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Die Saat

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22.10.2016
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Die Saat

Peter Stanton traute seinen Augen nicht, als er unsanft von seinem lautstark tönenden Radiowecker dem Land der Träume entrissen wurde. Durch sein Schlafzimmerfenster sah er einen kometenhaften Gegenstand am Firmament. Eine Lichtkugel, gefolgt von einem langen Schweif, welcher sich in viele kleine Lichtpigmente aufspaltete, raste vom Himmel hinab und landete in einem der nahegelegenen Maisfelder, die seine entlegene Farm umrahmten. Es war nicht das erste Mal, dass Peter einen solchen Vorgang am morgendlichen Himmelszelt verfolgte, doch irgendetwas an diesem Vorgang schien Peter seltsam vorzukommen. Im ersten Moment der geistigen Umnachtung war es nur ein Gefühl, aber je mehr die Müdigkeit ihn verließ, desto klarer wurden seine Gedanken. Die Lichtkugel schien vor dem Aufprall ihr Tempo gedrosselt zu haben. Sein Gehirn sagte ihm, dass so etwas physikalisch nicht möglich war, aber er hatte es mit seinem eigenen Augen gesehen. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, wären ihm Zweifel an seiner Sehkraft gekommen. Aber diese war laut Augenarzt tadelos.

Gerne wäre Peter hinausgefahren um sich den geheimnisvollen „Meteoriten“ aus der Nähe anzusehen, doch die Zeiger seiner Uhr dachten nicht im Traum daran, auch nur etwas langsamer voran zu schreiten . Um acht Uhr stand ein wichtiges Meeting mit strategischen Partnern aus der Chemieindustrie an. Und diese duldeten keine Verspätung. Seitdem Peter seine Firma vor gut 20 Jahren als kleines Labor mit 5 Mitarbeitern gründete, stand er mit der Uhr auf Kriegsfuß. Egal wie gut er seinen Tag auch strukturierte, es blieb immer mehr Arbeit als Zeit. Heute war sein Unternehmen global vertreten und galt als Institution in Sachen Saatgut und Kunstdünger. Ein erfreulicher Zustand, der seinen Zeitdruck aber nicht zu vermindern mochte. Ganz im Gegenteil. Die Firma war sein Baby und ein Baby bedarf nun einmal sehr viel Aufmerksamkeit. Ihm blieb also nur noch eine knappe Stunde für Morgentoilette und Frühstück und dann wartete ein langer Arbeitstag auf ihn.

Im Büro angekommen warteten schon alle im großen Sitzungssaal auf Peter. Der erste Punkt der Tagesordnung waren die aktuellen Quartalszahlen. Hierzu hielt Andy Northwood einen langen Monolog:

„Das aktuelle Quartal... Gerade die neuen Märkte... Potentialanalyse... Wäre eine weitere Steigerung...“ Peter fiel es schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu seiner morgendlichen Beobachtung ab. Er war sich zu einhundert Prozent sicher, dass seine Augen ihn nicht trügten und doch musste er sich verguckt haben.

"Peter? "

"Peter!" wiederholte Andy.

"Oh, Entschuldigung Andy." entgegnete Peter.

Nach Beendigung der Sitzung verabschiedete Peter seine Gäste und sagte zu seiner Sekretärin, dass er sich heute unwohl fühle und von zuhause aus weiterarbeiten werde. Er konnte ihr schließlich nicht sagen, dass es ihm wichtiger war einen „Meteoriten“ im Feld zu suchen, als seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Mit diesen Worten verstaute er seine Akten in seinem Schreibtisch, zog seine Jacke an und verließ das Bürogebäude Richtung Parkplatz.

Auf direktem Wege steuerte er seinen Wagen heimwärts, stürmte ins Haus und wappnete sich für einen Aufenthalt im Maisfeld. Arbeitskleidung, Gummistiefel, Spaten, Pinzette, Reagenzgläser, Handschuhe und Plastiktütchen sowie Fotoapparat und Videokamera gehörten zu den elementaren Ausrüstungsgegenständen. Er verstaute alles im Kofferraum seines Wagens und machte sich auf den Weg zur Absturzstelle.

Dort angekommen fand er vor sich eine lange Schneise, welche sich durch das Maisfeld zog. Wären nicht eindeutige Anzeichen von Verbrennungen an den Überresten der Maispflanzen zu erkennen gewesen, hätte alles auf einen Wirbelsturm hingewiesen. Vorsichtig ebnete er sich seinen Weg über die verkohlten Überreste bis zum Ende der Schneise. Er blieb stehen und wähnte sich in einem schlechten Film oder gar bei der versteckten Kamera. Vor ihm lag ein ca. fünf mal fünf Meter großer ovaler Gegenstand, der keinerlei Merkmale eines von der Erde stammenden Flugkörpers vorzuweisen hatte. Weder Flügel, noch Triebwerke oder Propeller waren zu sehen. Auch eine Tür oder Fenster waren nirgends zu finden. Der Gegenstand schimmerte leicht grünlich und schien organischen Ursprungs zu sein. Langsamen Schrittes näherte sich Peter dem Flugobjekt und schoss erste Fotos. Er setzte seinen Rucksack auf dem Boden ab und holte ein Maßband hervor um den Flugkörper zu vermessen. Als er ihn berührte, übermannte ihn ein starker Schmerz, der seinen Körper wie ein Stromschlag durchfuhr und Peter verlor das Bewusstsein.

Als Peter wieder aufwachte fand er sich in seinem Bett wieder. Orientierungslos und von starken Kopfschmerzen geplagt sah er sich in seinem Zimmer um. Was machte er hier und wieso lag er mit schmutzigen Gummistiefeln im Bett? Nicht nur Gummistiefel, sondern auch seine alte Latzhose. Auch sie war von schlammiger Erde bedeckt. So sehr er auch überlegte, ihm wollte einfach nicht einfallen, was geschehen war. Stattdessen schossen ihm irgendwelche nichtssagenden Zahlenfolgen und Buchstabenfolgen durch den Kopf. Egal worauf er sich zu konzentrieren versuchte, immer wieder tauchte sie wie ein optischer Ohrwurm vor seinem geistigen Auge auf. Wie sollte man mit diesen Kopfschmerzen denn auch nur einen klaren Gedanken fassen. Peter notierte die Zahlen- und Buchstabenfolgen auf ein Blatt Papier und legte es auf seinen Schreibtisch. Erstmal einen Tee trinken und danach konnte er sich weitere Gedanken machen. Er setzte sich an den alten Holztisch, sah aus dem Fenster und versuchte den gestrigen Tag zu rekonstruieren. Aufgewacht, Flugobjekt gesehen, zur Arbeit gefahren und am nächsten Morgen im eigenen Bett aufgewacht. Wieder und wieder spielte er den gestrigen Tag in seinem Kopf durch. Er konnte doch nicht einen halben Tag komplett vergessen haben. Aufgewacht, zur Arbeit gefahren, am nächsten Morgen im eigenen Bett aufgewacht.

Es half alles nichts. Die Information schien in den unendlichen Wirrungen seines Gehirns verloren gegangen zu sein.

Von Kopfschmerzen und Müdigkeit geplagt beschloss Peter sich ein Bad zu nehmen. Er zog seine Gummistiefel aus und stellte sie in die Garage. Auch seine Latzhose hatte schon bessere Tage gesehen und war ein Fall für die Wäsche. Er ging ins Bad, zog die Hose aus und näherte sich der großen Wäschetonne, die sich hinter der Eingangstür befand. Vorher befreite er noch die Hosentaschen von jeglichen Taschentüchern und anderen Inhalten. Seine Hand glitt erst in die linke und dann in die rechte Hosentasche. Doch was er dort fühlte, war kein Taschentuch. Es fühlte sich eher an wie kleine Steine oder Kerne. Er griff nach ihnen und zog sie hinaus, öffnete die Hand und sah...Samen. Kleine, ovale Samen, welche sich in bunter Farbenpracht präsentieren. Ganz sicher war er sich nicht, da er noch nie Samen in einer solchen farblichen Vielfalt gesehen hatte.Aber was sollte es sonst sein. Er legte sie zur Seite und beschloss, dass er sie am nächsten Wochenende einfach in seinem Garten anpflanzen würde. Er hatte noch genug Platz in seinen Beeten und beschloss sich von dem Ergebnis einfach überraschen zu lassen. Die aktuellen Witterungen waren perfekt. Sonnenschein sowie regelmäßiger Niederschlag würden schon für ein ordentliches Wachstum sorgen. Am darauffolgenden Wochenende pflanzte er wie geplant die Samen und entspannte bei der Gartenarbeit von der stressigen Arbeitswoche. Er musste Kräfte sammeln. Die nächsten drei Wochen stand ihm eine kräftezehrende Europareise, gespickt mit Terminen bevor. Er hasste solche Reisen. Diese gehörten zu der unangenehmen Seite seiner Arbeit. Aber er musste neue Gelder für die weitere Forschung akquirieren. Und dafür wollten die richtigen Hände geschüttelt werden. Auch in seinem Bereich kam es nicht darauf an, was man kann, sondern wen man kennt.

Die Zeit verging und Peter wurde vollkommen von seiner Arbeit eingenommen. Die Ereignisse der letzten Tage gerieten mehr und mehr in Vergessenheit. Als Peter aus Europa zurück kehrte und den Garten betrat, glaubte er zu halluzinieren. Die Pflanze hatten sich innerhalb der letzten drei Wochen zu mannshohen Gewächsen entwickelt und waren über und über mit Früchten behangen. Wie die Samen, so präsentierten sich auch die Pflanzen und ihre Früchte in den buntesten Farben und Musterungen. Während die erste Pflanze Früchte trug, die am ehesten an grün-rot gestreifte Bananen erinnerten, präsentiere die zweite Pflanze sechseckige, glibbrige, geleeartige Früchte, welche sich in ihrer lilafarbenen Pracht in der Sonne rekelten. So etwas hatte Peter noch nie gesehen und er beschloss die Pflanzen und ihre Früchte in seinem Labor zu analysieren. Auch die die Zahlen- und Buchstabenfolgen, welche sich wie eine hungrige Raupe in seinem Kopf gefressen hatten, drängten wieder in den Fokus seines Bewusstseins. Er holte das Stück Papier hervor, auf dem er seine Eingebung notiert hatte. Zum ersten Mal besah er sich die langen Zahlen- und Buchstabenreihen genauer. Sie schienen einem Muster zu folgen und erinnerten an chemische Formeln. Ein Zusammenhang zwischen den Formeln, den Samen in seiner Hosentasche sowie seinem Gedächtnisverlust war nicht zu leugnen. So sehr Peter aber auch überlegte und suchte, der Zusammenhang blieb mit stoischer Ruhe in seinem Versteck und dachte nicht im entferntesten daran sich zu zeigen.

Seit Monaten war Peter mit der Entschlüsselung der Formel, sowie der Reproduktionen der Samen beschäftigt und schien nun endlich den Durchbruch geschafft zu haben. Zwar wusste er noch immer nichts über den Ursprung der Formel und der Samen, aber das spielte auch keine große Rolle mehr. Zu durchschlagend und revolutionär waren die Erfolge, um sich weiterhin den Kopf über ihren Ursprung zu zerbrechen. Die Formel wies den Weg zu einer neuen Art von Kunstdünger. Dieser sorgte nicht nur dafür, dass die Pflanzen schneller wuchsen und dieses taten sie mit wahnwitziger Geschwindigkeit, sondern schützte die Pflanzen sogar vor Parasiten und ungünstigen Witterungen. Sowohl große Hitze, wie auch Frost vermochten den Gewächsen nichts anzuhaben. Zeitgleich remineralisierten sie auch noch die Böden. Somit konnten die Felder ohne Qualitätsverluste über Jahre hinweg für Agrarzwecke genutzt werden. Und auch die Fähigkeiten der Samen und der daraus entstandenen neuen Pflanzengattungen war nicht zu unterschätzen. Ihre Früchte verfügten über eine Vielzahl von Nährstoffen, wie sie bisher keine bekannte Nahrungssorte beinhaltete. Sogar bisher unbekannte Nährstoffe waren vorhanden, die dem menschlichen Organismus aber gut zu bekommen schienen. Auch der Ertrag der Pflanzen war viermal höher, als aller bisher bekannter Pflanzen. Hinzu kam, dass sie fast alle Schadstoffe aus der Luft zu filterten vermochten. Sie veränderten hierdurch zwar den Sauerstoffgehalt der Luft, aber solange genügend altbekannte Pflanzengattungen auf der Erde wuchsen, ergab sich daraus ein Sauerstoffgemisch, welches dem Menschen keinerlei Probleme bereitete.

Nach Jahren der Entwickelung war Peter am Ziel angekommen. Sein Unternehmen versorgte jeden Kontinent mit seinem Saatgut und es würde nicht mehr lange dauern, bis das Hungerleiden auf der Erde endgültig beseitigt wurde. Weltweit wurde Peter für seine bahnbrechende Entwicklung gefeiert. Die Fernsehanstalten standen Schlange, um ihn als Interviewpartner zu gewinnen. Die jahrelange harte Arbeit hatte sich gelohnt und Peters großer Moment war gekommen. Er stand auf der Bühne und hielt seine Dankesrede.

„Ich möchte mich herzlich bedanken. Der Nobelpreis ist etwas besonderes...große Fußstapfen ... Wenn ich auf die letzten Jahre voller Entbehrungen zurückschaue, bin ich voller Stolz auf mein Team und unsere erreichten Erfolge. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Welt ein Stück besser zu machen. ... Ich kann es noch immer kaum glauben, dass wir bis zum heutigen Tag ca. 80 Prozent der Regenwälder wieder aufforsten konnten. ...Wir sind auf dem besten Weg, das Gleichgewicht der Erde wieder herzustellen und vielen Tierarten ihren natürlichen Lebensraum zurückgegeben. ...Durch unsere Entwicklung wird kein Mensch auf der Welt jemals wieder Hunger leiden müssen. Wir werden gemeinsam einen neuen Abschnitt der Menschheitsgeschichte erleben. ...Unter diesen Umständen wird die Menschheit noch Jahrtausende fortbestehen. … Nochmals vielen Dank für diesen Preis!“

Diese Entwicklung entging auch dem Vorposten des Planeten Cikoreon 3 nicht, welche das Geschehen auf der Erde aus sicherem Abstand beobachteten. Genauer gesagt beobachteten sie die Erde seit der Nacht, in der sie Peter die Formel implantierten und ihn mit dem Samen versorgten.

„Vorposten XIU3ZU6 an Cikoreon 3“

„Was gibt es Vorposten XIU3ZU6?“

„Die Reparatur des Erdenballs ist bald beendet und der Planet zur Übernahme bereit..“

 

Hallo! Ich würde mich sehr freuen, wenn ich einige Rückmeldungen zu meiner Geschichte bekommen würde!!! Ist Science Fiction hier nicht so beliebt? Hat bisher niemand über den Anfang hinaus gelesen? Aber auch das wäre mir eine Rückmeldung wert. Dann gilt es nämlich, den Anfang noch einmal zu überarbeiten... Lange Rede, kurzer Sinn...ich würde mich über jegliche Art von Rückmeldung freuen.

 

Hallo lieber Toffi,

ich habe gerade deine Geschichte gelesen.
Ich bin genau wie du relativ neu und gebe dir gerne Rückmeldungen, aber es gibt bestimmt erfahrenere Mitglieder, die geübter kritisieren können als ich ;)

Wie dir bestimmt auffallen wird, wird in diesem Forum betont direkt kritisiert und nichts unter Schmeicheleien versteckt.

Also:
Dein gewähltes Szenario muss man leider als relativ unspektakulär und fast schon abgedroschen bezeichnen. Ein Bauer findet ein Flugobjekt in seinen Äckern und trifft (direkt oder indirekt) auf eine außerirdische Spezies. Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Szene aus irgendeinem Film genau so kenne... Dann beobachten die Aliens den Menschen und "kontrollieren" ihn.

Natürlich kann man auch aus einem gewohnten Szenario eine spannende Kurzgeschichte machen, aber es ist bestimmt schwieriger als bei innovativen Ideen. In der aktuellen Form ist bei mir keine Aufregung und Neugier aufgekommen. Du packst eine Geschichte, welche mit zusätzlichen Nebenhandlungen wohl locker einen Roman ausfüllen könnte, in eine knapp erzählte Kurzgeschichte.
Es ist nahezu ein trockener Bericht von einigen Ereignissen und gleicht fasst einer Zusammenfassung - so empfinde ich. Du stellst zu wenig Hintergrundwissen über den Protagonisten bereit und der Einblick in seine Gefühlswelt ist meist nur sehr knapp gehalten und lädt nicht zum mitfühlen ein. Vielleicht solltest du in dieser Hinsicht etwas ausführlicher werden oder mit Monologen und/oder bildlicherer Sprache die Emotionen greifbarer machen.

Ein weiterer Grund dafür, dass eine Identifikation mit dem Protagonisten schwer fällt könnte sein, dass er irgendwie untypisch handelt. Scheinbar ist er von dieser bahnbrechenden Entdeckung so wenig mitgerissen, dass er nicht ein zweites mal das Flugobjekt versucht ausfindig zu machen und mit keinem anderen darüber redet. Er findet Samen und das erste was er sich denkt ist: "Hey, die pflanze ich einfach bei mir an!" Irgendwie verwirrend...


Peter Stanton traute seinen Augen nicht, als er unsanft von seinem lautstark tönenden Radiowecker dem Land der Träume entrissen wurde. Durch sein Schlafzimmerfenster sah er einen kometenhaften Gegenstand am Firmament.
Der Anfang deiner Geschichte wirkt leider sehr konstruiert. Ein Mann erwacht vom Wecker und erblickt ein Flugobjekt im Himmel. Ist es nicht seltsam, dass der Wecker gerade in dem passenden Moment geklingelt hat? Wäre es nicht logischer und spannender, wenn er von dem Geräusch des aufprallenden Objekts geweckt wird? Du benutzt einen einleitenden Satz, der dem Leser glauben lässt, dass man nun langsam in die Welt des Protagonisten eintaucht und im zweiten Satz ist schon der Kern der Kurzgeschichte benannt. Du solltest dich vielleicht zwischen einem langsamen oder plötzlichen Einstieg entscheiden, aber in der aktuellen Version hast du einfach ein Mittelding, finde ich...

Science Fiction Geschichten können auch immer mit wissenschaftlicher Tiefe glänzen. Hier hast du es dir wohl ebenfalls zu einfach gemacht. Die chemische Formel reduzierst du auf:

Zum ersten Mal besah er sich die langen Zahlen- und Buchstabenreihen genauer. Sie schienen einem Muster zu folgen und erinnerten an chemische Formeln.
Anschließend zählst du dann wunderbare Eigenschaften des Düngers auf, was aber etwas ausufert. Ohne Begründung ist dieser Dünger reminalisierend und kann dies und kann das... Das klingt zu utopisch und nicht wissenschaftlich. Peter sollte sich ja mit Dünger auskennen, also könnte er doch ein bisschen was durchblicken lassen. Es muss natürlich nicht bis ins letzte Detail Sinn ergeben, aber du könntest dir Konzepte überlegen, gepaart mit einigen Fachwörtern, die irgendwie plausibel klingen ;)
Selbiges gilt für die Samen natürlich...


Insgesamt ist die Geschichte vielleicht nicht griffig genug. Es passiert etwas, dann ein Zeitsprung über den halben Tag, dann passiert etwas anderes, dann überspringen wir mehrere Wochen Europareise und schließlich passiert wieder etwas. Es kommen sehr viele lange Zeitsprünge drin vor, die den Lesefluss vielleicht zu sehr stören.

Wie gesagt, ich bin alles andere als ein erfahrener Kritiker, ich versuche nur umständlich in Worte zu fassen, was mich an deiner Version stört :)
Zusammengefasst würde ich sagen, dass mir die fehlende Charaktertiefe gepaart mit einer klischeehaften Handlung und dem berichtartigen Aufbau der Kurzgeschichte am meisten missfällt.

Ansonsten freue ich mich sehr darüber, dass du eine Science Fiction Geschichte geschrieben hast. Ich lese gerne dies Genre und freue mich über jeden neuen Beitrag in diesem Forum, auch wenn ich nur unregelmäßig vorbei schaue. Aber etwas mehr Recherche lässt sich wohl nicht verhindern, wenn es für den Leser wirklich realistisch wirken soll.

Bei meinem erstern Lesen sind mir keine gravierenden Fehler bezühlich der Grammatik oder der Rechtschreibung aufgefallen, aber vor allem in Sachen Kommasetzung werde ich da keine große Hilfe sein. ^^

Ich hoffe, dass du mit meiner Kritik was anfangen kannst. Mir wurde bei meiner ersten Geschichte empfohlen etwas Abstand zu dieser zu gewinnen und dann ganz nüchtern die nötigen Verbesserungen zu unternehmen. Als Verfasser einer Geschichte ist man meist begeisterter als andere Leser und hat vielleicht Schwierigkeiten damit die Kritiken einzuordnen und nicht persönlich zu nehmen. Diesen Tipp wollte ich nur nochmal weitergeben an dich. Lass dich von meiner Meinung nicht kränken!

Viele Grüße,
Sprachphysik

 

Na danke, es geht doch...;-) Sprachphysik: Tolle und ausführliche Kritik!!!! Vielen Dank! Mit Kritik kann ich super gut leben, vor allem wenn sie berechtigt ist (wie deine). Schade ist es nur, wenn eine Geschichte gar keine, sprich nichtmals negative Kritik, zu ernten vermag. Das ist dann wohl die Höchststrafe.
In der Tat habe ich mein Genre noch nicht gefunden und probiere mich einfach mal aus. Ebenfalls bin ich auf dem Feld des kreativen Schreibens neu und somit auf Kritik und Rückmeldungen angewiesen. Nochmals vielen lieben Dank!!!

Bester Gruß
Toffi34

 

Ich vermute mal, dass die aktuelle Challenge die Lesekapazitäten der meisten Wortkrieger beansprucht, soweit ich das verfolgen kann. Vielleicht braucht es einfach nur etwas Geduld, bis die nächsten Kritiken eintrudeln :)

Viel Glück,
Sprachphysik

 

Hallo Toffi, ich bin ebenfalls neu hier, dies wird mein erster Kommentar. Ob SciFi hier unbeliebt ist kann ich nicht beurteilen, aber ich selbst lese seit gut 40 Jahren dieses Genre und liebe es. Deinen Text, so wie er hier steht, liebe ich leider nicht, sorry, Im Gegensatz zu meinem Vorredner Sprachphysik finde ich die Geschichte jedoch nicht knapp erzählt, für meinen Geschmack hat sie unnötige Längen, besonders in den ersten beiden Absätzen.
Der Einstieg: so formuliert klingt das, als hätte der Radiowecker vom Meteoriten gewusst und deshalb den Protagonisten geweckt.
Zweimal das Wort "Vorgang" in einem Satz. Die Formulierung "geistige Umnachtung" ist etwas drüber, "noch im Halbschlaf" hätte es besser getroffen.
Dein Protagonist verhält sich untypisch und unlogisch, wie bereits vom Vorredner angemerkt. Mir sind dazu noch einige mehr der schon erwähnten Stellen aufgefallen: Du beschreibst Peter als sehr beschäftigten Menschen, seine Firma ist sein Baby, er verbringt fast seine gesamte Zeit dort. Doch als er am Morgen nach dem Flugobjekt-Vorfall erwacht, verschwendet er keinen Gedanken daran und geht erst mal gemütlich ein Bad nehmen? Nebenbei – ein Firmenchef, der sich vor seiner Sekretärin rechtfertigt wegen Abwesenheit? In welchem Universum gibt es das denn? Dieser kurze Dialog, den Du eingefügt hast (Andy) ist vollkommen überflüssig, wirkt eher störend und passt nicht in die von Dir gewählte sachliche Erzählweise.
Die Beschreibung der Fundstelle und des Objekts verdient etwas Bearbeitung. Fünf mal fünf Meter, aber oval? Organischen Ursprungs? Woraus schließt er das, nur aus der grünlichen Farbe? Keine Öffnungen – wie geraten die Samen dann in seine Tasche? Ich rate zu mehr oder weniger Details, mehr würden es anschaulicher machen, weniger würden Dir weniger Probleme machen:D.
Die weitere Reaktion des Protagonisten, es sei auch in meinem Kommentar nochmals erwähnt, ist unglaubwürdig. Niemand, der sein Leben damit verbrachte, Saatgut zu erforschen, hätte sich mit dem einfachen Aussähen der Samen zufrieden gegeben. Samen pflanzt man übrigens nicht, man sät sie aus.
Trotz all dieser Kritikpunkte glaube ich Du kannst aus diesem Text etwas machen. Ausbauen, wo die Handlung holpert, straffen, wo sie Längen hat – und vielleicht grundsätzlich die Erzählweise überdenken. Ein paar Emotionen haben noch niemandem geschadet;). Viel Arbeit, aber so ist das eben mit dem Schreiben. Herzliche Grüße, Blaustrumpf

 

Blaustrumpf Auch an dich vielen lieben Dank! Die Geschichte werde ich mir noch einmal vornehmen und überarbeiten. Dieses wird aber wohl eine Zeit dauern. Dauerhaft wird das Genre Science Fiction sicherlich nicht von mir "beackert" werden, da mir zu technischen Fragen etc. der Zugang fehlt. Nach dem lesen eines Sammelsbandes von Fredric Brown kam der Reiz auf, mich auch mal an einer solchen Geschichte zu probieren. Aber schon beim Schreiben musste ich feststellen, dass mir die Geschichte entgleitet bzw. mir der richtige Zugang fehlt. Nichts desto Trotz wollte ich die Geschichte online stellen. In meiner ersten Geschichte sind mir einige angesprochene Punkte aber doch besser gelungen. Insgesamt muss ich wohl viel mehr Zeit in die Vorarbeit stecken. Mir fällt es aber noch immer schwer, Ordnung in meine Ideen zu bringen bzw. mir ein "Storyboard" zu erstellen. Wer hier Tipps für "Grundgerüste" hat, darf mir gerne Titel, Verlinkungen etc. zukommen lassen. Danke!!!

Bester Gruß

 

Lieber Toffi34,

du hast eine tolle Geschichte geschrieben. Tolles Thema und ausgefallen zu gleich. Wäre ich ehrlich gesagt, nicht drauf gekommen.

Der Teil mit dem Aufschlag auf der Erde hat mich an "E. T." erinnert, der Teil mit dem Anpflanzen und dem Wachsen der Pflanzen hat mich an "Jack und die Bohnenranke" erinnert.


Was mich aber an der Geschichte stört, sind zwei Sachen:

1. Das Ende: Mein Problem dabei ist, dass es eines gibt. Überlass dem Leser doch die Entscheidung, wie es endet. Mit dem Erhalten des Nobelpreises schließt du die Geschichte ab.

2. Die Infos: Du wirst in einigen Passagen viel zu theoretisch. Du erklärst über einen kompletten Abschnitt groß und breit, wie dieser Samen zusammen gesetzt ist und was dein Prot damit macht. So ausführlich braucht es nicht sein. Ich möchte eine Geschichte lesen und keinen Crash-Kurs in Biologie & Chemie. Sowas kann man in drei oder vier Sätzen abhandeln. Ich, als Leser, will wissen, was passiert und nicht noch eine Exkursion lesen, was wie funktioniert. Dadurch zerstörst du den Lesefluss des Lesers und er wird nicht mehr weiterlesen, weil es ihm früher oder später zu theoretisch wird.


Ich finde, wenn du die Geschichte nochmal überarbeitest, ist sie noch schöner zu lesen.


LG

betze

 

betzebub Vielen Dank! Lustig, wie die Meinungen auseinander gehen können.;-) Meine Idee fand ich ehrlich gesagt auch recht gut, mit der Ausführung bin ich allerdings auch unzufrieden. Prinzipiell würde ich bei den "wissenschaftlichen" Teilen aber eher dazu neigen, sie noch weiter auszuführen, als sie zu kürzen. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Ein offenes Ende wäre natürlich auch eine tolle Idee... vielleicht bei der nächsten Geschichte.;-)

Bester Gruß und nochmals vielen Dank!!!

 

Hallo Toffi34 ,

ich kann mich auch nicht so ganz des Eindrucks verwehren, dass Science-Fiction nicht so viel Aufmerksamkeit erlangt im Forum wie die Themen Gesellschaft und Alltag. Aber das ist ja nicht schlimm, denn ein Genre mag man oder mag man nicht. Ich persönlich meide Krimis und bislang haben die meisten Beiträge jedenfalls ein paar Kritiker gefunden.

Ich fand Deine Geschichte gut geschrieben und ehrlich, das Ende würde ich auf jeden Fall so lassen! Auch, wenn die Idee nicht neu ist (aber entwickle einmal eine komplett neue Idee), musste ich an dieser Stelle schmunzeln. Nach all den positiven Beschreibungen, habe ich nicht damit gerechnet, dass noch so eine Breitkante kommt :thumbsup: .

Hier noch ein paar Detailanmerkungen:

„Das aktuelle Quartal... Gerade die neuen Märkte... Potentialanalyse... Wäre eine weitere Steigerung...“ Peter fiel es schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu seiner morgendlichen Beobachtung ab. Er war sich zu einhundert Prozent sicher, dass seine Augen ihn nicht trügten und doch musste er sich verguckt haben.

Eine der schwersten Zeichensetzungsregeln, die ich auch erst hier im Forum gelernt habe, ist das Setzen der Auslassungspunkte. Schwer insoweit, dass ich mir darüber zuvor eigentlich nie wirklich Gedanken gemacht, sondern einfach gesetzt habe. Nach ganzen Wörtern kommt nämlich ein Leerzeichen, also "Das aktuelle Quartal ..." im Gegensatz zu angefangenen Wörtern "Das aktu...".

"Peter!", wiederholte Andy.

Komma nach den Gänsefüsschen.

"Oh, Entschuldigung Andy", entgegnete Peter.

Punkt weg und Komma nach den Gänsefüsschen.

Zahlenfolgen und Buchstabenfolgen

Hier fände ich Zahlen- und Buchstabenfolgen schöner sowie Du es auch später schreibst.

versuchte den gestrigen Tag zu rekonstruieren. Aufgewacht, Flugobjekt gesehen, zur Arbeit gefahren und am nächsten Morgen im eigenen Bett aufgewacht. Wieder und wieder spielte er den gestrigen Tag in seinem Kopf durch

Die Wortwiederholung gefällt mir hier nicht.

farblichen Vielfalt gesehen hatte.Aber was sollte es sonst sein.

Da fehlt ein Leerzeichen oder wolltest Du einen Absatz machen? Mir löscht das CMS manchmal die Absätze und zieht die Wörter dann ohne Leerzeichen zusammen.

Zum ersten Mal besah er sich die langen Zahlen- und Buchstabenreihen genauer.

Der Satz klingt für mich komisch. "Sah er sich an" fände ich schöner. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass er sich sich die Reihen schon vorher gut angesehen hätte. Vielleicht wäre es besser, wenn ihm erst jetzt der Groschen fällt (vielleicht, weil er jetzt weiß, wonach er sucht, nämlich Kunstdünger).

der Zusammenhang blieb mit stoischer Ruhe in seinem Versteck und dachte nicht im entferntesten daran sich zu zeigen.

Diese Personifizierung des Zusammenhangs passt meines Erachtens nicht zum Schreibstil des Rests der Geschichte.

„Ich möchte mich herzlich bedanken. Der Nobelpreis ist etwas besonderes...große Fußstapfen ... Wenn ich auf die letzten Jahre voller Entbehrungen zurückschaue, bin ich voller Stolz auf mein Team und unsere erreichten Erfolge. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Welt ein Stück besser zu machen. ... Ich kann es noch immer kaum glauben, dass wir bis zum heutigen Tag ca. 80 Prozent der Regenwälder wieder aufforsten konnten. ...Wir sind auf dem besten Weg, das Gleichgewicht der Erde wieder herzustellen und vielen Tierarten ihren natürlichen Lebensraum zurückgegeben. ...Durch unsere Entwicklung wird kein Mensch auf der Welt jemals wieder Hunger leiden müssen. Wir werden gemeinsam einen neuen Abschnitt der Menschheitsgeschichte erleben. ...Unter diesen Umständen wird die Menschheit noch Jahrtausende fortbestehen. … Nochmals vielen Dank für diesen Preis!“

Hier sind wieder die Auslassungspunkte. Ich weiß gar nicht, ob die an jeder Stelle nötig sind. Ich glaube, Du könntest gerade die am Satzanfang streichen (ich glaube, da sind sie eh falsch. Jedenfalls in wissenschaftlichen Texten setzt man dann [...], um die Aussparung anzuzeigen).

„Die Reparatur des Erdenballs ist bald beendet und der Planet zur Übernahme bereit..“

Hier fehlt dann der dritte Punkt und das Leerzeichen. An dieser Stelle finde ich die Punkte aber genau richtig.

Viele Grüße
Mädy

 

Hallo Toffi34,

Hallo! Ich würde mich sehr freuen, wenn ich einige Rückmeldungen zu meiner Geschichte bekommen würde!!! Ist Science Fiction hier nicht so beliebt? Hat bisher niemand über den Anfang hinaus gelesen?
Das schreibst du keine vierundzwanzig Stunden nach dem Posten der Geschichte. Hab etwas mehr Geduld! SF hat hier durchaus ihre Anhänger, aber selbst außerhalb der Challenge kommt nicht immer binnen Stunden ein Kommentar, zumal mitten in der Woche.

Zum Text hast du schon einiges an Hinweisen bekommen, die ich unterstützen möchte. Das betrifft insbesondere das nicht immer plausible Verhalten deines Protagonisten sowie die wechselnde und nicht immer glücklich gewählte Detailtiefe. Hier mal ein Beispiel:

Von Kopfschmerzen und Müdigkeit geplagt beschloss Peter sich ein Bad zu nehmen. Er zog seine Gummistiefel aus und stellte sie in die Garage. Auch seine Latzhose hatte schon bessere Tage gesehen und war ein Fall für die Wäsche. Er ging ins Bad, zog die Hose aus und näherte sich der großen Wäschetonne, die sich hinter der Eingangstür befand. Vorher befreite er noch die Hosentaschen von jeglichen Taschentüchern und anderen Inhalten. Seine Hand glitt erst in die linke und dann in die rechte Hosentasche. Doch was er dort fühlte, war kein Taschentuch. Es fühlte sich eher an wie kleine Steine oder Kerne.
Da ist eine Unmenge an Details enthalten, die überhaupt keinen Beitrag zur Handlung liefern. Du solltest dir die Frage stellen, welche Informationen den Text voranbringen. Ist es wichtig:
  • wohin Peter die schmutzigen Stiefel stellt?
  • ob die Latzhose schon bessere Tage gesehen hat und ein Fall für die Wäsche ist? (Wir haben oben schon erfahren, dass sie schmutzig ist!)
  • wo die Wäschetonne steht?
  • wonach Peter seine Hosentaschen durchsucht und in welcher Reihenfolge er das tut?
Das sind natürlich rhetorische Fragen, die Antwort dürfte dir klar sein. Ein paar "unnütze" Details hier und da im Text verteilt können natürlich belebend wirken, indem sie Ambiente schaffen, den Prot charakterisieren, den Leser amüsieren, falsche Fährten legen oder oder oder ... aber die hier angesprochenen Punkte tun nichts davon.

Hier mein erster Entwurf für eine gekürzte Passage:

Von Kopfschmerzen und Müdigkeit geplagt beschloss Peter, ein Bad zu nehmen. Als er beim Ausziehen routinemäßig seine Taschen leerte, fand er in der Hose etwas, das sich wie kleine Steine oder Kerne anfühlte.
Vermisst du irgendwas? Ich nicht.

Schwieriger ist die Frage, welche Stellen zu knapp sind. Da stelle ich mir solche Fragen wie:

  • Reicht die gegebene Information aus, um den weiteren Handlungsverlauf zu erklären?
  • Sind die Entscheidungen des Prot plausibel motiviert?
  • Geschehen im Text besonders ungewöhnliche Dinge? (Die müssen besser begründet werden als alltägliche Abläufe.)
Letztere Frage wäre auf die wissenschaftliche Tiefe deiner Erklärungen zum Saatgut und zur Düngerformel anwendbar: Die sind schon ziemlich speziell, da verlangen Leser häufig nach guten Erklärungen. (Das kommt nicht nur bei SF vor, dürfte dort aber besonders ausgeprägt sein.) Natürlich hat man auch manchmal gute Gründe, etwas wegzulassen: weil es schlichtweg offen bleiben soll oder weil es von anderen Aspekten ablenkt, die man stärker betonen möchte. Eine Geschichte sollte auch immer einen gewissen Fokus haben und sich nicht verzetteln.

Auch falls du nicht mit SF weitermachst, ist es m.E. sinnvoll, seinen Text in dieser Weise zu prüfen, weil das nicht vom Genre abhängt.

Jetzt habe ich noch ein bisschen Textkram:

irgendetwas an diesem Vorgang schien Peter seltsam vorzukommen
Entweder es erschien ihm seltsam oder es kam ihm seltsam vor. Wenn es ihm so vorzukommen scheint, heißt das genaugenommen, dass der Erzähler nicht weiß, ob es Peter wirklich so vorkommt. Verstehst du, was ich meine?

aber er hatte es mit seinem eigenen Augen gesehen.
seinen

Gerne wäre Peter hinausgefahrenKomma um sich den geheimnisvollen „Meteoriten“ aus der Nähe anzusehen, doch die Zeiger seiner Uhr dachten nicht im Traum daran, auch nur etwas langsamer voran zu schreiten .
voranzuschreiten
Und der Leerschritt vorm Punkt muss weg.

Seitdem Peter seine Firma vor gut 20 Jahren als kleines Labor mit 5 Mitarbeitern gründete
Zahlen sollte man als Worte ausschreiben: zwanzig, fünf usw.

"Peter? "
Leerschritt muss weg.

Vor ihm lag ein ca. fünf mal fünf Meter großer ovaler Gegenstand
Auch Abkürzungen sollte man vermeiden. Wenn "circa" blöd aussieht, dann schreib "etwa" oder "ungefähr" o.dgl.

Als er ihn berührte, übermannte ihn ein starker Schmerz, der seinen Körper wie ein Stromschlag durchfuhrKomma und Peter verlor das Bewusstsein.
Als Peter wieder aufwachteKomma fand er sich in seinem Bett wieder.

immer wieder tauchte sie wie ein optischer Ohrwurm vor seinem geistigen Auge auf. Wie sollte man mit diesen Kopfschmerzen denn auch nur einen klaren Gedanken fassen.
tauchten (Plural, weil es die Zahlen- und Buchstabenfolgen sind)
Und nach "fassen" ein Fragezeichen?

Aber was sollte es sonst sein.
Auch hier: Fragezeichen?

Er musste Kräfte sammeln. Die nächsten drei Wochen stand ihm eine kräftezehrende Europareise, gespickt mit Terminen bevor.
Das Fette entweder auf beiden Seiten oder gar nicht mit Komma abtrennen.

Als Peter aus Europa zurück kehrte und den Garten betrat
zurückkehrte

Die Pflanze hatten sich innerhalb der letzten drei Wochen zu mannshohen Gewächsen entwickelt
Pflanzen (Plural)

Die Pflanze hatten sich innerhalb der letzten drei Wochen zu mannshohen Gewächsen entwickelt und waren über und über mit Früchten behangen. Wie die Samen, so präsentierten sich auch die Pflanzen und ihre Früchte in den buntesten Farben und Musterungen. Während die erste Pflanze Früchte trug, die am ehesten an grün-rot gestreifte Bananen erinnerten, präsentiere die zweite Pflanze sechseckige, glibbrige, geleeartige Früchte, welche sich in ihrer lilafarbenen Pracht in der Sonne rekelten. So etwas hatte Peter noch nie gesehen und er beschloss die Pflanzen und ihre Früchte in seinem Labor zu analysieren.
Ein besonders krasser Fall von Wortwiederholung.

Auch die die Zahlen- und Buchstabenfolgen, welche sich wie eine hungrige Raupe in seinem Kopf gefressen hatten
"die" doppelt
seinen

der Zusammenhang blieb mit stoischer Ruhe in seinem Versteck und dachte nicht im entferntesten daranKomma sich zu zeigen
Entferntesten (groß, weil substantiviert)

Seit Monaten war Peter mit der Entschlüsselung der Formel,(Komma muss weg) sowie der Reproduktionen der Samen beschäftigt

Dieser sorgte nicht nur dafür, dass die Pflanzen schneller wuchsenKomma und dieses taten sie mit wahnwitziger Geschwindigkeit, sondern schützte die Pflanzen sogar vor Parasiten und ungünstigen Witterungen. Sowohl große Hitze,(Komma muss weg) wie auch Frost vermochten den Gewächsen nichts anzuhaben.

Und auch die Fähigkeiten der Samen und der daraus entstandenen neuen Pflanzengattungen war nicht zu unterschätzen.
waren (Fähigkeiten im Plural)

Auch der Ertrag der Pflanzen war viermal höher,(Komma muss weg) als (der) aller bisher bekannter Pflanzen. Hinzu kam, dass sie fast alle Schadstoffe aus der Luft zu filterten vermochten.
Das "der" ist notwendig als Bezug zum "Ertrag".
bekannten
filtern

Insgesamt (nicht, dass ich das vergesse ...) ist das durchaus eine nette Geschichte. Es stimmt zwar - wie von anderen angemerkt - dass die Idee nicht brandneu ist, aber das kann man von den wenigsten Texten hier (und anderswo) behaupten. Mach ruhig weiter, auch mit SF, dann wird das schon. :)

Grüße vom Holg ...

 

Maedy The Incredible Holg
Vielen lieben Dank für eure ausführliche Kritik. Wieder viel gelernt.
Auslassungspunkte: diese Regel ist mir auch neu. Danke für diesen Tipp!!!
Detailtiefe: auch ein toller Tipp!!!

Vielen Dank an Alle für die guten und hilfreichen Kritiken!!! Großartig!!!

 

Toffi34,


bist du schonmal auf die Idee gekommen, den Text zu teilen?


Teil 1: Er findet diesen Meteorit oder Samen, ohne zu viel zu verraten und untersucht ihn, ohne dass du ein Ergebnis verrätst. ENDE!!!

Teil 2: Er findet heraus, was es mit diesem Samen auf sich hat und forscht weiter. ENDE!!!


Du musst natürlich jeweils das Ende offen lassen, vor allem beim ersten Teil.
Beim ersten darfst du am Ende auch nicht zuviel verraten, wie es weitergehen könnte. Oder halt nur ganz dezent nen Tipp geben.


LG

betze

 

betzebub
Nein, auf die Idee bin ich ehrlich gesagt leider nicht gekommen. Sollte ich aber mal ausprobieren. Danke!!!

 

Manlio
Danke für deine Anregungen. Das wären durchaus Möglichkeiten die man durchspielen müsste. Jetzt muss ich die ganzen lehrreichen Anregungen erstmal sortieren und dann schauen, welche davon zusammenpassen. Ist ja doch einiges zusammen gekommen.

Bester Gruß und vielen nochmals vielen Dank!

 

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