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Was passt in diese Rubrik? Bitte vor dem Veröffentlichen lesen!

Was gilt als experimentell?
Texte, deren Anspruch über das Vorhandensein einer Pointe oder einen Unterhaltungswert hinausgeht.
Der Autor kann sich zum Beispiel in gewissem Rahmen selber eingrenzen (z. B. mit Einschränkungen der Worte oder Buchstaben) und versuchen, auf dieser Basis eine Geschichte zu entwickeln. Oftmals lässt sich der Autor selber vom Ergebnis überraschen. Die experimentellen Aspekte einer Geschichte können sich über die Form und den Inhalt, vielleicht sogar darüber hinaus erstrecken. Kurz formuliert: es geht darum, etwas auszuprobieren, so wie der Wissenschaftler dies in einem Experiment auch tut.
Gedichte sind keine experimentelle Form einer Geschichte und daher weiterhin nicht zugelassen. Aus diesem Grund werden Gedichte ohne gesonderte Benachrichtigung gelöscht.
Experimente müssen "werkimmanent" sein, d. h. sie sollten nicht nur aus der Reaktion des Lesers bestehen, sondern im Text liegen.

Wo liegen die Grenzen?
Erlaubt ist alles, sofern ein gewisser Anspruch dahintersteckt und es für die Leser auf Wortkrieger.de kein Ärgernis ist. Wenn jemand mit dem Herumhacken auf einer Tastatur experimentiert, so kann er dies tun, sollte von einer Veröffentlichung auf dieser Seite jedoch absehen, da niemand dazu eine Kritik abgeben kann.
Grundlage zu jeder Kritik ist nämlich eine gewisse geistige Leistung des Verfassers. Die gedankliche Basis ist bei experimentellen Texten zwar oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich, sollte vom Autor jedoch auf Nachfrage erklärt werden können.


(Verfasst von Leif, ergänzt von Webmaster)

 
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Ich will auch noch mal kurz meine Definition von Experimentell zum Besten geben. Reißt mir bitte nicht den Kopf ab, wenn ihr anders denkt, aber ich denke, es wäre eine gute Richtlinie, um der "Veröffentlichungsflut" zu begegnen und die Texte auf Nachdenkenswerte zu reduzieren.

Experimentell bedeutet (mMn):
Experimentell bezieht sich IMMER auf die Sprache bzw. auf die sprachliche Gestaltung!

Was meint das?
Es meint einen Text, der mit den (schriftlichen oder mündlichen) Konventionen über das Verfassen von Texten, speziell Kurzgeschichten auf sprachlicher Ebene bricht. Beispiele:
-Den Satzbau verändern. zB Verben an erster Stelle.
-Die Rechtschreibung sinnvoll(!) verändern. zB alle Vokale durch o's ersetzen.
-Den Wortschatz beschränken. zB nur Wörter benutzen, die mit o beginnen.
-Den Plot "unnormal" gestalten. zB Geschichten rückwärts erzählen. Mit den Szenen von hinten beginnen (Bsp: der Film "Memento") oder gar die Sätze in umgekehrter Reihenfolge niederschreiben.
Auch konfuse Szenenfolgen wie etwa in "Pulp Fiction" lassen sich als "experimentelle Kunst" umsetzen.


Was sind experimentelle Texte NICHT:
-Experimentelle Inhalte gibt es nicht! Zwerge und andere Fabelwesen gehören nach Fantasy, Aliens nach Sci-Fi und abgedrehte, unlogische Drogenfantasien nach Seltsam. Keiner dieser Texte gehört nach Experimentell! Andernfalls könnte man die Rubriken von kg.de wohl auf die Hälfte kürzen, weil niemand mehr in SciFi oder Horror postet...
-Andere Sprachen verwenden! Englische Texte sind nicht experimentell, sondern verstoßen schlicht gegen die Regeln. Das gilt auch für Texte, die in mehreren Sprachen verfaßt wurden. Deutsch-Englische Geschichten sind weder originell noch können sie sich mit den Regeln anfreunden (wofür ich auch nix kann)
-Dialekte! (Jo, Mundart Rubrik halt)
- Sinnloses! Auch experimentelle Geschihten müssen erkennbar einen Sinn haben. Das heißt nicht, daß alle ein hochtrabendes philosophisches Gehalt brauchen. Eine Geschichte ist eine Erzählung. Und eine Erzählung, in der nichts erzählt wird, ist keine erzählung. Streng genommen also auch keine Geschichte.
Aneinanderreihungen von Zeichen, Glossen, Kommentare, Berichte und andere Textsorten, sinnlose Zeichenverdrehung im Sinne von "ethcihcseg..." und ähnliches ist NICHT experimentell, sondern thrash! (bzw. andere Textsorten wie eben Berichte, blabla)
-Auch Texte deren einziger Sinn es ist, sich selbst und ihre Besonderheit zu repräsentieren sind KEINE experimenellen Geschichten. zB "Ic screibe unter Verzict auf alle h's, weil..." oder "dieser text ist komplett klein geschrieben, weil..."

Wichtig sind also zwei Dinge:
- Experimentell bezieht sich einzig und allein auf die sprachlische und erzählerische Gestaltung.
- Auch experimentelle Geschichten müssen erzählend sein und damit einen Sinn haben.

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Naja, das ist meine Auffassung.

(Originalbeitrag: https://www.wortkrieger.de/index.php?threads/experimente.7339/#post-89488)

 
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