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Chuck - Über die Rocky's

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26.07.2002
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Chuck - Über die Rocky's

Über die Rocky's

Die Sonne ging endlich auf. Färbte die schneebedeckten Gipfel tiefrosa. Richtig kitschig sah das aus. Tat seinen Augen gut, nach der ganzen Sauerei.
Wenn er ganz alleine war hörte er das Wimmern von Buskowiaks Brut. Es war ein elendes Geräusch gewesen.
Jetzt war er allein.
Manchmal lauschte er auch Billy, seinen blöden Rechtfertigungen wegen der Kinder, seinen elenden Befehlen, seiner näselnden Stimme.
Er war immer noch da.
Obwohl die Glotze es brachte, dass mit dem Vierteilen. Im Motel gestern Abend hatte er es plötzlich gesehen. Billys Leichnam oder das was noch von ihm übrig war.
Gut das es vorbei war. Wenn er nun auch aus seiner Birne verschwinden würde.
Er wollte nicht mehr sein Handlanger sein.
Es hatte ihn immer angekotzt, die Drecksarbeit für Billy zu übernehmen.
Wie ein geschlängeltes Band lag die Strasse vor ihm, zerrann am Horizont als dünner Faden in den Bergen.
„Scheiße, verflucht!“, dachte er, als der Wagen zu ruckeln begann.
Einige Meilen schaffte der alte Ford noch. Dann blieb er rauchend liegen.
„Kopfdichtung, bestimmt die verfuckte Kopfdichtung!“
Er hatte recht. Der Kühlerschlauch war geplatzt, wie er unter der Haube feststellte.
Früher hatte er immer Billys Wagen wieder flott gemacht. Aber hier war ohne neuem Schlauch nichts zu reißen.
Wortlos zog er die abgesägte Flinte unter dem Sitz hervor, wickelte seine Jacke darum und zog zu Fuß weiter. Es würde ihn Tage kosten.
Dem Teufel sei dank schaffte die Sonne es ihn zu wärmen. Seine Hirnmasse kam in Gang, er konnte flüssiger denken.
Weiter, so schnell wie möglich.
Trampen war wohl völlig aussichtslos, hier in dieser gottverlassenden Gegend.
Kein Haus weit und breit.
Er hasste Billy nicht, nein, es war eher ausgleichende Gerechtigkeit, wenn er an die vier Teile dachte
Fast eine Meile hatte er schon Fluchend und Schwitzend zurückgelegt.
Da kam der Truck.
Er hatte noch nicht einmal Zeit, den Daumen in den Wind zu halten, da kreischten die Bremsen.
„Eh, Junge, was treibt dich in diese gottverlassende Gegend?“
Der Fahrer sah aus wie Charles Bronson in einem seiner ersten Filme.
Er fragte noch nicht einmal, was die aufgerollte Jacke verbarg.
„Steig ein, komm schon, meine Rinderviertel dahinten werden sonst traurig.“
Man was für ein Schwein er hatte. Schon machte er es sich auf dem Sitz bequem. Im Radio lief „Country Roads“,.
„Wohin kutschierst du die Viertel?“ fragte er vorsichtig.
„An die Küste,“ sagte der Charles Bronsonverschnitt, „wenn die Rocky’s uns durchlassen. Hast du gefrühstückt?“ Ohne die Antwort abzuwarten zeigte Charles Bronson nach hinten auf einen Topf Bohnen.
Sein Magen beruhigte sich.
Im Halbschlaf dachte er nach.
Wenn Linda nicht seine Schwester wäre, hätte er sich schon längst von Billy losgesagt. Jetzt war es auf diese miese Tour passiert.
Er hatte Billy einfach stehengelassen, inmitten der bluttriefenden Leichen.
Kein Wunder, wenn seine Visage in die Träume eindrang. Billy konnte sauer werden.
„Jim Bob“, hatte er oft genäselt, „ich reiß dir den Arsch auf, wenn du mir die Braut nicht bis zum Abend herbeischaffst.“
.
Über die Rocky’s war es noch weit.
Er hatte Zeit nachzudenken.
Über Linda und so.
Sie waren kurz vor Cheyenne.

 

hey Jimmy, hast für Billy gejobbt? Na, wie bistn an den gekommen, hä? NA, egal, denk ruhig weiter an Linda, sie is`s wert, ausserdem hört sie dann villeicht endlich auf, mir die Ohren voll zu heulen und lässt mir mal n paar ruhige Minuten mit meiner Lizzy!
Sag mal, willst auch zu Scrup? Hat irgenwo so eine verdammt Praxis aufgemacht, der BAstard, wenn ich das richtig bekommen habe...
Werden uns schon treffen, Kleiner, bis dann!

Der Franzose

__________________-

Juhuu, noch jemand! Hey, Merlinwolf, schön, dass Du dabei bist!

 

Willkommen in der Hölle, Jim Bob.
Mann, war irgendwie an der Zeit. Du kanntest Billy?
Ich meine, niemand von uns wollte es so, wie es dann kam mit ihm. Die Kapuzen waren außer Rand und Band, hatten wohl nen Tipp von Scrup. War der Wahnsinn am Yukon, ja.
Der Franzose hatt's schon geflüstert. Scrup will ne Praxis aufmachen für gehirnverbrannte Idioten oder so.
Bist jetzt in Cheyenne unterwegs. Gut. Kannste ja mitmischen, iss ne offene Jagd. Sind alles nur nette Leutchen, die den Teufel fassen wollen.
Werden ne schöne Zeit haben, Jim Bob.
Nur noch eines. Das mit Linda iss so ne Sache. Ihr Arsch hat schon fast jedem gehört. Und dann sind noch die beiden Bräute dabei, Liz und Alex, Mörderbräute, kann ich dir sagen. Waren alle drei anschaffen, oben in Oregon. Scrup will den Arsch von Linda, Mann. Bist nur dann der Erste, wenn du Scrup kalt machst.
Wollt' ich nur sagen, Mann. Ich wollt's nur sagen, Jim Bob.

Wo sehen wir uns, Mann?
Mach mal, dass du über die gottverdammten Rockies kommst. Iss'n langer Weg, Folk.

Jacky B.

 

Hey Jim Bob, du alte Kiste, die Rockys? Kommst doch noch nicht mal über Linda, wie willst ´n da über die Rockies kommen?

Scrup


Super Merlinwolf, guter Stil, du hebst das Niveau, es ist sozusagen die edlere Form des proletarischen Slang, dass behalt mal bei, wenn du magst, dass ist sehr gut.

arche

 

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