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Der Schwarze Tod

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11.04.2016
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Der Schwarze Tod

Im Jahr 1987 entdeckt ein tschechischer Archäologe bei Ausgrabungen in einer kleinen mittelalterlichen Burg einen in dickes Leder eingewickelten Stapel uralten Pergamentpapiers, der sich bei näherer Betrachtung als ein Manuskript herausstellte. Das Schriftstück ist in schlechtem Zustand und lässt sich erst nach langer und harter Arbeit restaurieren. Sofort beginnt man mit der Übersetzung, die die Forscher so sehr in Erstaunen versetzt, dass sie das Schriftstück für eine Fälschung halten. Doch die genaue Analyse des Pergamentpapiers bestätigt dessen historische Echtheit und datiert seinen Ursprung etwa auf das 13. Jahrhundert. Das Manuskript ist nicht vollständig, viele Seiten fehlen. Was mit ihnen passiert ist, bleibt ein Rätsel. Nach einem Verfasser, dem Benediktinermönch Antonius, wurde es das Antonius-Manuskript genannt. Im Folgenden wird die Übersetzung aus dem mittelalterlichen Latein möglichst genau wiedergegeben.

„Wir schreiben das Jahr des Herrn 1287. Ich, Antonius, Mönch vom Orden des Heiligen Benedikt, schreibe diesen Bericht in der Hoffnung, dass er eines Tages Seine Heiligkeit in Rom erreicht, damit der Heilige Vater all Seine Gebete und Gedanken dem Leid zurichtet, das hier passiert ist. Denn wenn ein Landstrich Gottes Gnade am meisten nötig hat, dann sind es die Ländereien des Burgherren und Ritters Woldemar von Boskowitz. Sie werden von einer furchtbaren Plage heimgesucht, die noch nie zuvor ein christliches Land heimgesucht hat. Die Dörfer und Weiler an den Bergen waren zuerst betroffen und die Überlebenden erzählten von Dämonen mit blutbesudelten Klauen und schrecklichen Augen. Die Menschen fliehen in Angst zu...“

Dann fehlt ein Abschnitt.

„...in großer Zahl. Burgherr Woldemar verkündet, dass es sich um einen Aufstand der Bauern handeln müsse, der von Bergmenschen angeheizt und verstärkt worden sei. Darum lässt der Burgherr seine Ritter und Krieger versammeln. Burgherr Woldemar, Ritter Johann von Weißquell, Ritter Tobias von Boskowitz, Ritter Jaroslaw von Cernahora und vier freie Ritter stellen ein Heer aus 7 Rittern, 45 berittenen Knappen und 140 Wehrbauern auf. Ich soll den Heerzug als Chronist begleiten. Rasch bricht das Heer auf und alle sind froh und eifrig. Uns begegnen viele Menschen, die vor dem Schrecken fliehen und viele von ihnen sehen elendig aus. Viele sind kränklich und schwach und Burgherr Woldemar schickt sie zum Kloster des heiligen Stephanus, wo sie Schutz suchen sollen. Sie sind so verängstigt, dass sie uns kaum beschreiben können, was sie derart erschreckt hat. Lediglich ein Jäger sagte dem Burgherren Woldemar, dass die Dämonen keine Waffen brauchen, während Waffen von menschlicher Hand ihnen keinen Schaden zufügen können. Die Männer, die bei Kräften waren, sollen das Heer begleiten und wurden dem Tross zugewiesen, denn sie weigern sich sogar unter Androhung einer schweren Strafe, die Reihen des Heeres zu stärken.
Die Vorhut unter Ritter Johann von Weißquell trifft auf eine Gruppe Menschen, die sie in Empfang nehmen. Doch statt sich vor dem Ritter zu verbeugen, greifen ihn die Menschen unvermittelt an. Sie sind unbewaffnet und kämpfen mit bloßen Händen und Zähnen und unter großem Geschrei. Als sie den Ritter von seinem Pferd zerren und ihn in Stücke reißen wollen, schritten seine Männer ein. Wie rasend erschlagen sie die Menschen mit Schwertern und Äxten, denn die Menschen ertragen ihre Verletzungen ohne Klage und hören nicht auf, schreckliche Schreie auszustoßen. Ritter Johann von Weißquell bleibt dank seines Kettenhemdes unverletzt, doch sein Pferd wird verwundet und verendet. Dann ergreift ...“

Erneut fehlt ein Abschnitt.

„...nähern sich. Die Späher berichten von zahlreichen Menschen, die unbewaffnet in großen Haufen ohne Gepäck umher wandern und viele scheinen verletzt oder krank zu sein. Als einer der Späher ihnen Wasser geben wollte, wurde er von seinem Pferd gezogen und bei lebendigem Leib zerrissen. Burgherr Woldemar untersagt daraufhin den Umgang mit kranken oder verletzten Menschen und solchen solle auf der Stelle der Kopf abgeschlagen werden. Viele Verwundete werden daraufhin enthauptet und hastig verscharrt. Die Späher berichten, dass die Menschen überall in Gruppen durch das Land streifen und viele laufen dabei auf das Heer zu. Ihre Zahl übersteigt die verbliebene Zahl des Heeres um das Dreifache. Daraufhin befiehlt Burgherr Woldemar das Heer auf einen Hügel, der von lichtem Wald umgeben ist. Dort sollen sie Befestigungen bauen und einen Graben graben. Burgherr Woldemar ermuntert die Männer oft, dass die Menschen vom Bösen befallen seien und dass ihre einzige Hoffnung in Jesus Christus, dem Feuer und dem Schwerte liege. Nach einem Tag wurden die Arbeiten fertiggestellt und Burgherr Woldemar lässt einen Gottesdienst abhalten. Diese ehrenvolle Aufgabe muss ich übernehmen, da Bruder Vermius drei Tage zuvor krank geworden und verstorben war. Um das Heer nicht aufzuhalten, lässt Burgherr Woldemar zwei Dutzend Mann an einem verlassenen Hof zurück, um die vielen Toten anständig beizusetzen, doch die Männer verspäten sich. Bald darauf nähern sich die Dämonen unserem Hügel. Sie kommen in einzelnen Gruppen und nähern sich von Süden. Burgherr Woldemar lässt die Männer aufstellen und gibt den Bogenschützen den Befehl, zu schießen. Die erste Salve lässt keinen der Dämonen umfallen oder wanken. Sie beginnen zu heulen und zu schreien und viele Männer des Heeres bekommen Angst. Salve um Salve geht auf die Dämonen nieder, aber kaum einer von ihnen wird getötet. Weitere dieser Kreaturen kommen auf uns zu und ihr Heulen wird immer lauter. Sie alle tragen nun unverhüllbare Anzeichen des körperlichen Verfalls wegen ihrer Besessenheit. Burgherr Woldemar trägt mir auf, während der Schlacht etwas erbauliches aus der Bibel vorzulesen, was ich auch tue. Dann erreichen sie die Befestigungen und ihr Heulen wird kaum noch erträglich. Mit Mühe können die Männer sie abwehren, bis ein Krieger ruft, dass man den Dämonen den Kopf ein- oder abschlagen müsse. Die Männer kämpfen härter und schon bald war der Hügel gesäumt von Toten. Doch dann greift uns die Masse der Dämonen an. Es sind Hunderte und sie kommen wie eine schreckliche, der Hölle entsprungene Flut. Burgherr Woldemar sammelt seine Ritter und Knappen um sich und greift die Dämonen von der Seite an. Die Reiter können viele Dämonen niederstrecken, doch diese hängen sich rasch in Trauben an die Pferden und reißen sie zu Boden. Die Männer schreien fürchterlich und ebenso schreie ich, als Burgherr Woldemars Pferd zu Boden gerissen wird. In der Zeit sind die Wehrbauern allmählich überrannt worden und ich wage nicht zu beschreiben, welche Gräuel ich dabei erblicken musste. Voller Schrecken muss ich...“

Wieder fehlt ein Abschnitt.

„...alle wehrfähigen Männer. Die Burgtore werden geschlossen und alle, die krank oder verwundet sind, werden der Burg verwiesen. Wir hören sie schreien und flehen, bis die Schreie nach und nach verstummen. Doch stattdessen hören wir in der Nacht das grässliche Heulen, das wir auch auf dem Hügel vernahmen. Es mischt sich mit Schreien der Angst und des Schmerzes. Doch Ritter Johann von Weißquell befahl, dass jeder, der die Burg verlässt, sie nicht wieder betreten wird. So bleiben wir auf den Mauern und hören ununterbrochen die grässliche Schreie und das schreckliche Heulen. Nach und nach geht auch das Schreien in das Heulen über und es wird lauter, denn die Dämonen strömen von überall her und werden immer zahlreicher. Nun können wir es nicht länger leugnen. Die Dämonen ergreifen Besitz von den Körpern Verstorbener, sodass diese den segnenden Stahl der Anhänger Jesu Christi nicht zu fürchten brauchen, außer wenn ihnen der Kopf abgeschlagen oder gespalten wird. Pfeile und Speere sind nahezu wirkungslos, nur mit Schwertern, Äxten und Streitkolben kommt man ihnen bei. Bald schon sind so viele von ihnen da, dass wir die Burg nicht mehr verlassen können, wenn wir gedurft hätten. Doch unsere Vorräte werden schnell knapp werden und wir werden schon bald Hunger leiden. Nun beschreibe ich, was ich mit eigenen Augen gesehen habe: ein Mensch wird nach seinem Tod von einem Dämon besessen. Es ist einer der Knappen, der eine Verwundung erhielt und sie geheim gehalten hatte. Er wurde krank und schließlich konnte er seine Krankheit nicht mehr verbergen. Ritter Johann von Weißquell ließ ihn einsperren und ich sollte ihm vor der Hinrichtung die letzte Beichte abnehmen. Als ich die Kammer betrete, ist er noch am Leben. Ich bete mit ihm und reiche ihm die heiligen Sakramente, als er sein Leben aushaucht. Seinen letzten Blick voller Qual kann ich nie wieder vergessen. Ich schließe seine Augen und bete für seine Seele, als er sie plötzlich wieder öffnet und mich anheult. Schrecken packt mich und ich will fliehen, aber er setzt mir nach und verletzt mich. Ich laufe weg und rufe nach Hilfe, als ein Mann ...“

Erneut fehlt ein Stück. Ab da verändert sich die Schrift. Sie wird krakeliger und unordentlicher und der Text weist viele Fehler auf, sodass eine genaue Übersetzung nicht möglich ist.

„...in die große Halle. Wir schlossen die Türen und verriegelten sie, als wir sie draußen dagegen hämmern hörten. Zwei Knappen bewachen die Tür, während Ritter Johann von Weißquell nach dem Geheimgang von Burgherr Woldemar sucht, der in seine Gemächer führen soll. Ich schreibe diese Zeilen, weil mir die Hoffnung fehlt, dass wir diese Burg lebendig verlassen können. Noch ist die Tür geschlossen, aber wir haben weder Nahrung noch Wasser. Ich fühle mich elend und mein Körper schmerzt. Meine Gedanken sind schwergängig. Ritter Johann sammelt alle Vorhänge und Teppiche, um sie zu einem Seil zu knoten. Er will hinausklettern und andere Burgbewohner suchen. Er will, dass wir mitkommen, aber ich werde diese Halle nicht verlassen und bete beim Schreiben. Noch weiß er nicht, dass ich verletzt wurde und wahrlich muss einer von Gottes Engeln sein Augenlicht trüben, dass er nicht sieht, wie elend ich mich fühle. So es Gottes Wille ist werde ich diesen Text rechtzeitig fertigstellen und Ritter Johann mitgeben, auf das er es nach Rom vor den Heiligen Stuhl trägt. Der Heilige Vater muss sich dieser Invasion aus der Hölle annehmen und wir müssen unseren Glauben stärken und in unseren Herrn Jesus Christus vertrauen. So sollen sie vernehmen, welchen Befehl Ritter Johann zuletzt an seine Männer gab, bevor die Dämonen es irgendwie in unsere Burg schafften. Jeder Soldat sollte seinen Helm ablegen und nicht wieder anziehen, denn sollte ein Dämon von seinem Körper Besitz ergreifen, wäre er viel schwieriger wieder zur Ruhe zu legen. Sein Plan ist es, in die Rüstkammer des Burgherren zu gelangen und so viele Männer wie möglich mit gutem Rüstzeug auszustatten. Ich bete inständig für ihn und hoffe, dass der Herr seine schützende Hand über Ritter Johann von Weißquell legt, denn keiner verhielt sich ritterlicher und tugendhafter im Angesicht solcher Schrecken, derer Zeuge wir verflucht wurden, zu werden. Und...“

An dieser Stelle bricht der Text endgültig ab und wird zu unleserlichem Gekritzel. Einige einzelne Wörter ließen sich noch erkennen und übersetzen, aber es waren Variationen und Wiederholungen des Wortes "Hunger", sodass es für das Forscherteam, das mit der Übersetzung betraut war, keinen Sinn ergab. Sie fügten dies lediglich der Vollständigkeit halber in ihren Abschlussbericht zur Übersetzung des Manuskripts hinein. Danach musste sich jemand von den Forschern an den Vatikan gewandt haben, wohl in der Hoffnung, dass sie Experten für mittelalterliches Kirchenlatein zur Unterstützung der Übersetzungsarbeit entsenden würden. Der Vatikan entsendete stattdessen eine verschwiegene Kommission, die das Manuskript kurzerhand beschlagnahmen und zur weiteren Forschung nach Vatikanstadt bringen ließ. Die offizielle Begründung lautet: Auf äußerst dringliche Anfrage des Papstes wurde der Text als historisches christliches Dokument deklariert und den Historikern des Vatikans mit sämtlichen bisherigen Übersetzungen auf unbestimmte Zeit zur Erforschung überstellt. Angebote zur Kooperation mit dem Forscherteam, das bis dahin am Manuskript gearbeitet hatte, wurden freundlich, aber bestimmt abgelehnt.

 

Hallo Pantoffelheld,

ich fange mal mit dem Text an sich an und arbeite meine Verbesserungsvorschläge in fett ein:

Im Jahr 1987 entdeckte ein tschechischer Archäologe bei Ausgrabungen in einer kleinen mittelalterlichen Burg einen in dickes Leder eingewickelten Stapel uralten Pergamentpapiers, der (bezieht sich auf Stapel!) sich bei näherer Betrachtung als ein Manuskript herausstellte. Das Schriftstück war in schlechtem Zustand und ließ sich erst nach langer und harter Arbeit restaurieren. Sofort begann man mit der Übersetzung des Manuskripts (Dopplung, siehe oben, kann weggelassen werden), die die Forscher so sehr in Erstaunen versetzte, dass sie das Schriftstück für eine Fälschung hielten. Doch die genaue Analyse des Pergamentpapiers bestätigte dessen historische Echtheit und datierte seinen Ursprung etwa auf das dreizehnte oder 13. Jahrhundert.

Wenn du in den folgenden Zeilen im Präsenz erzählen willst, würde ich einen Absatz machen.
Das Manuskript ist nicht vollständig, viele Seiten fehlen offensichtlich, aber das gefundene Manuskript gehört zu einem, einstmals vollständigen Exemplar (würde ich alles streichen). Was mit ihnen passiert ist, bleibt ein Rätsel. Nach einem Verfasser, dem Benediktinermönch Antonius, wurde es das Antonius-Manuskript genannt. Im Folgenden wird die Übersetzung aus dem mittelalterlichen Latein möglichst genau wiedergegeben.


Denn wenn ein Landstrich Gottes Gnade am meisten nötig hat, dann sind es die Ländereien des Burgherren und Ritters Woldemar von Boskowitz.

Burgherr Voldemar stellte 20 Knappen und 70 Wehrbauern auf. Ritter Johann von Weißquell stellte 10 Knappen und 40 Wehrbauern auf. Ritter Tobias von Boskowitz stellte 15 Knappen und 20 Wehrbauern auf. Ritter Jaroslaw von Cernahora stellte 30 Wehrbauern auf. Außerdem schlossen sich 4 freie Ritter dem Heer von Burgherr Woldemar an, die zusammen 30 Wehrbauern aufstellten. Insgesamt bestand dieses Heer aus 7 Rittern, 45 berittenen Knappen und 140 Wehrbauern.
Ganz schön viele Zahlen. Würde ich kürzen.

Sie waren so verängstigt, dass sie uns kaum beschreiben konnten, was sie derart erschrocken hatte.

Burgherr Woldemar erfuhr lediglich von einem Jäger, dass die Dämonen keine Waffen brauchten, während Waffen von menschlicher Hand ihnen keinen Schaden zufügen konnten.

Schau mal generell deinen Text nochmal aufmerksam durch, du wechselst oft zwischen den Zeiten, das klingt dann leider immer ein wenig holprig.

Den Burgherren Woldemar schreibst du mal mit "W" und mal mit "V".

Erneut fehlt ein Stück. Ab da verändert sich die Schrift. Sie wird krakeliger und unordentlicher und der Text weist viele Fehler auf, sodass eine genaue Übersetzung nicht möglich ist. Die folgende Übersetzung wurde so gut gemacht, wie es ging. (streichen!)

Wie schon oben erwähnt, auch am Ende des Textes musst du dir das mit den Zeiten noch einmal ansehen. Wenn du das Manuskript als solches beschreibst, finde ich Präsenz gut. Wenn du dann aber wieder in die Vergangenheit wechselt, kennzeichne das durch einen Absatz. Dann wird der Text klarer.

Nun zum Inhalt. Die Idee, dramatische Fragmente des Zeugen einer Art Zombie-Dämonen-Apokalypse zu schreiben, ist ganz gut. Nur wirklich gepackt hat es mich nicht. Das liegt vor allem daran, dass alles erzählend beschrieben wird, man ist sozusagen nicht live dabei. Die altertümliche Sprache an sich hast du gut getroffen, aber richtige Dramatik habe ich nur bei dem letzten Teil gespürt, als Antonius verletzt ist und sie in der Burg um ihr Überleben bangen. Das ist nämlich in Echtzeit verfasst. Meine Idee wäre, dass du die Einträge im Präsenz verfasst. Er setzt sich nach jedem Tag hin und beschreibt seine Eindrücke. "Das Land, durch das wir reiten, ist zerrüttet. Ausgebrannte Häuser, die wir passieren. Menschen, die uns angreifen." Beschreibe die einzelnen Situationen lebendiger. Dann fesselt es auch mehr. Und zu viel Erklärendes würde ich nicht dazu schreiben.

"An dieser Stelle bricht der Text endgültig ab und wird zu unleserlichem Gekritzel." Das ist doch ein gutes Ende.

Oder aber: "Angebote zur Kooperation mit dem Forscherteam, das bis dahin am Manuskript gearbeitet hatte, wurden freundlich, aber bestimmt abgelehnt."

Zu viel Erklärung nimmt hier das Mysteriöse.

Das ist alles viel Gemecker, aber ich möchte dir sagen, dass ich glaube, du kannst mit Arbeit und Feinschliff etwas Gutes aus deiner Idee machen!

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hallo Pantoffelheld,

deine Geschichte fühlt sich an wie ein Bericht in einem Bericht, und das ist schade. Denn die Idee ist wirklich richtig gut. Zombies im Mittelalter. Und erzählt von einem Mönch. Ich stecke jetzt nicht so tief in mittelalterlicher Schreibkunst, deswegen kann ich zur Authenzität von Antonius' Stil nicht viel sagen, aber moderner würde ich es auf jeden Fall nicht machen, eher die Wortwahl noch mehr an mittelalterliche Kirchentexte anpassen. Denn ein Teil der Faszination ist es ja, ihn in seinen altertümlichen Worten diesen doch recht modernen Schrecken schildern zu hören bzw. zu lesen.

Was ich allerdings nicht so gelungen finde, ist die Rahmenhandlung. Das geht am Anfang schon arg trocken los und hat, wie RinaWu richtig feststellt, zu viel Erklärung am Ende.

Warum lässt du nicht den Archäologen, der das Pergament gefunden und übersetzt hat, die Geschichte erzählen? Das könnte den Mönchsbericht dann auch etwas abwechslungsreicher unterbrechen als mit dem repetitiven "Dann fehlt", "Wieder fehlt", "Erneut fehlt" usw. Wenn du, wie das Ende nahelegt, die mittelalterliche Zombiegeschichte gerne um einen Kirchenthriller erweitern möchtest, dann könnte der Ich-Erzähler auch derjenige sein, der auf die Widerstände stößt und dann eine Kopie des beschlagnahmten Textes selbst ins Internet stellt.

Wäre zwar viel Arbeit, aber auch hier stimme ich mit RinaWu überein: da lässt sich was draus machen. Ich bin gespannt.

Viele Grüße
Ella Fitz

 

Hallo,

zunächst erstmal vielen Dank an alle, die sich für den Text Zeit genommen haben.

RinaWu

Du meckerst nicht zu viel ;) ich fand die Vorschläge sehr gut. Bei der ersten Überarbeitung habe ich mich stark daran orientiert. Das mit den Zeiten ist ein kleines Dauerproblem von mir, an dem ich derzeit noch arbeite. Früher oder später kriege ich das bestimmt hin :thumbsup:

Ella Fitz
Ich hatte das zunächst lediglich vor, einen Bericht in mittelalterlichem Stil über einen Ausbruch eines blöd gesagt "Zombie-Virus" zu schreiben. Dass es zu einem Bericht im Bericht wurde, wie du sagtest, ist dem Umstand zu verdanken, dass ich danach dachte, dass eine Rahmenhandlung um den mittelalterlichen Text dem ganzen etwas mehr Struktur geben könnte, aber im Zentrum sollte immer noch der mittelalterliche Text stehen.
Dein Vorschlag, das ganze aus der Sicht eines Archäologen zu schreiben, der die Schriften übersetzt, gefällt mir wirklich gut. Ich werde mich bei Gelegenheit hinsetzen und eine neue Rahmenhandlung unter der Prämisse schreiben.

An Beide:
Ich finde es schön, dass euch die Idee gefällt. Vielen Dank! :) Ich werd dranbleiben.

Gruß
Pantoffelheld

 

Hallo Pantoffelheld,

Beim Überfliegen der Kommentare sehe ich, dass es um Zombies geht. :)
Genau richtig für mich, wo ich ja auch erst kürzlich über Untote geschrieben habe. Wollen wir mal schauen:

Im Jahr 1987 entdeckt ein tschechischer Archäologe bei Ausgrabungen in einer kleinen mittelalterlichen Burg einen in dickes Leder eingewickelten Stapel uralten Pergamentpapiers, der sich bei näherer Betrachtung als ein Manuskript herausstellte.
Usw. Pp.
Besonders spannend beginnt der Text nicht. Der ganze erste Absatz ist eher ein Bericht.
Außerdem erinnert mich der Anfang der KG sehr stark an das Buch von Max Brooks (Zombie Survival Guide), wo Dutzende solcher Funde genau so beschrieben werden.

Wo wurde die Ausgrabung durch den tschchischen Archäologen gemacht?

Die Menschen fliehen in Angst zu...“
„...in großer Zahl
Leerzeichen nach “zu”und vor „in“.
Gut, konnte der Mönch vor achthundert Jahren vielleicht nicht wissen … :D

Lediglich eine Jäger sagte dem Burgherren Woldemar, dass die Dämonen keine Waffen brauchen,
eine Jäger?

Ich schreibe diese Zeilen, weil mir die Hoffnung fehlt, dass wir diese Burg lebendig verlassen können.
Also schreibt er diese Zeilen, während er voller Angst in der Burg sitzt? Der Text ist super lang/sehr ausführlich. Kann mir nicht vorstellen, dass man in Angst um sein Leben so noch schreiben kann.

Der Text des Manuskripts lässt mich leider kalt. Ich muss zugeben, dass ich ihn ziemlich emotionslos schnell gelesen, fast schon überflogen habe. Es geht viel zu sehr um irgendwelche Ritter, Leute und die Kirche, Burgen und Waffen, als um Zombies.
Wo spielt die Geschichte eigentlich?
Es fehlt oft ein Abschnitt. Aber wirklich Inhalt fehlt nicht, denke ich. Welche Absicht hattest du mit den fehlenden Abschnitten? Soll der Text damit nur aufgelockter wirken? (Absätze)

Also am Ende bleibt mein erster Eindruck bestehen, dass es sich um eine ausführlich erweiterte kleine Episode von Max Brooks handlen könnte. Vielleicht diente dir das ja als Inspiration. Ist aber egal und wäre auch okay, aber dennoch reißt mich der Text nicht mit.

Viel schöner hätte ich gefunden, das Geschehen „live“ mitzufiebern (aus der Sicht des Mönches oder Woldemars), anstatt trockene Aufzeichnungen zu lesen.

Schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 
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Erneut fehlt ein Stück. Ab da verändert sich die Schrift. Sie wird krakeliger und unordentlicher und der Text weist viele Fehler auf, sodass eine genaue Übersetzung nicht möglich ist.

Hallo und – weil wir uns das erste Mal begegnen - herzlich willkommen hierorts,

lieber Pantoffelheld,
und es ist der erste Satz (nicht für sich genommen), sondern wegen der gelungenen Genitivkonstruktion, die mich Deine gute Stube betreten heißt, wobei zunächst die Frage aufkommt, ob nach dem Ausgang des Mittelalters (den man getrost mit der Regentschaft des „Letzten“ Ritters, Maximilian I., gleichsetzen kann, in welche die Entdeckung Amerikas und die Reformation fallen, aber auch Hieronymus Bosch) noch Burgen gebaut wurden und als latente Gefahr in Deiner Geschichte der Gezeitenwechsel am Ende des Satzes (der immer wieder mal obsiegt, musstu selber durchschau'n, sonst wird der Beitrag länger als der Muttertext ...)

Im Jahr 1987 entdeckt ein tschechischer Archäologe bei Ausgrabungen in einer kleinen mittelalterlichen Burg einen in dickes Leder eingewickelten Stapel uralten Pergamentpapiers, der sich bei näherer Betrachtung als ein Manuskript herausstellt[...].

Nun gut, im 13. Jh. sprach die Kirche und der gebildete Adel Latein, das Volk aber die Sprache des Volks (theodisca lingua zu Zeiten der Karolinger, kurz Þeodisc [afr.], diutisc [ahd.], diut(i)sch [mhd., auch schon mal mit t als erstem Buchstaben] und kein Konrad Duden hatte eine einheitliche Schreibweise durchgesetzt, aber Du fungierst ja quasi als Übersetzer ins nhd. Da behaupten nun die Auslassungspunkte, wie ich sie auch an anderen Stellen finde
Die Menschen fliehen in Angst zu[...]...“
am vorhergehenden Wort fehle zumindest ein Buchstabe. Besser also zwischen Wort und Auslassungspunkten ein Leerzeichen und im Folgesatz ähnlich, wenn auch spiegelbildlich
„...[...]in großer Zahl.
(wie gesagt, musstu selber noch mal durch!)

Erstaunlich auch für mich, dass "Historik" mit Fantasy und Horror zusammenfallen, wobei eine Jahreszahl ja schon ziemlich konkrete Bezüge fasst und der Schwarze Tod ja eigentlich die Pest meint und nicht unbedingt Hollywood. Hieronymus Bosch ist da unendlich viel fantastischer! Aber gemach, wir finden eine Lösung - gemeinsam!

Interessant in dem Zusammenhang ist nämlich die Etymologie des „Dämons“:

Im 16. Jh. im Sinne des „Teufels“ aus dem lat. Daemon entlehnt, entwickelt sich bis zum 18. Jh. die heutige Bedeutung des bösen Geistes.

Richtig interessant wird’s, wenn wir die Quelle des lat. im griech. daimon (= göttliche Macht, Gott; Geschick) finden, hinter dem der Herkunftsduden die Grundbedeutung „Verteiler, Zuteiler (des Schicksals)“ vermutet zu griech. daiesthai (verteilen) und die (nicht nur klangliche Nähe) zu demos … womit wir fast wieder bei der Sprache des Volkes wären … und einen Volksaufstand hinter den Aufzeichnungen vermuten dürfen. Denn damals galt noch Gottes Wort, seid fruchtbar und mehret euch (das Zuviel an Adel wurde aus Erbschaftsgründen ins Kloster gesteckt, wo auch Enthaltsamkeit geübt wurde). Und man brauchte Arbeitskräfte ... und es ist wahrscheinlich auch die Mutter, pardon, der Vater des ß gefunden in Herrn

Johann von Weißquell

Aber weiter

... und vier freie Ritter stellen ein Heer aus 7 Rittern, 45 berittenen Knappen und 140 Wehrbauern auf.
Üblicherweise werden Zahlen bis zwölf ausgeschrieben (mancher meint alle, was grundsätzlich nicht verboten ist, aber mit jeder Stelle unübersichtlicher wird; andere neben mir bevorzugen die zwölf, weil sie die Letzte Zahl ist, die nicht zusammengesetzt ist und selbst ein älteres Zahlensystem [das Dutzend ist da noch ein Überbleibsel] repräsentiert und zudem ist die Zwölf heilig.

Ich soll den Heer[es]zug als Chronist begleiten.
Nicht wegen der Verwechselungsgefahr mit dem Herzog, sondern Zusammensetzung aus dem Zug des Heeres ...

Flüchtigkeit wie in den Gezeitenwechseln

Lediglich ein[...] Jäger
Als sie den Ritter von seinem Pferd zerren und ihn in Stücke reißen wollen, schr[ei]ten seine Männer ein. Wie rasend erschlagen sie ...
..., doch diese hängen sich rasch in Trauben an die Pferde[...] und reißen sie zu Boden.

Späher berichten von zahlreichen Menschen, die unbewaffnet in großen Haufen ohne Gepäck umher wandern und …
Ein Wort „umherwandern“

Unglückliche Formulierungen

Dort sollen sie Befestigungen bauen und einen Graben graben.
Eleganter:
Graben anlegen, ausheben u. a.

Dann erreichen sie die Befestigungen und ihr Heulen wird kaum noch erträglich.
Besser Infinitivbildung „und ihr Heulen ist kaum noch zu ertragen“

... ich die Kammer betrete, ist er noch am Leben.
Besser: „… lebt er noch.“

Ich schließe seine Augen und bete für seine Seele, als er sie plötzlich wieder öffnet und mich anheult.
Seele und Auge besser umstellen, weil die Seele kann sich auch einem öffnen ...

So es Gottes Wille ist[,] werde ich diesen Text rechtzeitig fertigstellen und Ritter Johann mitgeben, auf das er es nach Rom vor den Heiligen Stuhl trägt.

Besser: „dass er es … trage“, Konjunktiv I.

Und ein bissken Zeichensetzung zum Schluss

... denn sollte ein Dämon von seinem Körper Besitz ergreifen, wäre er viel schwieriger[,] wieder zur Ruhe zu legen.
Infinitivgruppe ist von Substantiv (Ruhe) abhängig ...

Genug für heute vom

Friedel


Die neuere Technik hat einiges (wohl im Klammerwert [s]
durchgestrichen (nur als Beispiel s. oben einen Rest)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Pantoffelheld,

ich fand den Berichtsstil passend und das Ende genau richtig. Geschmäcker halt. Die Zombie-Thematik wurde in den vergangenen zehn Jahren so tot geritten (ha!), das gibt schon ein paar Punkte, dem etwas abgewinnen zu können, das bisher noch nicht zu lesen oder zu sehen gewesen ist.

Nun kann ich in der Flut des Angebots auch nicht alles überblicken, was so rauskommt. Ich weiß, dass es ein paar geglückte Versuche gegeben hat, die Untoten-Apokalypse mal aus ihrem hinlänglich bekannten kulturellen Kontext USA herauszulösen (World War Z (der Roman!) und die beiden großartigen The Dead-Filme, der erste in Afrika, der zweite in Indien). Den naheliegendsten Weg - Mix it with Western! - sind auch schon mindestens ein Film und ein Computerspiel gegangen. Zombies im Mittelalter, jedenfalls in dieser Form, dass der gängige Verlauf eines Romero-Schinkens in eine Feste verlegt wird, hat es meines Wissens nach noch nicht gegeben. Komm mir keiner mit Army of Darkness.

Geschichte war mein Nebenfach an der Uni, aber ums Mittelalter habe ich immer einen Bogen gemacht. Will sagen: Der Stil dieses Mönchs-Berichtes wirkt auf mich authentisch, was aber daran liegen mag, dass ich keine Ahnung habe. Bilder im Kopf hatte ich hier mehr als bei manch einer übererklärenden Splattergeschichte, in der die Rasierklinge mit einem leisen Plopp-Geräusch in den Augapfel und so weiter.

Stärke und Schwäche zugleich ist, wie die Eingeschlossenen in der Burg das Regelwerk des modernen Zombiestreifens kennenlernen: Der Kopf muss weg, Infektion durch Biss etc. Es ist natürlich spaßig, diesem Mönch in seinem Mönchssprech zuzuhören, wenn er quasi als Zombiefilm-Jungfrau Dinge entdeckt, die einem als Genrefan so urvertraut sind (Süüüüß!). Allerdings wird der einmal in Sachen erzählerische Frische gut gemachte Boden da wieder teilweise zurückgegeben - ist eben doch "nur" Dawn of the Dead anno 1275.

Kleinigkeit: zwei Namen. Von Weißquell, egal wie wahrheitsgemäß, klingt beknackt. Sowas kann die Stimmung verballhornen. Auch dass der Burgherr mit seinem Namen Harry Potters Nemesis gefährlich nahe kommt. Da kann man sagen Quatsch, Leute haben schon 800 Jahre vor Rowlings Geburt so geheißen, aber ich finde immer, als Erzähler muss man auch sowas auf dem Schirm haben, dass einem Großteil der Leserschaft Lord Voldemort eher ein Begriff ist, als die Namen irgendwelcher längst verblichener Vons und Zus.

Lediglich eine Jäger

ein


Mach Steuerung F: und solchen solle auf der Stelle der Kopf abgeschlagen werden - da würde ich ein Komma vor das "und" setzen. Ebenso bei "kämpfen härter".

Dann habe ich mich noch an ein paar Stellen gefragt, ob die Sprünge zwischen Präsens und Präteritum wirklich immer beabsichtigt sind. Und die Intention hinter dem Titel verstehe ich nur zum Teil. Der Witz soll ja sein, dass beim Schwarzen Tod im Mittelalter alle an die Pest denken, und dann ist es eine Zombie-Plage - aber wo ist die Doppelbedeutung von "schwarz"?

Insgesamt fand ich's gut. Hatte ich aber schon gesagt.


Grüße
JC

 

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