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Die verlassene Psychiatrie

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18.10.2016
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Die verlassene Psychiatrie

Es war kurz nach ein Uhr Nachts, als der Eichenwald für einen Moment aufleuchtete. Ein abgenutzter Golf, bog in eine verlassene Waldstraße ein und hielt dann nach einigen Metern am Straßenrand an.
„Hier sollten wir anhalten“, sagte Martin, der Fahrer des Wagen.
"Na, wenn du das sagst, Chef“, erwiderte Tom aus dem hinteren Teil des Fahrzeuges.
Fast gleichzeitig stiegen Martin und Tom, die bereits seit dem Kindergarten befreundet waren, aus dem Auto und betraten die kalte Nacht.
„Hey Martin, was sind das für Personen, die dort drüben hinter dem Baum auf uns schauen?“
„was?!“, rief Martin. "wo?“
„Ha, kleiner Scherz, du Angsthase!“
„Sei einfach leise, Tom.“
Tatsächlich war Martin ein wenig angespannt, denn er wollte unter keinen Umständen hier auf fremde Personen treffen. Auch die Stille machte ihm ein wenig zu schaffen, sein Vater sagte früher immer zu ihm, dass ein Wald voller Geräusche normal sei, erst wenn der Wald still sei, bestehe Grund zur Sorge.

Noch eine dritte Person stieg aus dem Auto, es war ein Mädchen namens Anna. Sie war ein wenig jünger als die beiden Jungs und trug lange, braune Haare. Anna trug noch eine Tasche mit sich, die sie allerdings im Auto ließ.
„Zu einem unauffälligen Verhalten gehört auch, dass ihr aufhört euch zu streiten“, meinte sie.
Einmal mehr überkam Martin ein Gefühl von Schmetterlingen, die sich ihren Weg durch seinen Körper erarbeiteteten.

Eigentlich war Anna das Date von Tom, er hatte sie vor einer Woche auf der helllichten Straße angesprochen, nachdem er mit seiner Ex-Freundin Schluss gemacht hatte. Trotzdem wollte er Martin dabei haben, denn Anna wollte unbedingt zu der verlassenen Psychiatrie fahren, um die sich in ihrer Gegend viele Sagen tummelten und die mittlerweile völlig abgeschottet im tiefen Eichenwald stand. Wahrscheinlich fühlte sich Tom sicherer mit Martin, denn dieser interessierte sich genau wie Anna für solche Orte und hatte viel Erfahrung wenn es um das Erkunden dieser Orte geht, auch wenn Tom das nie zugeben würde.

Mittlerweile waren die drei Personen, ganz vorne Martin, gefolgt von Anna und Tom, schon auf ihrem Weg zu der verlassenen Psychiatrie und bogen dabei auf einen stark verwachsenen Pfad ab. Einige Äste waren bereits abgeknickt und man konnte daraus schließen, dass hier in den vergangenen Tagen bereits andere Personen entlang gegangen waren. Entweder das, oder noch am selben Tag, was Martin nicht hoffen wollte.
„Ein Freund von mir war einmal dort drinnen mit seinen Freunden. Einer von ihnen ist nicht zurückgekommen“, sagte Anna.
„Ja, ich erinnere mich an einen solchen Vorfall aus der Zeitung, was genau ist passiert?“, fragte Martin.
„Ich weiß es nicht genau, er möchte nicht gerne darüber sprechen.“
„Wieso gehen wir überhaupt dort hin, wenn es so gefährlich ist?“, fragte Tom.
„Na weil es furchtbar spannend ist und Spaß macht, oder findest du nicht?“
Tom murmelte undeutliche Worte vor sich hin und überholte nun Martin.
Martin liebte den Kick, den er in sich spürte wenn er einen solchen Ort besuchte. Die Tatsache, dass Anna nun auch noch eines der Gerüchte um diesen Ort bezeugen konnte, machte es umso spannender für ihn.

„Du bist sehr interessiert an diesem Ort, stimmts Anna?“, sagte Martin.
„Ja, unheimlich.“
„Geht mir genauso.“
Martins Wangen nahmen nun eine leicht rötliche Färbung an und er brachte ein zärtliches Lächeln zum Vorschein.
„Soso.“
Anna schien von Martins Aussage nicht sonderlich beeindruckt, erwiderte jedoch Martins Lächeln, als sie dieses bemerkte.
„Was weißt du denn alles über dieses Gebäude?“, fragte Martin.
„Naja, ich kenne hauptsächlich die geschichtlichen Aspekte. Früher war das hier eine Psychiatrie für Härtefälle. Daher auch die Lage im Wald. Man wollte die Menschen von der Zivilisation fern halten. Viele von ihnen waren geprägt von Selbstmord oder gar Mordgedanken, manche hatten bereits Menschen auf ihrem Gewissen. Andere waren einfach nur so Shizophren, dass man sie nicht gerne mit seinen Kindern alleine lassen würde.“
„Ja, das habe ich auch gelesen. Vor gut dreißig Jahren gab es dann einen Amoklauf eines ehemaligen Patienten, der Billy Schatt hieß, bei dem mehr als zwanzig Menschen um ihr Leben kamen. Daraufhin prägten den ehemaligen Inhaber der Psychiatrie, Frank Eden, Schuldgefühle und er ließ seine Psychiatrie umgehend schließen. Zwei Wochen später, während den Räumungsarbeiten, fand man ihn dann mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Eingangshalle der Psychiatrie liegen.“
„Und nun sagt man, dass die Geister der Verstorbenden, insbesondere der immer noch Rachsüchtige Billy, dort Nachts ihr Unwesen treiben“, ergänzte Anna und zwinkerte Martin zu, der daraufhin wieder verlegen lächelte.
„Ganz genau. Glaubst du daran?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Ich auch nicht.“
„Viel mehr fürchte ich mich vor den Okkultisten und Satanisten, die bei solchen Orten ihre Rituale ausführen.“
Das Lächeln in Martins Gesicht verschwand und es kam ihm einen Moment so vor, als wenn der Boden unter ihm versinken würde. Okkultisten und Satanisten, darüber hatte er sich gar keine Gedanken gemacht. Er hatte noch nie so viel Angst einen solchen Ort zu besuchen, wie in diesem Moment.

Die Psychiatrie war nun nicht mehr weit entfernt. Sie glänzte vor ihren Augen im Mondlicht, das hier den Kampf, gegen die an dieser Stelle nicht so ausgeprägten Eichen, gewann. Es handelte sich um ein altes Fachwerkhaus, mit drei Etagen und einem Balkon auf der obersten Etage. In keinem der Fenster war noch Glas vorhanden und der Schutzaun, der höchstens mal vor dreißig Jahren wilde Tiere von der Psychiatrie fern gehalten hat, lag nun in einem Winkel von fünfundvierzig Grad zu der Psychiatrie. Der Zaun eignete sich hervorragend um ihn als Rampe zu benutzen um eines der unteren Fenster zu erreichen. Davon nahmen Martin, Anna und Tom auch Gebrauch. Angekommen im inneren der Psychiatrie mussten die drei sich erst einmal zurechtfinden. Anhand des bestialischen Gestanks und der Pissoirs an den Wänden fiel Martin jedoch schnell auf, dass sie sich auf der ehemaligen Toilette befanden. Vermeintlich ehemalig, dachte sich Martin und grinste dabei ein wenig, einige scheinen diese Einrichtung ja immer noch zu benutzen. Zugleich schnürrte dieser Gedanke aber auch Martins Kehle ein, denn er musste wieder einmal daran denken, was passiert, wenn sie hier drinnen auf fremde Personen trafen. Während Anna sich die Nase zuhielt, ging sie nun an den beiden Jungs vorbei und betrat den nächsten Raum. Kurz daraufhin folgten Martin und Tom ihr.

Sie standen jetzt in einer großen Halle, die offenbar den Flur der Anstalt darstellte. Alle drei sorgten nun mit ihrem Smartphone für Licht, während die beiden Jungs dabei waren die große Halle zu betreten. Das Licht der Smartphones bevorzugten sie gegenüber dem einer Taschenlampe, da diese ihrer Meinung nach, bedingt durch das deutlich stärkere Licht, für zu viel Auffälligkeit gesorgt hätte. Zu ihrer linken Seite konnte man am Ende des Flures eine große Holztür sehen, die wohl den eigentlichen Haupteingang des Gebäudes darstellte, während das von ihrer rechten Seite ausgehende Ende in einer Wendeltreppe endete. Sämtliche Wände waren mit Graffiti beschmiert, teilweise durch Herzchen mit Aufschriften wie J+M, teilweise mit bedrohlichen Aufschriften wie „Ihr kommt hier nicht mehr lebend raus“ oder „er sieht euch“. Vor allem das riesige aufgemalte Gesicht, das sich nun unmittelbar vor Martin befand, der mittlerweile dabei war die Wände zu seiner rechten Seite abzusuchen, machte ihm zu schaffen. Es war unglaublich real gemalt, es war das Gesicht einer blassen Gestalt, wahrscheinlich in Silber gemalt, mit blutroten Augen und spitzen Zähnen. Es lächelte, doch auf eine schadenfrohe Art. Unter dem Bild stand in Rot der Name „Billy Schatt“.

Tom stellte sich nun neben Martin und schaute sich ebenfalls dieses gleichzeitig faszinierende, als auch schockierende Gesicht an.
„Wow, der Zeichner dieses Bildes hat Talent“, sagte Tom.
„Ich habe das Gefühl, die Augen dieses Wesens wurden mit Blut gemalt“, erwiderte Martin.
„Ach, Blödsinn, wer ist denn so krank? Was sagst du dazu, Anna?“, fragte Tom, der sich nun suchend nach Anna umschaute.
„Anna?“
Sie war nicht mehr da.
„Wo ist die denn jetzt hin?“, fragte Martin, mit einer etwas angespannten Stimme.
„Man, die hat vielleicht Nerven, ich glaube Anna hat mehr Mut als wir beide zusammen, sie ist wahrscheinlich alleine in einen der Räume gegangen“, sagte Tom.
Beide lachten nun ein wenig aufgezwungen und versuchten dadurch ihre Unsicherheit zu überstrahlen.

Doch ihre Ohren entnahmen eine kurze Zeit später ein Geräusch, ein Geräusch, das sich anhörte wie das Summen einer Biene, nur deutlich dunkler. Das Geräusch fühlte sich an wie ein Schatten, der durch Martins Ohren in seinen Körper floss und sämtliche positive Gefühle abtötete. Alle Vorhaben, die Unsicherheit zu überstrahlen, waren nun fort. Es kam offensichtlich aus der Tür neben der Wendeltreppe, diese stand offen. Martin war sich sicher, dass diese Tür vor ein paar Augenblicken noch nicht offen stand. Er begab sich zu dieser Tür und winkte Tom zu sich. Hinter dieser Tür befand sich eine Treppe aus Stein, die vermutlich in den Keller führte. Das mysteriöse Summen war nun etwas lauter zu entnehmen, es bestand kein Zweifel daran, dass es aus dem Keller kam. Irgendetwas löste dieses Summen in ihnen aus, es war als wären sie kleine Kinder, die gerade mit Süßigkeiten angelockt wurden. Sie sahen sich gezwungen, den Ursprung dieses Geräusches zu finden, auch wenn ihr gesunder Menschenverstand ausdrücklich davon abriet. Außerdem suchten sie ja noch Anna, sie fühlten sich immerhin verantwortlich für sie.

Die beiden Jungs begaben sich nach unten. Tom griff so fest um einen Stock, den er von draußen mit hinein genommen hatte, dass man seine Adern aufblitzen sah und hielt ihn mit dem etwas spitzeren Ende nach vorne gerichtet, als er tatsächlich voranging. Martin hatte keine Ahnung, warum der sonst so egoistische Tom vorging, aber es gefiel ihm, denn beide wussten, dass wenn überhaupt Tom aufgrund seines robusten Körperbaus im Falle einer physischen Bedrohung etwas entgegenzusetzen hatte. Bei ihrem Gang nach unten sorgte keiner der beiden für Licht, sie wollten unter keinen Umständen gesehen werden.

Sie waren nun am unteren Ende der Treppe angekommen und folgten einem kleinen Gang, bis sie kurz vor sich sahen, wie das Licht aus einer etwa türbreiten Öffnung aus der linken Wand kam. Das Licht war vermutlich verursacht durch Feuer, aber was die beiden Jungs am meisten beunruhigte, war noch immer das Summen, das nun sehr laut war. Bloß jetzt nicht zu laut sein, dachte sich Martin und das quälende Gefühl von Nervosität staute sich nun in ihm auf und begann ihn von innen her zu zerfressen. Vorsichtig schaute Tom um die Ecke, in seiner hinteren Hand der Stock, immer noch mit der Hand umschlungen wie eine Würgeschlange, die gerade ihr Opfer erdrosselt, während Martin noch ein wenig zurückblieb. Offensichtlich sah er etwas und Martin fragte sich, was er dort sah. Tom beobachtete das, was er dort in dem neben anliegenden Raum sah noch ein paar Sekunden regungslos, ehe er seinen Kopf langsam wieder zurückzog.
“Was hast du dort gesehen?“, fragte Martin flüsternd und tippte Tom dabei zitternd auf die Schulter.
Tom drehte sich langsam zu Martin um. Er war Kreidebleich und seine Augen waren leer, so leer, dass man fast durch ihn hindurch schauen konnte. So schockiert hatte Martin Tom in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
„Was ist denn?“, fragte Martin, während sein Herzschlag immer schneller wurde „Bitte antworte mir!“
Tom antwortete nicht. Er stand dort weiterhin regungslos, als hätte er gerade in die Augen einer Medusa geguckt.

Nach einer Weile merkte Martin, dass Tom ihn nicht direkt ansah, er schaute ein wenig an ihm vorbei. War es überhaupt das, was er dort in den Raum gesehen hat, was ihn so ängstlich erschienen ließ? Langsam drehte Martin sich um... hinter ihm stand jemand. Jetzt war es so weit, er war kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Sein Kreislauf fuhr jetzt Karussell.

Hinter ihnen stand ein großer, breit gebauter Mensch, jedenfalls vermutlich ein Mensch, umschlungen von einem so schwarzen Gewand, dass man ihn ein paar Schritte weiter oben nicht gesehen hätte. Das Gewand war noch größer als ers selbst. Von Schuhen keine Spur, das Gewand schleifte über den Boden, wie es bei einer Braut der Fall ist, die sich gerade auf den Weg zum Altar machte. Man sah sein Gesicht nicht, seine Kapuze war so groß, dass man sich fragen konnte, ob dieses etwas überhaupt einen Kopf besaß. Er hielt etwas in seinen Händen, es waren Eingeweide und sein Gewand war von seinem Bauch bis hin zu seinen Beinen blutverschmiert. Nun standen beide Jungs wie angewurzelt da und schauten nur auf dieses riesige, blutverschmierte Ding, was dort hinter ihnen stand. Die merkwürdige Person fing an sich zu bewegen.

Langsam schossen Martin wieder Gedanken durch den Kopf, denn diese Person war tatsächlich an den beiden vorbeigelaufen und hatte sie dabei völlig ignoriert, als hätte es die beiden Jungs nie gegeben. Tom fing an sich wieder zu bewegen. Er ging auf die Treppe hinzu und setzte sich hin. Es war mehr ein in sich zusammensacken, als ein hinsetzen, aber er saß jetzt da, regungslos. Martin wollte jetzt wissen, was in diesem Raum vor sich ging und schielte nun an der Stelle um die Ecke, an der eben noch Tom stand. Sein Blick sah einen großen Raum, an den Wänden hingen Fackeln und in der Mitte saßen weitere ummantelte Personen. Sie saßen dort in einem Kreis und hatten alle eine Kerze vor sich stehen. Immer noch waren sie am summen, das Gehirn von Martin hatte dies nur für eine gewisse Zeit nicht mehr wahrgenommen. Am hinteren Ende des Raumes stand ein Altar und die Person, die eben noch hinter Tom und Martin stand, bewegte sich langsam auf den Altar zu. Eigentlich wäre nun der endgültige Moment gekommen, das Gebäude zu verlassen, doch irgendetwas in Martin wollte wissen, was nun geschieht. Die Person legte die Eingeweide, die sie eben noch in der Hand hielt ab und drehte sich in Richtung des Sitzkreises. Langsam ging sie auf den Kreis zu und stellte sich in die Mitte. Jetzt war es für einen Moment still. Ein weiterer Anflug von Angst überkam Martin. Er fragte sich, warum es jetzt auf einmal so still war.

Der mysteriöse Mann in der Mitte fing an seine Arme auszubreiten, bis sie sich in einer Position befanden, als wenn sie ihm gleich zum fliegen verhelfen sollten. Jetzt fingen die restlichen Personen an wieder Geräusche zu machen, allerdings war es kein Summen mehr. Nein, es ähnelte nun viel mehr einem Lied, aber was für ein Lied war das? Martin tat sich schwer aus dem Gesang der Personen etwas zu entnehmen, dafür war es viel zu schnell, doch er vermutete, dass sie etwas auf Latein sangen. Zwar hatte Martin vor seinem Studium Latein an seiner alten Schule gehabt, doch diesem schnellen Gesang konnte er nicht folgen, keine Chance. Die merkwürdigen Personen wurden schneller und schneller als schließlich sämtliche Fackeln und Kerzen in dem Raum anfingen zu flattern. Auch Martins Herz wurde immer schneller, es pochte immer stärker und presste sich gegen seine Brust. Er hatte das Gefühl, es würde jeden Moment aus seinem Brustkorb springen. Doch dies war noch längst nicht alles, die Person in der Mitte, die bis jetzt noch keinen Ton von sich gab, begann langsam vom Boden abzuheben. Ja, sie schwebte, auch wenn Martin das nicht so wahrhaben wollte und nach Ausreden suchte. Die schwebende Person fing an zu reden und wurde dabei immer lauter, mit einer Stimme, die in Martin so gut wie alle Eigenschaften, die ein lebender Mensch vorweist, vernichtete. Er spürte seine Knochen nicht mehr.

Nach einer Weile wurden die Worte der schwebenden Person langsamer, so dass Martin sie entziffern konnte. Es war wirklich Latein.
“Sie ist hier und sie ist nicht alleine.“
Das in der Richtung waren die Worte, die er verstanden hatte. Die schwebende Person fing nun an seine Hand langsam in Martins Richtung zu bewegen und mit ihr drehten sich gleichzeitig alle Köpfe in dem Raum um und starrten zu der Öffnung, hinter der sich Martin befand. Anscheinend wussten sie, dass er da war. Daran gab es keine Zweifel mehr. Es war Zeit zu verschwinden, und das am besten ganz schnell. Für einen Moment schaffte die Angst es noch Martin zu lähmen, er konnte sich einen Moment lang nicht bewegen, doch als die Personen dann aufstanden und sich in seine Richtung bewegten, sorgte ein Impuls in ihm dafür, dass er losrennen konnte. Tatsächlich rannte er nun so schnell er konnte. Tom saß nicht mehr auf der Treppe, was besser für Martin war, er hatte keine Lust Tom nun hinter ihm her zerren zu müssen. Fast hatte Martin das obere Ende der Treppe erreicht, als er stolperte und hinfiel. Er schlürfte sich seine Knie auf und merkte, dass er blutete. Dennoch fühlte Martin kein Schmerz, die Angst in ihm überflügelte sämtliche andere Gefühle.

Die Schritte wurden lauter und schneller, er wusste, dass die schwarz gekleideten Personen hinter ihm waren, doch er konnte sie nicht sehen, es war viel zu dunkel dafür. Schnell raffte er sich wieder auf und versuchte weiter zu rennen, als ihn etwas von hinten an seiner Schulter packte. Es war eine Hand, die ihn so stark griff, wie ihn noch nie vorher etwas gegriffen hatte. Diese Schmerzen konnte er nun spüren und die Hand war eiskalt. Sie fühlte sich an, als würde sie sämtliches Leben aus ihm entziehen. Martin fing an zu schreien, er konnte sich nicht mehr beherrschen, als von vorne eine laute Stimme ertönte.
„Duck dich!“
Reflexartig und ohne zu überlegen, folgte Martin der Anweisung dieser Stimme. Ein langer Holzstock bewegte sich ruckartig von rechts nach Links über seinen Kopf und traf offenbar den Besitzer der Hand, der einen dumpfen Aufschrei von sich gab. Martin spürte, wie die Hand von ihm abließ und nutzte die Chance, um die Treppe zu verlassen und weiter Richtung Ausgang zu laufen.

Tom war nun neben ihm und ohne groß zu reden, rannten sie nebeneinander weiter. Aus einer der ganzen Türen, die dieser Flur besaß, kam nun Anna und begann zu reden.
“Hey Jungs, wo wart ihr denn? Ich habe euch schon gesucht!“.
“Keine Zeit für Erklärungen, komm mit, wir müssen hier raus“, schrie Martin mit dem letzten bisschen Power, das er noch aus seiner Stimme ziehen konnte. In seinen Augenwinkeln entnahm er noch das fiese Grinsen der Kreatur, die an die Wand gemalt wurde.

Sie waren draußen angelangt und wussten nicht, ob und wer den beiden Jungs noch folgte. Ebenfalls wussten sie nicht, wo der Pfad lag, dem sie hierhin gefolgt waren. Also rannten sie einfach durch die Bäume und Büsche, einfach weiter und weiter ohne Acht darauf zu geben, dass die peitschenartig zurückfliegenden Äste ihre Haut bearbeiteten. Endlich waren sie wieder an der Straße angelangt und Martin erkannte die dunklen Umrisse von seinem Auto. Er schloss es auf und die beiden setzten sich völlig erschöpft und nach Luft keuchend hinein. Anna war offenbar nicht mit ihnen weggerannt, doch keiner der beiden schaffte es gerade an sie zu denken, sie waren dafür zu sehr unter Druck.
"Wer zu Hölle waren diese Leute?, fragte Martin.
"Ich weiß es nicht. Sieh lieber zu, dass du den Wagen startest. Diskutieren können wir wenn wir aus diesem verdammten Wald raus sind."
"Waren das überhaupt Menschen? Der Griff von einem der Männer fühlte sich jedenfalls menschlich an." Martins Stimme klang nun als wenn er jeden Moment anfangen würde zu weinen. Mit zitternder Hand versuchte Martin nun den Autoschlüssel in das Zündschloss einzuführen.
Während Martin den Schlüssel umdrehte, fiel Tom auf, dass Annas Tasche noch hinter ihnen auf dem Sitz stand. Er warf einen Blick in die Tasche.

Martin hatte derweil den Motor gestartet und wollte losfahren, doch es ging nicht. Er lehnte sich aus dem Fenster und bemerkte, dass die Reifen völlig platt waren. Danach schaute er Tom an und zuckte bei dessen Anblick fast zusammen. Sein Mund stand offen und seine weit aufgerissenen Augen ließen ihn aussehen wie eine Eule. Auf seinem Schoß befand sich Annas Tasche, während er in der linken Hand ein eigenartiges Amulett und in der rechten Hand ein Messer hielt, das einem Skalpell sehr ähnlich sah. Plötzlich öffnete sich eine der Hintertüren und eine weibliche Person stieg in das Auto ein.
“Keine Angst Jungs, alle Personen in der Psychiatrie waren Menschen. Nur die Stimme, die ihr gehört habt und das, was ihnen zum schweben verhalf, war nicht menschlich."

 

Hallo Markah!

Willkommen bei den Wortkriegern.

Du möchtest Tipps? Dann bekommst du von mir gleich einen ganz wichtigen zu deiner Geschichte, und der lautet: Kürzen, kürzen, kürzen!
Die Frage: Was braucht meine Geschichte und was nicht, bzw. welche Textteile sind nur Worthülsen oder Wiederholungen und damit lästig für den Leser? ist eine sehr wichtige beim Geschichtenschreiben.

Okay, konkret zu deiner Geschichte:

Im ersten Abschnitt sind viele Informationen, die die Geschichte braucht. Du beschreibst das Setting und zwei der Protagonisten.
Im zweiten Abschnitt beschreibst du nur Anna. Braucht es das alles? Und falls ja (was ich nicht glaube), warum beschreibst du Anna so ausführlich, die Jungs aber nicht?
Der dritte Abschnitt: Rückblick aufs Kennenlernen. Auch wieder die Frage: Ist das wichtig? Möglicherweise, aber du bist schon im dritten Abschnitt der Geschichte und du hast dich noch nirgends dem Spannungsaufbau gewidmet.
=> Spannungsaufbau, dem Leser einen Grund geben, warum der die Geschichte weiterlesen möchte, bis zum Ende, hier fast 6.000 Wörter weit. Sehr wichtig. Unbedingt von Anfang an im Auge behalten!

Die Erklärung, warum sie Martin zu ihrem Date mitschleppen, finde ich übrigens nicht schlüssig. Ohne "Reiseführer" wäre die Situation für Anna und Tom spannender und ohnehin, ein Date mit drittem Rad am Wagen? Wer will denn so was?
=> Damit bin ich bei der Plausibilität angelangt, die man beim Geschichtenschreiben auch unbedingt im Auge behalten sollte. Der Schreiber sollte sich immer wieder fragen: Würde Leute wirklich so handeln? (Hier z. B. auch: Warum haben die keine Taschelampe dabei?)

Okay, so viel für den Anfang. Ich will dich ja nicht gleich erschlagen.

Grüße,
Chris

 

Hallo Markah

Ich schliesse mich Chris an und möchte ihre Tipps noch anhand des ersten Abschnitts konkretisieren. So bekommst du zur globalen noch eine lokale Rückmeldung. :)

Es war kurz nach ein Uhr Nachts, als der sonst so dunkle Eichenwald für einen Moment aufleuchtete.

Wenn der Wald aufleuchtet, dann ist bereits klar, dass er sonst dunkel ist. Kannst du also weglassen.

Ein abgenutzter Golf 4, an dem Die [die] Scheinwerfer noch das beste [Beste] zu sein schienen, bog in eine lange, verlassene Waldstraße ein und hielt dann nach ungefähr 200 Metern am Straßenrand an.

Ich liebe Details. Sie können einer Geschichte Atmosphäre verleihen. Hier aber habe ich mich gefragt, weshalb das Auto so detailliert beschrieben ist. Im Folgenden spielt das ja keine Rolle mehr. Die 200 Meter haben mich auch ein wenig irritiert. Vielleicht einfach: Nach einigen Metern / nach kurzer Zeit.
Mein Vorschlag wäre, die Protagonisten zügiger durch den Wald und in die Psychiatrie zu schicken und dann dafür diese Psychiatrie detailliert und stimmungsvoll zu beschreiben.

„Hier sollten wir anhalten“, sagte Martin, der Fahrer des Wagen.
"Na, wenn du das sagst, Chef“, erwiderte Tom mit einem leicht sarkastischen Ton aus dem hinteren Teil des Fahrzeuges.

Du ergänzt häufig, in welchem Ton eine Aussage getroffen wurde. Meistens - z.B. hier - ist das gar nicht nötig. Ich habe mir nämlich schon gedacht, dass das sarkastisch gemeint ist.

Martin war Psychologie-Student im 3. Semester und hatte bekanntlich nicht viel Geld, anders als Tom, der aktuell zwar Arbeitssuchend [arbeitsuchend] war, aber das Privileg besaß, reiche und spendable Eltern zu besitzen.

Auch hier kannst du reduzieren. 3.Semester ist doch nicht wichtig, oder? Und das Tom arbeitsuchend ist? Mir hilft es manchmal, wenn ich mir vorstelle, ich müsste die Geschichte, die ich schreiben will, an einem geselligen Abend erzählen. Da musst du sofort Tempo machen.

“Musst du deine Rolex wirklich hier tragen“, fragte Martin, während die beiden aus dem Auto stiegen.
„Na klar, oder woher willst du sonst die Uhrzeit wissen, wenn wir dort drinnen sind? willst du etwa dein Handy rausholen und die ganze Anstalt erleuchten, du meintest doch selber, dass wir uns so unauffällig wie möglich verhalten sollten“, meinte Tom.

Und hier noch die Plausibilität, die Chris angesprochen hat - ich habe mir übrigens genau dieselben Fragen gestellt, wie sie. Als ich diese Passage gelesen habe, dachte ich, die drei gehen an eine Party und Martin möchte nicht, dass Tom herumprotzt. Aber dann habe ich gemerkt, dass das ja (so denken die drei zumindest) ein verlassener Ort ist. Dann kann es Martin doch völlig egal sein, welche Uhr Tom trägt, oder? Weshalb spricht er ihn darauf an?

Man merkt, Markah, dass du Freude am Erzählen hast. Das ist ein gute, vielleicht die wichtigste Voraussetzung. Bei dieser Geschichte hatte ich etwas den Eindruck, dass du jeden Einfall eingebaut hast, den du hattest. Der nächste Schritt wäre, hier auszumisten, nur die relevanten Ideen und Informationen zu verwenden. Du wirst sehen, die Geschichten werden dadurch fast automatisch spannender, interessanter. Bleib dran!

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
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Hallo Chris und Peeperkorn!

Zuerst einmal vielen Dank für das herzliche Willkommen hier in der Community und die meines erachten nach sehr mild ausgedrückte Kritik.

Dass die Geschichte viel zu lang ist, habe ich schon sehr stark vermutet und somit bin ich euch überaus dankbar, dass ihr euch es trotzdem angetan habt, meine Geschichte zu lesen. Ich wusste nicht genau, wo genau ich denn kürzen soll, da ich unter anderen Kurzgeschichten hier des öfteren die Kritik gelesen habe, dass insbesondere Personen nicht ausführlich genug (samt Macken etc.) beschrieben wurden und habe mich sehr bemüht, diesen Aspekt in meiner Geschichte zu berücksichtigen. Das ist auch der Grund, warum ich die Geschichte hier doch veröffentlicht habe, um eben von der Community zu erfahren, welche Informationen denn tatsächlich raus genommen werden müssen.

Von euch beiden habe ich ja nun schon einige Tipps bezüglich unwichtiger Informationen erhalten und kann dabei alles nachvollziehen, was genannt wurde. Auf den Aspekt, dass keiner der 3 Personen eine Taschenlampe mitgenommen hat, möchte ich kurz eingehen. Diesen Punkt habe ich versucht an manchen Stellen indirekt deutlich zu machen ( wahrscheinlich nicht ausführlich genug). Martin ist der Meinung, dass eine Taschenlampe wohl möglich andere Personen anlocken könnte und hat die anderen beiden somit darum gebeten, keine Taschenlampe mitzunehmen.

Zu der Unklarheit mit der Rolex:

Tom hat die Rolex mitgenommen, um Anna zu beeindrucken (zeigen, wie viel Geld er hat) und Martin merkt das natürlich direkt, da es keinen logischen Grund gibt, eine Rolex mit auf so ein Vorhaben zu nehmen. Ich habe versucht, die Absicht der Prahlerei von Tom erkenntlich zu machen mit dem Satz:"Natürlich wusste er selber, wie banal seine Ausrede klang".
Martin nervt das ein bisschen beziehungsweise er reagiert ein wenig eifersüchtig, da eben auch Martin Interesse an Anna hat.

Tatsächlich hast du, Peeperkorn, das schon richtig erkannt, denn ich habe wirklich so gut wie jeden Einfall aufgeschrieben, der mir in den Sinn kam. Ich habe diese Geschichte vor meinen eigenen Augen erlebt und bin somit von einem Punkt auf den anderen gekommen, da es mir auf diese Weise eben sehr viel Spaß gemacht hat. Daher möchte ich dir auch noch einmal für die netten Abschlussworte danken, denn diese motivieren einen Anfänger natürlich ungemein.

Viele Grüße,
Markah

 

Hallo Markah,

hier meine Gedanken dazu:

Mittlerweile waren die drei Personen, ganz vorne Martin, gefolgt von Anna und Tom, schon auf ihrem Weg zu der verlassenen Psychiatrie und sind dabei auf einen engen, stark verwachsenden Pfad abgebogen.
Da stimmt irgendetwas nicht. “Sind dabei auf einen engen, stark verwachsenen Pfad abgebogen” klingt krumm. Wieso nicht „bogen (!) auf einen engen, stark verwachsenen(!) Pfad ab“?
Einige Äste waren bereits abgeknickt und man konnte daraus schließen, dass hier in den vergangenen Tagen bereits andere Personen lang gegangen waren.
Ich würde „entlang gegangen“ schreiben statt „lang gegangen“. Letzteres klingt etwas zu umgangssprachlich und passt damit nicht in den übrigen Text.

„Ein Freund von mir war einmal dort drinnen mit seinen Freunden.... einer von ihnen ist nicht zurückgekommen“, sagte Anna
Hier würde ich mich anstelle von Martin bzw. Tom wundern, wieso sie trotz der Tatsache, dass Sie eine offensichtlich dort verunglückte Person kannte, dennoch mitten in der Nacht dorthin möchte. Das erscheint mir nicht schlüssig; auch dann übrigens nicht, wenn du beabsichtigen solltest, Anna später als diejenige in Position zu bringen, die den Bewohnern der Psychiatrie die nötigen Opfer (nämlich Martin und Tom) zuführt.

Neben ihnen lag ein kleines, Schuppenartiges Gebäude mit Dächern aus Stroh.
schuppenartig


Nach vorne hin war er komplett geöffnet und auch bei den Hinteren Wänden waren große Lücken zu erkennen.
hinteren


seiner Inspizierung hätte er schwören können, dass hinter einem der kleinen Fenster eine Person lang gegangen war, stempelte dies jedoch vorerst als Einbildung ab.
entlang
Er wusste nicht genau, wo der Eingang des Gebäudes
Ernsthaft?
dass wenn überhaupt Tom im Falle einer psychischen Bedrohung etwas entgegenzusetzen hatte
Psychisch oder Physisch


Bei ihrem Gang nach unten sorgte keiner der beiden für Licht, sie wollten unter keinen Umständen auffällig werden.
Klingt krumm. „Gesehen werden“ reicht meiner Meinung nach.
Sie waren nun am unteren Ende der Treppe angekommen und folgten einem kleinen Gang, bis sie kurz vor sich sahen, wie das Licht aus einer etwa Türbreiten Öffnung aus der linken Wand kam.
türbreiten
Sein Speichel wurde immer stärker und mündete in einen nervösen Schluckreiz, den er auf seinem ganzen Weg nach unten ertragen musste.
Hier musste ich lachen. Wenn ich ängstlich oder nervös bin, dann ist mein Mund eher trocken. Über erhöhten Speichelfluss und Schluckreiz konnte ich mich in Stresssituationen jedoch noch nie beklagen. Mag sein, dass es da nur mir so geht, aber selbst wenn man unter Angstzuständen über einen stärkeren Speichelfluss zu klagen hat, so ist das dennoch eine Information, die mich nicht im Geringsten interessiert.
“Was hast du dort gesehen?“, fragte Martin flüsternd und tappte Tom dabei zitternd auf die Schulter.
Diese Szene ist an sich spannend. Gefällt mir gut. Man möchte auch wissen, was Tom gesehen hat. Leider musste ich jedoch wieder an Martins Speichelfluss denken und habe mich gefragt, wie feucht seine Aussprache bei dem obigen Dialog wohl gewesen sein muss. Gedanklich habe ich Tom jedenfalls ein Taschentuch gereicht. Kurzum: Die Speichelsequenz wirkt bis in diese gute Szene hinein und macht diese durchaus gelungene Szene meiner Meinung auch etwas kaputt. Zumindest wird sie überlagert von der vorherigen Sequenz.
Sein Kreislauf fuhr jetzt Karussell, ihm fehlte mittlerweile die Kraft, den Speichel, der sich in seinem Mund ansammelte, noch herunterzuschlucken.
Ich bitte dich. Lass doch das mit dem Speichel.
Die merkwürdige Person fing an sich zu bewegen, normalerweise würde man jetzt denken, dass es um einen Geschehen war, aber das Adrenalin machte es keinem der beiden Jungen möglich, überhaupt noch etwas zu denken.
Gefällt mir nicht. Würde ich kürzen. Die Person bewegt sich. Punkt. Das reicht doch aus.
Die Schritte wurden lauter und schneller, sie waren hinter ihm und er konnte nichts sehen, es war viel zu dunkel dafür.. Schnell raffte er sich wieder auf und versuchte weiter zu rennen, als ihn etwas von hinten packte. Es war eine Hand, sie griff ihn so stark, wie ihn noch nie vorher etwas gegriffen hatte. Diese Schmerzen konnte er nun spüren und die Hand war eiskalt. Sie fühlte sich an, als würde sie sämtliches Leben aus ihm entziehen. Martin fing an zu schreien, er konnte sich nicht mehr beherrschen, als von vorne eine laute Stimme ertönte. „Duck dich!“ und reflexartig ohne zu überlegen, folgte Martin der Anweisung dieser Stimme. Ein langer Wanderstock bewegte sich ruckartig von rechts nach Links über seinen Kopf und traf offenbar den Besitzer der Hand, der einen dumpfen Aufschrei von sich gab. Martin spürte, wie die Hand von ihm abließ und nutzte die Chance, um die Treppe zu verlassen und weiter Richtung Ausgang zu laufen.
Sehr flott und flüssig geschrieben. Gefällt mir sehr gut. Hier kommt richtig Tempo rein und Du zeigst hier sehr schön, was du kannst. Kompliment.

Kommen wir zum Gesamteindruck.

Erstmal das Negative: Die Geschichte scheitert eigentlich schon an der Grundprämisse. Wieso sollten Erwachsene Menschen ohne nennenswertes Motiv bei Nacht ein altes Gemäuer im Wald aufsuchen wollen? Jugendliche machen das vielleicht. Aber Martin ist Student. Das wäre mir in meiner Studentenzeit nicht eingefallen.

Dann das mit Anna. Wieso will Anna da hin, obwohl einer Ihrer Freunde nie mehr zurück gekehrt ist? Hier hat sich für mich schon offenbart, dass Anna womöglich nur ein Lockvogel ist. Das ist nicht logisch.

Diese Aspekte wurden aber bereits von den anderen Kommentatoren erläutert.
Weiterhin negativ dann folgendes: Du beschreibst manchmal zu ausführlich. Selbst nach den bereits vorgenommenen Kürzungen enthält die Geschichte Aspekte, die einfach unnötig sind (Stichwort: Speichel). Das macht die Story stellenweise unfreiwillig komisch und ist nicht nötig.

Nun aber zum Positiven: Die kannst Schreiben! Kann man nicht anders sagen und ist durchaus als Kompliment zu werten. Du formulierst gut wenn du es schaffst Tempo aufzubauen, dann fliegt man durch den Text. Das Positive mag hier textlich gesehen keinen Raum in diesem, meinem Kommentar, einnehmen, ist aber Überzugewichten. Kurzum: Wenn Du an deiner Fähigkeit arbeitest logische(ere) Plots zu entwerfen und mehr Tempo in deine Texte reinbringst, dann schreibst du – meiner Meinung nach – wirklich gelungen. Und das ist das wichtigste, denn es ist das Fundament von allem, was da noch kommen könnte.

 

hallo, takeprofit

vielen Dank für deine ausführliche und sehr hilfreiche Rückmeldung. Die grammatikalischen Fehler habe ich natürlich direkt verbessert und auch deine Inhaltlichen Verbesserungsvorschläge kann ich alle weitestgehend nachvollziehen. Tatsächlich habe ich einen übermäßigen Schluckreiz wenn ich nervös bin und ich weiß nicht ob ich dadurch ein Sonderling bin, dennoch bin ich komplett einverstanden damit, die Passagen rund um den Speichel rauszunehmen :lol:
Sonderlich notwendig erscheinen die mir nach nun mehr als 2 Monaten auch nicht (mehr).

Sicherlich fehlt es auch an einigen Ecken noch an einer gewissen Plausibilität jedoch bin ich überzeugt davon, dass es Leute gibt, die es interessant finden sich aufgrund eines "Kicks" an einen solchen Ort zu begeben. Immerhin gibt es auch viele Jugendliche, die ungesichert auf irgendwelche hohen Gebäude klettern, weil sie eben diesen Adrenalinschub lieben. Ein vorgewiesener Todesfall wird das ganze dann noch einmal verstärken. Dennoch werde ich schauen, ob ich noch andere Motive in den Text einbringen kann.

Die Komplimente am Ende deiner Kritik nehme ich natürlich sehr gerne an. Vielen Dank dafür.

Viele Grüße,

Markah

 

Hallo Markah

Das ist ein ziemlich konventioneller Plot, den man so - oder leicht abgewandelt - ja schon oft gesehen und gelesen hat. Ich mag das eigentlich recht gern - Teenies (oder hier vielleicht auch schon etwas älter), dunkler Wald, verlassene Psychiatrie - das sind gute Zutaten für eine Horrorgeschichte.

Handwerklich ist noch einiges zu tun. Man merkt, dass du vermutlich noch nicht sehr lange schreibst, aber sich hier anzumelden und auszutauschen ist ein guter Schritt, um das schriftstellerische Können zu verbessern.

Ein abgenutzter Golf 4, an dem Die Scheinwerfer noch das beste zu sein schienen, bog in eine lange, verlassene Waldstraße ein und hielt dann nach einigen Metern am Straßenrand an.

Ja - kürzen, kürzen, kürzen. Du hast da glaub schon viel gemacht, aber hier kannst du gleich weitermachen. Da das Auto keine Rolle mehr spielt, musst du die Scheinwerfer ja nicht gesondert erwähnen ("Die" müsste man auch kleinschreiben). Es geht hier nicht einfach nur darum, Worte einzusparen, aber kurze Sätze haben viele Vorteile: Sie sind einfacher und prägnanter, das heißt, sie zwingen dich als Autor, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Was ist in dem obigen Satz das Wesentliche? Doch sicher nicht, dass das Auto abgenutzt ist, und auch nicht, dass die Scheinwerfer offenbar noch ganz gut funktionieren. Nein, wesentlich ist, dass sie auf einer langen und verlassenen Waldstraße sind, fernab der Zivilisation, und das ist ein tolles Setting für den Beginn, aber die Information geht in dem Satz beinahe unter. Also allein schon deshalb - frag dich, was du erzählen willst, und beschränke dich zunächst darauf. Kurze Sätze sorgen auch oft für ein höheres Tempo, ich rate dir wirklich, darauf in Zukunft zu achten.

„was?!,wo?“

„Sei einfach leise, Tom“ .. „es ist immer das selbe mit dir“

Gut, das ist jetzt Handwerk, das kann man lernen: Schau dir an, wie die Interpunktion bei wörtlicher Rede funktioniert. Hier legst du sie sehr frei aus :)

Noch eine dritte Person stieg aus dem Auto, es war ein Mädchen namens Anna, in der Blüte ihres Lebens. Sie war ein wenig jünger als die beiden Jungs und trug lange, offene, braune Haare, die an Ebenholz erinnerten. Anna war wunderhübsch und trug noch eine Tasche mit sich, die sie allerdings im Auto ließ.

Das ist mir zu viel hier. "Blüte ihres Lebens" - das ist wertend vom Erzähler, besser wäre es, du lässt Martin das denken (oder etwas ähnliches, weniger geschwollenes) oder zeigst es in einem Dialog (Stichwort show don't tell). "Haare, die an Ebenholz erinnerten" - das erinnert mich an Schneewittchen. "Anna war wunderhübsch" - wieder wertend vom Erzähler.

Einmal mehr überkam Martin ein Gefühl von Schmetterlingen, die sich seinen Weg durch seinen Körper erarbeiten.

"ihren Weg" - auf solche Dinge solltest du achten, den Text ruhig mehrmals aufmerksam durchlesen und überarbeiten.

Irgendetwas gefiel Martin an Anna.

Streichen. Der Satz sagt nichts aus, dass Anna Martin gefällt sagst du schon im Satz zuvor.

denn Anna wollte unbedingt zu der Verlassenen Psychiatrie fahren,

verlassenen - auch wieder ein vermeidbarer Fehler.

denn dieser interessierte sich genau wie Anna für solche Orte und hatte viel Erfahrung auf diesem Gebiet,

Welches "Gebiet" ist hier genau gemeint?

Die Motive reichen mir übrigens aus. Verlassene Orte haben etwas Schauriges, Mysteriöses, Anziehendes. Du könntest evtl. noch einen Tick näher darauf eingehen. Gibt auch online Berichte von Leuten, die zu solchen Orten fahren, das könnte zum Beispiel ein zusätzliches Motiv für die drei sein. Aufmerksamkeit in den sozialen Medien, Likes bei Facebook usw.

Es handelte sich um ein altes Fachwerkhaus, mit ungefähr 3 Etagen und einem Balkon auf der obersten Etage.

Das "ungefähr" klingt komisch hier, sind es nun drei Etagen oder nicht? Zahlen übrigens am Besten ausschreiben - manche sagen nur die bis zwanzig, ich persönlich würde sie alle ausschreiben.

Neben ihnen lag ein kleines, schuppenartiges Gebäude mit Dächern aus Stroh.

Manchmal formulierst du zu umständlich: hier dachte ich erst an die Schuppen eines Fisches, deshalb fand ich die Formulierung komisch. Schreib doch gleich "Schuppen" statt "schuppenartiges Gebäude", denn im nächsten Satz sagst du ja auch "Schuppen".

Er wollte Tom eigentlich erneut eine falsche Aussage anhängen, doch hatte er doch gerade selbst einen merkwürdigen Umriss hinter dem Schuppen entnehmen können.

2x doch
"entnehmen können" klingt seltsam hier, besser: "erkennen können".

die ebenfalls ein Schrei von sich gab.

einen Schrei

Ich glaube, dieses sinnlose "Erschrecken zum Spaß" kommt in Filmen besser als in Geschichten. Ich hätte darauf verzichten können.

Zugleich ließ dieser Gedanke aber auch einen kalten Schauer über Martins Rücken laufen,

Ist schon ein fortgeschritteneres Thema, aber du solltest versuchen, solche Standard-Formulierungen zu vermeiden. Gerade bei Horror-Geschichten greift man natürlich gerne darauf zurück, aber irgendwann klingt es dann wie aus Versatzstücken zusammengesetzt.

denn er musste wieder einmal daran denken, was passiert, wenn sie hier drinnen auf fremde Personen treffen.

Klingt komisch mit den Zeiten. Ich würde eher schreiben: "... was passierte, wenn sie hier drinnen auf fremde Personen trafen."

denn er zuckte in sich zusammen und spürte,

"in sich" - das sind unnötige Füllwörter, streiche sie, der Satz klingt ohne sie besser.

ertönte am anderen Ende des Gegenstandes, der ihn gerade so unerwartet berührt hatte.

Der Satz klingt seltsam, irgendwas fehlt da. "Am anderen Ende des Gegenstandes" - naja, das sagt halt jemand, der hinter einem steht und einen Stock in der Hand hält. Deine Formulierung ist da auch wieder umständlich.

jedoch drehte sich seine Gefühlslage schnell in eine verärgerte, wütende Stimmung.

Auch wieder zu lang. Halt es einfach. "... wurde dann aber verärgert und wütend."

Anna schubste ihn nun spielerisch von hinten in das Gebäude hinein und ging an den beiden Jungs vorbei die Tür hinaus.

Sie stand nun in einer großen Halle, die offenbar den Flur der Anstalt darstellte. Alle drei sorgten nun mit ihrem Smartphone für Licht, während die beiden Jungs nun auch dabei waren die große Halle zu betreten.


Du siehst es - achte auf die Wortwiederholungen.

Insgesamt rate ich dir, typische Tipps zu befolgen, die man Anfängern guten Gewissens auf den Weg geben kann: Beschränke dich auf das Wesentliche, halte deine Sätze kurz, achte auf Wortwiederholungen und Füllwörter (es gibt online auch Analyse-Tools, die deine Texte darauf kontrollieren).

Inhaltlich bin ich nicht ganz schlau draus geworden, was da jetzt genau abläuft in der Psychiatrie. Mir waren die Beschreibungen am Ende teilweise zu lang, das fand ich dann auch nicht mehr so spannend. Grundsätzlich würde ich bei einem solchen Setting überlegen, die Auflösung noch etwas hinauszuzögern und dann zu kürzen. Ich finde solche Geschichten immer am Spannendsten, solange man den Bösewicht nicht sieht. Sobald er auftaucht, bricht bei solchen Geschichten der Spannungsbogen für mich immer ein wenig ein, weil man Ähnliches halt auch schon oft gelesen hat. Vor dem Unbekannten fürchte ich mich eher.

Sonst sehe ich es ähnlich wie Peeperkorn: Man merkt dir den Spaß am Erzählen an, das ist ein gutes Setting für eine Horrorgeschichte, du hast dir was dabei gedacht. Am Handwerklichen musst du noch ein wenig feilen, aber die gute Nachricht ist: das kann man lernen. Einfach dranbleiben, dann wird das schon!

Viele Grüsse und noch viel Spaß hier im Forum,
Schwups

 

Hallo Schwups,

auch dir danke ich für die ebenfalls sehr ausführliche Rückmeldung. Anscheinend haben wir einen ähnlichen Geschmack, was mich freut. Ja, ich bin noch sehr neu und möchte auf keinen Fall dem Fakt widersprechen, dass ich handwerklich noch viel zu tun habe, denn dort sehe ich auch eine Schwachstelle. Das ist mir nicht nur dadurch aufgefallen, dass meine zweite Geschichte in das Korrektur-Center verschoben wurde :lol:

Aber wie du ja bereits erwähnt hast hoffe ich darauf, dass ich das "Handwerkszeug" in Zukunft gut erlernen werde. Ich denke, dass mir deine Korrekturen dabei schon sehr behilflich sein können. Mit der Aussage, dass dieses Erschrecken eher in Filme gehört, hast du natürlich Recht. Jetzt im nachhinein erkenne ich dann selber auch einige Aspekte, die von mir unbewusst aus dem typischen Splatterfilm Genre entnommen wurden. Das werde ich in naher Zukunft auf jeden Fall noch einmal ändern. Die grammatikalischen Fehler habe ich selbstverständlich direkt korrigiert.

Viele Grüße,

Markah

 

Hallo Markah,

ich möchte Dir Feedback geben. Vorab ein Ratschlag: Mit Adjektiven sollte man sparsam umgehen, gerade wenn es mehrere sind, dann nehmen sie sich nämlich gegenseitig die Kraft.
So etwa „lange, verlassene Waldstraße“. Ich find hier lange überflüssig. Es ist mit „verlassene Waldstraße“ das stärkere Bild. Auch „kalte, stille Nacht“, hier reicht „kalte Nacht“, denn auf die Stille kommst Du ja noch zu sprechen. Ebenso „lange, offene, braune Haare“. Hier würde ich mich für „offene, braune Haare“ oder „lange, braune Haare“ entscheiden. Dann noch zum Tempusgebrauch. Du erzählst die Geschichte im Imperfekt, doch tauchen da immer wieder Verben im Präsens auf. Ich würde hier auch die Vergangenheitsform nehmen. Beispiele: erarbeiteten statt erarbeiten, tummelten statt tummeln, im tiefen Eichenwald stand statt steht oder auch Orte ging statt geht. Dementsprechend würde ich auch bei „engen, stark verwachsenen Pfad“ eher „stark verwachsenen Pfad“ schreiben, denn bei verwachsenen denkt am automatisch auch an Enge.
„Neben ihnen lag ein kleiner Schuppen“, hier beziehst Du Dich, soweit ich das verstanden habe, auf das Fachwerkhaus. Ist das so, so müsste es „Neben ihm“ heißen. Im weiteren Fortgang der Geschichte heißt es „was passiert“, da würde ich auch die Vergangenheitsform „was passierte“ nehmen. Bei „vorging“ würde ich „voranging“ nehmen, aber das ist persönlicher Geschmack. „und begann ihn von innen aus zu zerfressen“, heißt es da nicht eher „von innen her“. So auch „tippte Tom“ statt „tappte Tom.“ Wieder Tempusfragen, eher „der Fall war“ und „zum Altar machte“ statt des Präsens. „Warum war es auf einmal still, fragte er sich“, da würde ich ist nehmen. Und dann „zum fliegen verhalfen sollte.“ Da würde ich „verhelfen sollte“ nehmen. Dann ein Satz über den ich nachgegrübelt habe: „Er hatte das Gefühl, als würde es sich jeden Moment aus seinem Brustkorb entwenden“. Ich hab dazu kein klares Bild und weiß nicht, was Du meinst. Auch „Tom saß nicht mehr auf der Tür“, habe ich da etwas falsch verstanden, hieße es nicht eher Türschwelle? Und dann zum Schluss „wo der dünne Pfad lag“. Ist das der stark verwachsene Pfad, dann kannst Du dünne getrost weg lassen, da Du Dich ja schon über die Eigenschaft des Pfads geäußert hast. Noch eine Bemerkung zum Titel. Der Titel ist interessant und bezeichnet einen Wahnsinnsort. Ich hätte mich gefreut, wenn Du noch etwas über die Vergangenheit der Psychiatrie erzählt hättest, als sie noch nicht verlassen war. Aber auch das ist persönlicher Geschmack. Du fragst Dich vielleicht, warum ich nicht die Zitierfunktion benutzt habe. Hab es mal versucht, kam aber damit nicht klar. Bin vielleicht zu blöd dafür. Hoffe, der Kommentar hat Dir etwas gebracht.

VG
PeterMa

 

Hallo PeterMa,

es tut mir sehr leid, dass ich erst jetzt auf deine sehr hilfreiche Rückmeldung eingehe. Deine Mühe war nicht umsonst, denn ich habe alle deine Verbesserungsvorschläge angewendet und in meinem Text verbessert. Ich hoffe, das reicht dir als Wiedergutmachung.

Auch deinen Inhaltlichen Vorschlag bezüglich der Geschichte der alten Psychiatrie fand ich sehr reizend. Daher habe ich nun eine kleine (aber hoffentlich feine) Randinformation über die Psychiatrie zu alten Zeiten in den Text eingebaut und gegen den kompletten Absatz rund um den kleinen Schuppen eingetauscht. In der "gekürzten" Fassung spielte der Schuppen ohnehin keine wirkliche Rolle mehr. All zu viele Hintergrundinformationen kann ich leider nicht ergänzen, da es den Rahmen der wohl immer noch zu langen Geschichte (die ich mittlerweile schon um satte 40% gekürzt habe) sprengen würde.

Also noch einmal:
Vielen Dank für deine hilfreiche Rückmeldung und viel Spaß noch in diesem Forum!

Viele Grüße,
Markah

 

Hallo Markah ,

das ist natürlich eine klassische Horrorgeschichte, die mich ein wenig an die 2. Staffel American Horror Story erinnert hat. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich sie gut fand. Du hast durchaus einen Spannungsaufbau und das Thema funktioniert eben im Genre "Horror" gut.

Die Länge der Geschichte hat mich auch nicht gestört. Du hast mich bei der Stange gehalten und ich habe sie bis zum Schluss gelesen.

Ein wenig irritierend fand ich allerdings, dass das Thema "Billy Schatt" nicht mehr aufgenommen wurde. Stattdessen tritt am Ende die satanistische Sekte (?) in den Vordergrund. Deren Funktion ist mir dabei unklar. Sind das Menschen oder doch Geister? Deine Anna kommt mir sehr menschlich vor, die schwebenden Gestalten mit Tunnelblick dagegen eher nicht. Für eine Kurzgeschichte hätte ich mir etwas mehr Aufklärung gewünscht, besonders weil Du am Anfang ja schon andeutest, dass Deine Protagonisten eher Angst vor Okkultisten haben als vor echten Geistern.

Soweit meine inhaltliche Kritik.

Viele Grüße
Mädy

 

Hallo Maedy,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte einigermaßen zugesagt hat. Auch freut es mich, dass nach etlichen Überarbeitungen der Spannungsaufbau langsam Früchte trägt.

Ein wenig irritierend fand ich allerdings, dass das Thema "Billy Schatt" nicht mehr aufgenommen wurde.

Billy Schatt sollte eigentlich nur ein wenig die Gerüchte und Hintergründe der Psychiatrie bekräftigen. Ich wollte erreichen, dass der Leser mit Geistern, Okkulisten etc. ein paar Tipps bekommt, was die drei Jugendlichen in der Psychiatrie erwartet, aber letztendlich sich doch noch nicht hundertprozentig sicher sein kann. Am Ende sind es dann Satanisten, die Martin und Tom begegnen. Anna gehört zu ihnen und hat den Lockvogel gespielt, damit die Satanistische Sekte ihre Operfgaben bekommt.

Ich bin mir bewusst, dass es schlecht ist, wenn diese Fakten nicht aus meiner Geschichte alleine ersichtlich werden. Daher werde ich mir noch einmal etwas einfallen lassen um das in der Geschichte ein wenig deutlicher zu machen.

Deren Funktion ist mir dabei unklar. Sind das Menschen oder doch Geister? Deine Anna kommt mir sehr menschlich vor, die schwebenden Gestalten mit Tunnelblick dagegen eher nicht

Eventuell ist es an dieser Stelle angebracht mal ein paar Hintergrundinformationen zu dieser Geschichte zu liefern, vielleicht interessiert das ja auch den ein oder anderen Leser.

Tatsächlich wohne ich in der Nähe einer solchen verlassenen Psychiatrie. Auch über die echte Psychiatrie gibt es viele Legenden, die eben neugierige Leute aus dem ganzen Land anziehen, mit denen ich euch hier verschonen möchte. Fakt ist aber, dass sich dort früher tatsächlich einmal Satanistische Sekten aufgehalten haben. Augenzeugen haben berichtet, dass die dort in ihrem beleuchteten Kreis saßen, irgendwelche Lieder gesungen haben und andere Menschen während diesem Prozess komplett ignoriert haben. Das kann natürlich auch völliger Unsinn sein. Ich weiß nicht ob das wirklich so ist, denn ich selber war nie dort drinnen und kriege das nur mit, weil ich eben Anwohner bin. Mittlerweile bin ich auch ziemlich genervt davon, dass ständig irgendwelche Leute kommen die sich diese Psychiatrie angucken wollen.

Naja lange Rede kurzer Sinn. Was ich damit sagen möchte ( neben dem Motiv wieso ich diese Geschichte geschrieben habe) ist, dass es sich bei den schwebenden Personen in meiner Geschichte um Menschen handelt :D

Wie gesagt, ich schaue noch einmal wie ich das alles für den Leser ersichtlicher gestalten kann:thumbsup:

Viele Grüße
Markah

 

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