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Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends

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29.01.2010
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Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends

Die fiktive Begegnung von Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode ist Gelegenheit, den beiden deutschen Dichtern ein wenig näher zu kommen. Christa Wolf hat sie in ein Gespräch verwickelt, das in Wirklichkeit nie stattfand. Behutsam und sympathisch zeichnet sie in dieser Begegnung deren Eigenarten, ihr Leben für die Dichtung und ihr Leiden an den Konventionen. Zwei Aussenseiter, die in Widerspruch zu ihrer Zeit und deren Gepflogenheiten standen, und - die beide unabhängig voneinander daran scheiterten. Der Titel könnte nicht trefflicher gewählt sein, ihre seelische Befindlichkeiten auszudrücken.

Christa Wolf selbst äusserte sich dazu: »Kein Ort. Nirgends habe ich 1977 geschrieben. Das war in einer Zeit, da ich mich selbst veranlasst sah, die Voraussetzungen von Scheitern zu untersuchen, den Zusammenhang von gesellschaftlicher Verzweiflung und Scheitern in der Literatur.«

Die kleine spannende Lektüre verdient im Kleist-Gedenkjahr durchaus wieder Beachtung.

Suhrkamp Verlag, 2007, € 7.00
Es gibt bei andern Verlagen auch Ausgaben mit Lehrerkommentar.


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