Was ist neu

Und hier sind die Gewinner...

Mitglied
Beitritt
14.03.2002
Beiträge
598

Und hier sind die Gewinner...

Und hier, ganz unweihnachtlich, präsentieren wir die Ergebnisse des “Bewusstseinsstrom-Challenge”. Es hat nun doch etwas länger gedauert, bis es zu diesem Abschluß kommen konnte, die Gründe sind hauptsächlich bei mir als Moderator zu suchen: mit verschämter Bitte um Nachsicht.

Die Jury bestand aus Anea, Angua, Blackwood, Existence, Juschi und Kristin. Vielen Dank von meiner Seite an die Juroren, deren intensive Auseinandersetzung mit den Texten zu ernsthaften und durchdachten Kritiken führte.

Mit einundzwanzig eingereichten Texten bewegt sich dieser Challenge eher in einem Mittelfeld, was die Aufnahme angeht. Das mag an der von vielen Teilnehmern als anspruchsvoll gesehenen Vorgabe gelegen haben. Die Geschichte eines Antihelden im Stil des Bewusstseinsstroms.

Wie in den Vorgaben ja auch deutlich gemacht wurde, haben wir den Begriff “Bewusstseinsstrom” sehr weit gefasst, darunter durchaus auch “Innerer Monolog” und “Erlebte Rede” verstanden. Kaum verwunderlich — hatten wir doch alle unsere unterschiedliche Ansichten, worin sich ein vorbildlicher SoC auszeichnet. In jedem Fall: die Ergebnisse waren erstaunlich. Fast überall sieht man die intensive Auseinandersetzung mit der Vorgabe; mit dem Stil wurde experimentiert, wir hoffen, ihr hattet eure Freude daran und habt (nicht zuletzt) die Möglichkeit genutzt, einmal ganz anders zu schreiben.

Mehr Sorgen bereitete uns der Antiheld, der vielleicht manchmal in einen Bereich des negativen Helden abzudriften drohte, einem Helden der bösen Sache sozusagen.

Erstaunt waren wir, daß keine Science-Fiction-Geschichte Eingang gefunden hat, auch andere Sparten waren auffallend unterrepräsentiert, namentlich eine Western-Geschichte wurde deutlich vermisst.

Uns hat es Freude bereitet, die Texte zu lesen, wir hoffen, auch ihr hattet beim Schreiben und Überarbeiten eurer Texte viel Vergnügen.

Gratulation an die Gewinner, und frohe Weihnachten an alle!

Und hiermit präsentieren wir sie, die (unserem komplizierten Wertungssystem nach) sieben besten Texte:

7. Platz: “Ratten” von Sturek

Mit einer der interessantesten Texte, was die Technik des Bewusstseinsstrom angeht: ein assoziatives Spiel hohler Phrasen, das letztlich in halluzinative Überreizung mündet, und einen Quasi-Untergang des Protagonisten vermuten läßt.

Dass es sich bei diesem jedoch eher um einen psychisch Kranken, denn einen mustergültigen Antihelden handelt, hat die Wertung dann doch etwas gedrückt. Von jemandem, der hauptsächlich auf den eigenen Vorteil bedacht ist, ist weniger zu spüren; einer älteren Dame gegen den Fuß zu treten, macht nun einmal keinen Antihelden aus.

Auch die Wahrnehmung der Umwelt und die Reaktion auf diese ist eher der Psychose, denn dem Charakter eines Antihelden zuzuschreiben.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Klassischer innerer Monolog, teilweise schöne Wort-/Themenüberleitungen. Von der Charakterisierung her etwas zu einfach.
  • Deutliche SoC-Elemente sind ebenfalls gestreut, der Verfasser spielt stilistisch. Die sprachliche Umsetzung ist angemessen flapsig (eine Gratwanderung).
  • Für mich eine der besten Geschichten dieses Challenges, sprachlich hebt sie sich deutlich von den meisten anderen ab […].
  • Teilweise sehr schöne Wortspiele und Themenüberleitungen innerhalb des SoC. Eine etwas einfache Charakterisierung und ein im Horror-Genre eher gewöhnlicher Plot schmälern die Gesamtleistung.
  • Stilistisch sehr gut, der etwas flach charakterisierte Protagonist verliert jedoch zunehmend an Antiheldcharakter und endet in seinen Wahnvorstellungen - wohl eher die Darstsellung eines Krankheitsbilds. Handlung ist leider kaum vorhalten, das schmälert jedoch nicht das Lesevergnügen. Ansonsten amüsant, unterhaltsam, schöner SOC.

6. Platz: “Eingekreist” von Antonia

Der Protagonist dieser Geschichte schlendert durch einen zunächst idyllischen Park. Zunehmend entdeckt er Ähnlichkeiten zwischen den Parkbesucherinnen und Frauen aus seiner - nicht gerade rühmlichen - Vergangenheit, bis er schließlich erkennen muss, dass es sich tatsächlich um diese Frauen handelt, die sich zusammengetan haben, um sich zu rächen. Das offene Ende läßt Schlimmes für den Protagonisten ahnen.

Die Charakterisierung des Antihelden gelingt gut, hier wird schnell klar, dass das Verhalten des Protagonisten nur auf den eigenen Lustgewinn abzielt, völlig rücksichtslos gegenüber dem Willen seiner jeweiligen Partnerinnen - besser: Opfer. Körperliche Mißhandlung und Vergewaltigung sieht er gar nicht als solche an, sondern als sein gutes Recht, der ebenfalls mit eingebrachte Rassismus reicht allerdings im vorhandenen Ausmaß nicht dazu aus, die Charakterisierung zu verbessern, sondern weist eine gefährliche Klischeenähe auf.

Auch der Bewusstseinsstrom ist größtenteils gut umgesetzt. Schöne Assoziationen ahmen den natürlichen Gedankenfluss nach (öliges Shampoo - Ölpest - Greenpeace; Segelohren - Matrosenhemd; …). Einige der vollständigen Sätze wirken allerdings noch etwas zu schriftsprachlich.

Insgesamt eine gute Geschichte, der es allerdings nicht schaden würde, noch etwas länger zu werden.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Die Geschichte ist die Aufnahme eines kurzen, eigentlich unspektakulären Zeitabschnitts; leider bricht sie vor ihrem Höhepunkt ab- Schade! Das offene Ende ist hier völlig unangemessen.
  • Diese Geschichte fand ich erzähltechnisch sehr ansprechend. Insbesondere die assoziativen Gedankenketten sind nett — vom Duschgel zu Greenpeace, vom Radfahren zum Radler.
  • Stilistisch eine der herausragenden Geschichten, nur erscheint sie kaum vollständig. Man kann sich die Zusammenhänge zwar denken, ein wenig mehr hätte aber nicht geschadet. Schade!
  • Herausragender Stil, erfüllte Vorgaben, schön zu lesen. Und dann hört es auf, bevor es angefangen hat… als Anfang schön, als vollständige Geschichte leider zu unfertig.

5. Platz: “Nix wie weg” von Häferl

Sowohl die Vorgabe des Antihelden als auch des Stream of Consciousness hält die Jury in dieser Geschichte für gut umgesetzt.

Beim Protagonisten handelt es sich um einen alltäglichen Vater und Ehemann, der erst durch die Situation des Unfalls und das Begehen der Fahrerflucht zum Antihelden wird — ein großes Plus dieser Geschichte. In das Lob mischt sich ein kleines Quäntchen Kritik an der Person des Antihelden deshalb, weil nicht allein egoistische Motive ihn zur Tat motivieren, sondern das Wohlergehen anderer Menschen eine Rolle spielt (”Du hast Familie, Verantwortung”, “Wenn du dich meldest, ziehst du Ingrid, Florian und Jasmin mit ins Unglück.”).

Insbesondere im Vergleich zu den anderen Challenge-Beiträgen ist die Länge der Geschichte positiv hervorzuheben. Sie ermöglicht, unterschiedliche Stationen des Scheiterns ihres Antiheldens als Konsequenz seiner Flucht darzustellen und an ihnen entlang den Handlungsstrang zu entwickeln. Dass die Spannung aufgrund der Länge der Geschichte leidet, ist aufgrund der guten Lesbarkeit der Geschichte durchaus zu vernachlässigen.

Das Ende ist konsequent, wenn auch etwas drastisch. Gerade der Schluss der Geschichte liefert allerdings einen Kritikpunkt, der sich innerhalb der Geschichte mehrfach formulieren lässt: Der Text vermittelt an vielen Stellen moralische Hinweise, macht dem Leser zu sehr deutlich, dass das Handeln des Protagonisten falsch ist.

Der versuchte Bewusstseinsstrom wird von der Jury ebenfalls positiv bewertet, auch wenn er nicht an allen Stellen konsequent durchgehalten wird. Gelungen sind insbesondere die Stellen, in denen er eingesetzt wird, um die zwiespältigen Gedanken des Protagonisten zum Ausdruck zu bringen. Erwähnenswert ist hier die Passage, nachdem der Protagonist das Mädchen entdeckt hat und sein Schrecken sich mit seinem Verstand, sein Impuls zur Flucht sich mit seinem Verantwortungsgewühl abwechselt, aber auch die folgende Autofahrt beim Hören der Musik ist überzeugend dargestellt.

Ganz unabhängig von der guten Erfüllung der Vorgaben sind uns inhaltlich einige Elemente aufgefallen, die wir als zu konstruiert und wenig wahrscheinlich bewertet haben. Beispielsweise die Angst des Antihelden, im Schlaf zu reden, und die prompte Bewahrheitung dieser Sorge.
Irritationen haben außerdem die sehr aufbrausenden und letztendlich gewalttätigen Verhaltensweisen des Protagonisten gegenüber seiner Frau ausgelöst, die nicht allein durch seine Angst zu erklären sind. Offen bleibt die Frage, warum das Mädchen nach dem Unfall keine große Rolle mehr in den Gedanken und Befürchtungen des Protagonisten spielt (Ist es gefunden worden? Wie geht es ihm?). Es passt in das Bild eines herkömmlichen Antihelden, sich nur um sein eigenes Wohl zu kümmern, nicht aber zu seiner realistischen, moralischen Variante, die in dieser Geschichte so gut dargestellt ist. All diese inhaltlichen Einwände ließen sich — falls gewollt — durch kleine Überarbeitungen ausräumen und schmälern kaum das positive Gesamtbild dieser Geschichte.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Überdeutliche Moral, in der Regel durchgängiger SOC, fraglicher Antiheldcharakter. Die Länge der Geschichte nimmt ihr leider einiges an Spannung. Stilistisch sauber.
  • Sehr moralsauer, aber solide.
  • Ein Protagonist, der durch ein Erlebnis und eine feige Entscheidung zugrunde geht. Durch ein schlechtes Gewissen, das ein Antiheld nicht haben sollte.
  • Leider wird am Schluss die Dramatik des Geschehens über ihren Höhepunkt hinaus überzogen und endet im Nichts. Eine unerwartete Auflösung, eine plötzliche Konklusion hätten dem Geschehen absoluten Feinschliff gegeben, aber dieses Ende bedeutet das Gegenteil.
  • Die Anspannung des Prot durch den zu vertuschenden und die Übertragung auf sein Umfeld werden konsequent gesteigert und sprachlich gelungen umgesetzt.
  • Eine routiniert gestrickte Demontage eines eigentlich ganz normalen Menschen bis hin zu seinem Entgleisen in die Aggression.

4. Platz: “Himmel nur zu dienen” von lukas_iskariot

Bei kaum einer Geschichte war sich die Jury so uneins wie bei dieser. Top Drei? Alternativpreis? Völlig unverständlich? Rigoroses ’Thema verfehlt’? Und dies bleibt die für die Jury relevante Frage: Sind die Vorgaben erfüllt?

Elemente des Stream of Consciousness sind zweifellos vorhanden: Die Gleichzeitigkeit von Eindrücken und Erinnerungen, das ungewöhnliche Visualisieren von Wahrnehmungen, formale Spielereien wie unvollendete Sätze, wechselnde Tempora, Verwendung von anderen Kunstformen (Lied, Coda). Und dennoch ist der Text kaum aus der Bewusstseinssicht des Protagonisten gegeben. In wiefern dies gewollt ist — um z.B. aufzuzeigen, dass der Protagonist seine Sicht (sein Bewusstsein) über alles inklusive seiner selbst erhebt — geht nicht immer eindeutig aus dem Text hervor.

Ebenso fragwürdig bleibt die Vorgabe des Antihelden. Definiert er sich durch den Wunsch, sich zu entmenschlichen, sich über Mensch und Tod und Religion stellen zu wollen? Ist die Situation, mit der er sich konfrontiert sieht, das Leben selbst oder der Tod seiner Liebe? Wird er Antiheld, wenn er in seiner Trauer scheitert und in seinem Wunsch nach Entmenschlichung zu bewusstseinserweiternden Drogen greift, Ekel allem Fleischlichen gegenüber äußert und letztlich beim Vanitas-Motiv hängen bleibt?
In dem Charakter, insofern er in seiner Motivation überhaupt fassbar ist, erkennt man einen Misanthropen, der weniger die Menschheit hasst, sondern vielmehr das Mensch-Sein als solches. Den Antihelden wird man nur mit Mühe und viel Wohlwollen darin erkennen.

Somit wird die Frage nach der Erfüllung der Vorgaben eine rein formale bleiben.

Das (große!) Plus der Geschichte zweifellos die reine sprachliche Eleganz und das ambitionierte Bemühen, etwas Ungewöhnliches zu schaffen. Dass das Verständnis bei den meisten Lesern dabei auf der Strecke blieb, mag der Leser dem Autoren ankreiden, der Autor hingegen dem Leser. Darüber zu urteilen, fühlt sich die Jury nicht berufen.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Die Geschichte zeichnet ein gigantisches Vanitas-Bild. Ohne dem Detail gerecht zu werden kann man ihr somit einen globalen Anspruch unterstellen, eine Aufzeichnung der Agitation des Antihelden “Mensch”. Damit sprengt sie den gesetzten Rahmen, und leider an mancher Stelle, sei dies auch erwünscht, ihren eigenen.
  • Die Assoziationsstränge erschlagen beinahe in ihrer Bildgewalt und entziehen sich mir bisweilen der Zuordnung zum Konkreten. Stellenweise grandiose Verknüpfungen und Sprachbilder.
  • Sprachlich überragend, Vorgaben sehr frei umgesetzt und zur Unkenntlichkeit überspitzt. Die mit Abstand innovativste, aber auch schwierigste Geschichte des Challenges.
  • Meinem beschränkten Verständnis vollkommen unzugänglich. Vorgaben erfüllt? Keine Ahnung.
  • Die Vorgaben (”Bewusstseinsstrom” und “Antiheld”) werden nicht nur erfüllt, es findet eine spielerische Auseinandersetzung mit ihnen statt, ihre Grenzen werden ausgedehnt und möglicherweise auch überschritten. Allein der Versuch hebt die Geschichte, die sich zudem durch ihre Dichte und ihre sprachliche Qualität auszeichnet, positiv von allen anderen ab.
  • Meiner Meinung nach hätte diese Geschichte gar nicht erst diskutiert werden dürfen, da sie nicht einmal ansatzweise auf eine Umsetzung des Bewusstseinsstroms zielt - schon formal ist sie ungenügend.

3. Platz: “Winterstarre” von Goldene Dame

Diese Geschichte spielt in Echtzeit — ein schöner Effekt, der dem angenehm umgesetzten SOC zuzuschreiben ist. Dieser bröckelt zwar bei genauem Hinschauen an einzelnen Stellen, ist aber ansonsten gut umgesetzt und schön in die Geschichte eingeflochten; werden so doch kunstvoll nötige Informationen transportiert. Der Text an sich ist sehr kompakt und vermittelt dem Leser in wenigen Zeilen alles Nötige, die Protagonistin wirkt plastisch und glaubhaft.

Der (immer auf seinen Vorteil bedachte, uneinsichtige) Antiheld-Charakter kommt hingegen weniger zur Geltung. Der Text ist leider zu kurz, um zwischen der wahren Antiheldin oder einer überforderten suchtkranken Mutter unterscheiden zu können. Aufkeimende, aber noch unterdrückte Gewissensbisse weisen darauf hin, dass die Protagonistin ihr Antiheld-Sein bald erkennen und verurteilen könnte. Dies wird im Text jedoch nicht mehr behandelt; mit den Vorgaben wird daher nicht gebrochen.

Thematisch weiß die Geschichte zu überzeugen. Der selbstverschuldete Tod des eigenen, in vieler Hinsicht missbrauchten Kindes stellt einen interessanten Ansatz für die Umsetzung der Challengevorgaben dar. Flüssig, konsequent und glaubhaft verfasst, Vorgaben angenehm neu umgesetzt — ein wohlverdienter dritter Platz.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Teilweise holperige Formulierungen, die störend herausstechen, ansonsten: ein sehr kompakter, eindringlicher Text.
  • Eine sehr dichte Geschichte, die trotz der Kürze keine Lücken lässt. Sicher eingesetzter Stil mit sehr schönen Visualisierungen. Als Antiheldin aber war mir die Protagonistin der Erkenntnis viel zu nahe.
  • Eine Geschichte, die mit jedem Lesen mehr Tiefe gewinnt, Schichten freilegt, eigentlich alles beinhaltet, was man in den Sensationsgeschichten der Presse über vernachlässigte Kinder liest, aber unglaublich viel subtiler.

2. Platz: “Ausgebrannt” von dotslash

Diese Geschichte zeigt vorbildlich, dass ein Charakter, der in einer reinen Erzählung hart am Rande des Klischees agieren würde, im gekonnt eingesetzten Bewusstseinsstrom an Lebendigkeit und Plastizität gewinnt. Es macht Spaß, dem Protagonisten durch seine kleinen wie großen Alltags- und Berufssorgen zu folgen. Kleine Ausrutscher wie das viel zu deutliche “Was ist aus dem Feuer für die Sache geworden, der Begeisterung für den Menschen und dessen Psyche?” sind neben den beispielhaft eingesetzten Leitmotiven (das Weiß der Wände) leicht zu verkraften. Auch vor unschönen Stilblüten wie ’—Örps—’ verschlossen wir wohlwollend die Augen.

Der Antiheld zeigt sich viel deutlicher im beruflichen Scheitern als in der eigentlichen Handlung. Hier war sich die Jury (fast) einig, dass der Schluss, das Entsorgen der Leiche, ins leider zu Gewöhnlich-Lächerliche abdriftet. Damit wirkt die saubere Charakterisierung eines Menschen, der sich längst nicht mehr den therapeutischen Pflichten am Mitmenschen berufen fühlt, etwas verschenkt. Der reine Handlungsverlauf der Geschichte bleibt hinter den (hohen) Erwartungen zurück.

Ein Manko, das die Gesamtsicht auf die Geschichte nicht schmälern darf, und die intuitiv sichere Umsetzung der Vorgaben rechtfertigt die hohe Platzierung allemal.

Weitere Stimmen der Jury:

  • Bildlich sind die “Fleckreferenzen” und die Reinlichkeitsbezüge gelungen, inklusive dem Umschwung zu Schmutz, Verwesung und Übelkeit.
  • Gelungen, dass im Bewusstseinsstrom innerhalb des Settings rigide Elemente schwimmen, zwischen denen sich der Protagonist versteckt. Die Maske des scheinbar peniblen Antihelden zerbricht, als eines seiner Opfer den Schlamm auf dem Grund aufwühlt, wird jedoch notdürftig wieder zusammengesetzt.
  • Sehr schöner und sicherer SOC. Abzug wegen anfänglichen Klischeebeschreibungen, im Laufe des Texts entwickelt der Prot jedoch mehr Persönlichkeit.
  • Stilistisch ist die Geschichte gelungen. Schade, dass auch diese Handlung sich überzieht und damit ins Klischeehafte abdriftet; die Leiche im Teppich hat es gar zu oft schon gegeben.
  • Redewendungen werden gekonnt in flüssigen Text eingebettet, die sonst nur im mündlichen Sprachgebrauch verwendet werden.

1. Platz: “Aus dem Kalender gestrichen” von bernadette

Die Wahl des ersten Platzes fiel der Jury auffallend leicht. Hier wurden die Vorgaben gut umgesetzt und in eine unspektakuläre, unterhaltsame Geschichte verpackt.

Die Protagonistin befindet sich an einem nebligen Morgen auf dem Weg zur Weinlese. Daß die Schülerin darauf keine wirkliche Lust hat, versteht sich (beinahe) von selbst, weshalb sie das Unternehmen auch recht bald wieder verwirft. Trampend arbeitet sie sich voran, begegnet Menschen, vor allem mit Unfreundlichkeit und kann am Ende ihrem Freund, dem Retter in der Not, nur noch eine saftige Abfuhr erteilen. Nachdem er sie nach Hause gebracht hat, natürlich.

Unnachgiebig sieht die Protagonistin in ihrer Umgebung nur die negativen Seiten. Solange es ihrer eigenen Situation nützt, gibt sie sich freundlich, hat sich der Nutzen allerdings verbraucht, verhüllt sie ihre eigentlichen Gefühle nicht mehr länger.

Der gut funktionierende Bewusstseinsstrom arbeitet mit vielen Assoziationen, reißt Gedanken an und liefert so ein stimmiges Gesamtbild der Protagonistin.

Die Dialoge heben sich durch eigene Sprache hervor und bilden einen deutlichen und aufschlussreichen Kontrast zu den Gedanken der Protagonistin. In diesem Kontrast offenbart sich der (kaum ungewöhnliche, aber extreme und lebendige und nahe) Egoismus dieser Antiheldin.

Herzlichen Glückwunsch!

Weitere Stimmen der Jury:

  • Nach einem etwas zähen Einstieg eine sehr schön zu lesende Geschichte mit Sinn für Atmosphäre, Details und vor allem Charakter. Eine leichte Entscheidung für Platz eins.
  • Diese Geschichte hat mir gefallen. Sie ist schön erzählt, die assoziativen Gedankensprünge haben mich überzeugt.
  • Spannend durch die anfängliche Unklarheit, ob der Handlungsverlauf die Protagistin auch über einen Tag hinaus als Antiheldin rechtfertigen kann — und er kann!
  • Vorgaben ungewöhnlich alltäglich umgesetzt, gut charakterisierte Prot, angenehm konsequente Geschichte. Und nicht langweilig!

 

Was, noch keine Antworten? Dann drängle ich mich mal vor und gratuliere ganz herzlich bernadette zum ersten Platz und natürlich auch allen anderen Gewinnern! :)

 

Herzlichen Glückwunsch an Bernadette und alle anderen Sieger. Und natürlich auch ein großes Lob an die Jury. :)

 

hey, wenn das kein Weihnachtsgeschenk ist? ;)
Gratulation bernadette und den Platzierten und vielen Dank an die Jury für die Mühe.

 

Na, dann lassen wir die Korken mal knallen. Ich stimme in sims Rede ein und freue mich über das Ergebnis der Jury.
Danke für Eure (sicher nicht nur spassige) Arbeit und herzlichen Glückwunsch an Bernadette.

 

Huch, jetzt seh ich das erst! Da sag nochmal einer, beim Challenge gäbe es keine Preise zu gewinnen: So schöne Kritiken*! :)

Danke der Jury, Gratulation an alle vor, hinter und neben mir Platzierten, und besonders an Bernadette!

*In einem Punkt will ich allerdings schon widersprechen :D, aber dafür bin ich jetzt zu müde. ;)

 

Herzlichen Glückwünsch, bernadette! Jetzt hast du dir auf alle Fälle die Schokolade verdient. :D
Allen anderen und der Jury gratuliere ich natürlich auch!

 

Herzlichen Glückwunsch, bernadette! :kuss:

Ich freue mich sooooo ... Was für eine schöne Überraschung! *rumhüpf*

Der Leistung der Jury gebührt, besonders angesichts des schwierigen Themas, meine vollste Hochachtung. :huldig:
Mir rauchte bereits beim Lesen von mehr als einer Geschichte pro Tag der Kopf. Trotz der zeitweiligen Verwirrung hat diese Herausforderung tatsächlich Spaß gemacht. Danke!

 

Herzlichen Glückwunsch an die Siegerin bernadette und alle anderen Gewinner, sowie ein Lob an die Jury für ihre Arbeit an den mE doch ziemlich schwierigen Thema.

 

Hallo zusammen,

dann will ich doch erst einmal allen gratulieren, die sich dem gnadenlosen Blick der Jury gestellt haben- schließlich ist Mitmachen immer ziemlich schwierig, vor allem bei einer solchen Challenge mit dieser Themenvorgabe.
An die Gewinner noch eine zusätzliche Gratulation, vor allem bernadette, dotslash, die Goldene Dame und lukas, sowie an alle anderen Teilnehmer.

Gruss

Bluomo

 
Zuletzt bearbeitet:

Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten, allen voran Bernadette, und danke für die Arbeit, die die Jury auf sich genommen hat. Auch ich habe von dem Challenge profitiert, in dem ich mal eine ganz andere Art zu schreiben ausprobiert habe und jetzt in anderen Geschichten zur Abwechslung mal einsetzen kann.

Äh, wann ist noch mal das /die nächste Challenge?

Und was ist mit dem Sonderpreis für Querkopps Posting Nr.12 (ihr erinnert euch?)
Hier nochmal, damit ihr nicht suchen müsst:

„Ah, lukas_iskariot schreibt, ob der weiß wer judas ischariot war? Werde ihm keine silberlinge schenken, lach, mal sehen, was er schreibt, hmm, einfach nur „hallo“ als Anrede, möchte wohl unpersönlich bleiben, hatte bestimmt schon vorgefasste Meinung als er angefangen hat zu schreiben, mal sehen, klar, habs geahnt, warum soll ein Antiheld sich seiner nicht bewusst sein? Hat ihm nicht gefallen, soso, und die Courage fehlt mir, meint der denn, man braucht Courage um seinen Prot. einen runterwedeln zu lassen? Glaub nicht, dass einer das machen könnte während eine vergewaltigt wird, na ja, dass ich die Vorgaben erfüllt hab gesteht er mir wenigstens zu, und ne Schwäche gesteht er auch noch ein, ehrlich scheint er ja zu sein, werde ihm mal danken, was hab ich eigentlich bei ihm kritisiert? Alla mohl, ob das Frankfurterisch sein soll? Wohnt vielleicht in der Nähe, na, denn, mal sehen, was die

Goldene Dame so schreibt. Spricht mich wenigstens mit meinem Namen an, na dann, Hallo? überspannt? Was weiß die denn über´n notgeilen Typ? Wie der denkt, ob der überhaupt irgendwas merkt, ob se schon mal einen getroffen hat? Stopp, die Frage wär unfair, nicht gentlemanlike, als Mann bin ich da im Vorteil, selbst schon notgeil gewesen, „antheldenhaft“ ist okay sagt sie, ob ...haft was mit Haft zu tun hat? „.. nur Gaffer und Spanner keine Zivilcourage...“ , hmm die Geschichte beschreibt halt mal nur einen, sogar einen, der aus Furcht wegschaut, aber ne lieben Gruß schreibt sie mir, ne Liebe isseja, schreibt halt ihre Meinung, gut so,

ah, Antonia, la reconozco, creo que es espanola, scheiße, gefällt ihr nicht, na ja muss ja nich immer gewinnen die challenge, andre haben ja auch ganz gut geschrieben, Chance geben, „sehr gelungen“? hat mich voll verarscht, „authentisch“, „..gut zum Vorschein“, die hat´s voll drauf, sollte Kritikerin werden, erkennt, was richtig gut ist, scheiße, wo ist denn das smilie mit küßchen? „stilistisch keine Einwände“, heißt aber: es könnte auch besser sein, „ciao“? isse doch Italienerin? Juve hat verloren , sollt ich vielleicht nicht betonen, könnte sie falsch verstehen, will ich nicht, nicht bei soner Kritik, Daumen hoch, sieju Antonia

Seth Rock schreibt auch noch mal, das find ich ja Klasse, da geb ich ihm doch mal ein Feed-back zu seinem Feed-back, „echt gute Geschichte..“ tja, isne echt gute Kritik, muss mal schauen, was er geschrieben hat im Challenge, vielleicht schreibt er ja nur so positiv, weil ich mich entsprechend revanchieren soll, da hat er sich aber in den Finger geschnitten, hat der meinen Nick nicht verstanden? hab noch nicht alle Geschichte gelesen, ist ja vielleicht echte Konkurrenz bei.

Erst mal Tschau an alle, lest euch meine Story noch mal durch, gönnt euch einen Einblick in die wunderbare Welt des SoC, steht voll unter Bewusstseinsstrom“

...ging mir gerade so durch den Kopf, hab es einfach mitgeschnitten. Was fürn Arsch hat da denn gedacht?

gruß vom querkopp

 

supi, dass ich auch noch einen Platz abgekriegt habe.

Der Wettbewwerb hat mir unheimlich Spaß gemacht und ich möchte mich nochmal bei der Jury und dem Moderator für das interessante Thema und die viele Arbeit bedanken.
Gratulation an die anderen Preisträger, vor allem an Bernadette, deren Story auch mein Favorit war. Die schwierigen Vorgaben sehr gut und mit lockerer Hand erfüllt.

Grüße
Sturek

 

Herzlichen Glückwunsch der Gewinnerin und allen Platzierten! :)

Schade, dass ich so wenig Zeit hatte und die Texte noch nicht gelesen habe ...

Toll, dass sich immer wieder engagierte Jury-Mitglieder finden. Vielen Dank!

al-dente

 

Viele Glückwünsche an alle Plazierten und natürlich ganz besonders an die Hauptgewinnerin!

Ich fand, dass ich bei diesem Challenge ziemlich viel lernen konnte und habe einen riesigen Spaß dabei gehabt, mich mit den Vorgaben und den anderen Texten auseinander zu setzen. Offenbar ging es noch einigen anderen genau so, also würde ich gerne den Leuten, die sich die Vorgaben ausgedacht und die Teilnehmer betreut haben, ganz herzlich dafür danken. Die Plazierungen sind für mich ein wervoller Hinweis dafür, welche Geschichten man mit besonderer Aufmerksamkeit lesen sollte und auch dafür bin ich dankbar.

Ich freue mich schon auf das nächste Challenge, wünsche aber allen erst einmal ein paar schöne Feiertage und ein erfolgreiches neues Jahr.

Mihai

 

Herzlichen Glückwunsch, liebe Bernadette, als ob ich es geahnt hätte. Deine Geschichte hat mir ja auch sehr gut gefallen. Vielen Dank liebe Jury und liebe Gratulanten :) Ich freue mich sehr über meine Plazierung. Herzlichen Glückwunsch an dot, lukas, Susi, Antonia und Sturek.

 

Glückwunsch an alle Gewinner.

Na Bernadette,:) und da wolltest du schon aussteigen.;)
Freut mich für dich.:)

lieben Gruß, coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern!
Besonders an Susi, auch wenn es nicht wirklich überrachend kommt. :)

Schade, dass einige wirklich gute Geschichten nicht dabei waren; aber letztendlich ist das hier doch eine gute, gerechtfertigte Auswahl geworden. Es gibt eben noch eine Stufe über den "guten" Geschichten.
An die Leute, die da jetzt nicht dabei waren: Macht auch nix, wir packen es das nächste mal!


Also dann. Fröhliche Weihnachten nachträglich, nen guten Rutsch und nochmal herzlichen Glückwunsch!

Grüße,
Seth Rock

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Jury, liebe Gratulanten!


Da ist man mal drei Tage weg und und dann...

Ich bin perplex. Die wenigen, die mich kennen, können wohl einschätzen, dass ich kein Kind von falscher Bescheidenheit bin - aber mit dieser Entscheidung habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet.

Die Geschichte dieses Challenges hat mich einige Nerven gekostet, weil ich die Vorgaben und die Diskussionen (nicht die Kritiken!) um den SOC nicht immer hilfreich und eher verwirrend empfand - anderen ging es ja teilweise ähnlich ;).
Ab einem bestimmten Punkt dachte ich dann: Ich will und kann nicht mehr...soll sie doch einfach so bleiben, wie es ist.
Das war wohl eine gute Entscheidung.

Ich freu mich und bin stolz auf mich, dass ich im ersten Jahr bei Euch noch so einen schönen Abschluss habe - danke allen für die Glückwunsche und der Jury für die Arbeit :).

Wäre das nicht so kompliziert, würde ich glatt eine Runde ausgeben :D.
:anstoss: :kaffee: :wein:

Ich möchte allen anderen gratulieren, egal, ob plaziert oder nicht erwähnt, die sich an den Challenge herangetraut haben. Das allein ist schon erwähnenswert.

Ganz liebe Grüße an Alle von einer freudig strahlenden
bernadette :)

 

Hey,habichgarnichmehrmitgerechnetdiesesjahr,aberdochnochmitbekommen. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner / -innen!!! Speziell an eine freudig Strahlende.

Mich hat das Thema offensichtlich verfehlt :heul: - aber der olympische Gedanke nicht. Werde wenn möglich wieder mitmachen, die Frauenquote muss ja nicht immer so übererfüllt werden. :D
Die (auch zu lobende) Jury (kenne leider nicht alle Nicks) bestand wahrscheinlich auch überwiegend aus Frauen, so dass die Logik der Entscheidung in Anbetracht der geschlechtsspezifischen Unlogik des größeren Teils der Jury logischerweise als unlogisch anzusehen ist, oder so. Würde notfalls aber auch 100 %ig zum Gegenteil stehen.
Jedenfalls nochmal ein Hoch :bounce: auf die, die zu Recht stolz auf´m Treppchen stehen.
Gruß vom querkopp

 

So, von mir ganz persönlich und ohne groß rumzuschwafeln, denn das würde den doch recht feierlichen Moment nur unnötig in die Länge ziehen - und seien wir doch mal ehrlich -, es gibt nichts schlimmeres, als dass jemand ewig über belanglose Dinge labert und nicht zum Punkt kommt. Das ist wirklich ganz schön... jetzt fällt mir das Wort nicht ein... Na ja, jedenfalls habe ich eine kleine Rede vorbereitet, um der Sache hier gerecht zu werden. *räusper* Es war einmal ein... *tret*

Ich freu mich ganz besonders für bernadette - Glückwunsch! Hab's zwar noch nicht gelesen, werde es jedoch schleunigst nachholen.

Auch freue ich mich für ./, denn diese KG war mein Favorit. Ja, ja, von den Geschichten, die ich auch gelesen habe. *hüstl*

Allen anderen Platzierten ebenfalls ein: "Super gemacht, Leute!"

Und jetzt geh' ich weinen, weil ich im Challenge schon wieder versagt habe.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom