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Das Flötenmärchen

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14.01.2017
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Das Flötenmärchen

Es war einmal eine kleine Fee, die wohnte inmitten einer glänzenden, silbernen Flöte. Sie fühlte sich dort sehr wohl und hatte sich eine richtige kleine Wohnung darin eingerichtet. Es gab eine Küche, ein Bad und auch ein Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war das Lieblingszimmer der kleinen Fee, denn hier hatte sie sich beim Einrichten besonders viel Mühe gegeben. Neben einem winzigen roten Samtsofa mit grünen Kissen gab es hier noch einen glitzernden Kristalltisch und eine diamantenbesetzte Truhe.
In dieser Truhe befanden sich die Noten, mit denen die kleine Fee die Flöte zum Klingen brachte. Doch eines Tages bemerkte sie, dass ein wichtiges Notenblatt fehlte - es musste gestohlen worden sein! Ein Schauer lief der kleinen Fee über den Rücken; sie musste doch heute bei einem wichtigen Konzert im Elfensaal mitspielen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach den verschwundenen Noten zu machen.
Vorsichtig kletterte sie durch eins der Dachfenster und schlich über das samtige Moos in ihrem Garten hinaus auf die Straße. Auf den ersten Blick war nichts Ungewöhnliches zu erkennen, doch schließlich entdeckte sie auf einem Feldweg kleine Fußabdrücke, die eine auffällige Form hatten. „Das müssen die Fußabdrücke eines Zwerges sein!“, dachte die kleine Fee und machte sich sofort auf den Weg, den Spuren zu folgen.
Schon bald kam sie zu einer kleinen Hütte, aus der zu ihrem großen Entsetzen die Töne ihrer verschwundenen Noten klangen. Die kleine Fee nahm all ihren Mut zusammen und trat ein. Was sie dann sah, verschlug ihr vor Empörung die Sprache. Dort saß doch tatsächlich ein Zwerg am Klavier und spielte die Melodie ihres Stückes, als wäre es sein eigenes! Um ihn herum saßen mehrere andere Zwerge, die begeistert Beifall klatschten.
„Na warte!“, dachte die kleine Fee und flog kurzentschlossen zum Notenpult, um sich ihre Noten zurückzuholen. Auch wenn sie sich Mühe gab, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen, bemerkte der Pianistenzwerg sie und fing verächtlich an zu lachen: „Du glaubst wohl, du könntest dir deine Noten einfach so zurückholen, was?“ Er hielt die Noten nun mit beiden Händen fest. „Das kannst du vergessen, eher werde ich sie zerreißen.“, drohte der Zwerg.
Die kleine Fee konnte sich nicht länger zusammenreißen und fing bitterlich an zu weinen. Vollkommen entmutigt wollte sie sich wieder auf den Rückweg machen. Doch als sie gerade an der Tür war, bemerkte sie, dass sie die Zwerge mit ihrem Weinen angesteckt hatte. „Natürlich! Das hatte ich ja ganz vergessen!“, dachte sie und flog wieder zurück, bis sie direkt über dem Pianistenzwerg schwebte. Sie weinte dabei unentwegt weiter, bis es schließlich ganz still war. Sie hatte die Zwerge mit ihren Glitzertränen in einen Trauerzustand versetzt, der sie für kurze Zeit lähmte.
Dann musste es schnell gehen. Die kleine Fee schnappte sich ihre Noten, weinte vorsichtshalber auf dem Weg hinaus noch weiter und flog dann schnurstracks zurück in ihre Flötenwohnung. „Puh, gerade noch mal Glück gehabt!“, dachte sie und ruhte sich noch ein wenig aus, bis sie schließlich zu ihrem Konzert im Elfensaal flog und dort das Publikum mit ihrer Melodie begeisterte.

 

Hallo Elina

Herzlich Willkommen im Forum!

Bevor ich etwas zu deiner Geschichte schreibe, ganz kurz: Von der Formatierung ist das sehr leser-unfreundlich. Zum einen hast du keinen einzigen Absatz im Text, zum anderen ist der Text zentral ausgerichtet (anstatt linksbündig). Ist beides nicht so toll zum Lesen. Wäre gut wenn du das ändern könntest (über den Button "Bearbeiten").

Zum Text selbst sag ich später noch was.

Viele Grüsse,
Schwups

 

Hallo Schwups,

vielen Dank, ich hatte vorhin gar nicht an die Absätze gedacht! :-)

liebe Grüße, Elina

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Elina,

willkommen bei uns!
Ein nettes Märchen hast Du eingestellt, nur hatte ich ein kleines Problem mit der Feen-Wohnung:

Es war einmal eine kleine Fee, die wohnte inmitten einer glänzenden, silbernen Flöte.
Das glaube ich natürlich unbesehen; im Märchen geht das ohne weiteres. Ich hatte nur Schwierigkeiten, mir ein möbiliertes Wohnzimmer einschl. Küche und Bad vorzustellen, egal wie klein – in einer Flöte!
Würde sie in einem Piano wohnen, wäre das einfacher.
Nur verließ mich meine Vorstellungskraft vollends, als ich las, sie würde auf dieser Flöte, in der sie wohnt, abends im Elfensaal spielen.
Wie es auch sei – Märchen ist Märchen.

Schöne Grüße!
José
PS: Der Text ist fehlerfrei und gut formuliert, lässt sich sehr gut lesen.

 

Hallo José,

ich gebe zu, dass das natürlich sehr unrealistisch und nur mit viel Fantasie vorstellbar ist! :-)
Ein Klavier als Wohnung für eine Figur zu wählen kommt für mich als Flötistin allerdings auf keinen Fall infrage.
Es war so gedacht, dass diese Flöte in der "realen" Welt natürlich schon ein richtiges Instrument ist, auf der auch ein Mensch spielt. Nur würde diese Flöte ohne die Fee darin nicht klingen. Daher braucht diese Fee auch die richtigen Noten, um den Menschen zu unterstützen...Das Konzert findet natürlich nur in der Fantasiewelt der Fee im Elfensaal statt. Das war jetzt alles aus der Perspektive der Fee, denn natürlich weiß der Mensch, der die Flöte spielt, nicht, dass darin eine Fee wohnt.... Möglicherweise ist da allerdings meine Fantasie etwas mit mir durchgegangen! :)
Danke jedenfalls für deinen Beitrag!

liebe Grüße, Elina

 

Hallo Elina,
Willkommen bei den Wortkriegern!
Ich finde dein Märchen auch schön. Du hast deine Idee gut umgesetzt und der Text liest sich flüssig.
Sprachlich sind mir auch keine Fehler aufgefallen.
Wünsche dir noch viel Spaß bei uns!

Gruß
Writer

 

Hallo Elina!

Willkommen bei den Wortkriegern.

"ich gebe zu, dass das natürlich sehr unrealistisch und nur mit viel Fantasie vorstellbar ist!"
=> Fantasie habe ich, und dein Zielpublikum, die Kinder, garantiert auch, doch ganz so einfach darfst du es dir nicht machen, wenn du eine Geschichte erzählst. Du brauchst nicht im Detail zu erklären, wie das mit der Wohnung in der Flöte funktioniert, aber du solltest Anhaltspunkte geben, Ansatzpunkte, von denen ausgehend man sich ein Bild machen kann und es weiterspinnen, wenn man Lust hat.
=> Im Moment zeigst du ein Bild, das mir aber nicht stimmig erscheint. Denn: Wenn jemand in die Flöte bläst, fliegt dann die ganze Einrichtung raus? Behindert ein Wohnzimmerschrank nicht den Luftstrom, der für die Musik, die man spielen möchte, notwendig ist? Und was ist, wenn deine Fee gerade in der Badewanne sitzt, wenn jemand in die Flöte bläst? Das muss ja eine irrsinnige Überschwemmung verursachen.
=> Siehst du die Probleme, die allein dein Einstieg in die Geschichte verursachen kann?

Und wie und wo soll ich mir ein Dachfenster vorstellen?

"und schlich über das samtige Moos in ihrem Garten"
=> Die Flöte liegt also irgendwo in der Gegend rum? Okay, dann bläst wohl keiner rein, was weniger Probleme verursacht. Es wäre aber schön, wenn du dieses Bild gleich zu Anfang der Geschichte zeigst. Ich habe mir, aufgrund der nichtvorhandenen Informationen, nämlich leider ein anderes Bild gemacht.

Inhaltlich: Deine Storyline ist sehr einfach. Noten verschwunden, Fee findet Spuren, die direkt zum Täter führen. Da geht sicherlich mehr. Mach es doch etwas spannender.

Die Szene um die Tränen würde ich ausbauen. "Doch als sie gerade an der Tür war, bemerkte sie, dass sie die Zwerge mit ihrem Weinen angesteckt hatte." => Kennst du "show, don't tell"? Du "tellst", also behauptest, dass die Zwerge weinen, du zeigst es nicht. Du könnest es so schreiben: Als die Fee an der Tür angekommen war, drehte sie sich noch mal um. Da sah sie, wie dem Pianistenzwerg große Tränen in den Bart kullerten, auch die anderen Zwerge heulten herzerweichend. Das wäre gezeigt. Liest sich netter.

Ohnehin kommt diese Tränenerklärung wie Kai aus der Kiste. "Oh, ist mir ja total entfallen, dass ich mit meinen Tränen andere lähmen kann." Das ist keine schöne Lösung, weil das so urplötzlich kommt. Da hätten ebensogut Außerirdische kommen und die Noten befreien können oder so. Eine schöne Lösung wäre es, wenn du diese Auflösung eben in der Geschichte nach und nach aufgebaut hättest.

Letzter Punkt: Ich finde deine Fee doof. Warum gönnt sie denn den Zwergen nicht auch ein wenig von ihrer schönen Musik? "Nein, das ist meins!" Ein egoistisches kleines Biest.

So, ich hoffe, ich habe dich nun nicht verschreckt. Alles, was ich gesagt habe, ist nur meine Meinung. Was du damit anfängst, ist selbstverständlich deine Sache.

Grüße,
Chris

 

Hallo Elina

Von der Formatierung ist das jetzt schon viel besser :)

Ich bin kein Experte für Kindergeschichten, aber was josefelipe sagte ist mir auch sofort aufgefallen. Ich kann mir die Umgebung nicht so richtig vorstellen, die Fee lebt zwar in einer silbernen Flöte, dennoch ist da von einem Elfensaal die Rede.

Vorsichtig kletterte sie durch eins der Dachfenster und schlich über das samtige Moos in ihrem Garten hinaus auf die Straße.

Auch hier habe ich mich gefragt, ist das jetzt noch alles innerhalb der Flöte, oder hat sie - und wenn ja, an welcher Stelle - die Flöte verlassen? Ich denke, da müsstest du nochmal drüber und das Setting etwas stimmiger machen.

„Das kannst du vergessen, eher werde ich sie zerreißen.“, drohte der Zwerg.

Den Punkt kannst du streichen, wenn die wörtliche Rede beendet ist, der Satz aber noch weitergeht, macht man den Punkt nicht (Fragezeichen und Ausrufezeichen hingegen schon).

„Das kannst du vergessen, eher werde ich sie zerreißen.“, drohte der Zwerg.*
Die kleine Fee konnte sich nicht länger zusammenreißen

Der einzige stilistische Holperer, der mir aufgefallen ist - die Wortwiederholung "reißen" ist nicht so schön.

„Natürlich! Das hatte ich ja ganz vergessen!“, dachte sie und flog wieder zurück, bis sie direkt über dem Pianistenzwerg schwebte.

Das hab ich nicht ganz verstanden - was genau hat sie hier vergessen? Dass sie die Zwerge hier mit ihrem Weinen anstecken kann? Ist das irgendeine allgemeine Eigenschaft von Feen, die man kennen müsste? Ich hab hier nämlich gestockt, ich wusste nicht, dass Feen so etwas können.

Sie weinte dabei unentwegt weiter, bis es schließlich ganz still war.

"ganz still" würde ich hier nicht schreiben - der Zwerg spielt zwar nicht mehr auf dem Piano, aber es weint ja die ganze Gruppe, also ist es nicht "ganz still".

Abgesehen von diesen Punkten - die ja allesamt Kleinigkeiten sind - finde ich das eine herzliche, liebevolle Geschichte, die bei kleinen Kindern bestimmt gut ankommt - vor allem bei Mädchen, da kann mit Feen glaub nicht so viel verkehrt machen :)

Wünsche dir noch viel Spaß im Forum und viele Grüsse,
Schwups

 

Hej Elina,

dass die Elfe in einer Flöte wohnt, hab ich Dir ohne weiteres abgenommen. Als die Flöte einen Garten bekommt, hing mir das dann zu sehr in der Luft. Ich denke nicht, dass Kinder grundsätzlich sofort nachhaken und fragen: Und wo befindet sich nun dieser Garten?
Ich glaub aber schon, dass sie solche Lücken erspüren.

Die Auflösung, bzw das Weinen der Fee und der Zwerge wirkte auf mich wie ein spontaner Einfall, nicht wirklich schlüssig.

Ich finde das fantasievoll geschrieben, aber mir fehlt Kontext und Spannung.

Viel Spaß weiterhin beim Schreiben
Ane

 

Hallo Elina,

kurz zu Deiner Geschichte:

Es war einmal eine kleine Fee, die wohnte inmitten einer glänzenden, silbernen Flöte. Sie fühlte sich dort sehr wohl und hatte sich eine richtige kleine Wohnung darin eingerichtet. Es gab eine Küche, ein Bad und auch ein Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war das Lieblingszimmer der kleinen Fee, denn hier hatte sie sich beim Einrichten besonders viel Mühe gegeben. Neben einem winzigen roten Samtsofa mit grünen Kissen gab es hier noch einen glitzernden Kristalltisch und eine diamantenbesetzte Truhe.

Nach diesem Absatz hätte ich bei meinen Kindern nicht mehr weiterlesen können (selbst als sie erst drei waren). Die hätten mich totgefragt:

"Drei Zimmer in einer Flöte? Was für eine Flöte ist das? Die muss ja riesig sein! Wo kommt das Wasser her? Und wenn die Flöte aufs Klo geht? Kackt die dann in die Flöte? Was, die Flöte spielt einer? Wenn der dann die Flöte in die Hand nimmt, fliegt die arme Fee durch die Gegend! Wie bleiben da die Bücher im Regal? Usw."

Ich habe meinen Kindern hunderte ausgedachte Geschichten im Dunkeln erzählt und im Laufe der Zeit dadurch gemerkt, was bei ihnen Fragen provoziert und was nicht.

Aus meiner Sicht ist bei Kindergeschichten der Trick, dass alles innerhalb der Fantasiewelt erklärt werden kann und in sich logisch ist bzw. man nur Dinge erwähnt werden, die man logisch in diese Fantasiewelt einbauen kann.

Die Fee kann also gerne in der Flöte wohnen, liegt vielleicht in einer Hängematte, an der sie sich festbindet, damit sie nicht rausfliegt, wenn der Flötenspieler die Flöte in die Hand nimmt (dass die Flöte regelmäßig geputzt werden muss, wissen Dreijährige natürlich nicht).

Wenn Du unbedingt drei Zimmer haben möchtest, dann hat der Elfe vielleicht ihr Schreinerzwergkumpel geholfen, der sogar schon mal in einen Fingerhut ein Schloss mit hundert, ja stell Dir "EINHUNDERT" Zimmern eingebaut hat. Der kann das nämlich. Hat dafür einen extra Superstaub, der die Flöte innen größer macht, ohne dass man das von außen sieht. Das Kackaproblem hat übrigens der Rohrschlumpf gelöst (aber das ist eine andere Geschichte).

Vielleicht hilft Dir das.

Gruß
Geschichtenwerker

 

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