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Reißender Fluß

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02.05.2009
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Reißender Fluß

Du bist unterwegs. Streifst umher. Ohne Ziel. Gedankenverloren. Einen langen Weg entlang. Er ist breit. Neben dir wandern andere Umherstreifende. Sie reden wirres Zeugs, doch verstehen kannst du sie nicht. Du gehst immer weiter. Biegst ein paar Mal ab. Irrst umher. Die Massen werden weniger. Ein Fluss rauscht in der Ferne. Du folgst dem Geräusch. Es scheint dich anzuziehen. Das Rauschen wir lauter, doch noch verdecken Bäume deine Sicht. Deine Ohren vernehmen raschelndes Laub. Sind das Schritte? Du gehst näher zum Fluss. Hinter den Bäumen, siehst du mich, wie ich durchs Laub wandere. Ich lächle dich an. Lauf zum Fluss hinunter. Will zu dir. Du gehst auf den Fluss zu. Wir stehen uns gegenüber, doch zwischen uns befindet sich diese reißende, scheinbar unüberwindbare Flut. Wir laufen beide am Ufer entlang. Hoffen einen Weg über den reißenden Fluss zu finden, doch es gibt keine Brücke. Ich rufe dir zu. Der Wind trägt meine Stimme an dein Ohr, doch das Rauschen des Baches scheint alles zu verzehren. Wir laufen beide weiter das Ufer entlang. Manchmal sehen wir uns unüberwindbaren Entfernungen gegenüber, doch in Anbetracht der überwältigenden Macht der Gefühle, scheint Jede Entfernung ein Nichts zu sein und so verwandelt sich schließlich der rauschende Fluss in ein kleines Bächlein, das nicht tiefer ist als ein paar Zentimeter und so laufe ich schließlich in deine Arme. Du küsst mich sanft auf die Lippen. Wir verlieren uns und unter uns strömt das Bächlein abwärts. Aus der Ferne erklingt ein Horn. Das Geräusch wir lauter. Zerschellt die Luft. Getrampel kommt aus der Ferne auf den Fluss zu. Hinter den Bäumen zeichnen sich die Gestalten von Menschen ab. Es werden immer mehr. Sie kommen näher. Es sind Soldaten. Eine ganze Kompanie. Sie rufen deinen Namen. Ich versuche dich von diesem Stimmen abzulenken. Doch sie übertönen die Meinige und trotz all meinen Bemühungen gelangen sie doch an deine Ohren. Sie rufen dich zu sich. Sie verlangen nach dir. Sie sind fast bei uns und dann verwandelt sich der Bach auf einmal wieder zurück in den Fluss von einst und katapultiert uns zurück an verschiedene Ufer. Ich rufe nach dir, doch das Rauschen des immer breiter werdenden Baches übertönt meine von Angst erfüllte Stimme. Knalle ertönen. Die am Ufer stehenden Bäume kippen zu Boden und begraben die umherschwirrenden Soldaten unter sich. Das raschelnde Laub drängt sich langsam in Blut. Du willst zu mir schwimmen, doch das glänzende Wasser verwandelt sich, als du an die Flut heran trist zu einem reißenden rotem Strom. Erschrocken weichst du zurück. Immer noch schallt die Luft. Es herrscht ein unglaublicher Lärmpegel. Umstürzende Bäume, Soldaten die nach Freunden rufen, Schmerzenschreie von Verwundeten. Ein letztes Mal erblicke ich dein blutverschmiertes Gesicht in der Ferne, dann ertönt ein alles ausfüllender Knall und alles wird Dunkel. Als ich die Augen wieder öffne ist der Fluss verschwunden. Überall sehe ich Ruinen, umgefallene Bäume und Leichen von niedergemetzelten Soldaten. Ich überschritte die Stelle wo einst der reißende Strom seine Bahnen zog. Ich blicke mich um. In alle Richtungen. Du bist verschwunden. Für immer.

 

Hi Simone!
Erstmal würd ich dir raten mehr Absätze zu machen. Das ist leserfreundlicher.

Sie reden wirres Zeugs, doch verstehen kannst du sie nicht.
Der Gegensatz scheint mir nicht ganz logisch.
Wir laufen beide weiter das Ufer entlang
sie laufen an verschiedenen Ufern entlang, Plural oder ähnliche Konstruktion.
Rauschen des Baches
Was ist es jetzt Bach oder Fluss? Die Wechsel von den Begriffen sind meiner Meinung nach nicht so super gelungen.
Das raschelnde Laub drängt sich langsam in Blut.
Könnte es sein dass du "tränkst" meinst.
Manchmal sehen wir uns unüberwindbaren Entfernungen gegenüber, doch in Anbetracht der überwältigenden Macht der Gefühle, scheint Jede Entfernung ein Nichts zu sein
Wdh.
sein und so verwandelt sich schließlich der rauschende Fluss in ein kleines Bächlein, das nicht tiefer ist als ein paar Zentimeter und so laufe ich schließlich in deine Arme.
Wdh. Absicht?
Was ist eigentlich das Experiment bei deiner Geschichte?
Für mich liest sich das ganze wie ein Stichwortzettel. Viele Wörter benutzt du sehr oft und die Sätze sind schon sehr abgehackt.
Du bist unterwegs. Streifst umher. Ohne Ziel. Gedankenverloren. Einen langen Weg entlang. Er ist breit.
v.a. hier
Auf mich wirkt auch die Symbolik nicht.
Ich hoffe du kannst etwas mit meiner Kritik anfangen.
Sonnige Grüße
Cathy

 

Salve Simone91,

Dir etwas zu den abgehackten Sätzen zu schreiben, ist verlorene Liebesmüh, wie Du bei Deiner anderen KG bewiesen hast - auch wenn ich sie, dort wie hier, unpassend, und zäh finde. Parataktische Kürzestsätze bewirken genauso wenig automatisch eine bestimmte Stimmung, wie man alles lecker findet, nur weil es nach Essen aussieht.

Das Experiment an der KG sehe ich auch nicht. Das kann die symbolhafte Verpackung eines Beziehungszustandes sein, oder ein reales, aus der Erinnerung gekramtes Erleben - beides ist literarische Konvention, weder sprachlich noch inhaltlich experimentell.

Leider verrätst Du nicht allzu viel über die Prots, so ist es schwer, mit ihnen mitzufühlen, egal, um was es geht.
Vielleicht war das auch nicht Deine Absicht, dass ich als Leser mich mit den Figuren identifizieren soll. allerdings fährst Du dafür reichlich schwere Geschütze auf: der trennende Fluss, die Leichenberge, Blut und Krieg und all das ... wenn Du den Leser, wie es mit der Sprache geschieht, auf Distanz halten willst, würde ich eine subtilere Thematik wählen. Mit kübelweise Blut ist das nicht möglich.

LG, Pardus

 

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