Was ist neu

Nova (SF Magazin)

Mitglied
Beitritt
12.06.2002
Beiträge
280

Nova (SF Magazin)

Am 30.12. lag endlich die von mir ungeduldig erwartete Ausgabe Nr. 1 von "NOVA, dem deutschen Magazin für Science Fiction und Spekulation" in meinem Briefkasten. Meine Erwartungen waren hoch, denn bei den drei Herausgebern handelt es sich um langgediente und renommierte Veteranen der deutschsprachigen SF: Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit und Helmuth W. Mommers.

Der erste Eindruck ist sehr positiv. Optik und Verarbeitung des 180-seitigen Buches wirken sauber und professionell - das "Magazin" erscheint im Verlag Nummer Eins und wird als Paperback bei BoD gedruckt.

In einer Vorbemerkung "Zur Sache" gönnen sich die Herausgeber einen Rundumschlag gegen die aktuelle SF-Literaturszene, der in den Feststellungen gipfelt "Die Publikation 'echter' SF hat im deutschen Sprachraum derzeit wohl ihren Tiefstpunkt erreicht" und "Billig hingerotzter Kram von Leuten, die nicht mal ahnen, dass SF-Autoren schon in den Fünfzigerjahren aus denselben Ideen zehnmal Besseres gemacht haben". Und natürlich soll eben NOVA echte SF bieten, die nicht hingerotzt wurde. Die Herausgeber selbst also legen die Latte, an der sie ihr Kind gemessen haben wollen, sehr hoch auf.

Nach der Vorbemerkung folgen neun Kurzgeschichten, bzw. Erzählungen. Das Spektrum der Autoren reicht von reinen Amateuren bis hin zu Profis, unter denen der international renommierte "Gastautor" Greg Egan wiederum eine Sonderstellung einnimmt. Inhaltlich geht das Spektrum von Marc-Ivo Schuberts spannend erzähltem Krimi "Die Flucht" über Florian Marzins (leider nur für SF-Insider) sehr amüsanten "Was von uns bleibt...?" bis hin zu Klaus Fittjes den Leser leicht verwirrendem "Die Wendungen der Zeit".

Abgeschlossen wird das Magazin mit einem wissenschaftlichen Artikel von Robert Hector über Kometen ("Relikte aus der Urzeit des Sonnensystems") und einem Essay von Holger Eckhart zur SF-Schriftstellerei ("Eine Form von Dilettantenemanzipation"). - Wobei ich gestehe, den Inhalt von letzterem nicht wirklich verstanden zu haben.

Aufgelockert werden die Texte durch Schwarz-Weiß-Illustrationen diverser Künstler.

Das - meiner Meinung nach - Negative will ich nicht verschweigen. Zum Einen kommt der Aspekt "Science" in den Stories etwas kurz. Auch eher technisch orientierte SF-Fans kommen bei dieser Ausgabe von NOVA nicht auf ihre Kosten. Zum Anderen ist Horst Pukallus' "Schatten ohne Lächeln" arg auf Effekthascherei ausgelegt (Zitat erster Satz: "Ganz nervös wichst Broder Erckelenz übers Balkongeländer in die Tiefe"). Nun, andere als ich werden gerade dieses Explizite sicherlich mögen.

Insgesamt betrachtet ... Meiner Meinung nach ist es den Herausgebern tatsächlich gelungen, ihrem selbst gestellten Anspruch gerecht zu werden. Die Qualität der Stories und damit des Magazins ist erstaunlich hoch. Kurz: "NOVA 1" ist eine Freude zu lesen.

Hier die wichtigsten Links:

Homepage des Magazins: NOVA-SF
Bestellung über Amazon: NOVA 01

Viel Spaß beim Lesen.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom