Was ist neu

Der Riese

Mitglied
Beitritt
15.12.2016
Beiträge
6
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Der Riese

Acht Uhr zwanzig, ein junger Mann eilt durch die Strassen. Er ist zu einem äusserst wichtigen Termin verabredet und spät dran, doch ist dies heute nicht sein grösstes Ärgernis. Nämlich hatte besagter junger Mann diese Nacht einen Traum, welcher ihn nicht nur im Moment des Erwachens aufs Äusserste erschütterte, sondern ihn ferner nachhaltig in Missmut versetzte.

Der junge Mann hat diese Nacht von einem hässlichen, grauen Riesen geträumt, und dieser Riese sass mit baumelnden Beinen, auf den Knien aufgestützten Ellenbogen und sich wölbendem, verkrampftem Rücken am Ende der Welt.
Dass es das Ende der Welt war konnte der junge Mann nur vermuten, er stand schliesslich an Deck eines grossen Schiffes, das auf besagtes Ende zutrieb. An der Stelle, an der der junge Mann das Ende, beziehungsweise den Abgrund vermutete, hörte das Meer nämlich einfach auf. An Deck des Schiffes wimmelte es nur so von Matrosen und Schiffsjungen und allem möglichem Gesinde, und alle wuselten sie wie nervös durcheinander, schrien sich Befehle und Flüche zu und der junge Mann stand mittendrin. Er schien der einzige zu sein, der von dem grauen Riesen überhaupt Notiz nahm, die anderen schienen sich nicht für ihn zu interessieren. Der Riese selbst hatte, so schien es zumindest, das Schiff samt Insassen auch nicht bemerkt, er hatte noch nicht einmal den groben Kopf mit den filzig schwarzen Haarsträhnen gehoben, sondern starrte immerzu stoisch in den Abgrund. Der junge Mann kochte vor Ärger. Nicht über die wusligen Matrosen etwa, die gewiss jeden Ärger der Welt verdient hätten, sondern über den Riesen. Warum lag ihm nichts daran, das schreckliche Schicksal, das dem Schiff samt Matrosen und jungem Mann bevorstand, wenigstens eines Blickes zu würdigen? Was war der Grund dafür, dass er sie, falls er doch von ihnen Notitz genommen haben sollte, was der junge Mann mittlerweile fast schon glaubte, nicht umgehend zu retten versuchte? Die Kraft dafür hatte er ja gewiss, nur schien es ihm an Mut oder Empathie oder am Ende gar Verstand zu fehlen, um sie vor dem grauenhaften Abgrund zu retten. Was tust du keinen Wank?, fragte innerlich der junge Mann, und war sich dabei unsicher, ob er nun den Riesen oder sich selbst meinte.
Der Riese auf jeden Fall starrte noch immer in den Abgrund. Was sollte es dann da unten zu sehen geben? Ausser Dunkelheit und Nichts? Konnte es denn da unten etwas geben, das wichtiger, bedeutungsvoller war als die Rettung des jungen Mannes? Dabei wäre es dem Riesen doch bestimmt ein leichtes gewesen, alles was er zu tun brauchte war, die Hand auszustrecken... Was war denn bloss da unten, das den Riesen so dazu zwang, den Kopf immerzu gesenkt zu halten? Ich werde es wohl bald selber herausfinden, sagte der junge Mann sich in bitterem Spott. Das Schiff stand dem Abgrund nun schon bedeutend näher als zuvor, jeden Augenblick würde es sich aufbäumen um zu stürzen, denn der junge Mann konnte den Horizont näher und näher kommen sehen. Sie waren nun sogar so nah am Abrund, dass der junge Mann das Gesicht des Riesen, der ja am Abgrund sass, aus dem Profil sehen konnte, so gut er das Gesicht denn zwischen den filzigen Strähnen ausmachen konnte. Mit angehaltenem Atem sah der Mann also auf und das Grauen schnürte ihm die Kehle zu; der Riese starrte mit stumpfem Entsetzen in den Abgrund und -
weinte.
Der junge Mann konnte sich gerade noch fragen, was es denn dort unten gab, das den Riesen so abgrundtief erschüttern zu schien, das aber seinen Blick auch dermassen in den Bann zog, dass er, trotz aller offensichtlichen Qualen, seine Augen nicht abzuwenden vermochte, aber da kippte das Deck auch schon in Richtung Abgrund. Aus vollen Kehlen und in nackter Panik schrie die Crew durcheinander, hielt sich fest an Tauen und Masten und Hälsen, warum denn auch, fragte sich der junge Mann noch, denn das Schiff würde ja ohnehin mit ihnen allen in den Abgrund stürzen. In seinen letzten Augenblicken wandte der junge Mann nun seinen Blick vom weinenden Riesen hin zum horizontlosen Himmel, der nach untenhin dunkler wurde, denn er wollte doch noch sehen, was denn da unten auf ihn wartete -
Dann wachte er auf.

Dieser Traum, oder Albtraum, denn so konnte man ihn getrost nennen, wollte nun dem jungen Mann, der ohnehin schon zu spät für seinen Termin war, an diesem sonnigen Morgen nicht und wieder nicht aus dem Kopf gehen. Dabei waren seine Erinnerungen an den Traum nur verschwommen, nichts als schemenhafte Visionen, der junge Mann war sich nicht einmal sicher, wieviel von dem Traum er wirklich geträumt und wieviel er in den dem Schlaf folgenden Dämmerzuständen dazugedichtet hatte.
Dieser Umstand aber, der manche Menschen nicht weiter bekümmern mag, war unserem jungen Mann aber nun einmal ganz besonders zuwider. Schlimm genug, dass sein Unterbewusstsein ihm solche Visionen schickte, aber da konnte er ja nichts dafür, denn im Schlaf hatte man ja kaum die Kontrolle über sich, und das wiederum war nun ja wirklich nicht seine Schuld. Wenn solche Visionen jedoch in den Halbschlafzuständen, die dem Erwachen gewöhnlich folgten, nun aber auch noch unnötig ausgeschmückt wurde, war da auch sein Bewusstsein und damit er selbst beteiligt, es war also nicht der Fehler eines etwaigen seinem Geist, beziehungsweise seinem Verstand, untergeortneten Gefühls- oder Triebwuchses, sondern schuldig war, zumindest teilweise, er selbst, also sein eigentliches, wahres Ich. Dass er dann aber auch noch, als er wirklich wach und somit bei vollkommenem Bewusstsein, ständig über jene Traumbilder nachgrübelte, und sie somit noch weiter stärkte und auf immer höhere Bedeutungsebenen erhob -
das war der Gipfel.

Solches und oder ähnliches ging dem jungen Mann durch den Kopf, als er in die Strassenbahn einstieg. Sein Terminpartner war übrigens über die Verspätung zwar keineswegs erfreut, mass ihr aber zur Erleichterung des jungen Mannes auch keine überflüssige Bedeutung bei. Als der junge Mann dann nach seinem Termin erschöpft und missmutig nach Hause kam, bemerkte er bald, dass er eine erhöhte Temperatur und somit also Fieber hatte, der Traum und sein angeschlagener Nervenzustand waren also nicht einmal die Gespinste seines gesunden Geistes, sondern liessen sich zumindest zum Teil, wenn nicht sogar ganz auf seinen Infekt zurückführen. Erleichtert zog der junge Mann sich also den Anzug und die Anzugshosen aus, schlüpfte in seine warmen Hausschuhe, liess sich von der Haushälterin einen warmen Tee aufgiessen und zündete sich genüsslich eine Zigarre an. Seinem Arbeitsgeber gab der junge Mann nun guten Gewissens telephonisch zu verstehen, dass er morgen wohl aufgrund von Krankheit nicht zur Arbeit kommen könne. Der Arbeitsgeber bemerkte sofort die müde und erschöpfte Stimme des jungen Mannes, und da er ein rechter Patron war zeigte er viel Verständnis und wünschte seinem Angestellten eine gute Genesung. Dieser dankte und wartete, bis sein Vorgesetzter aufgelegt hatte. Dann atmete er ehrlich erleichtert auf und dankte Gott im Himmel, einen derart verständigen und umgänglichen Arbeitsgeber zu haben. Er lehnte sich in seinem weichen Satin-Sessel zurück, schloss die Augen und gähnte wohlig. Die Gefahr war gebannt, er fühlte förmlich, wie seine Gesundung voranschritt, bald wäre er wieder ganz der Alte. Bald wäre wieder alles beim Alten.

 

Der Autor schreibt zu seiner Geschichte:

Dies ist die erste Geschichte, die ich überhaupt je veröffentliche. Der eigenwillige Schreibstil ist beabsichtigt, danke fürs Lesen im Voraus, bin gespannt auf eure Kritik.

Solche Anmerkungen, die nicht Teil der Geschichte sind, bitte immer in einen separaten Post schreiben. Danke!

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Jan Spoerri

Eigenwillig würde ich den Stil gar nicht nennen, sondern eher altmodisch. Das ist ohne Wertung. Wenn es dem Leser gefällt, dann spricht nichts dagegen. Mir gefällt es nicht. Aber wenigstens wird die Sprache konsequent umgesetzt und wirkt gekonnt verwendet. Mich hat, trotz anfänglicher Ablehnung, der Inhalt und der sehr ansprechende Aufbau bei der Stange gehalten. Und was ich besonders gut finde, ist dass hier eine Traumdeutungsebene eingebaut wird. So wird aus der fantasievollen Traumschilderung anspruchsvolle Literatur.

Grüße
Kellerkind

 

Hola Jan,

willkommen mit Deiner ersten Geschichte!
Hat unverwechselbar Schweizer Akzent. Und, pardon, auch die häufig vorkommende Betulichkeit:

(der zigarrerauchende junge Mann:))
lehnte sich in seinem weichen Satin-Sessel zurück, schloss die Augen und gähnte wohlig.
Ein weicher Satin-Sessel ist wie ein weißer Schimmel. Und das ‚wohlig’ kenne ich aus Zugers „Ausflug an die Sonne“. Da geht’s auch schön beschaulich zu – schweizerisch eben (aus deutscher Sicht).
Für einen Autoren aus der Schweiz ist es sicherlich eine Umstellung, möglichst „Normaldeutsch“ zu schreiben. Mir gefällt die Schweizer Einfärbung Deines Textes, nur wird bei Kurzgeschichten eine eher knappe Form bevorzugt.
Allzu ausufernde Formulierungen wirken auf manche Leser originell, werden aber von der Mehrheit abgelehnt. Die reden dann von Redundanz oder Geschwätzigkeit.
Ich zitiere einen Satz von Dir:
Wenn solche Visionen jedoch in den Halbschlafzuständen, die dem Erwachen gewöhnlich folgten, nun aber auch noch unnötig ausgeschmückt wurde, war da auch sein Bewusstsein und damit er selbst beteiligt, es war also nicht der Fehler eines etwaigen seinem Geist, beziehungsweise seinem Verstand, untergeort(d)neten Gefühls- oder Triebwuchses, sondern schuldig war, zumindest teilweise, er selbst, also sein eigentliches, wahres Ich.
Hier, scusi, dröhnt mir der Kopf. Mach zwei, besser drei Sätze draus. An einer solchen Stelle verliert der Leser den Überblick – und liest etwas anderes.

Was tust du keinen Wank?
Vielleicht kannst Du diesen Exoten durch ein geläufigeres Wort ersetzen?
Das Schiff stand dem Abgrund nun schon bedeutend näher ...
Das Schiff nähert sich dem Abgrund und kann deshalb nicht stehen. Besser: Das Schiff kam ...

Und hier passen die zwei Darstellungen nicht richtig zusammen:

An der Stelle, an der der junge Mann das Ende, beziehungsweise den Abgrund vermutete, hörte das Meer nämlich einfach auf.
... denn der junge Mann konnte den Horizont näher und näher kommen sehen.
(Ich unterstelle bei solchen Stellen immer, dass der (schnell geschriebene?) Text nicht sorgfältig genug überprüft wurde. Ich bitte also um mehr Schweizer Gründlichkeit:)!

so nah am AbGrund, dass der junge Mann das Gesicht des Riesen, der ja am Abgrund sass, ...
aus dem Profil sehen konnte, ...
... im Profil ...

Dieser Umstand aber, der manche Menschen nicht weiter bekümmern mag, war unserem jungen Mann aber nun einmal ganz besonders zuwider.
Hier rotten sich wirklich zu viele Füllwörter zusammen.

Die Gefahr war gebannt, ...
Welche Gefahr? Wieder arbeiten zu müssen?;)

Kommen wir zum Ende. Da muss ich schon wieder an Zugers Geschichte denken. Und ich denke auch, dass die Schweizer ein sehr glückliches Volk sein müssen.

Dir alles Gute!
José

 

Hier, scusi, dröhnt mir der Kopf. Mach zwei, besser drei Sätze draus.
Welche Gefahr? Wieder arbeiten zu müssen?;)

Kommen wir zum Ende. Da muss ich schon wieder an Zugers Geschichte denken. Und ich denke auch, dass die Schweizer ein sehr glückliches Volk sein müssen.
José


Dir erst mal Danke für die unzähligen Stilschnitzer, auf die du mich aufmerksam gemacht hast. Den Schweizer Akzent werde ich wohl auch besser zu verstecken versuchen.

Die verschachtelten Schlangensätze hingegen sind mehr als nur beabsichtigt, sie sind zentral. Der gehetzte, nervöse Schreibstil sollte nämlich den aufgewühlten Geisteszustand des jungen Mannes wiedergeben. Kann sein, dass ich diese Erwünschtheit dieser Wirkung einfach nicht klar genug gemacht habe.

Dann zum Ende: Wie ich sehe hast du es als Happy End aufgefasst, was zwar auf den ersten Blick richtig scheinen (ja, scheinen;)) mag, aber eben sollte es das nur auf den ersten Blick tun. Eigentlich geht die Geschichte (so habe ich sie zumindest konzipiert) nicht nur um die Vision des Riesen, sondern um den Kontext, in dem diese steht. Der Mann hat einen Traum, sein Unterbewusstsein meldet sich zu Wort. Er will aber nicht hören, versucht, den Traum als Unsinn abzutun. Ich zitiere aus meinem eigenen Text:

"Wenn solche Visionen jedoch in den Halbschlafzuständen, die dem Erwachen gewöhnlich folgten, nun aber auch noch unnötig ausgeschmückt wurde, war da auch sein Bewusstsein und damit er selbst beteiligt, es war also nicht der Fehler eines etwaigen seinem Geist, beziehungsweise seinem Verstand, untergeortneten Gefühls- oder Triebwuchses, sondern schuldig war, zumindest teilweise, er selbst, also sein eigentliches, wahres Ich."

Beachtet, dass er sein Unterbewusstsein (den "Gefühl- und Triebwuchs") nicht als Teil seiner selbst, sondern als etwas falsches, entartetes bewertet. Dieses Unterbewusstsein ist aber genauso Teil von ihm wie sein Bewusstsein, der ganze Text ist also eine Kritik am Abrenzen des eigenen Unterbewusstseins. Das anscheinende Happy End ist also eigentlich der Sieg der Angst vor dem eigenen Ich, die Flucht in die wohlig-kuschlige Ignoranz.

Das Urteil 'Happy End' zeigt mir also, dass die gesamte Kernaussage des Textes nicht verständlich ist und dass man den Text genau so auffasst, wie ich es nicht wollte. Wie haben andere das Ende aufgefasst? Ist 'Happy End' die geläufigste Annahme? Danke im Voraus!

Jan

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Jan,

Du möchtest wissen, wie andere Leser Deine Kurzgeschichte verstehen:

Wie haben andere das Ende aufgefasst? Ist 'Happy End' die geläufigste Annahme?
Tja, dazu müssten sie Dir erst einmal schreiben. Doch wenn sie sich verheddern im nun schon zweimal zitierten Satz:
"Wenn solche Visionen jedoch in den Halbschlafzuständen, ...
... untergeort(d)neten Gefühls- oder Triebwuchses, sondern schuldig war, zumindest teilweise, er selbst, also sein eigentliches, wahres Ich."
... dann werden sie nicht kommentieren, sondern etwas leichter Verständliches lesen.
Ich bin nicht der hellste Kopf, und mit diesem Satz komme ich gar nicht klar – doch manch anderem wird es auch so ergehen. Und diese Erklärung ist ebenfalls anstrengend:
Beachtet, dass er sein Unterbewusstsein (den "Gefühl- und Triebwuchs") nicht als Teil seiner selbst, sondern als etwas falsches, entartetes bewertet. Dieses Unterbewusstsein ist aber genauso Teil von ihm wie sein Bewusstsein, der ganze Text ist also eine Kritik am Abrenzen des eigenen Unterbewusstseins. Das anscheinende Happy End ist also eigentlich der Sieg der Angst vor dem eigenen Ich, die Flucht in die wohlig-kuschlige Ignoranz.
Will ich wirklich einen psychologischen Fachaufsatz (mit Gefühl- und Triebwuchs) lesen? Nein, will ich bei ‚Kurzgeschichten’ nicht. Zumindest hättest Du den tag „Philosophisches“ wählen können (kannst Du immer noch ändern) – dann wären meine Leseerwartungen und eventuell die anderer Mitglieder anders ausgerichtet gewesen. Der tag „Horror“ ist mMn ebenfalls irreführend, denn der Text bedient die davon ausgelösten „Erwartungen“ keineswegs.

Jan, wenn die erwartete Resonanz ausbleibt, lass den Kopf nicht hängen – solche Erfahrungen haben wir alle gemacht. Schließlich lernt man mit der Zeit, seinen Text so zu gestalten, dass er Leser findet (möglichst solche, die uns loben:shy:). Denn schreiben kannst Du!

Viele Grüße
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Will ich wirklich einen psychologischen Fachaufsatz (mit Gefühl- und Triebwuchs) lesen? Nein, will ich bei ‚Kurzgeschichten’ nicht. Zumindest hättest Du den tag „Philosophisches“ wählen können (kannst Du immer noch ändern) – dann wären meine Leseerwartungen und eventuell die anderer Mitglieder anders ausgerichtet gewesen. Der tag „Horror“ ist mMn ebenfalls irreführend, denn der Text bedient die davon ausgelösten „Erwartungen“ keineswegs.

Tag, José.

Mit dem Tag hast du natürlich Recht, ich habe 'Horror' sofort zu 'Philosophisches' geändert. Ansonsten muss ich meinen Fokus auf die Gedankengänge des Protagonisten wohl klarer definieren, die Schlangensätze sind ja wie gesagt absichtlich, da sie den aufgewühlten Zustand des jungen Mannes einfangen sollen. Werde wohl bald eine andere, hoffentlich zugänglichere Geschichte hochladen. Nur für weitere Schlangensätze müsst ihr euch wohl wappnen.;)

Gruss, Jan

 

Hallo Jan Spoerri,
der Stil ist gewöhnungsbedürftig (man kann ihn natürlich auch eigenwillig nennen ;)), sprach mich nicht sehr an, hat mich aber auch nicht weiter gestört, bis ich Deinen Kommentar hierzu las:

Die verschachtelten Schlangensätze hingegen sind mehr als nur beabsichtigt, sie sind zentral. Der gehetzte, nervöse Schreibstil sollte nämlich den aufgewühlten Geisteszustand des jungen Mannes wiedergeben. Kann sein, dass ich diese Erwünschtheit dieser Wirkung einfach nicht klar genug gemacht habe.
Der Schreibstil wirkt, zumindest auf mich, in keiner Weise gehetzt oder nervös, eher fallen mir dazu Begriffe ein, die hier auch schon genannt wurden: altmodisch, betulich. Dazu noch: umständlich, geschraubt. Wie ein mit Nippes und Spitzendeckchen überfrachteter Kaminsims.
Ein solcher Stil findet sicher auch seine Leser und eine Geschichte, zu der er passt. Er erzeugt in dieser Geschichte hier jedoch nicht die von Dir beabsichtigte Wirkung.


Das Urteil 'Happy End' zeigt mir also, dass die gesamte Kernaussage des Textes nicht verständlich ist und dass man den Text genau so auffasst, wie ich es nicht wollte. Wie haben andere das Ende aufgefasst? Ist 'Happy End' die geläufigste Annahme? Danke im Voraus!
Nein, war nicht meine Annahme. Weder Happy noch sonst ein Ende. Die Geschichte endet nicht, sie hört auf. Und hinterlässt mich mit der Frage, was denn nun am Konflikt Deines Prots so bemerkenswert sein soll. Das mag daran liegen, dass man keine Verbindung zu ihm aufbauen kann. Er kommt nie selbst zu Wort, alles was man über ihn und seinen Traum, seine Erlebnisse am Tag danach erfährt, wirkt wie Hörensagen. Er hat keinen Namen, keine Vorgeschichte, keine Konturen - warum also sollte mich sein Traum oder sein Umgang damit interessieren? Er ist und bleibt mir fremd, er ist nicht "unser" junger Mann.
Natürlich ist das nur mein persönlicher Eindruck, andere mögen mehr Zugang zu der Geschichte finden können.
Gruß, Blaustrumpf

 

Hallo Jan, ich habe das nicht als happy end gelesen. Eher wie das Ende eines Horrorgeschichte, bei der der Protagonist denkt, er habe das Monster besiegt, aber der Leser weiß, dass es noch unter dem Bett wartet.

Und was noch? Die Schachtelsätze bewirken bei mir nicht das Gefühl, dass Du beabsichtigst zu vermitteln. Eher das Gegenteil.

Gruß
Das Monster aus dem Keller

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom