben Sie mir, mein Herr, das tue ich auch! Larson dreht sich weg vom Sprecher und wendet sich direkt dem Publikum zu. Es ist soweit richtig, was der Herr Ihnen mitgeteilt hat. Ich bin tatsächlich im friesisch-dänischen Grenzland geboren und vor zehn Jahren hierher gezogen. Vollkommen falsch, ja geradezu abstrus wird aber die Schilderung der Beziehung Maria und mir. Maria und ich kennen uns seit vielen Jahren und der Sex an diesem Abend, von dem der Herr sprach, war keinesfalls unser erster! Sie hat sich in mich verliebt, ich mich in sie und so kam eines zum anderen. Das und nichts anders ist die Wahrheit. Was unsere Beziehung verkompliziert ist die Tatsache, dass mein Lebensstil dem Vater meiner geliebten Maria nicht gerade angenehm ist. Es ist zwar weit hergeholt, dass ich Dieb bin, und schon gar kein Schuft oder Ganove. Ich bin freischaffender Künstler und da dies nicht gerade viel Geld einbringt arbeite ich nebenher mal hier und mal da. Das ist es, was dem Vater von Maria nicht gefällt und das ist auch der Grund, warum wir hier sind... Es stimmt doch Maria, oder?

Maria blickt erschrocken auf, so, als wäre sie gerade geweckt worden. Mit leiser, unsicherer Stimme: Ich ... Also ... ahm ... Ich ... Ja, du hast Recht, Larson.

Larson wendet sich dem Sprecher zu: Sehen Sie! Sie führen das Publikum an der Nase herum. Ist das fair? Ist das Ihre Art mit zahlenden Gästen umzugehen? Er dreht sich wieder zum Publikum. Finden Sie das fair? Finden sie es in Ordnung, dass der wortgewandte und ganz und gar offensichtlich in seine Stimme verliebte Herr hier drüben (Er zeigt auf den Sprecher.) Ihnen das Blaue vom Himmel herunterlügt, nur, weil er scheinbar einen Streit mit mir haben möchte? Ist nicht vielmehr dieser Herr der Schuft? Ist es nicht er, den wir als Ganoven, als hundsgemeinen Menschen darstellen sollen? Stimmen Sie mir zu? Höre ich Zustimmung? Ja, ich höre Zustimmung. Sie sind ein kluges Publikum und erkennen die Wahrheit als solche! Sehr gut, sehr gut! Er dreht sich und schaut dem Sprecher direkt in die Augen. Seine anfängliche Wut, die er zu unterdrücken wusste ist einem Überlegenheitsgefühl gewichen, welches in seiner Stimme deutlich zum Ausdruck kommt. Na? Was sagen Sie jetzt? Geben Sie sich geschlagen? Erkennen auch Sie die einzige Wahrheit an und entschuldigen sich bei mir und vor allem beim Publikum? Tun Sie das? Sie sind der Schuft! Sie sind der schwarze Peter dieses Stückes! Sie! Sie! Sie! Seine Stimme wird schrill. Ganz offensichtlich ist seine Wut zurückgekehrt, die ihre Ursachen in der regungslosen Mine des Sprecher hat.

Maria schaut vom Sprecher zu Larson und wieder zurück, sie setzt an, etwas zu sagen, verkneift es sich, setzt wieder an. Ihre ganze Gestalt verdeutlicht ihre Unsicherheit: Hören Sie mal, Sie beide ... Ich finde, wir sollten ... Ich finde Sie sollten diesen unsinnigen Streit ... Ich meine, was ... warum ... worum geht es eigentlich? Warum schauen Sie, Larson, den Sprecher so wütend an, so ganz als würden Sie ihm gleich an die Gurgel springen? Und warum erwidern Sie, mein Herr, diesen Blick mit genau der selben Mine? Muss denn das sein?

Die beiden hören nicht auf sie. Tatsächlich schauen Sie sich seit langen Augenblick voller Wut, gar Hass, an und die Stimmung auf der Bühne ist ein wenig, als würden die letzten Messer gewetzt - bevor der Kampf dann los geht. Plötzlich eine Stimme aus dem Off: Hallo? Hallo? Seid Ihr drei denn vollkommen durchgedreht? Seit nunmehr über zwanzig Minuten steht ihr dort und verzapft den größten Schwachsinn, den diese Bühne jemals gesehen hat! Dabei sollte das Stück doch bald in die erste Pause gehen! Mein Gott! Ihr habt das ganze Drehbuch zerstört, seid ihr euch dessen eigentlich bewusst? Ich muss mich nach einer neuen Besetzung umsehen, dabei passt ihr so gut in die Rollen! Was ist denn mit euch los? Herr Gott, noch einmal! So ein Quatsch. Ich bin blamiert, ich - der Regisseur - bin von euch – den Schauspielern – ganz und gar blamiert!

Bis auf Maria achten ‚die Schauspieler’ nicht auf die Worte des Regisseurs. Die beiden Herren sind vielmehr vom Messerwetzen in die letzte Phase vor dem Kampf eingetreten. Es ist, als sie nur noch darauf warten, dass die Uhr zwölf schlägt.

Voll von Wut, Hass und Aggression entbrennt ein Dialog. Übermannt von Gefühlen vergessen sie die Sprache des Stückes und jegliche Form:

Sprecher: Du ... du hast mich schäbig beleidigt! Ich werde ...

Larson: Was wirst du? Was wirst du? He? Das ich nicht lache!

Sprecher: Ich werde dir schon zeigen, was ich werde. Ach ja, ach ja! Ehe ich es vergesse! Du bist doch ein Schuft, du bist der Lügner! Hast du vergessen, dass du die Uhr, die du Maria geschenkt hast, tatsächlich geklaut hast? Wolltest du ihr das nicht gestehen? Wie ein Idiot wolltest du vor ihr niederknien, ihre Hand nehmen und es ihr – unter Tränen, hähä! – gestehen! Ein Dieb, ein Dieb, ein Dieb! So steht es im Drehbuch, so steht es im Drehbuch! Vergiss das nicht! Wer ist der Lügner? Wer ist der Lügner?

Larson ballt seine Hände zu Fäusten. Er tritt mit dem Fuß auf und rennt auf den Sprecher zu.

Maria weinend: Larson! Mein Larson! Was machst du da? Hör auf! Hör gefälligst sofort auf!
Doch Larson ist bereits beim Sprecher angekommen und schubst ihn vor sich her.

Larson: He? He? Was jetzt? Was jetzt, alter Mann!

Sprecher: Ich .. ich werde ...

Larson: Was wirst du?

Der Sprecher holt mit seiner Faust aus und trifft Larson mitten im Gesicht. Die Nase knackt, das Publikum fährt von den Sitzen auf. Spätestens jetzt begreifen sie, dass dies hier nicht das Stück ist, für welches sie die Karten gekauft hatten. Einige beginnen zu rufen. Was ist denn hier los, hört man aus dem Saal. Larson und der Sprecher setzten ihre Schlägerei unbeirrt fort. Beide bluten aus dem Gesicht. Endlich kommt der Regisseur mit zwei weiteren Männern auf die Bühne gerannt – Maria steht hilflos neben den zwei sich Prügelnden – und versuchen Larson und den Sprecher auseinander zu bringen. Es gelingt ihnen erst mit einigen Anstrengungen.

Nach wenigen Minuten (Larson und der Sprecher sind mittlerweile hinter die Bühne gebracht worden, Maria ist freiwillig dorthin gegangen) betritt der Regisseur mit zerrissenem Hemd die Bühne.

Regisseur mit brechender, schwacher Stimme: Mein sehr verehrten Damen und Herren. Es tut mir außerordentlich ... Er beginnt zu weinen. ... leid, was hier geschehen ist. Eigentlich sollte dies Stück einen ganz anderen Verlauf nehmen. Ich werde die Hintergründe dieses schrecklichen Abends natürlich aufklären und öffentlich kundtun. Ich hoffe, sie sind nicht allzu verärgert – was ich gut nachvollziehen könnte – und tragen es mir nach, dass ich das Theater für heute schließen lasse. Ich bitte nochmals um Entschuldigung.

 

Hallo dmst!

Die Geschichte hat mir nicht sehr gefallen... dazu ist sie einfach zu unlogisch. Beim Auftauchen des Sprechers dachte ich zunächst, es gäbe kein Drehbuch... später wird das Gegenteil erwähnt.
Aber: Glaubst du, ein Regisseur ließe einen Darsteller völlig frei sprechen, ohne JEGLICHE Vorgaben, ohne zumindest den groben Inhalt des Textes festzulegen?
Übrigens hätte der Regisseur schon bei nur einer Probe festgestellt, dass sein Sprecher die Figuren falsch darstellt.
Dann wäre spätestens bei Beginn der Prügelei der Vorhang gefallen, um eine weitere Blamage zu verhindern... (wenn der Regisseur nicht schon vorher eingegriffen hätte, was weitaus wahrscheinlicher wäre!)
Ich könnte noch weitermachen, aber ich denke, du verstehst, was ich meine...
Es sind einfach zu viele Ungereimtheiten, selbst ein Laientheater wäre nicht sooo unorganisiert. Um dieses Chaos gewollt erscheinen zu lassen, ist es aber nicht absurd genug.
Ich würde mir an deiner Stelle etwas überlegen, um das Problem mit den Proben (der Sprecher probt anscheinend nur zuhause, allein... warum nicht im Theater? Dort wäre seine Einstellung korrigiert worden) und der Begründung, warum er als einziger völlig frei sprechen darf (die Beschreibung, wie er geübt hat, Beschwerden seiner Nachbarn etc. waren vom Regisseur schließlich garantiert nicht gewünscht!).
Man könnte den Text natürlich als Satire ansehen, aber selbst da solltest du zumindest das Proben-Problem lösen (und, warum nicht eher eingegriffen wird)


mfg
winternachtstraum

 

Der Text ist wirklich nicht gut. Aber eine Idee ist gut: Ein Theater, in dem der Zuschauer nicht weiß, wann das Stück beginnt und in dem die Schauspieler sehr frei sind.

Als Prosatext ungeeignet, wie sich herausstellt. Aber du solltest überlegen, ob du ein Theaterstück daraus machst, irgendwie. Wenn du das tust, solltest du noch für mehr Inhalt sorgen, also dass diese Grundideen, die Zuschauer zu verunsichern und den Schauspielern freiheit zu gewähren noch irgend einen Sinn, bzw. eine Aussage haben und nicht für sich allein stehen, sonst verlieren sie an Qualität. Ich habe schon mit ähnlichen Gedanken gespielt, aber noch nie eine konkrete Umsetzung gewagt.

 

Danke für eure Hinweise. Ich werde sie überdenken und mich - bei Gelegenheit - an einer weiteren Version versuchen.

 

Ich muss mich leider anschließen.
Am Anfang dachte ich : Oh wow. Das ist ja eine super Idee. So praktisch das Stück laufen zu lassen. Ich glaube es wäre eine tolle Geschichte gewesen, wenn du das ganzes Stück über den Sprecher erzählen ließest. Die Schauspieler stehen daneben und korrigieren viele viele Sachen. Das ist verwirrend, aber gut.
Den Anfangstext vom Sprecher fand ich einerseits gut, wenn du es so weiterlaufen hättest lassen. Aber da fehlte mir dann auch der Sinn. Zum Beispiel verstehe ich gar nicht richtig den Zusammenhang von seinem nächtlichen lauten Üben, sodass die Polizei kommen musste, und dem, was er darüber sagt: "Wer weiß, was ich Ihnen heute erzählen würde, hätte meine Nachbarin damals nicht die Ordnungshüter gerufen? "

Was soll das? WAS ändert sich denn an seinen Worten, nur weil er nicht mehr nachts und laut üben darf?
Na ja, und die andren Dinge wurden schon angesprochen.
Das es eben unlogisch ist. Mit dem Regisseur. Und normalerweise hört sich der Regisseur auch vorher an, was der Sprecher sagt.
Ja, es wäre eben eine grandiose Idee gewesen, wenn es quasi ein eigenes Theaterstück gewesen wäre.
Bearbeite doch das vielleicht noch mal. :)

 

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