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Düstere Vorahnung eines Experimentes

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01.05.2007
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Düstere Vorahnung eines Experimentes

„Quäle mich nicht länger, düstere Vorahnung“, schrie ich.
Wie so oft war ich erwacht, aus finsterstem Schlaf. Etwas hatte mein Herz gepackt, es mit kalten Händen umfasst und mir einen mysteriösen Traum beschert. Ruhelos waren nun meine Gedanken, ich versuchte mich zu sammeln, mich an das Geträumte zu erinnern. Träume sind so verschlossen sobald man erwacht...
Zitternd setzte ich mich auf, schaute auf meine Hände. Und da blitzte es auf in meinen Gedanken, eine Erinnerung, einer Nebelschwade ähnlich. In meinem Traum, in meiner Vorahnung, war es um meine Hände und das Werk, das sie vollbringen sollten, gegangen.
„Ob das wieder einer dieser unheiligen Ideen ist, die sich in meinem Kopf zusammen finden, wenn er ruht?“, rief ich aus, denn das war nicht das erste Mal, dass ich nachts erwacht war. Pausenlos schien mein Kopf Hirngespinsten nachzujagen, wenn ich schlief. Übel waren diese Ideen, die meisten zumindest. Absonderlicher Kram, den ich schreiben sollte.
„Schreiben, schreiben, wenn man das Schreiben nennen kann“, sagte ich zu mir selbst und stand auf. Direkt neben meinem Bett stand der Rechner, ich schaltete ihn ein. Fetzen von Erinnerungen aus dem Traum waberten durch meinen halbwachen Geist. Gedanken und Ideen schienen sich zu vereinen, schienen einen Sinn zu ergeben. Hatte ich jedoch die geistige Hand ausgestreckt, um nach ihnen zu greifen, so entflohen sie, verbargen sich in den hintersten Ecken meines Geistes und hofften, ich würde sie nicht entdecken.
Jemand hatte einst gesagt: „Könnten wir all unsere Träume verstehen und uns klar und deutlich an sie erinnern, wir alle wären ausgezeichnete Geschichtenschreiber.“
Leider war dies bei mir nicht der Fall, und obwohl ich noch eben tief geschlafen hatte und mein Gehirn mir eine wunderbare Idee für ein wunderbares Experiment erarbeitet hatte, saß ich nun ideenlos vor dem geöffneten Schreibprogramm an meinem Rechner.
Öfters schon habe ich vor der leeren, weißen Seite gesessen und mir Gedanken gemacht. Ähnliches wird wohl schon jedem regen Geist, der etwas zu Papier bringen wollte, passiert sein.
„Yvonne, Yvonne, nun reiß dich zusammen. X-Mal ist das nun passiert, erinnere dich“, sagte ich und schaute auf meine Hände, die auf der Tastatur ruhten.
Computertastaturen, dachte ich plötzlich und erwischte einen Gedanken am geistigen Ärmel, so dass er nicht mehr fliehen konnte. Vielleicht nichts Neues, Niedagewesenes, aber zumindest einen Versuch wert.
Beschwingt tippte ich auf den Tasten, ließ Buchstaben zu Wörtern werden, Wörter zu Sätzen. Nachts um halb eins dann war ich fertig mit diesem Experiment.
Manch einem wird es nicht gefallen, aber es existiert auch nicht, um zu gefallen, sondern um gelesen zu werden…

 

Hallo KleeneFio, das, was du da geschrieben hast, liest sich wie ein Prolog, und nun warte ich gespannt auf deine nächtlichen, literarischen Ergüsse - kommen sie noch? Oder war die Einleitung schon das ganze Experiment?

 

Hallo Fio!

Das kennen viele, da bin ich mir sicher, wenn man schreiben will, aber nichts geschrieben werden will. Und aus dieser Not haben auch viele schon eine Tugend gemacht, indem sie ihre Not in eine Geschichte verpackt haben.

Das Experiment im Sinne dieser Kategorie sehe ich allerdings nicht.

Als Geschichte, tjaaa. Ich habs gelesen, weils kurz war. Schön ists nicht. Schreib Geschichten, nicht Texte darüber, dass du keine richtigen schreiben kannst. :)

Textzeug:

Zitternd setzte ich mich auf, schaute auf meine Hände.

die sich in meinem Kopf zusammenfinden

Bitte sag mir, dass man das jetzt nicht getrennt schreibt ... herrje.

Vielleicht nichts Neues, nie Dagewesenes

Und vor den drei "..." kommt ein " ".

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Tjaja,
tatasächlich ist dies nicht nur eine Geschichte übers Geschichtenschreiben sondern es ist zudem ein Experiment. Vor allen Dingen ist es ein Experiment, in dem ich erklären, wie ich auf das Experiment gekommen bin, wie es entstand.
Einfach noch mal durchlesen, es ist (wie ich ja schreibe) vielleicht nichts Neues, aber ich wollte es mal ausprobieren.

@Barkai: Natürlich ist es ein Prolog: Zu diesem Text, so verwirrend es klingt ;)
Ich weiß nicht, ob ich noch mehr dieser "Quikies" schreiben werde...der Text ist innerhalb einer halben Stunde entstanden und sowas liegt mir einfach nicht... Ich wollte lediglich schauen, was rauskommt...normalerweise schreibe ich Wochen an einem Text und normalerweise hat er einen Inhalt, eine Geschichte (siehe meine anderen Texte).

Es ist also nicht nur ein Experiment, das es entdecken gilt, sondern es war auch eines für mich ;)

Gruß
Fio

 

Das Experiment bleibt dem Leser nicht vorenthalten, es ist im oben zu lesenden Text enthalten. Es ist vielleicht nicht so offentsichtlich wie "Jeder Satz muss mit dem nächsten Buchstaben im Alphabet beginnen".
Einfach noch mal genau lesen, auch die Hinweise im Text und dann entdeckt man, dass nicht alles willkürlich ist ;)

Aber im Prinzip habt ihr das Hauptexperiment schon entdeckt: Ein Experiment in einem Experiment.

Gruß
Fio

 

Computertastaturen, dachte ich plötzlich und erwischte einen Gedanken am geistigen Ärmel, so dass er nicht mehr fliehen konnte. Vielleicht nichts Neues, Niedagewesenes, aber zumindest einen Versuch wert.

*winkt ganz still und heimlich mit einem Zaunpfahl*

 

Ja, auch ich musste unwillkürlich an Qwertz denken :) Aber an Walter Moers Genialität komme ich natürlich nicht ran... ;)

 

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