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Adrett misshandeln.

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10.07.2006
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Adrett misshandeln.

“Ich hab eine Frage an dich, aus karrieristischen Gründen.”
“Schieß los und so.”
“Wurdest du vergewaltigt, als du klein warst?”
“Warum kann man Karriere machen, wenn man als Kind vergewaltigt wurde?”
“So karrieristisch war die Frage gar nicht gemeint.”
“Ja.”
“Wie oft?”
“Zwölf Mal ungefähr.”
“Erzähl mir doch keinen Scheiß.”
“Und du?”
“Ich hab mich heute aus Versehen in dich verliebt. Tut mir Leid.”

Sophies Augen haben die Farbe einer blaugrünen Leuchtreklame; sie sind blaugrün. In einem seriösen Interview würden ihre Gesichtszüge vermutlich als markant bezeichnet und das Titelblatt des dazugehörigen Fernsehprogramms zieren.

In grobmotorischer Ideenvielfalt hat sie die aus zerbrochenen Tellern bestehenden Unannehmlichkeiten mit einem Handfeger beseitigt und mich durch eine spontanen Geste an den Mahagonitisch gebeten. Ich weiche herum liegenden Schnittverletzungen aus und diskriminiere die Ambivalenz eines intoleranten Realitätsbezug. Die von einer namhaften Persönlichkeit in den Kunstbegriff verpackte Langweile betitelt sich eigenständig als den sechsten Dezember und verschenkt durch Tesafilm fabrizierten Funkenflug; ich verblute an einem zerbrochenen Stückchen Balkontür. Ich ritze mir ein frühpubertäres Pentagramm in den kindlichen Handrücken, zerschneide die Peinlichkeit mit einer Textilschere in feinkategorisierte Zeitabschnitte und zeichne mit Lippenstift den momentanen Standpunkt unserer verkommenen Klimasituation in mein Universallexikon. Anhand visualisierter Brennpunkte entwickelt sich mein nicht vorhandenes Feingefühl zu einem guten Gewissen und frisst Thunfischtatar. Goethe fickt und anstelle des obligatorischen Menstruationsblut läuft Sophie ein bisschen Sperma die rötlichen Schenkel hinunter, schließt sich humorvoll zu einem Herz zusammen und stellt durch derart geballter Skurrilität die thematisierte Jugend zutiefst authentisch dar.
Ich habe mich in ihr fortgeschrittenes Alter verliebt und den dazugehörigen Beschützerinstinkt. Mein Leben gleicht dem Verfaulungsprozess eines giftigen Apfels, dessen intrigante Schönheit sein Opfer im obligatorischen Nachhinein zu einer aus Flucht bestehenden Vorsicht animiert. Sie streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht, berührt eine erogene Zone und dreht sich überfordert zum Fenster.
Sie fickt für Geld.

„Ich steh nicht auf Mädchen, Kleines.“
„Ich auch nicht.“

Ich ziehe das weiße Hemd eines Freiers über, erzähle ihr von einem Igel am Hauptfriedhof und meinen tot im Betriebsbüro herum liegenden Erziehungsbevollmächtigungen.

„Jetzt, wo ich weiß, dass du mitkommen wirst, liebe ich dich so gar noch mehr.“


Zwischen Raufaser und Wand klebt die Hoffnung fremder Leben.
Während Sophie sich die Textilschere in die Arterie zu rammen versucht um im dazugehörigen Anschluss Hühnersuppe auf dem Küchenboden zu fressen, stelle ich ihr die erste philosophische Frage unseres gemeinsamen Lebens:

“Wie ignoriert man die Gleichgültigkeit des Universums?”

Wir hängen gemeinsam unsere Herzen im Wohnzimmer auf und tanzen zu aus ihren nostalgischen Kindheitserinnerungen heraus gerissenem Punk. Sie antwort nie und kümmert sich stattdessen lieber um die Biologie performenden Plastikpflanzen im Vorratsschrank.
In ihrer Gegenwart vergleiche ich das fehlplatzierte Mobiliar mit unserer illegalen Beziehung.
Weder die Couch noch wir selbst werden in absehbarer Zeit durch eine geordnetere Scheiße rocken als zuvor, sondern in einer gesellschaftlichen Nische an Heroin oder dem Traum von rosagestrichener Gartenzaundramaturgie verkommen.

Sie hat Sex mit Scheißmenschen, während ich meine Unschuld auf ihr Konto überweise. Die hervorstehenden Beckenknochen symbolisieren ihre offensiv gelebte Zwangsneurose, zwei Stiefmütterchen verwelken derweil in einem klardefinierten Alterungsprozess und schätzen an Sophie hauptsächlich ihre auf die soziale Unterschicht projizierte Komplexbeladenheit.
Ich möchte von ihr träumen und zwar so, dass es sich anfühlt, als wäre sie wirklich da und eine kompetente Erziehungsbevollmächtigung mit Zusammengehörigkeitsgefühl. Stattdessen schreit sie beim Ficken nach mir und erleidet unter der Absurdität ihrer Situation einen Nervenzusammenbruch.
Pianist Franz befriedigt sich bei meinem entblößten Anblick selbst und verleiht seiner Perversion in Räucherstäbchenzusammenhang niveauvoll Hintergrund.
Seine Liebe zur Drastik sei in Sophies psychosozialer Inkompetenz gestorben. Er wolle mit einem Glockenspiel operieren und mir zu meiner Karriere als glückliches Kind verhelfen.

“Was stellt ihr beiden hier eigentlich dar?”
Die Skizze zweier Verunglückter.

“Sophie sollte dich ins Bett bringen, hast du irgendwelche Hobbys? Malen vielleicht?”
Ich liebe sie.


Ich liebe die Marmelade an ihrem Ohrläppchen. Nachts dem Knacken der Holzdielen auszuweichen, um ihr unbemerkt die Nägel zu schneiden oder den alkoholisierten Schönheitsschlaf in Zuneigung umzuinterpretieren.
Als sie eines romantischen Morgens von ihrem Wortschatz profitiert und unsere Armut in den Schatten einer Dostojewskifloskel stellt, trinken wir Milch und performen Gesundheit.
Die Sonne kitzelt einen Marienkäfer auf dem Fensterbrett zu Tode.

“Leni Erdnuss, siehst du? Ich spreche irgendwie wieder.”
“Ja, ganz hervorragend.”
“Wir können jetzt über tolle Vergewaltigungsfilme konferieren.”
Sie krächzt weinerlich und bohrt ihre Nägelchen in mein Rückrat.
“Kannst du dich die nächste halbe Stunde mal kurz verantwortlich für mich fühlen, Sophie?”
“Klar, warum nicht?”
“Weil ich mich jetzt umbringen werde.”
Ich suche hektisch nach der zuvor bereit gelegten Pistole und stelle sowohl ihren Verlust als auch die damit verbundene Peinlichkeit fest.

“Scheiße, wirklich. Tut mir Leid. Ich wollte uns nicht blamieren.”

***

„Ich habe einen Spiralblock mit praktischer Ausreißhilfe erstanden...“
„Und warum genau?“
„Weil, wir wollen ausreißen.“
„Du und ich? Aber nicht, dass wir uns noch erschießen müssen oder so, weil diesem Text hier die Dramatik fehlt. Es gibt ja die verrücktesten Gründe.“
„Nein. Wir schauen aus dem Fenster nach herum liegenden Jobangeboten.“
„Und was ist mit dieser Zwangsbeschneidungsscheiße in Tansania?“
„Mir wird nie im Leben jemand glauben, dass ich eine zwangsbeschnittene Arbeiterin in der Eiswürfelfabrik meines getöteten Vaters bin, Sophie.“

Wie alles passiert ist, ist meistens eine lange Geschichte. Unsere begann damit, vorhanden zu sein.

 
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Vielleicht solltest du ihm einfach seine Meinung lassen, so wie er dir deine lässt?

EDIT: Upsi, mein Kommentar:

“Ich hab eine Frage an dich, aus karrieristischen Gründen.”
“Schieß los und so.”
“Wurdest du vergewaltigt, als du klein warst?”
“Warum kann man Karriere machen, wenn man als Kind vergewaltigt wurde?”
“So karrieristisch war die Frage gar nicht gemeint.”
“Ja.”
“Wie oft?”
“Zwölf Mal ungefähr.”
“Erzähl mir doch keinen Scheiß.”
“Und du?”
“Ich hab mich heute aus Versehen in dich verliebt. Tut mir Leid.”
:thumbsup:

Ich kann aber leider nichts Neues sagen, und würde mich deshalb einfach mal Morphin anschließen.

Tserk!

 

Per PM bitte, liebe lea. Würde mich schon interessieren.

Wir sind uns hier doch wohl einig, dass der SAtzbau (Syntax) sehr schlecht und überstrapaziert ist. Die von mir und von dir gelobte Kreativität in den Formulierungen geht so leider unter und erhält nicht ihr verdientes Gewicht.

Mir gefällt der Text. SEhr sogar. Ansonsten würde ich auch nicht meinen Senf hinzugeben, wie man das hier mMn verbessern kann. Hier wird für mich die Feder immer noch mit der Faust geführt, nicht mit Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, welches die Autorin hier durchaus haben könnte und ihr gut stehen würde.

 

Wie schön, jetzt wird gestritten.
Bin schlecht im Kommentieren auf meinen Text bezogener Kommentare, obwohl ich sie nahezu gern hab und viel damit anzufangen weiß irgendwie.
Danke und so,

Good bye, Leni!

 

Hier wird nicht gestritten! Lea und ich essen oft zusammen Kuchen.

Aber gut Stellung genommen haste, Leni. Respekt.

 

Lea und ich essen oft zusammen Kuchen.
Pah, das ist noch GAR NIX! Lea und ich nehmen manchmal zusammen den Brunch ein!
Aber gut Stellung genommen haste, Leni. Respekt.
:D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Leni,

ich fuerchte, ein wenig wirst Du an diesem Text noch arbeiten muessen. Vor allen Dingen greifst Du mit der Wortwahl einige Male deutlich daneben. Wenn Du versuchst so distinguiert zu schreiben, dann muss ich Deine Worte "wiegen" um Deine Geschichte zu wuerdigen. Allerdings, je genauer ich hinsehe, desto mehr bemerke ich, dass Du Dir womoeglich selbst nicht ganz bewusst bist, was Du schriebst. Aber Mal der Reihe nach ... und alles nur meine Meinung ... :D
... und auch noch vorne Weg: Du hast Potential, ich fuerchte aber, Du wolltest zu viel ...

Der Dialog ist an einer Stelle logisch falsch:

“Ich hab eine Frage an dich, aus karrieristischen Gründen.”
“Schieß los und so.”
“Wurdest du vergewaltigt, als du klein warst?”
“Warum kann man Karriere machen, wenn man als Kind vergewaltigt wurde?”
Der letzte Satz ergibt im Zusammenhang keinen Sinn. Er muesste richtig beispielsweise heissen:
Warum? Kann man etwa keine Karriere machen, wenn man als Kind vergewaltigt wurde?
In der momentanen Form muesste der Rest des Dialoges anders lauten. Daher passt das nicht.

"karrieristisch" koennte durch ein besseres Wort ersetzt werden.

Die Sache mit blaugruen wurde bereits erwaehnt, daher gehe ich nicht nochmal darauf ein.

Ideen sind etwas geistiges. Sie koennen daher nicht grobmotorisch sein.

Auch liegen keine Schnittverletzungen herum, sondern Moeglichkeiten dazu. Das kann bildlich richtig verstanden werden, ist aber eigentlich Unsinn.

Ein Realitaetsbezug ist nicht intolerant, da das Adjektiv tolerant nur einzelnes Verhalten z.B: gegenueber anderen Menschen oder geistigen Guetern beschreiben kann, aber nicht die Position des eigenen Ichs im gesamten Umfeld. Verhalten und Realitaetsbezug sind etwas grundsaetzlich verschiedenes. Es ist daher nicht moeglich zu verstehen, was Du an dieser Stelle sagen willst. Ebensowenig kann das "ambivalent" erschlossen werden, da die Realitaet nicht auf eine Stufe mit einem Objekt in dieser Realitaet zu stellen ist damit eine gleichbedeutende zweite Beziehung fraglich ist. In der momentanen Form ist das vermutlich Unsinn. Sorry. Ich kann daher lea victoria nicht zustimmen. (da fehlt uebrigens das "s" am Ende: Realitaetsbezugs ...) Dieser Satz ist kein Schluessel, da er meiner Ansicht nach nicht erschlossen werden kann.

Wie Tesafilm Funkenflug fabrizieren soll ist mir etwas raetselhaft. Das ist ein Polymer, das zunaechst schmilzt und eine klebrige Fluessigkeit wird, die vielleicht sogar brennt, aber sicher keine Funken gibt.

Kategoriesieren bedeutet in unterschiedliche Klassen einteilen. Zeitabschnitte an sich sind bereits eine Klasse. Du kannst Zeit in Abschnitte unterschiedlicher Laenge kategorisieren,
aber nicht Zeitabschnitte als solche kategorisieren. Dazu fehlt die Unterscheidungsmoeglichkeit. Das ist etwas ungenau geschrieben.

Wie kann sich etwas entwickeln, das nicht vorhanden ist? Das ist logisch unmoeglich. Zudem koennen Brennpunkte keine Entwicklung steuern.

Intrigant ist im Wesentlichen ein Synonym fuer "verschwoererisch". Wie das zu einer Eigenschaft wie Schoenheit passt ist mir ein Raetsel.

Man kann nicht im Nachhinnein zu einer Vorsicht animiert werden, da letztere immer vor einem moeglichen Ereignis steht und nach dem Ereignis sinnlos ist. Zudem gibt es hier kein Nachhinein, weil der Apfel giftig war. Obligatorisch war erst vor zwei Zeilen, koennte ersetz werden, vor allem, weil es hier nicht passt (siehe vorausgegangener Satz; obligatorisch wuerde bedeuten, dass es dieses Nachher geben muss, was im Widerspruch zum Gift und dem Nachhinein steht.).

"eine erogene Zone" ist etwas sehr schwammig - findest Du nicht? Das koennte besser beschrieben werden.

Frage: heisst das jetzt neudeutsch "Raufaser" anstelle oder parallel zu "Rauhfaser"? Der Satz mit der Raufaser ist vermutlich eine "Wort-Tapete": Nette Huelle fuer eine kahle Wand. Was willst Du damit aussagen? Ich kann nichts damit assoziieren als ein: ?

Welche Arterie meinst Du? Das "die" suggestiert, dass Du das weisst, ich weiss es leider nicht. Wenn sie das wirklich versucht (und sich fuer die Halsschlagader entscheidet), dann gibt's sicher keine Huehnersuppe nachher, weil dort jede Schere ihre Wirkung tut. Diese Vorgaenge sind etwas schwer einzusehen und die Kausalitaet, die Du vor Augen haben magst. Es ist manchmal gut, solche Dinge offen zu lassen. Es sollten nur nicht zu viele werden.

Welche Bedeutung besitzt: Gartenzaundramaturgie? Ich kenne keine. Selbst Google kannte das Wort nicht. Auch gibt es dazu keine offensichtliche Assoziation, so dass man die Bedeutung erschliessen koennte oder Du so ein neues Wort gefunden haettest (Ein Wort beschreibt immer einen Inhalt, hat eine Bedeutung; Keine Bedeutung - kein Wort). Bitte verwende keine solchen "leeren" Aussagen. Sie bringen nichts ausser unnoetigen Fragezeichen beim Leser.

Der klardefinierte Alterungsprozess ist leider nicht klardefiniert, da es unterschiedliche Arten zu Welken gibt, die nicht weiter erlaeutert werden: Aus Mangel an Mineralien, aus Mangel an Wasser, oder im Blumentopf: als simples Verbluehen? Ich wuerde annehmen: "Vertrocknen", wenn das "hauptsaechlich" zu einem "hoechstens" gaendert wuerde. Ansonsten wuerde dieser Satz einige Woerter besitzen, die unnoetig waeren, da sie nur Dinge offen lassen, die nichts weiter zu Geschichte beitragen.

"Räucherstäbchenzusammenhang" scheint ebenfalls eine Neuschoepfung zu sein, die nicht unbedingt geglueckt ist, aber immerhin verstanden werden kann. Allerdings, welches Niveau besitzen Raeucherstaebchen? Uebrigens: Riesenbandwurmwortzusammensetzungen sind nicht unbedingt ein Zeichen guter Wortwahl. Ebensowenig wie die Verwendung eines Fremdwoerterlexikons, wenn die Worte nicht das praezisieren koennen, was einem in Gedanken vorschwebt ... oder so ;)
Denk da mal drueber nach ... ok?

Was meinst Du mit: "Er wollte mit einem Glockenspiel operieren"?
"Operieren mit" im Sinne von "verwenden" ist schlecht ausgedrueckt. Operieren im medizinischen Sinn unsinnig. Daher: ?

Diese Stelle:

“Was stellt ihr beiden hier eigentlich dar?”
Die Skizze zweier Verunglückter.
ist wichtig und in ihrer Mehrdeutigkeit fehl am Platz. Wer fragt das (ein uebergeordneter Erzaehler? Franz und Sophie sollten nicht die Distanz besitzen, um diese Frage so zu stellen; der uebergeordnete Erzaehler waere hier ein ungluecklicher Griff in die Trickkiste ...) und wer sind die beiden Verunglueckten? Erzaehlerin und Franz, Erzaehlerin und Sophie? Im Zusammenhang kann das falsch verstanden werden, da zuvor von Franz die Rede ist.

Die Kenntnis eines stehenden Ausdrucks ist kein Zeichen eines guten Wortschatzes, da dieser als solches nur die Kenntnis einzelner Woerter beschreibt, nicht aber die Kenntnis von Redewendungen. Wortschatz ist also nicht der richtige Ausdruck.

Das Wort "performen" ist ein Wort, mit dem ich wenig anfangen kann. An dieser zweiten Stelle wuerde ich es auf alle Faelle austauschen. Man "performt" nicht Gesundheit, indem man Milch trinkt. Das ist gekuenstelt geschrieben und wirkt eher unfreiwillig komisch auf mich.

Dieser Kalauer:

„Ich habe einen Spiralblock mit praktischer Ausreißhilfe erstanden...“
„Und warum genau?“
„Weil, wir wollen ausreißen.“
hat in dem Text nichts verloren. Der passt zum Rest wie eine Leberwurstsemmel auf den Friedhof.

Sich selbst durch den Kakao zu ziehen durch Lippenbekenntnisse der Art:

Aber nicht, dass wir uns noch erschießen müssen oder so, weil diesem Text hier die Dramatik fehlt.
sind auch nicht unbedingt foerderlich, um den Eindruck des Lesers zu heben. Eher im Gegenteil: Es erweckt den Eindruck, dass Du nicht weisst, was Du schreiben wolltest, und nur Worte in den Raum stellst, um einen gewissen Eindruck zu erreichen und noch dazu die Unverfrorenheit besitzt, das offen kund zu tun. Im Prinzip muss ich mich ab der Stelle als Leser "verarscht" vorkommen ...
Das waere sehr schade, vor allem, weil es einige Saetze gibt, die bestechend von einer sehr eigenwilligen Beobachtungsgabe zeugen, die aus meiner Sicht sehr interessant wirkt. Der zu tode gekitzelte Marienkaefer z.B: ist ein gutes Bild fuer den Tod am Fenster, wenn der Kaefer auf dem Ruecken liegt und um sein Leben strampelt, waehrend ihn die Sonne langsam roestet :D ... Vielleicht besticht dieses Bild gerade durch die Klarheit in der Sprache, die Du mit wenigen einfachen Worten erreichst, die sehr treffend so ein Bild entstehen lassen. Die meisten fremdwortueberfrachteteten wordcompositions wirken eher nichtssagend oder teilweise sogar falsch auf mich. Weiter oben findest Du ja ein paar Beispiele (noch lange nicht alles ...).
Ueberleg' Dir das mal ...

Ausserdem: seltsam geregeltes Schreiben gibt es nicht, da Sprache immer der Verstaendigung dient. Ist letzteres nicht moeglich, ist es auch nicht noetig zu sprechen. Alles Weitere sind nur Geraeusche.
(ebenfalls meine Meinung)

sarpenta

 

ach je.
tut mir leid, kann damit jedoch nichts anfangen. du bedienst mit diesem kram das klischee des unprofessionellen internetkritikers, geh jetzt schlafen,

leni

 
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Hi torpedo.portrait,

du bedienst mit diesem kram das klischee des unprofessionellen internetkritikers

Na, bin ich froh, diese Antwort gelesen zu haben, bevor ich mir die Zeit genommen habe, etwas zu deiner Geschichte zu schreiben - was ich gerade vorhatte.
Egal was du über sarpentas inhaltliche Aussage denkst, wäre es angebracht, in weniger abfälligen Worten zu antworten, denn:

Er jedenfalls macht sich die Mühe, andere Geschichten zu kritisieren und Zeit zu investieren - im Gegensatz zu dir, die du dich hier mit noch keiner anderen Geschichten auseinandergesetzt hast und uns somit leider noch nicht zeigen konntest, wie professionell du bist.

Grüße
bernadette

 

ich bin überhaupt nicht professionell, ehrlich, deswegen mach ichs auch nicht. tut mir leid, sollte nicht blöd klingen.

 
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sarpenta schrieb:
Auch liegen keine Schnittverletzungen herum, sondern Moeglichkeiten dazu. Das kann bildlich richtig verstanden werden, ist aber eigentlich Unsinn.
Tropoi sind kein Unsinn.
Zu den herumliegenden Schnittverletzungen siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metonymie

sarpenta schrieb:
Dieser Satz ist kein Schluessel, da er meiner Ansicht nach nicht erschlossen werden kann.
Schlüssel werden nicht erschlossen, sie erschließen.

Fiehl mir beides so ins Auge und wenn torpedo nichts zu den Kritikien sagt...


Gruß,
Abdul

 

Ja, und es mögen ein paar Mitglieder Anweisungen für angemessene Umgangsformen lesen!

Ach nein, lieber nicht. Sie hätten keine Freude daran ...

 
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Hallo nochmal,

(wie gesagt, alles nur meine Meinung) ...

scheinbar bin ich nicht genau gelesen worden:
"Auch liegen keine Schnittverletzungen herum, sondern Moeglichkeiten dazu."
Mit diesem Satz wollte ich nur sagen, dass etwas in der Art "moegliche Schnittverletzungen" einem "Schnittverletzungen" vorzuziehen ist, da sich niemand in dieser Szene schneidet. Ich persoenlich bin der Ansicht, dass Metapher oder Stilfigueren wie eine Metonymie nicht falsche Tatsachen suggerieren sollten, um beim Leser richtig anzukommen (da kann man sicher gerne anderer Meinung sein ...). Daher waere es gut, diese Figuren genau so zu schreiben, dass dies nicht moeglich ist. Wenn Hannibal Rom erobert, dann tut er das tatsaechlich (und es besteht nicht die Moeglichkeit dazu oder er macht das spaeter), aber in dem Sinne, dass sein Heer das erledigt. Analog muss ich annehmen: Wenn sich niemand schneidet, dann liegen auch keine Schnittverletzungen herum - bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte; erst spaeter erfolgt das aktiv).
In diesem Sinne ist das eigentlich "Unsinn" der vermutlich trotzdem richtig verstanden wird. Es tut mir leid, dass ich das in der Kuerze nicht deutlich genug geschrieben habe, auch klingt im Nachhinein das Wort "Unsinn" zu hart (muss ich ehrlich zugeben ...). Um es noch einmal zu sagen: gegen das Wort "Schnittverletzungen" an sich habe ich nichts, ich vermisse nur den kleinen Zusatz ...

@AbdulAlhazred:
Hinsichtlich des Schluessels: Da Du zu wissen scheinst, was diese Stelle bedeutest, waere es sicher gut mir dabei zu helfen. Ich lerne gerne dazu. Ich konnte diese Stelle nicht verstehen, weil die Worte in dem Kontext und in der Beziehung, in der sie stehen fuer mich keinen Sinn ergeben. Ich vermisste die Ambivalenz in der Beziehung* und die Bedeutung des "intolerant" fuer einen Realitaetsbezug. Vermutlich, hast Du recht: Ich kapier's einfach nicht ... oder hab' nicht genug Heidegger gelesen, wie lea victoria meint ... :D

Uebrigens, ich bin alles andere als ein professioneller Kritiker. Ich habe in meinem ersten Posting ausdruecklich gesagt: Alles nur meine Meinung. Ich habe versucht, diese moeglichst klar zu formulieren. Das mag teilweise vielleicht etwas hart klingen, ich verurteile damit aber niemanden, und sehe meine Kritik als Anregung, nicht als Absolutum. Deswegen schreibe ich hin und wieder dazwischen etwas in der Art: Denk' mal darueber nach ...

Das einzige, das ich mir wuensche, ist, dass das diese Beschaeftigung mit dem Text stattfindet und nicht ignoriert wird. Bernadette scheint ja den gleichen Wunsch zu besitzen. Ansonsten waeren wir hier alle fehl am Platz.

sarpenta.

*) " ... und diskriminiere die Ambivalenz eines intoleranten Realitätsbezug." Ich weiss, Realitaet kann als das betrachtet werden, was wir uns als Realitaet vorstellen. Der Gedanke ist seit Plato und dem Hoehlengleichnis nicht neu. Heidegger geht, soweit mir bekannt, einen Schritt weiter: Das Seiende gilt erst als seiend, sofern es und soweit es in dieses Leben ein- und zurückbezogen, d.h. er-lebt und Er-lebnis wird (H. geht damit aus der Hoehle heraus, wobei er mit den Schatten spielt, sich damit selbst mit einbezieht um seine Vorstellung zu bestaetigen ... um im Bild zu bleiben). Damit bin ich ebenfalls einverstanden. Allerdings habe ich Probleme damit, wie ein Realitaetsbezug intolerant sein kann (Er handelt nicht; wie kann er dann intolerant sein?) und wie ich eine Ambivalenz "diskriminieren" kann (Wie eigentlich? Ist doch keine Person ... oder meinst Du die wissenschaftliche Bedeutung: "unterscheiden" - aber von was?), bei der mir nicht klar ist, welchen "Realitaetsbezug" die Realitaet zu mir besitzt. Heideggers Thesen sind nur eine von vielen moeglichen, die - selbst wenn ich sie voraussetze - an dieser Stelle nicht zur Ambivalenz passen. Wenn ich von der Realitaet als etwas strukturell Ideellem ausgehe, das sowohl gedacht wie auch erlebt wird (d.h. sinnlich wahrgenommen von mir veraenderbar ist und in der Rueckwirkung dessen dadurch bestaetigt) dann muss ich immer immer noch sagen, dass die Realitaet das ist, was ich von ihr denke und was ich davon wahrnehme. In die andere Richtung funktioniert dieser Ansatz leider nicht gleichberechtigt: Wie nimmt die Realitaet mich wahr (wenn Wahrnehmung, Kontrolle und Erlebnis nur in meinem Kopf, in meinen Gedanken festgestellt werden koennen)? Eine ideelle Realitaet ist nicht faehig, genau das zu tun (Sie kann nicht erfahren, erleben etc ...). Insofern ist eine Ambivalenz in der Beziehung zwischen mir und der Realitaet eigentlich unmoeglich. Wenn ich mich damit irre, dann bitte ich darum, mich aufzuklaeren ...
Wenn ich allerdings Realitaet nicht als etwas Ideelles sondern als etwas materiell Existentes betrachte, dann ist eine beidseitige aktiv gerichtete Beziehung moeglich, allerdings stehen Person und Realitaet nicht auf der gleichen Stufe (dann ist das beispielsweise wie die Beziehung von einem Fisch zum Ozean drum herum). Diese Beziehung ist dann ebenfalls nicht ambivalent, weil die beiden Partner in ihrem Verhaeltnis und wechselseitigem Einfluss nicht vergleichbar sind (in gewissem Sinne ist dies analog zu erster These; der Fisch spielt hier fuer den Ozean keine Rolle). Genau das ist mein Problem mit diesem "Schluessel" ... und der Schluessel kann mir daher nichts erschliessen (zusaetzlich zu dem Problemchen mit intolerant und dem diskriminieren).

P.S: Vielleicht haette ich doch etwas mehr Zeit und Sorgfalt fuer mein urspruengliches Posting verwenden sollen ... sorry ...
P.P.S: den falschen Genitiv koenntest Du wenigstens ausbessern ... huestel ...


Nachtrag: Niemand hier ist professionell, daher sind Fehler erlaubt und Diskussion erwuenscht, ebenso wie die Beschaeftigung mit andern Geschichten. Bei diesen ist es meist vielleicht sogar einfacher, die Fehler zu erkennen, die man sonst vielleicht selbst staendig machen wuerde ...
... nur mal so zum drueber Nachdenken ... :D

 

Hallo sarpenta,
Zunächst einmal: Ich las soeben noch einmal meine letzte Antwort zu diesem Thema und falls sie in ihrer Kürze zu schroff herüberkam, was ich mittlerweile vermute, tut es mir leid.
Nun noch einmal zu den Schnittverletzungen: Bei einer Trope geht es ja darum, einen Ausdruck durch einen anderen sinnverwandten Ausdruck zu ersetzen. Die Betonung liegt hierbei aber auf "sinnverwandt". Schließlich entspricht kein Begriff irgendeinem anderen zur Gänze und selbst wenn er es formell tut, so weckt er doch andere Assoziationen, wird irgendwie anders aufgefasst, anders gelesen. Somit könnte man sagen, dass "Möglichkeiten zu Schnittverletzungen" zwar noch sinnverwandter ist, aber eben auch nur sinnverwandt, "Schnittverletzungen" also ebenfalls zulässig ist. Und in meinen Augen klingt "Schnittverletzungen" hier einfach besser, schon von daher, als dass es einen düstereren Unterton hat, da das negative und schmerzhafte Ereignis des Sich-Schneidens hier als Zwangsläufigkeit begriffen wird.
Zu einer endgültigen Klärung dieser Frage werden wir aber wohl nicht kommen, da du natürlich argumentieren kannst, "Schnittverletzungen" würde sich vom Sinn her zu weit entfernen und sei somit hier nicht zu verwenden. An dieser Stelle muss wohl jeder nach seiner Facon seelig werden.
Der Schlüssel... ehrlich gesagt, da musst du wohl auf genauere Ausführungen von lea victoria warten, schließlich führte sie dieses Gleichnis an. Mir ging es bloß darum, ein grundlegendes Missverständnis zu vermeiden, denn wie ich schrieb: Ein Schlüssel erschließt, er wird (meistens) nicht erschlossen.
Wenn ich über diesen Teilsatz aber so nachdenke, erscheint es mir fast, als könne er nur dazu dienen, etwas innerhalb der Erzählung zu rechtfertigen, was sich vom "Realistischen" in irgendeiner Weise absetzt. Ambivalent im Sinne von "doppeldeutig" ist ein intoleranter Realitätsbezug natürlich immer: Die Realität kann schließlich nur in ihrer Gesamtheit betrachtet werden und das Gesamtbild leidet durch das Ignorieren oder Nicht-Tolerieren von Bestandteilen der Realität, vielleicht sogar durch das Ignorieren der Realität benachbarter Felder, wie dem nicht Nicht-Realistischen eben. Kurzum: Wer das Nicht-Realistische ignoriert, nicht toleriert, kann das Realistische nicht von ihm absondern, und es somit nicht klar umreißen. Worauf genau sich dies allerdings bezöge ist wieder eine neue Überlegung und vielleicht verbirgt sich hinter dieser dann der Schlüssel zum gesamten Text.
Das "Diskriminieren" stört mich allerdings ein wenig. Eigentlich kann es hier ja nur im Sinne von "herabwürdigen" verstanden werden. Besser wäre dann aber wohl "verachten" oder "verurteilen", denn dadurch, dass man zugibt, die Ambivalenz des Intoleranten Realitätsbezugs herabzuwürdigen, gesteht man ihr ja einen gewissen Wert ein, was hier kaum beabsichtigt sein kann.
Zu guter Letzt noch zum Thema kg.de und professionelle Kritiken: Ich glaube nicht, dass das der Anspruch der Seite ist, hinzu kommt, dass ich selbst noch nie eine solche geschrieben habe und mich auch nicht konkret erinnern kann, eine solche hier gelesen zu haben. Was ich nicht als Nachteil empfinde.


Gruß,
Abdul

P.S.: Das scheint mir hier bald zum gründlichst analysierten und interpretiertenText auf kg.de zu werden! :lol:

 
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Halloechen,

gleich mal vorne weg und ohne irgend jemanden mit meiner Offenheit angreifen zu wollen: Es waere vielleicht besser, wenn die Autorin dieses Beitrags sich mit ihren Beitraegen aktiv beschaeftigen wuerde (Etwa dreissig Kommentare zu ihren bisherigen Geschichten ueber Inhalt, Grammatik, Rechtschreib, Wortfehler, etc ... , aber es wurde noch kein einziger Buchstabe an den Geschichten je veraendert ...). Es ist schoen, Abdul, dass Du fuer sie in die Bresche springst, bringt ihr und ihren Geschichten aber leider nichts.

Ich gehoere zu den schlechten Menschen, die zuerst einen Blick auf das Profil des Schreibers und auf andere Geschichten werfen (sofern vorhanden). Ich muss mir daher ankreiden, dass ich bewusst sehr deutlich und vielleicht zu hart geschrieben habe, was mir hier nicht gefaellt (ohne lange ueber meine Beweggruende zu palavern, weil ich mich als Kritiker in meiner Vorgehensweise eigentlich nicht zu rechtfertigen habe ...). Eben aus dem Grund, da bislang noch kein Bemuehen und kein Lerneffekt zu sehen war, und das obwohl Du, Leni, eine gewisse Begabung in Deinen Wahrnehmung und der Wahl der bildhaften Ausdruecken besitzst (Andere Geschichten/Personen werden anders kommentiert, wenn ich weiss, auf was sie reagieren und wie ich zu ihnen durchdringen kann.). Damit verschwendest Du unsere Zeit und Du gleichzeitig Deine Begabung, weil Du nicht daran zu arbeiten scheinst ("Schreiben ist nichts anders als Arbeit an den eigenen Ausdrucksmoeglichkeiten ..."). Bemerkt hast Du mich jetzt zumindest (im Gegensatz zu anderen Kommentaren), allerdings den Inhalt der Kritik voellig abgeblockt, aber vielleicht kommt das ja noch ... wer weiss ...

Meiner Ansicht nach hapert es in dieser "Geschichte" u.a. daran, dass die technischen Mittel und die Exaktheit im Beschreiben noch nicht auf den Punkt gebracht sind, ebenso das richtige Mass der Stilmittel um den Text nicht durch eine Ueberfrachtung zu verstuemmeln (ich hab' den Fehler auch mal gemacht ...), wenn Du Deine Vorstellungen richtig umzusetzen willst (sofern dies in Form eines Gehalts vorhanden). Diese Umsetzung beinhaltet immer zum einen die Sprache und zum anderen das Verstaendnis dessen, was beim Leser ankommt, der diese Sprache aufnimmt. Wenn fuer mich etwas missverstaendlich oder unverstaendlich ist, dann ist das eben so. Mein persoenliches Urteil ist fuer mich immer richtig und fuer den Autor ein Hinweis, das etwas falsch laufen koennte, allerdings fuer ihn alles andere als ein verbindliches Urteil. "Etwas, das man nicht verstehen kann, muss man auch nicht sagen" ist eine harte aber treffende Beschreibung dafuer, was ich als Leser von Sprache erwarte, die sich mir praesentiert. Ich kann mich als Autor damit zufrieden geben, dass ich nicht richtig verstanden werde (und bewege mich dabei nicht vom Fleck), oder ich kann mir ueberlegen, ob man das nicht vielleicht anders machen koennte. Letzteres ist meiner Ansicht nach Pflicht, wenn man in einem Forum wie hier postet, und davon ausgeht, dass Leute ihren Senf zur Geschichte abgeben. Dieser Laden ist nun mal kein Club der Bauchpinsler oder von Leuten, die es vorziehen, sich mit einer Wand zu unterhalten. Daher, bitte, beschaeftige Dich mit dem, was die Leute hier zu Deinen Geschichten schreiben. Ok?

Nach einem Kommentar wie

Was das im Endeffekt reininterpretierte Hauptziel war, ist folgendes, eigentlich: Ich wollte (unter anderem etc.) diesen Text so schreiben, dass er skurril und furchtbar wirkt auf den ersten Blick. Mir selbst wird auf den zweiten Blick jedoch klar, dass all diese Situationen irgendwie vorstellbar und vor allem: realistisch! sind.
Kann man mit dieser Hintergrundinfo etwas anfangen und sich den Rest irgendwie selbst zusammenflicken?
kann ich den Text leider nicht hinsichtlich seines Inhalts und seiner Komposition bewerten, da diese sich scheinbar zufaellig ergeben haben nach dem Motto: Hach, das klingt ja ploetzlich ganz richtig und wichtig ... und unter dem Konzept zusammengestellt wurden, skuril und furchtbar zu wirken.
(vor allem weil das im Text ebenfalls noch angedeutet wird - wie von mir bereits angemerkt) Jede ernsthafte Interpretation oder Deutung des Textes muss daher falsch sein, da ich nicht deuten kann, was nicht beabsichtigt war oder nur unter dem Aspekt des Aufsehen-Erregens zusammengestellt wurde. Ich kann hoechstens noch das Unterbewusste des Autors analysieren, das in dieser Geschichte mitschwingt, gesetzt dem Fall, ich haette die Moeglichkeit weitere Informationen ueber diese Person und die Entstehung der Geschichte zu bekommen, was hier aber nicht der Sinn und Zweck ist, und auch nicht moeglich. (ebenfalls meine Ansicht wie alles hier ...)

Ich habe mich deswegen ausschliesslich auf die Wortwahl gestuerzt, die in dieser Geschichte meiner Ansicht nach ueber das richtige Mass hinausgreift, ja teilweise sogar falsch ist (in gewissem Sinne ist die plakative zusammenhangslose Auflistung dieser Punkte eigentlich ebenso falsch, um ehrlich zu sein ... wenn es einen Zusammenhang gaebe, aus dem sie gegriffen sind ...).
Ich finde das nicht gut, insbesondere, weil ich die momentane Entwicklung im Vergleich zu vorausgegangenen Geschichten als Rueckschritt betrachte. "Zerschmetterling" ist beispielsweise wesentlich dichter geschrieben, stimmiger und besser zugaenglich. Auch passen die Woerter bis auf wenige Ausnahmen deutlich besser zur Aussage (trotz einer aehnlichen ungewoehnlichen Betrachtungsweise) und Ausschweifungen (die an dieser Stelle eigentlich nichts verloren haben) wie "obwohl in Ratgebern über Co-Abhängigkeit meist von derartiger Schuldgebung die Rede ist" sind deutlich seltener. Allerdings fehlt es auch dort an der Komposition, an der Abstimmung der Teile. Ein Beispiel: Den Titel finde ich nur teilweise gut gewaehlt, weil nur ein Aspekt des Zerschmetterlings in der Geschichte eine Rolle spielt. Es fehlt der Schmetterling um einen genialen Titel daraus zu machen. Allerdings bietet sich dieser Schmetterling in der Gestalt der Mutter an, die sich rueckwaertig von einem Schmetterling weg entwickelt und die so das Bild des Schmetterlings und das Glueck zerstoert, (und somit ein zweites Mal etwas "zerschmettert" wird): Die Positiven Erinnerungen koennten bildhalft in einem Schlusselereignis mit einem Schmetterling verbunden werden, waehren ihre Mutter sich in der Gegenwart in einen Kokon aus Alkohol zurueckzieht und so der Tochter wie ein Rueckzug aus dem Leben vorkommen muessen. Damit koennte die Bettdecke oder die Wohnung etc ... mit dem Kokon und assoziiert oder identifiziert werden und man wuerde endlich mehr ueber die Beziehung zwischen Mutter und Tochter und der Entwicklung dieser Beziehung mit ihren Abhaengigkeiten verstehen. Zur Zeit ist das nur eine Momentaufnahme, die meiner Ansicht nach etwas verschenkt, weil sie zu viel offen laesst (Du musst nicht alles erklaeren, Du musst auch nicht "schrecklich normal" schreiben, Du musst nur mein Beduerfnis als Leser erfuellen, das ich mit der Geschichte was anfangen kann; eine Eigenschaft, die optimiert werden koennte ...). Es waere auch gut, wenn sich vielleicht noch eine Deutungsmoeglichkeit fuer den Satz: "Ich bin doch Deine Tochter" ergaebe, der diesen Anspruch in seiner Bedeutung klar stellt oder die unterschiedlichen Aspekte genauer durchleuchtet. Momentan steht dieser Satz fuer alles (wohlwollend) oder nichts (kritisch gesehen) und man versteht die eigentliche Bedeutung dieses Satzes fuer die Tochter als Leser genausowenig versteht wie die Mutter, die an dieser Stelle das wegen ihres Alkoholkonsums nicht mitbekommt. Der Grund dafuer ist mE. dass die Mutter-Tochter-Beziehung nur fragmentarisch als solche herausgearbeitet ist. Mit der Geschichte "Zerschmetterling" kann ich arbeiten, vielleicht solltest Du, Leni, das auch. Mit dieser hier kann ich das leider nicht, vor allem auch, nachdem mir die Absicht und die Entstehung dieser "Geschichte" "erklaert" wurden.

Vermutlich geht der unprofessionelle Internetkritiker jetzt schlafen ... wahrscheinlich aber muss er noch etwa vier Stunden was tun ...

sarpenta

P.S: versteht man jetzt besser, worum es mir geht?

upps Nachtrag: Hab' glatt vergessen zu Abdul noch etwas hinsichtlich der Realitaet zu sagen:
Der Realitaetsbegriff ist - soweit mir bekannt - nicht klar definiert. Daher waere ich mit einer Aussage darueber, wie man allgemein Realitaet betrachten kann sehr vorsichtig. Wesentlich "Bausteine" des Realitaetsbegriffes sind aber - theorieuebergreifend - ideelle und materielle Aspekte dieses Begriffes verbunden mit ihrer Erfahrung und der vorgeschlagenen Entstehung und Fassbarkeit dieses Begriffes. Ich bin daher - um allgemein zu bleiben - nur auf diese "Bausteine" eingegangen, da ein Widerspruch, wenn er fuer diese Bausteine gilt, auch fuer Teilaspekte des Realitaetsbegriffes und damit des gesamten Begriffes gelten muessen, wenn sich diese Teilaspekte auf einen dieser "Bausteine" einschraenken lassen. Soweit mir logisch einsichtig, kann einer moeglichen Einschraenkung auf einen dieser Bausteine fuer z.B: rein empirische Messungen und einem materiellen Realitaetsbegriff in keiner der Theorien wiedersprochen werden, die beide Aspekte (ideell und materiell) beinhalten. Damit muss auch in diesen Faellen die Ambivalenz bereits gebrochen sein (Ein Widerspruch reicht bereits zu dieser Aussage). Wenn ich mit diesem "Laienurteil" und meinen Folgerungen falsch liege, dann bitte ich darum, mich eines besseren zu belehren. Wie gesagt, ich lerne gerne dazu ...
P.P.S: Aber Vorsicht: Es sprach der unprofessionelle Internetphilosoph ... ;)

 

Hi Torpedo!

Jedenfalls scheint das Experiment geglückt, wie man mit einem mäßigen Text viel Aufmerksamkeit erlangt.

>Die hervorstehenden Beckenknochen symbolisieren ihre offensiv gelebte Zwangsneurose, zwei Stiefmütterchen verwelken derweil in einem klardefinierten Alterungsprozess und schätzen an Sophie hauptsächlich ihre auf die soziale Unterschicht projizierte Komplexbeladenheit.<

Soll man so was ernstlich durchdenken und hoffen, es steckt ein erhellender Sinn dahinter?

Zitat:

Ich möchte dem Leser keine Geschichte erzählen, die einen seriösen Aufbau hat und so weiter.

Bin ja ein Freund durchdachten Experimentierens, aber das wirkt wie ne schwache Ausrede für einen Text mit viel zweifelhaften Elementen, wie Rick es so gut sagt: „Aber meines Erachtens übertreibst du es etwas mit dieser nebulösen, metaphorisch verklärten Überfrachtungsnummer. In manche Sätze hast du einfach zuviel intelektuelles Blendwerk und sprachlichen Firlefanz gestopft“

Sorry – nix für mich, meine Ansprüche sind höher.

- Pol

 

Schade. ich hab nix gegen Kopfkino, aber das hier ist zappen im Millisekundentakt, und einfach nur anstrengend. Ich halte was von der Kunst, gezielt auf Spuren zu locken, und sie dann wieder zu verwerfen, aber das finde ich hier nicht. Die Intention deiner Geschichte erschließt sich mir trotz der Häppchenweise zitierten Informationen leider nicht.
reißerische Themen sind nicht aus sich alleine gut. Dazu braucht es schon mehr. Die Einstellung: "Ihr seid nur zu doof, aber meine Story ist gut" hab ich hier schon zu oft gelesen, als dass ich sie noch weiter akzeptieren möchte.
Wie gesagt: Schade.
Lord

 

Hi Leni,

bin kuerzlich in einem anderen Forum ueber die gleiche Geschichte wie hier gestolpert. ich nehme mal an, dass das in beiden Faellen Du bist. Wegen Deiner Angabe "Schulkind" hatte ich Dich mal auf 17 geschaetzt und das "Kind" als ironischen Kommentar gewertet. In dem anderen Forum wirst Du mit 14 gefuehrt. Waere vielleicht gut, wenn Du diese Info in Dein Profil aufnimmst. Ok? (Das erklaert vermutlich auch den unterschiedlichen Charakter der Kommentare in beiden Foren ...)
Ich muss mich daher allerdings korrigieren: Du hast sogar mehr Begabung als ich dachte. Allerdings wird aus der Begabung erst dann eine Gabe, wenn man an ihr arbeitet. Und dazu gehoert, dass man auch Kritiken als Anregung verwendet, sich damit beschaeftigt und zumindest versucht sich zu verbessern. Ueberleg' Dir das einfach noch mal ...

Gruss,

sarpenta

 

@sarpenta: *schulterklopf*

@rest: schön, dass ihr anderer Meinung seid und dass wir darüber geredet haben.

@Geschmack: Über dich lässt sich prächtig streiten

LG,

N

 

Ich bin an den Text mit ganz anderen Erwartungen gegangen, als die Meisten hier. Is ja unter der Rubrik "Experimente", da mach ich mich schon mal gefasst, dass vielleicht keine richtige "Geschichte" daherkommt.
Ich persönlich musste beim Lesen des Textes einigemale ziemlich abrocken, wegen der unglaublich hohen Absurdität einiger Formulierungen. Ich steh auf sowas. Sowas gekonnt absurdes dreht meiner Ratio den Saft ab und lässt mich im zwangsweise vorgestellten Bild abbrechen - meistens vor Lachen.
Also im Klartext, ich fand den Text aufgrund der abstrusen Formulierungen ziemlich witzig!

Sie hat Sex mit Scheißmenschen, während ich meine Unschuld auf ihr Konto überweise. Die hervorstehenden Beckenknochen symbolisieren ihre offensiv gelebte Zwangsneurose, zwei Stiefmütterchen verwelken derweil in einem klardefinierten Alterungsprozess und schätzen an Sophie hauptsächlich ihre auf die soziale Unterschicht projizierte Komplexbeladenheit.
Eine ziemlich interessante Konstruktion! Find ich wirklich.

Pianist Franz befriedigt sich bei meinem entblößten Anblick selbst und verleiht seiner Perversion in Räucherstäbchenzusammenhang niveauvoll Hintergrund.
Der erste Lacher.

Er wolle mit einem Glockenspiel operieren und mir zu meiner Karriere als glückliches Kind verhelfen.
Lacher, die Zweite.

Ich liebe die Marmelade an ihrem Ohrläppchen. Nachts dem Knacken der Holzdielen auszuweichen, um ihr unbemerkt die Nägel zu schneiden oder den alkoholisierten Schönheitsschlaf in Zuneigung umzuinterpretieren.
Da brachs bei mir völlig ab. Musste den Abschnitt dreimal lesen, weil ich ihn so absurd-genial fand.

Die Sonne kitzelt einen Marienkäfer auf dem Fensterbrett zu Tode.
Auch nett.

Sie krächzt weinerlich und bohrt ihre Nägelchen in mein Rückrat.
Das Bild in meinem Kopf dazu...geil.

“Kannst du dich die nächste halbe Stunde mal kurz verantwortlich für mich fühlen, Sophie?”
“Klar, warum nicht?”
“Weil ich mich jetzt umbringen werde.”
Grins.


„Nein. Wir schauen aus dem Fenster nach herum liegenden Jobangeboten.“
Wieder ne gute Formulierung

„Und was ist mit dieser Zwangsbeschneidungsscheiße in Tansania?“
„Mir wird nie im Leben jemand glauben, dass ich eine zwangsbeschnittene Arbeiterin in der Eiswürfelfabrik meines getöteten Vaters bin, Sophie.“
Nochmal Grins.

Bie dez

Freund Benutz

 

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