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Liebe?

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08.01.2002
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Liebe?

Es war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, als sich Peter und Lilo 1986 ineinander verliebten.
Peter befand sich in den Vorbereitungen, um nach Amerika auszuwandern. Er hatte eine der seltenen Greencards in der Lotterie gewonnen. Lilo wollte nicht mit. Aber schließlich ließ sie sich von Peters Amerikafieber anstecken und gemeinsam richteten sie eine Wohnung in San Francisco ein.
Lilo wurde in den Staaten schwanger.

Je weiter die Schwangerschaft voranschritt, desto unruhiger wurde sie.
"Ich möchte nicht hier entbinden. Ich fühle mich wohler, wenn ich in der Nähe meiner Mutter bin. Ich fliege zurück."
"Wie stellst du dir das vor? Ich hab doch grad den neuen Job. Ich versteh dich ja, lass mich erst Mal hier Fuß fassen."
"Aber zur Entbindung kommst du nach, oder?"
"Klar. Wehe, ihr beide kommt zu früh", lachte Peter und streichelte Lilos Bauch.

Der anfänglich noch intensive Kontakt über den großen Teich ebbte nach ein paar Wochen deutlich zwischen Lilo und Peter ab. Lilo, die bei ihrer Mutter weder einen PC nutzen, noch sich die damals teuren Telefonate nach Amerika leisten konnte, schickte Peter eine Postkarte: "Lieber Peter, es ist aus zwischen uns."

Peter unternahm unzählige Versuche, Lilo zu erreichen, schrieb Briefe, schickte Päckchen, rief an, wandte sich an ihre Verwandten und Freunde, blieb aber erfolglos und seine Verzweiflung wuchs.

Zum ausgerechneten Geburtstermin flog er nach Hamburg. Auf der Entbindungsstation teilte man ihm mit, dass Lilo jeglichen Kontakt zu ihm ablehne. Auf sein Drängen hin erfuhr er durch Lilos Mutter, dass er Vater einer gesunden Abigail geworden war. Das seltsame Verhalten ihrer Tochter konnte sie ihm nicht erklären. Oder sie wollte nicht; Peter war ratlos. Er hatte sich in den Staaten weder mit Lilo gestritten, noch sonstwie Meinungsverschiedenheiten gehabt. Und nun diese Abwehr.


"Ich werde behandelt wie ein Schwerverbrecher", sagte er seiner Anwältin.
Ein guter Freund, der selbst so ratlos wie Peter war, hatte ihm vorgeschlagen, einen Anwalt aufzusuchen.

"Ich verstehe das alles nicht. Ich durfte bei der Geburt nicht dabei sein, dabei hatten wir das geplant. Ich darf Lilo und mein Töchterchen nicht einmal sehen. Wir haben uns so auf das Kind gefreut und nun weigert sie sich. Ich weiß nicht, was sie gegen mich hat. Wir wollten doch gleich nach der Geburt in den Staaten heiraten und hatten schon mit den Hochzeitsplanungen begonnen. Da stimmt was nicht."
"Wir können, da Sie nur der nichteheliche Vater sind, auf Umgang klagen. Das wird eine ganze Zeit dauern. Selbst, wenn wir es im Wege der einstweiligen Verfügung zu beschleunigen versuchen, müssen Sie mit etlichen Monaten bis zum ersten Gerichtstermin rechnen."
"Und bis dahin kann ich beide nicht ein einziges Mal sehen?"
"Leider. Sie sind auf das Einverständnis der Mutter angewiesen."
"Das heißt, dass ich monatelang hier festhänge. Wovon soll ich leben und den Unterhalt für mein Töchterchen zahlen?"
"Man geht davon aus, dass Sie sich eine Arbeit suchen, damit sie bezahlen können."
"In San Francisco wartet auf mich ein guter Job. Aber wenn ich den mache, dann müsste ich laufend hin- und herfliegen und das kann ich mir nicht leisten."
"Zur Arbeit zwingen kann man Sie nicht, aber Sie würden, wenn Sie nicht irgendwie Geld heranschaffen, so behandelt werden, als seien Sie in der finanziellen Lage, den Kindesunterhalt zu zahlen."

Der Ort, an dem Peter seiner Tochter zum ersten Mal begegnete, war vor Gericht. Abigail war da schon fünf Monate alt. Die Mutter, die an Peter vorbei sah, hielt eine dick gewindelte Babymade wie ein Schild vor ihr Gesicht. Von Abigail war nur ein kleiner Gesichtsausschnitt zu sehen.
Der Säugling strampelte, man sah kleine Tritte, die sich durch die wattierte Hülle beulten, während der Familienrichter die Namen der Anwesenden in sein Diktiergerät sprach.

"Es werden die Anträge gestellt", sagte er konzentriert über das Mikrofon gebeugt und zwei Anwältinnen nickten grimmig.
"Ihnen ist schon klar, dass ein Säugling nicht ohne die Mutter stundenlang in Ihre Obhut gegeben werden kann?", tadelte der Richter den Vater.
"Das verlange ich auch nicht, aber ich habe bisher meine Tochter noch nicht ein einziges Mal sehen dürfen. So kann das nicht weitergehen."
"Sie sehen sie ja jetzt", fuhr der Richter dazwischen, "und außerdem bekommt so ein Säugling noch gar nicht mit, wer Sie sind."
"Meine Mandantin möchte auf keinen Fall, dass der Vater allein mit dem Kind ist. Sie hat große Befürchtungen", kündigte die Anwältin energisch an.
"Und weshalb möchte sie das nicht, Frau Kollegin?", funkelte Peters Anwältin.
"In Ihrem Schriftsatz steht keine Begründung, mein Mandant tappt bis heute im Dunkeln. Was ist überhaupt passiert?"

"Wenn einer hier Fragen stellt, bin ich das", bellte der Richter, "ich leite diese Verhandlung und ich ordne begleiteten Umgang zwischen Abigail und ihrem Vater an. Alle vier Wochen jeweils montags von 10-12 Uhr wird jemand vom Jugendamt dabei sein."
"Wozu begleiteten Umgang? Mein Mandant hat nichts getan. Was soll diese Bewachung?"
"Die Mutter hat doch gerade eben mitgeteilt, dass sie den Vater nicht mit dem Kind allein lassen möchte, weil sie Angst hat. Diesen Wunsch werde ich nicht übergehen", sagte der Richter und blickte auf seine Uhr.
"Das macht man doch nur, wenn die Gefahr besteht, dass der Kontakt dem Kind schaden könnte. Ich sehe hier nicht den geringsten Anlass. Was für Gründe liegen denn vor? Und einmal im Monat ist zu wenig. Wie soll da eine Beziehung zwischen Vater und Tochter entstehen?" , sagte die Anwältin.
"Meine Mandantin kann das Kind, nicht in der Zeit von 10-12 Uhr bringen, weil sie es dann gerade stillt.
"Dann eben von 12-14 Uhr", sagte der Richter.
"Könnte der Kontakt nicht lieber am Wochenende stattfinden?", fragte der Peter mit zaghafter Stimme. "Oder wenigstens nachmittags ab 17 Uhr, ich arbeite bis 16.30 Uhr und könnte dann."

Genervt klappte der Richter die Akte zu.
"Ich höre hier immer nur Forderungen und Wünsche von Ihrer Seite, Ich, Ich, Ich. Wo bleibt Ihre Liebe zu dem Kind? Wenn Ihnen die Begegnung wirklich wichtig ist, würden Sie sich frei nehmen."
"Ich bin noch in der Probezeit, da könnte das unangenehm auffallen, wenn ich einmal im Monat einen Urlaubstag nehmen muss."
"Ihre Anwältin hat gerade vor zehn Minuten den Antrag auf Umgangsrecht gestellt, wollen Sie keinen Umgang mehr?"
"Doch, selbstverständlich will mein Mandant seine Tochter unbedingt und regelmäßig sehen, um endlich eine innige Beziehung zu ihr aufbauen zu können. Da die Mutter nicht berufstätig ist, wäre es doch möglich, dass das Kind erst um 17 Uhr gebracht wird?"
"Das geht nicht, meine Mandantin teilt mit, dass Abigail dann schon schläft."
"Entweder 12-14 Uhr oder gar nicht.", sagte der Richter, "ich kann den Antrag auf Umgang auch abweisen."
"Dann eben 12-14 Uhr", antwortete Peter resigniert. Der Richter nickte mit einem "warum denn nicht gleich"-Gesichtsausdruck.

"Und teilen Sie bitte Ihrem Mandanten mit, dass er gefälligst den Kindesunterhalt zu zahlen hat. Im Voraus! Sonst klagen wir", teilte Lilos Anwältin mit, während sie ihre Robe auszog und in den Aktenkoffer stopfte.
"Hat sich Ihre Mandantin schon mal Gedanken darüber gemacht", sagte Peters Anwältin,"dass mein Mandant normalerweise in den Staaten sein Geld verdienen würde. Er hat hier gerade erst im letzten Monat eine Arbeit gefunden. Er wird zahlen, keine Sorge."

Zum 1. vom Gericht festgelegten Kontakt erschien Lilo mit einer wie am Spieß schreienden Abigail.
Eigentlich waren für die Begegnung zwischen Vater und Tochter zwei Stunden eingeplant gewesen. Da aber weder Peter, noch die Begleitung vom Jugendamt das herzzerreissende Weinen Abigails aufhalten konnten, wurde der Säugling Lilo vorzeitig zurückgegeben. In den Armen der Mutter beruhigte sich Abigail sofort.

Im nächsten Monat ging der Vater in angespannter Erwartung, wieder ein schreiendes Kind vorzufinden, zum Treffen. Die Mutter erschien nicht. Statt dessen rief ihre Anwältin das Jugendamt an und teilte mit, dass Abigail erkältet sei. Auf die Frage, wieso man erst unmittelbar vor dem Termin informiere, wurde fadenscheinig begründet.

"Ich bin sehr beunruhigt", sagte der Vater seiner Anwältin. "Letztens rief mich eine Bekannte von Lilo an. Sie hat kürzlich Abigail mit Pflastern verklebten Ohren gesehen und mit kahlrasiertem Kopf. Abigail soll keine abstehenden Ohren bekommen und die Haare sollen angeblich durch häufiges Kahlrasieren kräftiger nachwachsen. Da stimmt doch mit der Mutter etwas nicht."
"Das ist schon seltsames Verhalten", sagte die Anwältin, "es stellt sich die Frage, wie wir das verhindern können, dass die Mutter das Kind quält. Ich schlage vor, dass wir uns an das Jugendamt wenden und davon Mitteilung machen."

Die Dame vom Jugendamt hörte sich den Bericht des Vaters gewissenhaft an. Ob sie wegen Arbeitsüberlastung nichts unternahm oder aber, weil ihr die geschilderten Vorfälle nicht wichtig erschienen, erfuhr Peter nicht.

Zum dritten Kontakttermin erschien die Mutter mit einer tief schlafenden Abigail. Weder Peter, noch die Begleiterin vom Jugendamt getrauten sich, das Kind aus dem Schlaf zu holen. Das klägliche Weinen bei der 1. Begegnung war ihnen noch in deutlicher Erinnerung. So schoben sie während der gerichtlich bewilligten zwei Stunden den Kinderwagen durch die Häuserschluchten und gaben den Säugling an die Mutter zurück, ohne dass Abigail die Augen aufgeschlagen hatte.

"Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll", sagte der Vater zu seiner Anwältin, "dieses Mal hat Abigail wenigstens nicht geschrien. Das tat beim ersten Mal furchtbar weh, die Lütte so aufgebracht erleben zu müssen. Da fragt man sich: was tue ich dem Kind bloß an? Dabei will ich sie doch nur endlich kennenlernen und erleben und sie mit mir vertraut machen. Sie ist mir immer noch so fremd. Und Lilo, die redet nach wie vor keine Silbe mit mir. Ich versteh es nicht. Was ist bloß los mit ihr?"

Ein paar Tage später entdeckte Peter zufällig Lilo in einem Eiscafé. Sie saß dort mit zwei Freundinnen und schaukelte eine glatzköpfige Abigail auf dem Arm. Als Peter freudestrahlend alle begrüßte, verstaute Lilo den Säugling rasch in den Kinderwagen und legte einen Sichtschutz darüber. Sie forderte ihn auf, wegzugehen.

Kurz vor dem vierten Umgangstermin erhielt das Gericht ein Schreiben von Lilos Anwältin, in welchem sie mitteilte, dass es keine Kontakte mehr geben werde. Abigail müsse vor dem Vater geschützt werden. Man habe bei ihr festgestellt, dass sie im Genitalbereich wund gescheuert sei.

"Mit der Mutter stimmt etwas nicht", teilte der Vater seiner Anwältin mit. "Ich habe das Kind nicht angerührt. Ganz im Gegenteil. Die Dame vom Jugendamt und ich, wir sind extra leise gewesen, damit Abigail nicht geweckt wird. Wir haben sie nicht einmal aus dem Kinderwagen genommen. Was die Mutter da behauptet, ist ungeheuerlich und zugleich lächerlich. Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll."
"Wir brauchen so schnell wie möglich die Stellungnahme der Jugendamtsdame und gleichzeitig werden wir dem Gericht mitteilen, dass wir Zweifel an den Fähigkeiten der Mutter haben, Abigail zu betreuen. Das Schlimme ist nur, dass Sie in der Zwischenzeit ihr Töchterchen wiederum nicht sehen werden."

Vier Monate später erschienen die Parteien erneut vor einem missgelaunten Richter, der kopfschüttelnd die Akte aufschlug und sagte:
"Ich war davon ausgegangen, dass ich Sie hier nie wieder sehe. Aber gut, wenn Sie es nicht anders wollen, dann muss eben ein Sachverständigengutachten klären, ob der Umgang zwischen Vater und Abigail künftig zu unterbleiben hat."
"Mein Mandant und auch die Dame des Jugendamtes versichern, dass die Vorwürfe der Mutter völlig haltlos sind", sagte die Anwältin, "wir brauchen keinen Sachverständigen dafür."
"Das werden Sie schon noch mir überlassen, was wir brauchen und was nicht", erwiderte der Richter eisig.

Die Sachverständige benötigte für ihr Gutachten sieben Monate. In dieser Zeit sah Peter seine Tochter kein einziges Mal und erfuhr auch sonst nichts von ihr.

"Wissen Sie, ich grübele Tag und Nacht, was die Ursache dafür ist, dass Lilo nichts mehr von mir wissen will", sagte Peter seiner Anwältin.
"Und wie soll mein künftiges Leben eigentlich aussehen? Ich will mir doch meine Existenz in Amerika aufbauen. Meine Eltern und Geschwister leben schon dort und warten auf mich. Aber soll ich meine Tochter hier einfach zurücklassen? Lilos Freunde sagen, sie habe sich nach der Geburt auch von ihnen zurückgezogen. Die wenigen, die noch Kontakt zu ihr haben, wissen nichts. Oder sagen nichts. Ich weiß nicht weiter. Ob das Gutachten Erkenntnisse bringen wird?"


Das tat es. Die Sachverständige hatte ermittelt, dass Lilo psychisch erkrankt war. Einem Trauma ähnlich sei sie nicht in der Lage, sich und das Töchterchen getrennt zu betrachten. Sie leide unter Ängsten, die vermutlich bereits in frühester Kindheit entstanden waren. Aus Furcht handele sie wie eine Übermutter, um sich und das Kind vor allen Übeln zu schützen. Weshalb ausgerechnet Peter bei Lilo eine derartige Reaktion auslöse, konnte die Sachverständige nicht ermitteln, vermutete jedoch, dass jeder andere männliche Partner auch zum Feindbild geworden wäre.

Zur Frage, ob der Kontakt zum Vater für Abigail schädlich sei, verwies die Sachverständige auf die Ängste der Mutter, die sie auf das Kind unweigerlich übertrage. Sie beurteile daher den Kontakt zwischen Vater und Kind sehr kritisch, obwohl er dem Grunde nach sehr wünschenswert sei. Die frei von der Mutter erfundenen Vorwürfe, der Vater habe das Kind sexuell belästigt, seien Ausdruck dieser Ängste. Lilo wurde dringend geraten, eine therapeutische Behandlung zu beginnen. Jedoch bescheinigte die Sachverständige ihr auch, dass sie in der Lage sei, sich um Abigail ausreichend zu kümmern und dass keine erzieherischen Defizite vorlägen.
Ob der Kontakt zwischen Vater und Tochter künftig stattfinden solle, sei am Ende nicht entscheidbar bzw. setze voraus, dass die Mutter ihre Ängste abzubauen lerne.

"Heißt das nun", fragte Peter seine Anwältin, "dass Lilo starke psychische Probleme hat, aber trotzdem als Mutter uneingeschränkt geeignet ist?"
"Das heißt es. Das Hauptproblem ist aber, dass die Sachverständige sich nicht klar für einen regelmäßigen Kontakt zwischen Ihnen und Abigail ausgesprochen hat. Wir sind also auf den Richterspruch angewiesen."
"Aber wenn Lilo, wie ihr geraten wurde, sich in die Therapie begibt, dann kann ich doch hoffen, dass alles besser wird."
"Sie vergessen, dass niemand gezwungen werden kann, sich therapieren zu lassen. Wenn Lilo nichts unternimmt, haben wir keine Macht, es zu ändern."
Peter sackte in sich zusammen.

Der Richter entschied auf seine schon bekannte unwirsche Art, dass Peter weiterhin das Recht erhalte, im Beisein der Dame des Jugendamtes, Abigail einmal im Monat für 2 Stunden zu begegnen.

"Und was passiert", fragte Peters Anwältin, "wenn die Mutter sich wiederum weigert, das Töchterchen zu übergeben?"
"Was dann passiert, Frau Rechtsanwältin, muss ich Ihnen ja wohl nicht erklären. Ich mache hier keine Rechtsberatung für Anwälte. Sie wissen selbst, dass das Kind nur mit Hilfe des Gerichtsvollziehers und zur Not mit Hilfe der Polizei rausgeholt werden kann."

Wie befürchtet, erschien Lilo nicht mit Abigail.

"Ich gehe zurück in die Staaten", sagte Peter seiner Anwältin. "Sie haben mir ja erklärt, dass es keinen Sinn macht, das Kind mit dem Gerichtsvollzieher von der Mutter wegzuholen. Es wäre unmenschlich, sie so wegzuzerren. Ich bin dazu nicht bereit. Es ist ja schon schlimm genug, dass Abigail mit dieser Mutter geschlagen ist, da muss ich nicht noch zu ihrer zusätzlichen Traumatisierung beitragen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Aber ich gebe auf. Ich werde versuchen, das alles zu vergessen."
"Ganz vergessen werden Sie Ihre Tochter aber nicht können", sagte seine Anwältin, "Sie müssen jeden Monat für Abigail den Unterhalt bezahlen. Vielleicht möchte Ihre Tochter irgendwann einmal Kontakt zu Ihnen aufnehmen. Bewahren Sie die ganzen Gerichtsunterlagen gut auf. Kann sein, dass Sie ihr dann erklären müssen, weshalb Sie sich all die Jahre nicht gemeldet haben."

Peter flog in die Staaten zurück, heiratete später dort eine Amerikanerin und bekam mit ihr zwei Söhne. Von Abigail erfuhr er nichts mehr.

 

GoMusic,

lieben Dank für dein Feedback und die ausführliche Textarbeit. Vieles von dem, was du verbessert wissen möchtest, kann ich sofort nachvollziehen und ich werde mich, da ja noch mehr Kritiker Vorschläge unterbreitet haben, alsbald daran setzen und am Text polieren und feilen.
Gut finde ich auch, dass dir einerseits die Geschichte gefällt, dir aber andererseits etwas fehlt, denn ich habe ja vor, da nochmals drüber zu gehen und versuchsweise mehr zu schreiben als bisher, insbesondere was die Figuren anbelangt.
Bin selbst gespannt wie das dann wird.

Herzlichen Dank für deine Mühe, lieber GoMusic!

wieselmaus,

danke für dein Lob und noch mehr danke ich für deinen Titelvorschlag, den ich gut finde. Ich habe mich aber trotzdem noch nicht getraut, ihn zu wechseln, weil ich zwischendrin immer noch nach einem noch treffenderen Titel suche. Elternliebe ist schon mal echt eine Ecke konkreter in die Richtung weisend, die ich mit dem Thema erreichen möchte. Aber Peter und Lilo und das genau ist jetzt bei deinem Vorschlag das Problem, agieren ja zu keinem Zeitpunkt als Eltern. Zumindestens ich verstehe unter dem Begriff "Eltern" irgendwie nicht den rein juristischen, sondern eine Form des gemeinsamen Zusammenwirkens. Die beiden tun aber ja gar nichts mehr zusammen seit Abigail auf der Welt ist.
Auf jeden Fall danke ich dir sehr für deine Anregung.

Fugusan,

auch dir danke ich für deine nochmalige freundliche Erwiderung. Ich verstehe dich so, dass du durchaus es auch gut finden könntest, wenn der Geschichte noch mehr Inhalt hinzugefügt wird. Wie schon weiter oben beschrieben, habe ich das als Versuch mal vor.
Ich benötige im Moment allerdings dafür ein bisschen Zeit, denn es drücken sich gerade andere schwierige Aufgaben in meinen Alltag, die Vorrang haben.
Lieben Dank für deine Mühe!


Liebe Grüße

lakita

 

Hallo lakita,

nur ganz kurz, denn nicht nur in Deinem Alltag schieben sich schwierige Probleme ins Vergnügen:

Spontan schoss mir bei der Titelfrage "Erzeugerliebe" durch den Kopf. Aber das passt nur zur momentanen Fassung. Ich bin echt gespannt auf Deine Überarbeitung.

Gruß
Geschichtenwerker

 
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Hey lakita,

lakita schrieb:
Vielleicht hast du all die Vorkritiker nicht gelesen, ist ja auch eine ganze Menge, daher mein Resümee:

es haben sich quasi mit allen Schattierungen zwei Lager gebildet, die einen, die wie du, mit der Art der Umsetzung nicht Freundschaft schließen können, und die anderen, die gerade diese Form der Nüchternheit passend und gut finden.


Ich habe mir so was schon beim Lesen der Geschichte gedacht. Und da dies aber schon eine Weile zurückliegt, habe ich mal eben angefangen die Kommentare zu überfliegen, bin hier hängengeblieben und werde auch nicht weiterlesen.
Schirach wurde sicher schon irgendwo erwähnt. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er so eine Art Inspiration für dich war. Das Drama in deinem Text ist großartig. Verstehe mich nicht falsch, es ist natürlich furchtbar, aber es gibt genügend Stoff für eine Geschichte ab. Ich sehe in dieser Geschichte den Schwachpunkt in der Wahl des Erzählers. Du hast einen überschauenden, der soll und kann alles wissen und da der Leser das weiß, will er natürlich viel mehr über die Emotionen deines Prots wissen. Du willst aber die Grausamkeit in der Nüchternheit. Ich habe die Schirach-Texte nicht hier, liegt auch schon eine Weile zurück, aber ich glaube, er hat immer aus der Anwaltperspektive geschrieben. Falls ich mich täusche, dann sage ich mal, er ist eine Nummer besser, als wir ;). Was ich sagen will, Du kannst nicht die Möglichkeit eröffnen, durch den allwissenden Erz. über Peter viel mehr Preis zu geben und sie dann nicht nutzen wollen. Da fühlt der Leser sich wie ein Kind vor einem Eisladen - ja, die Möglichkeit ist da, aber du nicht. Wenn Du aber einen Erzähler wählst, der nur das "Anwaltwissen" hat, da entsteht gar nicht erst eine Erwartungshaltung. Klar kannst du dann nicht das ganze davor und drumrum erzählen. Finde ich auch nicht gut. Ich glaube, die kalte Nüchternheit der Fakten, macht alles nur noch schlimmer. Die Unmöglichkeit der Gerichte, Rechtssprechung dem Einzelschicksal anzupassen. Das ist für mich die Kernaussage. Das Versagen. Nicht das menschliche Einzelschicksal, was dahinter steht. Das wäre ein anderer, ein zweiter Schwerpunkt der möglich wäre. Dieses Zwischending was du hier versuchst, ist ein Kompromiss und genau so liest sich das für mich. Nicht halb, nicht ganz, viel Potential, aber keines konsequent ausgearbeitet. Immer nur so angetippt.
Und klar, wenn Du mehr oder weniger die Fakten und den Verlauf in den Vordergrund schiebst, dann ergänzt der Leser schon, was es für deinen Peter bedeutet. Große und schwierige Aufgabe allerdings, das am Ende nicht nach Bericht klingen zu lassen. Braucht schon trotzdem Charaktere und Spannungsbogen.

Dass dir der Titel nicht gefällt, ist ebenfalls ein Punkt, den ich nachvollziehen kann. Es geht um die Liebe zum Kind, die mir in all den Wirren völlig auf der Strecke bleibt.

Der Titel ist furchtbar. Bitte wo in dem Text kommt denn Liebe vor? Verliebtsein am Anfang und dann ist doch aus. Ich finde jeden Titel mit dem Wort Liebe falsch. Und er liebt sein Kind? Wie denn? Wann denn? Er kennt es doch nicht mal. Er hat die gesellschaftliche Moral verinnerlicht - du musst dein Kind lieben - aber das war es doch schon. Wie liebt man etwas, was man nicht kennt? Ich habe mich im Verlauf des Textes ohnehin gefragt, was ihn da umtreibt, warum er sich das alles gibt? Er muss ziemlich viel Moral als Kind verabreicht bekommen haben. Was anderes wäre, wenn er sich von der Frau nicht lösen könnte, das kommt mir hier aber zu schwach durch und wäre wohl auch ein dritter möglicher Schwerpunkt - wieder eine andere Geschichte.

Das waren so die zwei Sachen, die mir zu der Geschichte einfallen. Großes Thema, wichtiges Thema, schlimmes Thema. Drama pur. Dafür auf jeden Fall: Daumen hoch. Umsetzung geht mir zu viele Kompromisse ein, das ist so halbgar alles. Aber Du arbeitest ja an einer Variante zwei. Bin gespannt.

Habe ein schönes Wochenende und ganz liebe Grüße, Fliege

 

Eigentlich auf einem Spaziergang durch die Schweiz hierorts kommt mir einer auf dem Gang von Dresden nach Syrakus überm Weg und überlässt mir ein Zitat, dass ich niemals von Herrn Seume (allein der aufrechte Gang ist dem Menschen angemessen, weshalb wir beide uns ungerne in rumpelnde Kutschen oder Dreckschleudern setzen), der die beim moralisierenden Laien oft bemerkte Entrüstung bei der Rechtsfindung vor ein hartes Bild stellt:

„Verdammt den Richter nicht! Er darf nicht billig sein.
Für ihn ist das Gesetz von Eisen,
Und seine Pflichten sind von Stein,
Ihn taub und kalt nur auf das Recht zu weisen.“

Nun gut, wie man Schwerter zu Pflugscharen umwandeln kann, so erinnert die Schneide der Sense oft an einen Säbel. Und dass der harte Stein vom Wasser gebrochen wird, wissen wir nicht erst mit dem armen BB.

Gruß und schönes Wochenende vom

Friedel

 

Fliege

Liebe, liebe Fliege,

du ahnst gar nicht, wie dankbar ich dir bin, dass du dieses, ich sage mal Resümee schreibst.
Ich hatte schon ein irre schlechtes Gewissen, weil ich in dieser Geschichte nichts bisher verändert habe.

Ich wollte so gern allen mitteilen, dass ich noch eine Weile benötige, habe mich aber nicht getraut, allein wegen dieser Info, nun diese Geschichte wieder an die vorderste Stelle im Ranking zu schieben.
Das erschien mir einfach zu effektheischerisch.

Aber nun reagiere ich sehr gern auf deine Kritik und kann diese Gelegenheit gleich dafür nutzen, allen, also auch dir mitzuteilen, dass ich mir in den letzten Wochen immer wieder Gedanken dazu gemacht habe.

Ich fange mal mit dem Titel an und möchte mich endlich bei dir, lieber Geschichtenwerker bedanken.
Dein Vorschlag ist lange mein Favorit gewesen, aber mir ist dann doch etwas eingefallen, was den Inhalt vielleicht noch besser trifft.

Ich tendiere dazu, sollte ich nicht noch etwas Treffenderes finden, die Geschichte "Abigails Feinde" zu nennen.

Und nun zu dir, liebe Fliege.

Ja, den Schirach habe ich in der letzten Zeit ebenfalls durchgeforstet und festgestellt, dass er sehr geschickt zwar aus Anwaltssicht schreibt, aber derartig viel Wissen hineinbringt, dass ich ihn eher als den allwissenden anwaltlichen Erzähler sehen würde. Er baut um die wahren Fälle Informationen herum, die ein Anwalt nicht erhält bzw. nur erhalten würde, wenn der Mandant sich ihm mehr oder weniger total öffnet und fast schon zum Psychologen/Therapeuten macht.

Wie ich schon in einer der vorangegangenen Erwiderungen mitgeteilt habe, werde ich versuchen, es so ähnlich anzulegen, wie es Schirach getan hat. Ich werde also Informationen dazwischen streuen, die hoffentlich den Effekt haben werden, dass sich der Leser besser informiert fühlt. Also, ab in die Eisdiele. :D

Während allerdings Schirach ja so vermarktet, dass der Leser von vorneherein weiß, dass es sich um wahre Fälle handelt, der Leser geht also ganz anders ran an die Geschichten, habe ich diesen Bonus nicht. Das geht auch bei Zivilfällen und dies ist ja einer, auch nicht so automatisch und das wäre auch schlicht wohl eine Frage der Vermarktungsebene. Wer also auf meine Geschichte stößt, ahnt ja gar nicht, dass sie den Mantel der wahren Begebenheit trägt.
Ich bin selbst sehr gespannt, ob der Text nach meiner Bearbeitung besser funktioniert.

Deine klugen Ausführungen, liebe Fliege, sausen bei mir zur offenen Tür herein. JA! Ich unterschreib das alles, was du gesagt hast. Ich sehe es mit dem gehörigen Abstand, den ich langsam in mir fühle, auch so.
Neben dem Alltag, der einem ab und zu gehörig einen Strich durch die "Schreiberkarriere" zieht, ist es bei mir aber auch der Zeitabstand, den ich benötige, bevor ich eine Geschichte verändern kann.
Ich komme mir immer vor wie eine von diesen Helikoptermüttern, die das Kind nicht richtig loslassen können. Mein perfektes Kind soll plötzlich nicht gut genug sein und schlechte Noten bekommen? :D
So fühle ich mich.
Ich verstehe alle Kritikpunkte verdammt gut, weil ich beiseite treten kann, und wie eine Leserin Zugang zu meiner Geschichte finde. ABER, wenn es darum geht, tatsächlich an meinem Kind Operationen zuzulassen, dann hadere ich mit dieser Veränderung.
Ok, genug der Bildersprache.

Ich habe bereits das irre lange Gutachten der damals eingesetzten Sachverständigen durchgearbeitet und jede Menge Stellen gefunden, die ich verwenden könnte. Bei dieser Gelegenheit habe ich festgestellt, dass doch einige Punkt noch ganz anders damals verliefen, als ich sie dargestellt habe. Aber das fatale Ergebnis hat sich natürlich dadurch nicht geändert.

Das Kind blieb damals auf der Strecke und du hast es richtig gesehen, es ist dieses Versagen von erwachsenen Menschen, die keinen Blick mehr für das Wesentliche haben.

Wir sind heute kein Stück besser: Gerade heute hörte ich im Radio von einem Mann, der von Hamburg nach Shanghai in 235 Tagen laufen möchte, um die deutsche und die chinesische Kultur auf diese besondere Weise miteinander zu verbinden. So schön und so gut ich zunächst diese Idee fand, das ganze Projekt kostet mal eben an die 500.000 Euro, war ich aber wegen einer Information am Ende des Interviews geschockt. Dieser verheiratete Mann lässt seine Frau mit dem grade mal einjährigen Kind für 235 Tage zurück, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen.
Und genau nach dieser Info hätte ich mir ein Gesetz gewünscht, dass ihm schlicht verbietet, das Kind derartig lange in dieser Frühentwicklungsphase vaterlos zu lassen.
Verdammt nochmal, dachte ich, Kinder haben auch heute keine Lobby, sie werden immer noch nicht geachtet.

Ok, ich werde mein Bestes geben, um euch alle zum "Eis" einzuladen. :D

Danke für dein Feedback und die Aufforderung, mich an den Text zu machen.

Friedrichard

Dir danke ich ebenfalls für deinen kurzen Einwurf. Ich sehe, es lässt dich die Geschichte und ihre darin handelnden Personen auch nicht so richtig los. Das finde ich gut.


Liebe Grüße an euch alle

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe lakita,

Ja, den Schirach habe ich in der letzten Zeit ebenfalls durchgeforstet und festgestellt, dass er sehr geschickt zwar aus Anwaltssicht schreibt, aber derartig viel Wissen hineinbringt, dass ich ihn eher als den allwissenden anwaltlichen Erzähler sehen würde. Er baut um die wahren Fälle Informationen herum, die ein Anwalt nicht erhält bzw. nur erhalten würde, wenn der Mandant sich ihm mehr oder weniger total öffnet und fast schon zum Psychologen/Therapeuten macht.

Ja, okay. Aber er schreibt eben doch als personeller. Und wie er an die weiteren Infos gekommen ist, ist eben literarische Freiheit. Fakt ist, er ist personal und weiß nur, was er weiß. Er ist nicht in der Position alles zu wissen. Das darfst Du auch ;). Behaupte, ich weiß das eben, und der Leser glaubt es, wenn es nicht ganz unrealistisch klingt.

Während allerdings Schirach ja so vermarktet, dass der Leser von vorneherein weiß, dass es sich um wahre Fälle handelt, der Leser geht also ganz anders ran an die Geschichten, habe ich diesen Bonus nicht. ... Wer also auf meine Geschichte stößt, ahnt ja gar nicht, dass sie den Mantel der wahren Begebenheit trägt.

Das ist aber glaub ich, auch gar nicht so wichtig, ob das nun 100 % wahr ist oder nur 10 % oder ganz fiktiv. Wichtig ist doch unterm Strich - es kann genau so sein, diese Geschichte ist unser Alltag. Denk an 1984 - das ist total fiktiv und doch so scheiße real. Grusselig. Ich mein, Du musst ja eh den Bogen hinbekommen, es nicht als Bericht abzubilden, insofern nutze doch die Möglichkeiten deiner Freiheit. Und wenn es der Geschichte gut tut und den Kontrast vergrößert, dann erzähl halt nicht 1:1 die Wahrheit, sondern löse dich davon. Bastle was dazu, lass was weg, verändere die Dinge ein wenig. Du darfst das, weil du ja eben nicht behauptest, es ist "wahr". Tue alles um den Bericht literarisch zu gestalten, nutze die Mittel und führe den Leser die Grausamkeit vor Augen, die in dem ganzen Schlamassel steckt.

Ich komme mir immer vor wie eine von diesen Helikoptermüttern, die das Kind nicht richtig loslassen können. Mein perfektes Kind soll plötzlich nicht gut genug sein und schlechte Noten bekommen? :D
So fühle ich mich.
Ich verstehe alle Kritikpunkte verdammt gut, weil ich beiseite treten kann, und wie eine Leserin Zugang zu meiner Geschichte finde. ABER, wenn es darum geht, tatsächlich an meinem Kind Operationen zuzulassen, dann hadere ich mit dieser Veränderung.

Kenne ich verdammt gut. Bin da nicht anders.

Und nun bin ich echt gespannt. Los, tue dem Kind weh! Zerstückle es, ziehe es auseinander, bastel es wieder zusammen, lass es leiden und v.a. habe kein Mitleid mit Peter, das macht nur alles kaputt. Der ist dein Spielball, also behandle ihn so ;).

Lieben Gruß nochmal, Fliege

 

Hallo liebe lakita,

Ich fange mal mit dem Titel an und möchte mich endlich bei dir, lieber @Geschichtenwerker bedanken.
Dein Vorschlag ist lange mein Favorit gewesen, aber mir ist dann doch etwas eingefallen, was den Inhalt vielleicht noch besser trifft.

Ich tendiere dazu, sollte ich nicht noch etwas Treffenderes finden, die Geschichte "Abigails Feinde" zu nennen.


Schön, dass ich einen zeitweiligen Favoriten liefern konnte. "Abigails Feinde" finde ich auch gelungen, wenn vielleicht auch etwas übertrieben, weil es ja eigentlich alle gut meinen und das Wort "Feind" für mich impliziert, dass man absichtlich gegen jemanden vorgeht.

Leider ist es tatsächlich so, dass Kinder keine Lobby haben, außer den eigenen Eltern. Umso schlimmer ist es, wenn die Eltern versagen, denn dann bleibt niemand mehr übrig, der sich tatsächlich so für Kinder einsetzt, wie sie es bräuchten.

Ich habe übrigens aufgrund der neueren Kommentare immer noch den Eindruck, dass Du etwas zu nahe am realen Geschehen dran bist, um Flieges guten Vorschlag umzusetzen:

Und nun bin ich echt gespannt. Los, tue dem Kind weh! Zerstückle es, ziehe es auseinander, bastel es wieder zusammen, lass es leiden und v.a. habe kein Mitleid mit Peter, das macht nur alles kaputt. Der ist dein Spielball, also behandle ihn so .

Ich bin auch gespannt, wie Dir das gelingt und wünsche Dir die Zeit und die Kraft dazu.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Fliege,

ich verstehe deinen Einwand sehr gut, liebe Fliege.

Das ist aber glaub ich, auch gar nicht so wichtig, ob das nun 100 % wahr ist oder nur 10 % oder ganz fiktiv. Wichtig ist doch unterm Strich - es kann genau so sein, diese Geschichte ist unser Alltag.

Genau! Dahin möchte ich kommen und mit gehörigem Abstand zum realen Fall, eine Geschichte erzählen. Das ist mein Ziel. Und es ist verdammt gut, dass du es nochmals sozusagen einklagst.
DANKE! :kuss:

Geschichtenwerker

danke auch dir für deine weitere Rückmeldung. Ich bin immer erstaunt, wie sehr hier bei uns Wortkriegern geradezu um die Qualität von Geschichten gerungen wird.

Wir sind hier so derartig weit weg und ausserhalb des üblichen Zeitgeistes, in dem jeder seine eigene Ich-AG durchzieht, dass ich mich hier so fühle, als schlüpfte ich in eine geräumige, heimelige Höhle, in der ich von Freunden begrüßt werde. :)

Dein Einwand, dass das Wort "Feind" vielleicht doch zu wuchtig ist, nehme ich gerne auf, um noch weiter über den optimalen Titel nachzudenken. Vor ein paar Wochen hätte ich, man ist doch meist immer irgendwie blockiert, geschworen, dass es keine Titelalternativen gibt. Jetzt bin ich offener.
Ich werde mich also noch nicht festlegen mit dem Titel.

Dein weiterer Hinweis, dass ich vielleicht immer noch zu nah am realen Geschehen bin, trifft bei mir auch auf die richtige Stelle. Danke dir. :)


Lieben Gruß an euch beide

lakita

 

Ich möchte einen Titelvorschlag machen, da ich mit den Feinden au den genannten Gründen auch nicht so glücklich wäre: »Abigails Wohl«

 

"Abigails Wohl" finde ich gut.
Darauf basierend fällt mir noch ein:
"Abigails Wohlergehen"
"Wohl und Wehe"
"Liebe, Wohl und Wehe"
"Elternliebe, der Kinder Wohl und Wehe"

jetzt muss ich aber wieder ...
Gruß
Geschichtenwerker

 

wow...
floritiv

ich glaube, so intensiv ist hier noch nie um einen passenden Titel gemeinschaftlich gerungen worden. Toll! Lieben Dank, floritiv! :kuss:

Du bringst mich auf folgenden Titel: "Kindeswohl" ganz schlicht und fast schon neutral, aber genau darum geht es mir ja in der Geschichte, nicht um den Vater, der ist nur die sehr tragische Figur, erst recht nicht um die Mutter, die ist krank und verpeilt. Nein, auf der Strecke bleibt das Kind.

Vielleicht, aber darauf denke ich noch rum, ginge auch "Kindesunwohl", aber momentan klingt mir das zu gespreizt.

Geschichtenwerker,

auch dir einen :kuss:
Du bist ja unermüdlich und deine jetzigen Vorschläge liegen genau auf der Linie, die ich auch erkenne und anerkenne. Lieben Dank für das viele Mitgrübeln und - suchen.

Euch beiden

liebe Grüße

lakita

 

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