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Serie Tobi hat ja nur ... Langeweile

Wortkrieger-Team
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31.01.2016
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Tobi hat ja nur ... Langeweile

Tobi liegt rücklings im Kinderzimmer auf dem Boden. Dabei streicht er mit den Händen über den Teppich, als wäre der ein Tier mit einem Fell. Tobi langweilt sich. Er sieht hoch zur Lampe. Die baumelt von der Decke wie ein Ufo. Dort schwirren drei Fliegen immer rundherum um die Glühbirne.
An so einem Tag hat Tobi zu nichts Lust. Es ist dunkel, weil die Sonne nicht scheint und es fürchterlich regnet. Sein bester Freund Berti hat keine Zeit zum Spielen, weil er mit seiner Oma Schuhe kaufen muss. Also Schuhe für Berti. Vielleicht auch für die Oma. Tobi weiß das nicht genau.

Eine dicke Fliege kommt herunter, setzt sich auf Tobis Hand und putzt ihren Rüssel.
Tobi hält die Hände jetzt still und sieht der Fliege zu, wie sie ruhig sitzt und jetzt auch die Flügel putzt. Tobi bewegt sich gar nicht mehr. Atmet nur ganz vorsichtig, um die Fliege nicht zu stören.

Helda liegt neben ihm und rührt sich auch nicht. Das sieht recht zerliebt aus, das gelbe Hasenschwein. Dabei ist es noch jung.
Oma hat es Tobi zu seinem letzten Geburtstag geschenkt. Sie hat es selbst genäht und Tobi gefragt, wie es denn heißen solle. Er drückte es an sein Gesicht und freute sich mächtig. Tobis Bauch wird wieder ganz warm, wenn er nur daran denkt.
"Helga!", hat Tobi spontan gerufen und gelacht.
Oma runzelte ihre Stirn ganz arg und fragte: "Wie die Nachbarin aus der ersten Etage? Helga Blochmüller? Ich dachte, vor der hast du Angst, wenn sie durch den Türspalt guckt, sobald du im Treppenhaus bei ihr vorbeigehst?"
"Hel-da", sagte daraufhin Tobi laut, deutlich und etwas verärgert. "Mit 'da'!"
"Oma hört nicht mehr so gut." Opa und zwinkerte mit einem Auge.
Sie waren gleich gute Freunde, Helda und Tobi, denn Tobi liebt alles, was gelb ist. Gelbe Blumen zum Beispiel, die er auf dem Markt gesehen hat, als er mit Mama einkaufen war. Bananen isst Tobi auch ganz gerne. Aber Zitronen mag er nur im Eis. Am liebsten isst er Vanilleeis. Tobi rollt die Augen zur Decke und überlegt. So richtig gelb ist das Vanilleeis nicht.
Die Fliegen schwirren immer noch um die Lampe. Tobis Augen werden müde beim Zusehen.

Einmal hat Tobi mit Opa einen Ausflug ins Aquarium gemacht. Dort haben sie gelbe Schlangen gesehen und einen Frosch. Der war knallgelb. Gelber als alles, was Tobi kennt. Er und Opa standen lange zusammen vor dem Fenster, hinter dem der Frosch wohnte, und der Frosch hat Tobi sehr lange angesehen. Mit Opa kann Tobi überhaupt gut lange etwas angucken. Müllautos zum Beispiel. Wenn Tobi die vom Fenster aus auf der Straße kommen sieht, schnappt er sich seine Jacke und Opa und sie laufen beide auf den Gehweg, um die Müllmänner bei der Arbeit zu beobachten. Und wenn alle Mülleimer geleert sind, laufen Tobi und Opa dem großen Laster noch hinterher. Bis zum Ende der Straße.
Dann muss Opa immer wieder zurück.
"Oma macht sich sonst Sorgen und kommt uns suchen", meint Opa, "und das wollen wir ja nicht."

Die Fliege hat nicht solch' schöne Farbe wie die Schlange und der Frosch, aber sie kitzelt auf Tobis Hand, weil sie dort ein bisschen spazieren geht. Auf der Lampe an der Zimmerdecke sitzen jetzt ihre Freunde.
Die Fliege auf Tobis Hand, nein, jetzt ist sie auf seinen Arm gelaufen, die Fliege heißt jedenfalls Chackie Chan. Seine Freunde auf der Lampe heißen Mausi und Lilo. Die haben sich aber mit Chackie Chan gestritten. Deswegen ist der zu Tobi hinuntergeflogen und schmollt ein bisschen. Wenn Tobi schmollt, setzt er sich auch weit weg von Berti. Mama sieht immer gleich, wenn es Ärger gab, weil Tobi dann mit dem Finger in seinen Haaren dreht, ähnlich wie Flügel putzen.

"Chackie", sagt Tobi tadelnd, "du bist zwar der Größte von allen, aber du bist nicht der Chef! Guck' mal, wie schön Mausi und Lilo da oben zusammen spielen. Vielleicht darfst du wieder mitspielen, wenn du nicht mehr so wild bist", schlägt Tobi vor und guckt ernst. Dabei bekommt er eine kleine Falte zwischen seinen Augen. Das kann er gut in dem großen Spiegel an der Wand sehen. Manchmal muss Tobi eben gucken, wie er guckt. Deswegen hat Mama den Spiegel dort aufgehängt.
"Dann brauchst du aber einen anderen Namen, weil Chackie Chan kann Kung-Fu und ist immer wild und stark. Du bist jetzt der dicke Fridolin."

Vor dem Fenster sieht Tobi immer noch den Regen. Der prasselt laut an die Scheibe und auf das Fensterbrett. Es ist auch stürmisch und Tobi hört den Wind durch die Ritzen im Fensterrahmen pfeifen. Und plötzlich landet eine Taube auf dem Fensterbrett und Tobi setzt sich auf. Der dicke Fridolin fliegt zur Lampe hoch und verträgt sich wieder mit seinen Freunden. Sie schwirren nämlich gleich zu dritt um die Glühbirne. Bestimmt spielen sie jetzt Fangen. Dabei darf der Fridolin ruhig wild sein.

Die Taube legt den Kopf schief und blickt Tobi durch die Fensterscheibe hindurch an.
Aus der Küche hört Tobi den Küchenmixer rattern. Mama backt vielleicht einen Kuchen für Opa und Oma. Die können später mit Tobi und Mama in den Park gehen, um zu picknicken. Tobi liebt es, draußen auf der Wiese zu sitzen und Kuchen zu essen, den Mama gebacken hat. Und Obst. Obst wird auch gegessen, sagt Mama.
Wenn sie dann auf der Decke im Gras liegt und die Augen zumacht, laufen Opa und Tobi zum Kiosk hinüber und kaufen sich jeder ein großes Eis. Tobi darf immer bezahlen.

Tobi springt auf, läuft mit Helda unter dem Arm zum Fenster und öffnet es mit Schwung. Die Taube flattert auf und fliegt in den Himmel hinauf. Tobi schaut ihr eine Weile hinterher. Dann blendet ihn die Sonne. Die blinzelt ein kleines Stück zwischen den dunklen Wolken hindurch. Viele Vögel zwitschern und die Luft riecht wunderbar nach Grün und überhaupt sieht alles da draußen zauberschön aus.

Tobi schließt das Fenster wieder, dreht sich einmal um sich selbst und wirft Helda in die Höhe.
Er ruft: "Mensch Helda, hier ist heute ganz schön viel los!"

Dann läuft er zur Tür, reißt sie auf, flitzt hinaus und bereits im Flur duftet es nach Waffeln. Und Tobi schnüffelt sich bis in die Küche, wie ein Schnüffelschwein, das Pilze im Wald sucht. Oma und Opa sitzen am Küchentisch, auf dem die Waffeln mit Vanilleeis stehen.
Die liebt Tobi noch viel mehr als Vanilleeis ohne Waffeln. Und natürlich liebt er Oma und Opa. Beide kriegen einen dicken Schmatz auf die Wangen, bevor Tobi auf den freien Stuhl springt.
"Und wenn wir allef verpupft hab'n, geh'n wir Fufball fpiel'n!", bestimmt Tobi und die Krümel sprühen dabei nur so über den Tisch.
Denn noch bevor er richtig sitzt, hat er sich den Mund schon vollgestopft mit den warmen Waffeln.
Und Helda hat es sich derweil unter dem Stuhl gemütlich gemacht.

 

Hallo, Kanji,

Danke für deine schöne Geschichte, die meiner Meinung nach in einem einheitlichen schönen Stil erzählt wurde.

Dennoch würden sich manche Entwicklungspsychologen, z.B. Jean Piaget, wenn er könnte, am Kopf fassen und sagen, so viele Fehler! Wie viele Fehler? Das hängt nur davon ab, wie alt Tobi in seiner "Wirklichkeit" ist...

Allein die Begrifflichkeit "Langeweile". Ein komplexes Konstrukt, das nicht für jedes Kind ohne weiteres leicht zu verdauen bzw. zu verstehen ist. Hier handelt es sich definitiv um die Perspektive einer älteren Person, die diesen Gemütszustand dem Kind inkriminiert.

Dann ob das Kind bereits unterscheiden kann, zwischen 3 Fliegen (untypisch) und vielen Fliegen (typisch). "Drei Fliegen" kann man erst ab einem bestimmten Alter. Ich finde die Erzählerinstanz dringt zu tief in ihrer ERzählung in die Kindeswelt und verfärbt mit ihrer Wahrnehmung die des Kindes. Es ist nicht einfach zu unterscheiden, zwischen der Wahrnehmung des Kindes und der des ERzählers.

Da sich hier niemand mit Entwicklungspsychologie auskennt, so muss es auch ziemlich egal sein, wie alt der Bub ist. Die Geschichte ist einfach super nett!

Gerne gelesen!

 

Hej Herr Schuster

und schön, dich hier zu treffen, bin ich doch beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit du dich auf verschiedenen Ebenen zurecht findest.

Tobi ist tatsächlich kein Musterschüler der Theorien Piagets, aber zumindest berücksichtigt er die Adaption der Außenwelt an das eigene Verhalten, so dass wir Tobi eventuell zwischen drei und fünf Jahren sehen können. ;) (bis drei zu zählen sollte ihm möglich sein)

Allein die Begrifflichkeit "Langeweile". Ein komplexes Konstrukt, das nicht für jedes Kind ohne weiteres leicht zu verdauen bzw. zu verstehen ist. Hier handelt es sich definitiv um die Perspektive einer älteren Person, die diesen Gemütszustand dem Kind inkriminiert.

Ich stimme mit dir überein, dass der Autor die Perspektive überzeichnet - obwohl inkriminiert eventuell zu negativ behaftet scheint - will er doch nur versuchen, das Kind in seinem Verhalten und sich empathisch zeigen. Eine pädagogische Studie zu beschreiben lag mir fern (auch mangels Kompetenz) und so blieb mir lediglich die Möglichkeit

Die Geschichte ist einfach super nett!

zu erzählen. :shy:

Auf jeden Fall bin ich dankbar für deinen Blick und Ernsthaftigkeit, mit der du diese Szene betrachtest und ihr somit einen Wert beimessen wolltest, dem sie nicht gerecht werden kann.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hej MelMay,

das ist ein netter Besuch. :)

Auch wenn vielleicht nicht gerade viel passiert (es geht schließlich um Langeweile) ist der Text angenehm zu lesen.
Ich denke die Geschichte ist gut zum Vorlesen geeignet!

So stelle ich mir das auch vor. Ich werde diese Serie in diesem Ton fortführen (eine weitere) und dann eventuell mit Tobis Entwicklung versuchen, mehr Spannung hineinzuschreiben. Eine Herausforderung für mich. :shy:

Durch das doppelte "und" wirkt der Satz etwas holprig. Das erste könntest du einfach weglassen.

Und damit hast du völlig recht. Danke für deine Aufmerksamkeit.

Das finde ich widersprüchlich - warum sollte er an so einem Tag plötzlich auf die Idee kommen, ein Picknick zu machen?

Normalerweise stimmt das schon, nur ist es ein Charakterzug von Tobi: Sprunghaftigkeit. ;)

Vernünftige Kinder dürfen das gerne hinterfragen. Vielleicht hat der Vorleser eine lustige Idee und es erspinnt sich eine eigene Fortsetzung.

Herzlichen Dank für dein Interesse und Deine Hilfe.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

HalloTobi,

hab gerade die Maus geguckt - kennstu die? Von der weiß ich so viel, dass ich manchmal wie ein zweibeiniges Lexikon bin. Musstu mal schau'n, wenn keine Fliegen oder Marienkäfer oder ... mehr da sind und auch keine Flusen. Aber -

weißtu was? Ich hab der Kanji verraten -
was, du kennst keinen Kanji?
...
Hm, egal, die (!) ist sozusagen deine literarische Mutter
...
Stimmt,sozusagen ist sozusagen überflüssig, wenn man was sagt, weil man ja eh was sagt, sonst hätt man auch sozusagen auch – um es so zu sagen – nix zu sagen, zumindest nix gesagt.

Aber hör einfach mal zu – und das, was ich dir mitgebracht hab, sag ich dir gleich.

Also noch mal:

Ich hab der Person, die über dich was erzählt hat …

nee, nix schlimmes, ganz bestimmt nicht,
also der Kanji hab ich gesagt, dass du keine Langeweile kennst.
Stimmt doch, oder?

Du weißt gar nicht, was das ist?

Sag ich doch!
Hab ich also nix falsches gesagt –

Nu lass doch mal meinen Bart in Ruh -
Ach, den willstu haben.
Wart mal, wenn du groß bist, bekommstu einen von ganz alleine …
erst kratzt der und wenn du dich dran gewöhnt hast, kann der weich und flauschig sein, wenn du ihn nicht vorher abschneidest.

Ja, beim nächsten Geburtstag bist du groß –
zumindest aber größer als beim letzten Geburtstag.
Aber größer muss nicht groß sein, weißtu?

Aber guck mal, wen ich dir alles mitgebracht hab, für den Fall, dass mal mal keine Fliegen da sind …
Das ist Pu, der eigentlich Eduard heißt. Aber weil er immer „puh!“ stöhnt, wenn er sich anstrengen muss, heißt er bei seinen Freunden einfach Pu. Der schleckt übrigens am liebsten Honig und klebt dann immer so furchtbar, so furchtbar süß, dass Ferkel und Kaninchen, seine Freunde, ihn zum Lecken gern haben. Die drei sind schlau, zumindest nicht so dumm wie Bohnenstroh und eine Bananenschale zusammen.

Bisschen älter sind hier der Märzhase und die Grinsekatze, die oft in die Teegesellschaft des Hutmachers gehen. Vielleicht nehmen sie dich mal mit.

Und da ist dann noch der Sumsemann, mit dem du bestimmt mal zum Mond fliegen willst. Und da beginnt dann ein Gedicht, an dem irre viel Leute dran rumgereimt haben, dass kein Mensch mehr weiß, wers geschrieben hat. Aber solche Gedichte werden auch in der Teegesellschaft gereimt.

Hör mal zu, was Erwachsene für Unsinn so reden:

Finster wars, der Mond schien helle,
schweißbedeckt der Wohnung Flur,
als die Eisbahn bitzeschnelle
langsam durch die Türe fuhr.

Darauf saßen stehend Hasen,
stumm in ein Gespräch vertieft,
als die ausgestopfte Nase
auf dem Teppich Schlittschuh lief.

Und ein blondgelockter Metzger
mit Kolkraben schwarzem Haar
auf die spargel Bank sich setzte,
die Konkurrent des Sparschweins war.

Über ihm im Apfelbaumel
hingen Nüsse, ungelogen,
und in Winters letztem Taumel
sind die Schlitten ausgeflogen.​


Tschüss und schönen Sonntag vom

Friedel

 

Lieber Friedrichard,

Tobi ist außerordentlich interessiert, vor allem an Bildern, der Fernseher paralysiert ihn und wenn der dann ausgeschaltet wird, dann möchtest du nicht in seiner Mamas Haut stecken. Tobi bewegt sich durch die Wohnung wie ein Brummkreisel ohne Rücksicht auf Verluste. So liest sie ihm lieber vor und gerne auch die Geschichte von christopher Robin und seinen Freunden, wobei Tobi Tigger bevorzugt, weil der ein bisschen verrückt ist und immer ansteckend fröhlich.

Der Märzhase ist sehr beliebt bei Tobi, gerade wenn er seine Ohren verdreht und beim Tee mit dem Hutmacher das Geschirr herumwirft. Welche Auswirkungen das aber auf Tobi hat, kannst du dir vielleicht denken. Manchmal ist er noch so klein und unterschätzt sein Handeln. An vernünftigen Tagen bemerkt Tobi nach dem Zerbrechen der Teller, dass es besser anders gelaufen wäre.

Du bist mir hier im Forum eine wichtige Inspiration und Motivation und du ahnst wohl gar nicht, wie dankbar ich dafür bin, denn ich besitze kein Hasenschwein, sondern einen fetten Schweinehund, der die Tobi-Geschichten ignoriert und vergilben lässt.

:kuss: für dich am Sonntag von Kanji, die in diesem Winter bisher gar keinen Schlitten gebraucht hat.

 

Hi Kanji,

man kommt ja immer zu nichts in diesen Tagen, aber ein paar Zeilen will ich dir jetzt doch endlich mal zu der Geschichte schreiben.

An welches Publikum wendet sich die Geschichte - das war so eine Frage, die oben aufgekommen ist. Ich finde, man kann sie gut als Erwachsener lesen, aber ich denke ich auch, ich lese sie dann in gewisser Weise mit Kinderaugen. Anders gesagt: Ich stelle mir vor, dass ich eine Geschichte für Kinder lese. Das brauche ich auch dazu, damit die richtige Stimmung entsteht. Wenn ich den Text als reine Erwachsenengeschichte lesen sollte, wäre gleich etwas von ihrem Zauber weg.
Damit soll kein Ratschlag verbunden sein, denn es war so ungefähr ja auch von dir gedacht.

(Ich glaube fast, zu einer anderen Tobi-Geschichte habe ich auch schon etwas über das mögliche Publikum gesagt. Ich weiß gerade aber gar nicht mehr, ob das in dieselbe Richtung ging ..?)


Die Stimmung des langweiligen Tages kommt von Anfang an bei mir an. Die Gedanken und Beobachtungen - Fliegen, Schuhekaufen usw. wirken glaubwürdig auf mich.

Sein bester Freund Berti hat keine Zeit zum Spielen, weil er mit seiner Oma Schuhe kaufen muss.
Beim schnellen Lesen ist mir gerade das "immer" von ein paar Zeilen weiter oben hierhin gerutscht, also: "weil er immer mit seiner Oma ..." Fand ich gar nicht so schlecht :)

Das sieht recht zerliebt aus, das gelbe Hasenschwein.
Eine Frage zum Vokabular: "Zerliebt" - klingt das nicht zu erwachsen? Verstehen Kinder das? Kann schon sein, aber ich bin mir nicht sicher.

"Hel-da", sagte daraufhin Tobi laut, deutlich und etwas verärgert. "Mit 'da'!"
Also, ich finde das ja gut, wie Tobi sich das zurechtbiegt. Das machen die doch wirklich so, die lieben Kleinen.

Die Fliege hat nicht solch' schöne Farbe
"Solch' " find ich da unschön. Das scheint mir das falsche Sprachregister zu sein. Es kommt mir auch nicht ganz korrekt vor: "solch eine Farbe" oder "solch' Farben", würde ich sagen ...


"Und wenn wir allef verpupft hab'n,
Ich würde hier ja fast "hab'm" vorschlagen, weil sich in Wirklichkeit das "n" dem "b" anpasst. Andrerseits sieht das dann wieder verwirrend aus. Könnte aber schon gehen.

Ja, also: Ganz hübsch, das Geschichtchen. Sehr bedächtig - passend zum Thema-, aber für den Leser gar
nicht langweilig.
Ich habe mich allenfalls kurz gefragt, ob ein lesendes/zuhörendes Kind nicht irgendein aufregendes Ereignis am Ende vermisst. Die Erwachsenen freuen sich daran, Tobi in seiner Kinderwelt zuzuschauen, aber den Mitbewohnern der Kinderwelt reicht das vielleicht nicht. Und dann dachte ich mir: Die Waffeln mit Vanilleeis sind für kleine Leute wahrscheinlich sogar schon aufregend genug!

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hej erdbeerschorsch,

man kommt ja immer zu nichts in diesen Tagen, aber ein paar Zeilen will ich dir jetzt doch endlich mal zu der Geschichte schreiben.

;) auch ohne Weihnachtszeit, gell? Und ich weiß es umso mehr zu schätzen, als dass Tobis Welt ja wirklich nicht jedermanns Sache ist.

Anders gesagt: Ich stelle mir vor, dass ich eine Geschichte für Kinder lese

Ganz naiv und ehrlich gebe ich ja zu, dass ich so kompliziert nicht darüber nachgedacht habe. Bin da so von mir ausgegangen, die Bücher anliest, blättert und nach Gefühl entscheidet.
Gerade in der kindlichen Buchabteilung, spricht mich selten die erste Seite an, weil ich mich langweile :D wenn ich die kindgerechten Texte lese. Denn bei aller Liebe zu unseren Kleinen, wenn ich 3x täglich vorlesen soll, möchte ich zumindest zwischendurch mal schmunzeln dürfen.

Wenn ich den Text als reine Erwachsenengeschichte lesen sollte, wäre gleich etwas von ihrem Zauber weg.

Naja, und mal unter uns, da gibt's ja interessantere Geschichten, schon allein hier im Forum.

... wirken glaubwürdig auf mich.

Das ist gut.

Beim schnellen Lesen ist mir gerade das "immer" von ein paar Zeilen weiter oben hierhin gerutscht, also: "weil er immer mit seiner Oma ..." Fand ich gar nicht so schlecht

Immer Schuhe kaufen mit der Oma ist wirklich lustig, eben wenigstens für den Vorleser. Ich prüfe das.

Eine Frage zum Vokabular: "Zerliebt" - klingt das nicht zu erwachsen? Verstehen Kinder das? Kann schon sein, aber ich bin mir nicht sicher.

Stimmt schon, so eher einem Kind vorgeschlagen. :hmm: Es sieht aus wie zerschlissen von zu viel Zuwendung ... :shy:

Also, ich finde das ja gut, wie Tobi sich das zurechtbiegt. Das machen die doch wirklich so, die lieben Kleinen.

Vor allem die mit etwas Hang zur Selbstüberschätzung :Pfeif:

Solch' " find ich da unschön. Das scheint mir das falsche Sprachregister zu sein. Es kommt mir auch nicht ganz korrekt vor: "solch eine Farbe" oder "solch' Farben", würde ich sagen ...

Erwischt! Irgendwann musste da was stehen. Es reichte mir. :lol:

Ich würde hier ja fast "hab'm" vorschlagen, weil sich in Wirklichkeit das "n" dem "b" anpasst. Andrerseits sieht das dann wieder verwirrend aus. Könnte aber schon gehen.

Stimmt. Hört sich wirklich eher nach m an.

Ich habe mich allenfalls kurz gefragt, ob ein lesendes/zuhörendes Kind nicht irgendein aufregendes Ereignis am Ende vermisst. Die Erwachsenen freuen sich daran, Tobi in seiner Kinderwelt zuzuschauen, aber den Mitbewohnern der Kinderwelt reicht das vielleicht nicht. Und dann dachte ich mir: Die Waffeln mit Vanilleeis sind für kleine Leute wahrscheinlich sogar schon aufregend genug!

Ich weiß drum. Ich möchte es aber versuchen. Action ist doch überall genug. Auch im Kind. Ich stelle mir diese Geschichtchen so vor dem Schlafengehen vor. Zum Cooldown. ;)

Auf jeden Fall ist es schon eine Anerkennung, deinen Kommentar zu bekommen und Zeit. Danke dafür.

Freundlicher Gruß und einen angenehmen Abend, Kanji

 

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