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Ein Engel hielt die Wacht

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25.08.2007
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Ein Engel hielt die Wacht

Im Wandel gange schwelgt Uetzküblü fun tide lang vergange. Schwelgt Grossmeer überflooten stahn in klinli Bratteln nübergahn un Son nit unnere gange. Schwelgt Uetzküblü de Wor, de bruderewor han höre so a am Lande. Schell han an rück de fre heid nohm schlepp tau dann Hals in zang. Grob kerk de Dür un schmiss in rau, hi, nei in finstre Bange. Dree doch un hungere in nassenot keliwa Uetzke blate. Erzit ere verlangderot, ka ma no fru feuch nüber goh, dalev nu baga hange. Rut Uetzküblü er gang balto dan strat er in de Prange. Luckweil is dor, bi freit fun all de Range un Meng starr gier to Uetzküblü - galange.

Henginauf! Stranguldeti! Jolkresch Schrei e soldagefie faust fustde tritt in mange. Bahbrich dreekerl banditii, stöb mordakron folgfowurf, sodoemfanga. Zirkmassunde, fussdebarg, obe isemanga. Dumpfschlog nog in hanunfiess; zerrgsicht schrei un schmerzlich diest, gna kei gspür erhebbet si dree Holzkreuz übbedi, een Dornkranzhaupt imiden. Lanzbrichstisi, inrilop, nass und bloot veregge in finstere wulk – süngününer.

Bibunerewulk in hus un muer. Volkveloh speelt solda hofuwur un dree slapener bregtwieben onichin.
Gibion eener sproch soldawelsch gelt un se hange af unverloh si hekim ingruf. Ein Engel hielt die Wacht mondarei chumen de jüngere lugen ungrableer on Uetzküblü – wileigin ostern.

 

@Friedel (sori, Joasch)

Moikka umtriebiger Mann,

Na, es dreht sich ja nicht nur um die Ideen der beiden christlichen Kirchen (daß die keine vollkommen konträre Haltung haben, ist nicht verwunderlich. Und die orthodoxen gibt es auch noch).

Es geht auch um eine vollkommen gottlose, besser gesagt gottfreie Realitätsauffassung.

Ein schönes Mittsommerfest :D oder auch Johannis, je nach Geschmack.

Herzlichst,
Katla

 
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Ist das so?

@Hallo Friedl,

Gnade kann übrigens nur von Gott kommen,

Kommt Gnade wirklich nur von Gott? Ich habe darüber nachdenken müssen und ich stimme dieser These zu. Gnade ist absolut, sie ist gottgewollt. Allerdings dürfen auch Menschen Gnade walten lassen; Gnade vor Recht zum Beispiel. Aus phylosophischer Sicht gilt dann wohl auch in dieser Hinsicht die Gewaltenteilung: Gott und die Welt.

@Hallo Katla!

Es geht auch um eine vollkommen gottlose, besser gesagt gottfreie Realitätsauffassung.

Ja, sie in weltlichen Belangen anzustreben halte ich für besser. Im Mittelalter wandten sich die Herrscher gewissenhaft an Gott und lehnten in ihren Urteilen an den Willen eines Gottes an. Es ging bekanntlich soweit, daß sich Monarchen deshalb für die Stellvertreter Gottes auf Erden hielten. Es lag an der Übermacht jener Despoten und sie durften ihre Befugnis bezogen auf das geltende Staatsrecht durchaus so verstehen. Sie waren absolute Herrscher. Es war desaströs und es geschah vielen furchtbar viel Unrecht und Leid. Wenn man sich fragt, was einem Menschen in absoluter Frömmigkeit übrigrig bleibt, dann ist es einfach nur ein mönchshaftes Dasein und dieses ausschließlich in reiner Unterwürfigkeit betend und arbeitend. Die Klöster im Mittelalter standen vielfach in keinem guten Ruf und die natürliche Lebenserwartung war von Mönchen und Nonnen nicht zu erreichen. Die meisten starben im Alter zwischen 30 und 40 Jahren.

Dann loben sich Herrschaftsverhältnisse nach Maßgabe reiner Vernunft. Du sprichst aber eine vollkommene Gottlosigkeit an. Die ist nach meiner Auffassung nicht möglich. Selbst Atheisten sind nicht zwingend als gottlos zu betrachten, weil ihre Geisteshaltung einer Gottesmacht entsprang; sie ist oppositionell und nimmt schon deshalb die Existenz eines Gottes an. Vielfach rufen Attheisten Gott sogar bei seinem Namen. Das bedeutet mir, daß sie, also die Attheisten, lediglich den Gotteskult, wie er in unserer Gesellschaft vorherrscht, verweigern. Dieses ist nach meinem Willen ein Menschenrecht. In vielem ist es sehr viel besser, Urteile und Erklärungen sowie zielgerichtetes Handeln nicht durch eine direkte Orientierung an den Willen Gottes zu vollziehen. Dann lieber nach dem Willen der Herrschenden Meinung im Abgleich mit der Maßgabe reiner menschlicher Vernunft. Nur die orientiert sich zumeist an den Willen Gottes. Du weißt, daß die zehn Gebote von keinem vernünftigen Menschen abgelehnt werden. Selbst die Attheisten verlangen ihre Durchsetzung. Sie berufen sich lediglich nicht darauf.

So viel möchte ich euch hierzu mitteilen.

Grüße von joasch

 
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Moikka lieber Joasch,

ich ernte hier was ich gesät habe :D, und klinke mich doch mal aus der Diskussion aus.

Ich möchte - wie Du hoffentlich an meiner vorsichtigen Wortwahl gehört hast - nämlich Dir nicht meine Meinung aufstopfen, sondern wollte ein bißchen philosophieren ... ich mag es umgekehrt aber auch nicht, wenn ich mit meiner Ansicht nicht respektiert werde.

Ich lasse mir nicht gern unterstellen, insgeheim würde ich etwas anderes glauben, als das was ich sage, das möchtest Du sicher auch nicht hören (habe mit Absicht nie so etwas geschrieben wie aber Du weißt doch, daß Gott gar nicht existiert... obwohl es meiner Haltung entspräche, verstehst?)

weil ihre Geisteshaltung einer Gottesmacht entsprang;
Dies mag man als Christ so sehen wollen, es widerspricht aber atheistischem Gedanken.

sie ist oppositionell und nimmt schon deshalb die Existenz eines Gottes an.
Nein, das mit der Opposition innerhalb des Systems sind die Satanisten, die Atheisten stellen sich außerhalb dieses Gedankenkonstruktes, das einen Gott annimmt. Ich nehme tatsächlich eine vollkommene Gottlosigkeit in jeglicher Form an, und Du tust es nicht: ich sehe hier eigentlich überhaupt kein Problem, solange wir uns jeweils respektieren.

Du weißt, daß die zehn Gebote von keinem vernünftigen Menschen abgelehnt werden.
Ich kenne überhaupt nur zwei davon. Eines nur, weil Du es in dem thread genannt hast, und dem kann ich schonmal nicht zustimmen (Gott ehren). Das mit dem nicht zu morden - welches ich als das höchste erachtete - sehe ich als sinnvoll an, aber das Verbot als Gesetz gibt es natürlich in vielen Gesellschaften, auch solchen, die keine vergleichbare Gottesauffassung haben.

Nix für ungut, aber nun weiß ich, warum es hier öfter heißt, man solle Religionsdebatten aus dem Weg gehen! ;)

Freue mich aber auf spätere weitere Texte / Gedanken, ich werde dann mal diese Themen umschiffen, weil ich mich um so etwas nicht streiten mag.

Heute tatsächliche sonnige Grüße, ich gehe mir später mal ein hübsches Feuer auf dem Meer anschauen,
moi moi, Katla

 

Hallo Katla!

Womit wir einer Meinung wären. Es lag sicherlich nicht in meiner Absicht, an diesem Ort zu indoktrinieren. Romantik pur, die Du erleben magst, wenn Du am Meer spazieren gehst und die Wunder der Natur genießt, ist sicherlich ein Labsal für die Seele. Beneidenswert.

Ich wünsche Dir viel davon.

Herzliche Grüße von joasch

 
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Hallo joasch,

dieser Text hat meiner Ansicht nur ein Ziel: Er dient als Grundlage zum Labern. Man platziere - bevorzugt unter der bedauernswerten Rubrik "Experimente" - irgendeine inhaltliche Nichtigkeit, die man mit sprachlichen Spielereien zu maskieren versucht, und bediene sich dann der folgenden Kritiken, um zum eigentlichen Zweck der Übung zu gelangen: Zum Labern und zu wortreichen Verbreitung weiteren Gedankenguts, was einem letztendlich wichtiger erscheint, als der eigentliche Text.

Eine furchtbare Unsitte und extrem nervig, weil sich solch inhaltsarme und weitgehend nichts (aus)sagende Texte mit dem dann folgenden Laber-Unterbau eine Wertigkeit zusammen schmarotzen, die sie für sich allein betrachtet nicht haben. Ich frage mich ehrlich, was das ganze überhaupt soll, außer, dass es ziemlich Dada ist.

Aber im Grunde genommen hänge ich, da ich mich jetzt ebenfalls dazu geäußert habe, genau an dem Fliegenfänger, den ich eigentlich kritisiere, und insofern hat es letztendlich auch bei mir funktioniert.

Und so funktioniert das bei diesem Text und bei einigen anderen Texten auch und entwickelt sich zu einer ganz eigenständigen Forumskultur: Labern um des Laberns Willen, meilenweit von der eigentlichen Geschichte entfernt, die nur als kleiner Nagel in die Wand gehämmert wird, um ein gänzlich anderes Bild daran aufzuhängen.

Na ja, wem's was gibt ...

Rick

 

Hallo Rick!

Fanatismus tut uns allen gar nicht gut. Und es liegt vielleicht sogar am Text, daß bisher niemand bereit gewesen ist, hier besonders fanatisch den Text zu zerpflücken. Es handelt sich um eine lautmarlerische Nacherzählung der letzten Tage des Jesus von Nazareth in Anlehnung an die letzten Kapitel des Johannisevangeliums. Immerhin haben andere Forumsteilnehmer mit ihren Beiträgen soviel dazu beigetragen, daß der Text bereits als solcher erkannt worden war.

Was den Vorwurf des Mißbrauchs Experimenteller Erzählung anbelangt, meine ich, daß dieser Vorwurf nicht zu halten ist. Lautmalerei ist eine Kunstform innerhalb menschlicher Dicht- und Erzählkunst. An anderer Stelle hätte dieser Text in diesem Forum nur kaum Platz gefunden. Es war bereits gesagt, daß dieser Text keiner Mundart zuzuordnen ist.

Labereien konnte ich bisher auch nicht vernehmen. Harmlose Mitteilungen waren mir sehr angenehm. Der Text ist nicht banal, weil er deutlich eine Kreuzigung darstellt. Banal sind die Laute, die eine Kreuzigung forderten und die Gründe, die zu ihr führten. Der Text ist von mir also sorgfälltig und wohlbedacht mit zeitaufwendiger Gründlichkeit verfaßt. Daß er nicht Deinem Geschmack entsprechen kann, ist normal. Normal ist vielleicht außerdem, daß Du meine Laute nicht verstehen konntest. Hierin liegt vielleicht auch das Experiment für mich als Schriftsteller. Da-Daistisch ist dieser Text übrigens nicht gemeint und nicht erdacht. Ob er Da-Da zuzurechnen ist, mag ich nicht ermessen. Jedoch etnscheidet sich Da-Da deutlich von reiner Lautmalerei. - Experimentell fragte ich mich, in wieweit und in wiefern ich überhaupt noch verstanden werde? Und ich stellte fest: doch, doch, noch von so manchem.

Also gut, unser Freund heißt Ützküblü ...
Ja, aber eine Kreuzigung geschah vielen und vielleicht gab es sogar so manchen, der es überlebte und über den wir gar nicht reden.

Nichts für ungut, joasch

 
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Dada war da,
dawar Dadada.
Dahatmein Grßvtr nch m Schtzngrbn glgn.

Hallo Leute,

hallo Rick,

da muss ich auch mal was beitragen zum Beitrag vom 20. d. M., obwohl joasch -

grüß Dich Jochen! -

schon Stellung nimmt.

Was mir auffällt ist, dass gelegentlich einzelne Mitglieder den Saubermann hervorkehren und ihre bescheidene Meinung für den Maßstab aller Dinge halten, heiße er nun Rick odersonstwie, wobei sie selbst vergessen, wie sehr sie "labern", weil ihnen wahrscheinlich erst die Galle aufsteigt und dann vorm Mundwerk aufschäumt und Nichtigkeiten - eben Schaum - produziert und gar eine "Unsitte" darin erkennen will, dass es Texte gibt, die der eigene Verstand nicht begreift/begreifen kann oder will, was weniger über den Text als über den selbsternannten Hüter der guten Sitten aussagt. Wer "schmarotzt" da? Und dass es "ziemlich Dada" wäre zeigt auch noch, dass man keine Ahnung hat und eine ganze Literaturepoche/-richtung gleich mit runter ziehen will in seinen kleinen Suppenteller (brauner Eintopf?), über dessen Rand man selbst nicht mehr schauen mag. Vielleicht hat der Criticus Buchstaben verwechselt, aber er erscheint mir momentan "ziemlich gaga". Er sollte mal Schwitters Anna Blume zB lesen zur Entspannung.

Nix für ungut

Friedel

 

Weiß ich doch,

liebe Jynx,

dass joasch seine Angelegenheiten selbst regelt/regeln kann. Gleichwohl ist die Geschichte - um die's hier geht - weder dada noch ihr Autor Dadaist, selbst wenn damals Lautmalerei ein Prinzip unter andern war. Selbst mein Zitat vorneweg ist kein Dada und auch nicht gaga. Es ist aus meiner Erinnerung in den 1960-er Jahren in wdr 2 in einer damals wirklich noch progressiven Sendung in ähnlicher Weise vorgeJANDELt worden. Es könnt' aber auch jemand anders gewesen sein. Der Ernst - behauptet irgendwer, jandl wäre Dadaist? -war aber dabei und der Humor kam nicht zu kurz und man kam ohne Dauerberieselung mit Flachsinn aus..

Im übrigen ist weder der Text noch sein Autor gaga.

So weit so wenig zur Richtigstellung.

Gruß

Friedel

 

Hallo, ihr beiden!

@ friedl

Ich habe übrigens noch einen Spruch auf Lager: Seelig sind die geistlich armen!
Allen ernstes lernte ich in den frühen Siebzigern, es so zu sagen. Der Volksmund spricht nicht die Endsilbe ...lich sondern ...ig. Das meint dann etwas ganz anderes und es richtet auch etwas im persönlichem Glauben an.

DaDa ist geistlich arm (dieses zumindest bei oberflächlicher Betrachtungsweise.) DaDa gibt auch Harmlosigkeit und auch er beseelt. Ich finde ihn herrlich.

Für Deine Verteidigung meiner Geschichte ein herzliches Dankeschön. Es tut wohl, jemanden im Falle eines Angriffes auf seiner Seite zu wissen .


@ Jynx

Herzlichen Dank für Deinen moderaten Eingriff und herzlichen Dank für Dein Zutrauen mir gegenüber und auch mir ist wegen Deines Einsatzes nichts geschehen. Jedenfalls machen mir diese Auseinandersetzungen viel Spaß.

Viele Grüße von joasch

 
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Hallo joasch,

Zitat: Es handelt sich um eine lautmarlerische Nacherzählung der letzten Tage des Jesus von Nazareth in Anlehnung an die letzten Kapitel des Johannisevangeliums.

Was ist deine Intention, wenn du eine Nacherzählung in einer Fantasiesprache schreibst, bei der davon auszugehen ist, dass sie mehrheitlich nicht verstanden wird? Ich konnte da übrigens in keiner anderen Kritik wirklich zweifelsfreie Erkenntnis entdecken, um was es da konkret geht, aber vielleicht habe ich auch was überlesen.

Und welche Erwartungshaltung hast du in diesem Zusammenhang an eine inhaltliche Diskussion, zumal die inhaltliche Eigenleistung bei einer Nacherzählung eher überschaubar bleibt, und der Text, wäre er verständlich verfasst, wahrscheinlich ziemlich schlicht rüberkäme? Vielleicht kannst du mir ja mal eine Übersetzung liefern, denn ich habe das meiste nicht verstanden.

Und welche weiterführende Erkenntnisse versprichst du dir davon, dann noch zwei ziemlich ähnliche Texte zu posten, also eine (kleine) Serie daraus zu machen?

Als reines Dada wollte ich die Geschichte nicht beurteilen. Deshalb schrieb ich "ziemlich" als kleine Einschränkung, nur so als Hausnummer, um mal anzudeuten, wie es bei einem eher schlichten Gemüt mit bescheidenen Halbwissen ankam. Dass dies eine literarisch letztendlich nicht gänzlich korrekte Einordnung ist, da bitte ich um Nachsicht, ich habe meinen Hauptschulabschluss in beinharten Abendkursen nachgemacht, und im Erkennen von Dada-Texten hatte ich durchweg eine Fünf (mündlich etwas besser). Und das Schlimmste für Dada ist es ja sowieso, wenn man es einordnet, weil es sich (meines Wissens) genau dem entziehen wollte.

Müsste ich mich in diesem Zusammenhang sonst noch zu irgendwelchen nennenswerten Ausführungen äußern? Nö, sonst sehe ich keine, die es wert wären, beachtet zu werden.

Ich werde jetzt erst mal meinen täglichen Teller braunen Eintopf essen :-)

Rick

 
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Hallo Rick!

Herzlichen Dank, daß Du Dich gemeldet hast. Ich war gestern reichlich eingespannt, so daß ich erst heute dazu komme, Dir zu antworten:

Was ist deine Intention, wenn du eine Nacherzählung in einer Fantasiesprache schreibst, bei der davon auszugehen ist, dass sie mehrheitlich nicht verstanden wird?

Meine Intention für diese Geschichte, war sicherlich die, mich in experimenteller Erzählung auszuprobieren. Ich hatte übrigens keine Ahnung, was dabei heraus kommt, als ich die Geschichte zu schreiben begann. Das geht mir übrigens meistens so. Insgesamt finde ich Lautmalerei witzig. Erst während des schreibens fiel mir ein, daß Lautmalerei in der Literatur längst ihren Platz hat. Im Herrn der Ringe sind z. B. Seitenlange ausführungen in ihr enthalten. Ich glaube, wenn ich so etwas durchspiele, bleibt meine Fantasie wach und lebendig. Es nimmt mir außerdem Sprachhemmnisse. Durch die Kritiken anderer bekomme ich überhaupt ein Gespür, wie so etwas ankommen kann und ob es mir und anderen überhaupt zuzumuten war. Insofern habe ich einen Lernerfolg erzielt; auch einen kommunikativen.

Und welche Erwartungshaltung hast du in diesem Zusammenhang an eine inhaltliche Diskussion, zumal die inhaltliche Eigenleistung bei einer Nacherzählung eher überschaubar bleibt, und der Text, wäre er verständlich verfasst, wahrscheinlich ziemlich schlicht rüberkäme?

Schlicht und einfach wäre der Text. Durch die inhaltliche Diskussion wird mir die Geschichte von ihrem Sinn her noch verständlicher. Plötzlich treten phylosophische Fragen auf, bei deren Klärung neue Erkenntnisse gezogen werden. Lautmalerisch schmückt sich die Geschichte aus und regt die Fantasie des Lesers an. Ich werde eine Übersetzung anhängen.

Als reines Dada wollte ich die Geschichte nicht beurteilen.

Du hast vollkommen recht. Am Ende ist die Geschichte auch kein Drama, weil ein Drama immer mit einem tödlichen Ausgang (zumeist des Protagonisten in der Hauptrolle) endet. Diese Geschichte läßt alles offen. Der Gemarterte ist nicht aufzufinden. Nicht Trauer bleibt am Ende über sondern Hoffnung. Hoffnung auf ein Überleben des Protagonisten. Abwägig ist es übrigens ganz und gar nicht, die Story einem Drama zuzuordnen. Übrigens läßt sich nur aus der christlichen Lehre heraus ein Drama entwickeln und erkennen. Es liegt sicherlich am Prinzip der Nächstenliebe. (Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.) Gäbe es diese Lehre nicht, wären Menschen nicht in der Lage, ein Drama zu erkennen. Das Menschliche Leben bliebe ingänze gleichgültig und nur im Tod läge der Sinn. Hier sicherlicher in der Hoffnung auf die Überwindung.

Übersetzung:

Wärend des Zeitenwandels erinnert Ützküblü an längst vergangene Zeiten. Von einer Zeit, die ihn ans Meer führte, das er überquerte und die Sonne ging niemals unter. So erzählte er und auch andere seiner Brüder erzählten davon auf dem Lande. Heute nahm man ihm die Freiheit, schleppte ihn davon und sperrte ihn ein. Grob schlug die Tür und hi_nein schmiss man ihn, in das finstere Verließ. Drei Tage gab es nichts zu essen und zu trinken und man ließ ihn allein zurück. Erzittere und man verlangte sein Blut, da war kein Mann und keine Frau, die ihm etwas zu trinken herüber reichten und sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Hinaus mit Ützkübli, die Straße entlang und dann wird er gänzlich Prangen. Er schaut eine Weile und sieht eine Menge Leute, die ihn gierend beobachten - gar lange.

Sie fordern, ihn zu töten. Schnaubende Schreie der Wachmänner sind zu hören und sie treten mit Füßen in die Menge. Brechen so die Bahn für drei Banditen, Mörderpack ist der Vorwurf des Volkes so haben sie ihn empfangen. Das Volk bildet einen Kreis und wartet unten am Fuße des Berges; oben hört man Eisen schlagen. Dumpf wurden Nägel in Hände und Füße geschlagen, zerren die Gesichter der Deliquenten, und Schreie des Schmerzes sind zu vernehmen und gnadenlos erheben sich drei Holzkreuze auf dem Berg; ein Mann mit einer Dornenkrone auf dem Haupt in ihrer Mitte. Ein Lanzenstich traf ihn, langsam fällt er in sich zusammen, nichts zu trinken und blutend verreckt er unter finsteren Wolken. Die Sonne hatte sich verfinstert.

Donnerschlag und ein Beben erschütterte Häuser und Mauern. Das Vok war längst geflohen und die Soldaten spielten Würfel während ihrer Wacht. Geb ihn her, sprach einer, der trat zu ihnen heran. Er bot ihnen Geld, damit man seinen Leichnam abhänge und ihn würdig bestatten könne. Ein Engel hielt die Wacht, als die Jünge kamen um nach ihm zu sehen. Das Grab war leer zu Ostern.

...............

 

ich hab nicht mal 20% verstanden und finde es großartig. das ist es doch was man als kunst bezeichnet oder? dinge die man mehrmals betrachten muß um sie zu begreifen. insofern bin ich ein fan davon und an alle die das anders sehen - ich hoffe der tellerrand ist die eingeschränkte aussicht wert.

 

Hallo HandleHard,

willkommen auf kg.de und sorry, dass ich mich hier noch einmal einmische.

Zitat: ich hab nicht mal 20% verstanden und finde es großartig. das ist es doch was man als kunst bezeichnet oder? dinge die man mehrmals betrachten muß um sie zu begreifen.

Mit dieser Definition von Kunst wäre ich etwas vorsichtig, sonst käme man bald auf die Idee, Anträge für die Steuererklärungen als Kunstform zu bezeichnen, oder die Gebrauchsanweisungen für Elektrogeräte aus China :-)

Rick

 
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Moi Rick,

auch sori, daß ich mich nochmal einmische ...

RichyFlussfrau: ich habe kein Wort verstanden und halte es für mist.
... das hat Dich aber nicht gestört?

Ist es vielleicht möglich, daß Autoren wie Kritiker gegenseitig etwas Respekt zeigen, selbst wenn die Meinungen auseinandergehen sollten? Oder: vor allem dann.

Autoren können nur von positiven wie negativen Eindrücken anderer lernen, da nützt es doch wenig, wenn die Kritiker sich untereinander an die Gurgel gehen.

Viele Grüße,
Katla

P.S. Deine Kritik bezüglich des "Geschwafels" ziehe ich mir tatsächlich an, meine Meinung zum Text steht allerdings unbenommen.

 
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Hallo Katla,

danke für deine Moderation, ich hätte mir jeden Kommentar verkniffen, wenn in der Kritik nicht auch noch gestanden hätte:

und an alle die das anders sehen - ich hoffe der tellerrand ist die eingeschränkte aussicht wert.

Die Meinung von RichyFlussfrau ist eben Meinungsäußerung, da steht nirgendwo "Wer das gut findet, ist ein Idiot."

Die Meinung, zu der ich noch einmal Stellung bezog, wertet aber von der eigenen Meinung abweichende Standpunkte (also auch meinen). Und so was ist dann eben mehr als nur eine Meinung zur Geschichte, nicht wahr?

Und für diese Maßregelung meiner Meinung, mit Verlaub, war mir dann die Definition, was Kunst ist bzw. sein soll (und von der ich offensichtlich keine Ahnung habe), doch ein bisschen platt auf einen (falschen) Nenner gebracht.

Das soll nun auch wirklich das letzte Mal sein, das ich dem Engel Flügel verleihe.

Rick

 

Hallo zusammen!

@ HandleHard

Ja, es ist sicherlich sehr kunstvoll, Nacherzählungen in Lautmalerei zu betreiben. Und als ich erstmals mit solchen Werken Anderer konfrontiert wurde, ging es mir ählnich. Nur ein ganz kleiner Teil wurde mir zunächst verständlich. Es lag sogar daran, daß auch jene hochdeutsche Begriffe in ihren Texten erscheinen ließen. Dieses führte bei mir zunächst zu Iritationen hatte aber hauptsächlich den Erfolg, so in etwas zu begreifen, worum es ging. Erst durch meine Phantasie entwickelte die Geschichte in meinem Kopf ein Eigenleben.

Das Dir diese kleine Geschichte gefallen konnte, freut mich sehr.

Grüße von joasch

@ Rick

Wie wahr Du sprichst, mit Deinen Hinweisen auf Behördeformulare bzw. Gebrauchsanweisungen.

Es grüßt eine allein Stehnder

@ Katla

Unbenommen bleibt Dir selbstverständlich auch das Recht auf Selbstverteidigung. Du hast es mutig verteidigt. Ich wäre Dir andernfalles aber auch zur Seite gesprungen. Von Schwafelei kann hier keine Rede sein.

Schönen Sonntag an alle

von joasch

 

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