Was ist neu

Ich bin Gott, deswegen - eine postfaktische Illusion! (Isegrims)

Seniors
Beitritt
12.04.2007
Beiträge
6.518
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Ich bin Gott, deswegen - eine postfaktische Illusion! (Isegrims)

Link zum empfohlenen Text: http://www.wortkrieger.de/showthread.php?59679-Ich-bin-Gott-deswegen-Eine-postfaktische-
Illusion
Warum ich den Text empfehle:

Bezahle, wann mer Geld hat, des is kaa Kunst, awwer bezahle, wenn mer kaans hat, … ,

liewer Leser,

und da gehts mit dem Teufel zu. - Einen Jux will sie sich machen, pocht‘s unter meinem Schädel, und bestätigend trumpled Melchior* (keineswegs einer von drei Waisen aus dem Morgenland) „das ist classisch!“, wenn Gott mondsüchtig vom Teufel geritten in allzu irdische Geschäfte verwickelt wird. Ein gelungenes Kammerspiel im Waschsalon, in dem nicht nur ein Mensch seine Seele verkauft. Potz Blitz und post truth muss man es glauben!

* Eine Paraderolle Qualtingers, dessen Qualität weder Otto Höpfner noch Heinz Schenk einnehmen könnten, vielleicht aber ein Matthias Beltz

 
Zuletzt bearbeitet:

Am ersten Weihnachtsfeiertag. Die alte Frau mit der Schokohaut und der große Mann mit dem Hinkebein und dem grünen Anzug sitzen in einem abgedunkelten Zimmer. Es riecht nach abgestandenem Rauch, Schwefel, Schweiß und einem Hauch Chanel No. 5. Die Vorhänge bewegen sich leicht und aus der Ferne tönt Musik. Eine Mischung aus „Last Christmas“ und „Stille Nacht“ Schwer zu unterscheiden. Auf dem Tisch Tassen, aus denen Rauch aufsteigt, Wodka, Gin und Zuckergebäck.

„Morgen ist Montag“, sagt der Teufel.
„Weiß ich. So verblödet bin ich nicht“, sagt Gott.
„Kann sein. Gehen wir dann zum Waschsalon?“
„Schon wieder? Hast du was angestellt? “
„Ne. Party.“
„Was für ne Party?“
„Isegrims hat ne - Empfehlung bekommen und macht ne Party im Waschsalon. Bornheim, Seckbacher Landstraße.“
„Was’n das, ne Empfehlung?“
„So ne Medal of Honor bei den Wortkriegern.“
„Oh Mann, bei diesen Autoren-Lutschern, echt jetzt. Und wofür?“
„So n Challenge-Scheiß. Short-Story“
„Um was geht’s in der Geschichte?“
„Um dich und mich und die Sache mit dem Mond. Spricht sich rum, was.“
„Ah, okay. Und wer hat das Ding verliehen?“
„Friedel Friedrichard.“
„Der Friedel? Der aussieht wie dieser Kommunisten-Philosoph, den ich nicht damals schon nicht ausstehen konnte? Dummschwätzer, Klugscheißer.“
„Ja, exakt wie Karl Marx sieht der aus.“
„Kann ne lustige Party werden. Wer kommt noch?“
„Wer halt will von den Leuten da. Und Zeit hat an Weihnachten.“
„Was gibt es da so?“
„Rindswurst auf jeden Fall. Wir müssen doch die Novak und den ernst offshore herlocken, die lieben das Zeug.“
„Gref-Völsings?“
„Ja.“
„Geil. Und sonst?“
„Bier, Champagner, das Übliche.“
„Eigentlich ne coole Sache, die Party“
„Wieso?“
„Will paar Tests an den Waschmaschinen durchführen. Raketenantrieb, Lichtgeschwindigkeit und so.“
Ja, klar, Weihnachten, Fest des Lichts, verstehe.“

Vielen Dank für die Empfehlung, lieber Friedel. Wie ich mich freue. :Pfeif:
Frohe Weihnachten und bis morgen dann. :xmas:

 
Zuletzt bearbeitet:

Montags, zwoter Weihnachtstag, morgens, ca. 1/2 elf, miesepetriges Nebellicht.

Vorm ECO- Express und zwischen Bergen von Verpackungsmüll stehen die dreieinige Muttergottes und der Laibhaftige, der keineswegs – wie sein Name vermuten lässt – dumm ist wie Brot, denn er hat soeben und wie nebenbei – trotz Feiertags! - im Hessischen Amt für Versorgung und Soziales einen Ausweis mit dem Kennzeichen aG bekommen, wie er so sagt, tatsächlich sich genommen.

Links der Tür sitzt in der Rolle Lennons der als Neil Young verkleidete Roy Nest, schrammelt dylanesk Banjo und Stimmbänder: „„Da ist kein’ Ordnung mehr in den Stern’, / Die Kometen müssten sonst verboten werd‘n; / Ein Komet reist um ohne Unterlass / Am Firmament und hat keinen Pass; / Da wird einem halt angst und bang, / Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang. // Und auf geht der Mond so gelb und blass, / Wie besoffen von der Wäsch‘trommel Nass / Die Milchstraß`‘, die verliert ihren Glanz, / Trumple, Storch und Anlergruß verpantschen sie ganz; / Aber lassen wir das, hier unten treibt ihr’s arg bunt, / Und schon sieht man’s klar, die Welt geht zugrund.“

Währenddessen starren Muttergottes und der Teufelskerl vor der verschlossenen Tür auf ein großes Schild.

Sie flüstert vorsichtig aber durch den Gesang dem Gefährten durchaus verständlich: „Wusstest du das?“
„Nee, woher – bin ich Wiki allwissend oder du Vielgestaltige?“, poltert Luzifer.
„Hm, hätt ich das wissen müssen?“, fragt die Mutter aller Dinge und glaubt‘s Unding nicht: Zwei Tage nach Schabbes immer noch „Ruhetag“! Hatte sie nicht seinerzeit nach sechs Tagen gerade mal einen (in Ziffern: 1) Tag Ruhe verordnet? Nun gut, nicht alles war gelungen, wie sie damals am achten Tag feststellen musste. Verstoß über Verstoß wider allem Gebot, Verstöße – ungezählte.

Aber noch nie war ein Meister vom Himmel gefallen!

Also fällt die Vielgestaltige nur aus allen Wolken, setzt dem verdutzten Straßensänger einen Taubenschiss aufs Haupt und fliegt heim in die Paradies oder -das eG mit dem geflügelten Wort "mein Gott, wart nur bis ich nach Haus komm, links und rechts was hinter die Löffel!", mit dem Vorsatz, ihren Enkel in die leitende Position der Aufsichtsbehörde zu hieven und ihren alternden Sohn auf dem Weg nach Alsheim (PLZ 67577) zu begleiten.

Nix zu danken, Isegrim, aber immer noch grübel ich nach, warum Du Dich als Genitiv ausgibst ...

Verse frei nach Nestroys Kometenlied aus dem Lampuzivagabundus

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom