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Skiurlaub

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02.04.2002
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Skiurlaub

Wörter: Lawine; himmelblau; Durst; erben; Schmalzgebäck

Jürgen stieg aus seinem Jeep; endlich hatte er sein Reiseziel erreicht und bald würde er wieder die Piste herunterrasen können. Einen Moment lang genoss er den wunderschönen Anblick des Hangs. Der Schnee glitzerte in der Sonne, vereinzelte Bäume zierten die Landschaft und ließen Jürgen tief durchatmen und Ruhe spüren. Vergessen waren der Streß im Büro, der Zoff mit dem Nachbarn und der ständig abstürzende Windowsrechner.

„Jürgen!“, rief eine überglückliche Stimme aus dem Hintergrund, sie gehörte seiner Frau. Er drehte sich zufrieden um und streckte seine Arme aus, die Sekunden später seine Frau umschlossen. „Hattest du eine gute Fahrt, Schatz?“ Ihre Stimme klang liebevoll und Jürgen zog sie noch näher zu sich. Der Duft frischer Mutzen verstärkte sich mit jedem Schritt, den sie auf die kleine Skihütte zugingen. Jürgen liebte es, wenn seine Frau ihm frisches Schmalzgebäck backte.

Das Paar betrat die Hütte, die eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlte. Über dem Kamin hing das Bild einer Winterlandschaft, die Einrichtung war schon fast antik und sehr liebevoll gepflegt. Vor dem Kamin befand sich ein Sofa, auf das sich die beiden setzten. „Was hältst du von Damian, wenn es ein Junge wird und Marleen, wenn es ein Mädchen wird?“, fragte Katrin, die nun mit ihrer Hand sanft über ihren dicken Bauch strich. Der werdende Vater legte seine Hand auf ihre, sah ihr in die Augen und nickte voller Vorfreude: „Das klingt sehr schön.“ Seine Hand glitt zu ihrem Gesicht. Sanft strich er über ihre Wange und küsste sie.

Ein Handy klingelte, Jürgen warf seiner Frau entschuldigende Blicke zu und nahm ab: „Ja? – Oh, jetzt schon? - Natürlich habe ich Lust, aber... – Moment.“ Er wendete sich wieder seiner Frau zu: „Schatz? Ich fahre jetzt zu den Jungs auf die Piste und heute Abend machen wir genau hier weiter, ja?“ Sein Lächeln wurde erwidert und von einem Nicken unterstützt. „Okay, ich komme vorbei. Bis gleich“, sprach er nun wieder in sein Handy und legte wenig später auf. Während Jürgen seine Ausrüstung zusammensuchte, packte Katrin ihm ein paar der Mutzen in eine kleine Tüte. „Hier, für den Weg“, sagte sie als er an der Tür stand und sich gerade noch einmal verabschieden wollte. Er nahm die Mutzen entgegen, gab ihr einen Kuss und verließ die Hütte mutzenessender Weise.

„Hallo Jungs“, begrüßte er seine Freunde an der Piste. „Hallo Jürgen, schön, dass du es doch noch geschafft hast. Hast wohl doch noch einen Dummen gefunden, der deine Arbeit macht, was?“, lachte Helmut und reichte Jürgen die Hand. „Hör bloß auf...“, grinste Jürgen und schüttelte Helmuts Hand. „Und? Weißt du `s schon? Himmelblau oder eher rosa für das neue Kinderzimmer?“, fragte Klaus. „Wir lassen uns überraschen“, sagte Jürgen und zwinkerte Klaus zu. „Hast du Durst? Meine Frau hat uns Kaffee gekocht – Den besten Kaffee der Welt“ , fragte Martin ohne auf eine Antwort zu warten.

Endlos lange Begrüßungsarien und Kaffeerunden später fuhren die vier Freunde die Piste hinab, die ansonsten menschenleer war. Sie liebten die Abgeschiedenheit dieses kleinen Skiorts, denn nur hier, sagen sie, kann man beim Ski fahren die Natur richtig genießen. Nach einigen Abfahrten beschlossen sie eine Wettfahrt zu machen. Kaum hatte Martin „Los“ gerufen, waren sie schon auf dem Weg nach unten. Der etwas ungeübte Jürgen lag weit zurück.

Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und stürzte. Er überschlug sich mehrmals und krachte anschließend gegen einen Baum. Er wollte aufstehen, aber er spürte seine Beine nicht. Der Schnee färbte sich rot, während seine Freunde ungeduldig am Fuß des Hanges auf ihn warteten.

Eine Sirene heulte los, ein Teil des Schnees schien sich vom Hang zu lösen – Lawinengefahr! Doch Jürgen war nicht in der Lage aufzustehen.

„Jürgen!“, hörte er die überglückliche Stimme seiner Frau, schmeckte ihr Schmalzgebäck und fühlte ihre beschützende Hand. Er musste an sein Kind denken, das nun ohne Vater aufwachsen musste. Ob wenigstens das Erbe ausreichen würde, um den beiden eine gesicherte Zukunft zu verschaffen? Müde blinzelte er in die Sonne und blieb unbewegt im kalten Schnee liegen.

 
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Hallo hastdunmotto,

super, daß es mit der Wörterbörse weitergeht!

Die Idee, die Deiner Geschichte zugrunde liegt, gefällt mir: ein werdender Vater wird plötzlich und unverhofft aus dem Leben gerissen. Für mich kam auch das Ende überraschend, weil ich nicht damit gerechnet hatte, daß Du die Lawine wörtlich nehmen würdest, ich hatte irgendwie eher eine Metapher erwartet.

Was mir weniger gefällt, sind etliche Fehler, die Du mit gründlichem Korrekturlesen sicher hättest noch ausmerzen können. Wenn ich häufig über Rechtschreibfehler und ungeschickte Formulierungen stolpere, verliere ich in der Regel schnell die Lust an der Geschichte.

Ich liste im Folgenden mal auf, was mir verbesserungswürdig erscheint:

1. Im ersten Absatz zweimal das Wort endlich....
2. "Vergessen war (waren!, Du zählst mehrere Dinge auf)der Streß im Büro, der Zoff mit dem...."
3. "...und Jürgen zog sie noch näher zu sich. Je näher sie..." Wortwiederholung
4. "....den Duft frischer Mutzen wahrnehmen, der aus der Hütte drang. Jürgen liebte es, wenn seine Frau ihm frisches....." Zweimal frisch
5. "Atmsphäre " es fehlt das o
6. "Über dem Kamin hing ein Bild einer Winterlandschaft,..." das Bild einer klingt besser
7. "Was hälst (hältst!) du von Damian"
8. "fragte die Frau" die Frau klingt irgendwie so schrecklich distanziert
9. ", was?“, ich bin mir nicht sicher, aber ist da nicht das Komma zuviel?
10. "ehr (eher!)rosa..."
11. " denn nur hier, sagen sie,..." Ich würde sagten schreiben, oder hattest Du einen ganz besonderen Grund für die Gegenwart?
12. Einleuchtend scheint mir, daß Jürgen nach seinem Sturz z.B. querschnittsgelähmt ist, aber völlig unklar ist mir, woher das ganze Blut kommen soll.
13. Dein letzter Satz gefällt mir überhaupt nicht, Du springst wieder in den Zeiten und die Aneinanderreihung der kurzen Sätze mit dem häufigen "und" finde ich ungeschickt.

Ich hoffe sehr, daß Du mir meine kritischen Bemerkungen nicht übel nimmst, aber ich könnte mir vorstellen, daß die Geschichte durch eine gründliche Überarbeitung nur gewinnt.

Was ich wirklich gut fand, ist, daß alle vorgegebenen Worte logisch und sinnvoll in die Geschichte eingearbeitet sind und man nicht das Gefühl hat, die Geschichte ist mit Gewalt auf die Wörter hingepreßt worden.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hi Barbara, danke für deine Antwort und Korrektur :shy: ;)

Ich hoffe sehr, daß Du mir meine kritischen Bemerkungen nicht übel nimmst
Natürlich nicht!
Ganz im Gegenteil. Ich bin dir sogar dankbar dafür ;)

 

Hi Hastdunmotto,

durch die Korrekturen ist die Geschichte besser geworden, allerdings habe ich noch was gefunden:

"Das Paar betrat die Hütte, die eine gemütliche Atmosphäre ausstrahle." ausstrahlte!

Dein Schluß ist jetzt besser formuliert, aber leider verwendest Du nun das Sustantiv "Erbe", vorgegeben war jedoch das Verb "erben", ich vermute, daß dies nicht den Wörterbörse-Regeln entspricht....

Liebe Grüße
Barbara

 

orginal erstellt von baddax 05.03.2002, 12:44

Wie ist das eigentlich mit Variationen von den Wörtern...z.B. 'ersetzen' soll rein und jemand schreibt 'ersetzt'?

Orginal erstellt von I3en 06.03.2002, 03:40

Alle Wörter dürfen selbstverständlich konjugiert bzw. dekliniert werden.
Danke für den Hinweis, ich hab's gleich in die Regeln aufgenommen.

... gilt das nicht auch für Erbe/erben?

 
Zuletzt bearbeitet:

Der Duft frischer Mutzen verstärkte sich mit jedem Schritt, den sie auf die kleine Skihütte.
Da feht doch was?

Müde blinzelte er in die Sonne und unbewegt im kalten Schnee liegen.
Da auch.


Keine schlechte Idee: Aus einer Idylle eine Katastrophe zu machen. Allerdings hättest Du meiner Meinung nach ruhig noch etwas ausschweifender sein können. Sowohl seine Ankunft und die Zeit mit seiner Frau, als auch der Unfall vertragen ruhig noch ein paar Säzte mehr.

Aus "erben" "Erbe" zu machen, ist zwar nur so halb legitim, denke ich, da das mehr als konjugieren / deklinieren ist, aber so dramatisch finde ich es nicht.

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Chaosqueen hat recht, du hättest die Geschichte noch teilweise ausführen sollen, weiterhin würde etwas mehr Dramatik gut tun, das Ende täte mich auch interessieren, denn wenn schon eine Lawine runtergeht heißt das ja nicht automatisch das man(n) auch drunter begraben wird.

 

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