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gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Rote Münzen

    Mein Name ist Helmut. Ich bin Putzmann und betreue die sanitären Anlagen hier am Marktplatz. Der heißt nicht nur so, Dienstags und Freitags gibt es hier wirklich einen Markt mit Verkaufsständen. Vor allem Gemüse, Obst, Käse und Fleisch. Auch Blumen, Kleidung und manchmal Kunsthandwerk. Ich...
  2. Should i stay or should i go

    Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, welche von Tiefs und Rückschlägen beherrscht wurde. Unmittelbar nach der großen Corona Welle. Die Menschen mussten sich erst wieder finden, viele Existenzen lagen in Scherben. Die Stimmung war von Ablehnung und Egoismus geprägt, was mir täglich von...
  3. Das Paradies ist immer anderswo

    Ich nehm den Text für ein, zwei Tage raus und überarbeite ihn gründlich.
  4. Ein Riesenhunger

    Ausgemergelt in seinem schmutzigen weißen Anzug, begleitet von einem beißenden Gestank und besessen von einem Riesenhunger, durchwühlte er die Ascheimer der Innenstadt und trieb sich länger als sonst in den Wirtshäusern herum. Die Passanten machten einen Bogen um ihn. Niemand wollte sich mit ihm...
  5. Eigengrau

    Eigengrau »Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Angst, und die älteste und stärkste Form der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.« — H. P. Lovecraft # Nachts liege ich wach, starre in die Leere, die nie ganz schwarz, sondern wie Anthrazit ist, obwohl ein Rollladen das...
  6. Das, was uns am Leben hält

    Ich wache auf. Einen Moment überlege ich, wo ich bin. Die Sonne strahlt durchs Küchenfenster. Kalter Schweiß auf meiner Stirn. Der Kühlschrank brummt. Ich setze mich auf die Bettkante. Unser Bett steht in einem türlosen Raum hinter dem Vorratsregal. Meine Freundin liegt regungslos im Bett, die...
  7. Schuld ist stumm

    Es ist leise, zu leise, eben noch hat sie ihren Sohn in der Legokiste wühlen gehört. Was ist denn jetzt schon wieder, denkt Nora und drückt die Klospülung. Sie wäscht sich eilig die Hände und fährt zusammen; der Schrei ist aus der Küche gekommen. Vor dem Spülbecken steht Aron mit dem...
  8. Schwarzbau

    Das Haus seines Vaters lag am Fuß eines Hügels, zur Hälfte von einem schmalen Feldgehölz verdeckt. Ein junger Imker aus der Gegend hatte im vergangenen Jahr um Erlaubnis gebeten, seine Beuten dort aufstellen zu dürfen. In der angehenden Dämmerung erkannte er den goldgelben Anstrich der...
  9. Terminus

    Im Westen glühte der Smog über der Stadt. Schwarz glänzten die Türme der mittleren Bezirke im letzten Licht des Tages. Ausflugsschiffe, Gleiter und Frachter zogen hoch über der Skyline dahin. Abri Sanara steckte sich eine Zigarette an. Sie stand vor Eric’s Diner, rauchte und schaute nach oben in...
  10. Punchlines

    Punchlines I Ihre Rechte tastet nach dem Smartphone, doch diesmal verfehlt sie die Snoozefunktion und es knallt auf den Boden. Es hilft ja doch nichts. Ächzend setzt sie sich auf und greift nach dem nervtötenden Teil. Endlich Ruhe. Sie steht auf. Selbst verwundert, dass ihr Körper diesem Befehl...
  11. Manuel Bongesa

    Himmelsgeschenk (I/III) Die knorrigen Äste der Schwarzrinden-Bäume warfen noch langgestreckte, bizarre Schattenmuster auf den Dorfplatz, trotzdem flirrte die Luft schon vor Hitze. Es würde wieder einen sehr heißen, staubigen Tag geben, obwohl sich das Ende der Trockenzeit schon durch...
  12. Kirschblütenfest

    “So macht es sich doch bezahlt, dass ich mir noch kurzentschlossen bei aldi ein E-Bike gekauft habe”, denke ich und sehe zufrieden die neidischen Blicke der Anderen, an denen ich auf der Kynaststraße, die nach der Sanierung vom Ostkreuz zu einem steilen Berg geworden ist, vorbeiziehe. Sonst muss...
  13. Der Eisvogel

    „Na? Dein Rambo wieder von Feindfahrt zurück?“ Überrascht drehe ich mich um. Hinter mir Udo mit diesem lauernden Blick. „Wie kommst du da drauf?“ „Hab ihn vorgestern hier gesehen.“ Diese gönnerhafte Tonlage. „Hier, im Dorf?“ „Klar, wo denn sonst? Hat er sich bei dir noch nicht gemeldet? Hat...
  14. Nachtschattengewächs

    Fast fünfzig Jahre. Beinahe ein halbes Jahrhundert sind wir schon verheiratet. Schau sie dir an. Zauberhaft, wie sie lächelt. Ich liebe dich, formte Werner die drei Worte mit dem Mund, während er Sylvia durch die Glasscheibe zum Wintergarten hinaus betrachtete. Eingezwängt in seinem Sessel...
  15. Unentdeckt

    13. Mai. Wendepunkt: Wärme. Am Morgen, vor dem Glockenläuten. B. sitzt am Küchentisch. Der Rücken berührt die stählerne Lehne, die langgliedrigen Finger umklammern die Oberschenkel. Auf dem Tisch ein Eierbecher aus Bernsteinglas; daneben die Tageszeitung. Das Ei hat B. vor wenigen Minuten...
  16. Der Berger

    Scheinwerfer und Blaulichter tanzen über die Autobahn. Der Berger denkt an Weihnachtsbeleuchtung. Weint beinahe. Unterm letztem Christbaum lag ein Smartphone, dass er kaum bedienen konnte. Kann man ihn damit orten? Sicher. Er stolpert über den Abhang. Seine Knie schmerzen und Sirenen heulen...
  17. Novelle Total normal

    „Weißt du eigentlich, was ein Tisch ist?“, fragte meine kleine Cousine. Ich spürte ihre warme Hand in meiner. Sie zog mich vorwärts, vermutlich, um in die nächste Pfütze zu springen. Erst gestern hatte es geregnet, was im Herbst nicht ungewöhnlich war. Ich schüttelte den Kopf. „Ist das nicht...
  18. Chrissy (11): Abschied von Papa

    Am Abend, bevor Weitoma uns besuchte, schickte Mama mich ins Dorf, um Papa zu holen. Ich ging zuerst in den Hirsch und hatte Glück, er war dort. „Da kommt meine Große, willst du eine Limo? Ich trinke noch ein Bier, danach gehen wir nach Hause.“ Papa klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Zu...
  19. Fallende Blätter

    Die Blätter winken mir von außen zu. Sie winken noch beinahe gänzlich grün, wie die Frauen in alten Schwarz-weiß Filmen, die ihre Männer für die weite See verabschiedeten und dabei vertikal ihre Hände nach oben und unten hoben und neigten. Wieso winken in meiner Zeit plötzlich alle wie...
  20. Vergessen Sie das nicht!

    Quentin saß mit seiner Frau auf der Veranda und rauchte. Die Sonne stand hoch über den Feldern, die nur noch Staub und Dreck waren. „Hast du gehört?“, fragte seine Frau Daniella. „Jerome verkauft.“ Quentin zog an seiner Zigarette, sagte nichts dazu. „Wir sollten auch verschwinden“, schob sie...

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