Was ist neu

Allgemeiner Infothread: Zeiten, Kommas, Partizipien und vieles mehr

Liebes Forum,

ich hätte mal eine grundsätzliche Frage zum Thema DIALOG:
Ich habe gelesen (und halte es auch für sinnvoll) immer einen Absatz zu machen, wenn ein NEUER Sprecher etwas sagt. Oder wenn in einem Dialog der Sprecher wechselt.
Nun meine Frage: Man hat einen Absatz, in welchem man beschreibt, was eine Person tut. Diese fängt nun (erstmalig in dem Kapitel) an zu sprechen. Würdet Ihr nun zuvor einen Absatz machen oder nicht? Ich habe gerade mehrere Bücher durchgesehen, habe aber keine eindeutige Lösung gefunden.

Beispiel (sorry für den albernen Dialog)

....Alex öffnete die fünfte Flasche. „Hast du dir schon mal überlegt, dass der Mann gar nicht verschwunden sein könnte?“
„Wie meinst du das?“

ODER

....Alex öffnete die fünfte Flasche.
„Hast du dir schon mal überlegt, dass der Mann gar nicht verschwunden sein könnte?“
„Wie meinst du das?“

Vielleicht hat sich ja unlängst jemand mit dem selben Problem herumgeschlagen und kann mir einen Tip geben... Beste Zwischen den Jahren - Grüße - T.

 
Zuletzt bearbeitet:

Es gibt dafür keine Regeln oder genauere Konventionen, du kannst das machen, wie du möchtest. Das sind auch Bereiche, die eher in das Layout oder die Drucktechnik fallen als in grammatikalische Bereiche.

Ich glaube üblicher ist die 1. Variante. Wenn der Absatz allerdings relativ lang ist, und durch den Dialog noch länger werden würde, wär auch ein neuer Absatz angebracht.

Bei der Einteilung eines Textes in Absätze geht es auch um die Einteilung in Sinnabschnitte. Ob der Dialog direkt etwas mit dem Thema des Absatzes zu tun hat oder ein neuer Sinnabschnitt abfängt, sollte also auch berücksichtigt werden.

Das mit dem Zeilenwechsel beim Sprecherwechsel ist einfach eine Freundlichkeit gegenüber dem Leser. Der muss sich darauf einstellen, dass da nun ein anderer spricht - grade weil Dialog oft schnell ist, ist es als Leser schwer in der Vorstellung, wer da grade was sagt, hinterherzukommen. Das hat mit dieser Einteilung in Sinnabschnitte nichts zu tun.

 

Hey Quinn,

das ging ja schnell! Vielen Dank für die Antwort!
Ich neige auch der ersten Variante zu, war nur verunsichert, weil ich es in einem gerade gelesenen Roman anders gesehen habe (Variante 2). Dann habe ich in mehreren Büchern gewühlt und habe es in verschiedensten Varianten gefunden. (Wie du ja sagst: Es gibt keine festen Regeln)

Gut, ich werde es also grundsätzlich weiter mit der 1. Variante halten... Danke!!

 

Zusammenhängende Sprechakte einer Person, also ohne Sprecherwechsel, verdienen eine eigene Zeile. Wenn der beschreibende Satz, von dem du sprichst, kurz ist und auf einen Anhub zum Sprechen hinweist (etwa: Er öffnete eine Flasche Bier und räusperte sich), entscheide ich mich mitunter auch zum direkten Anschluss der wörtlichen Rede.

Aber ich glaube auch nicht, dass mich das sehr stören würde und ich das für kritikwürdig hielte, wenn wer es anders macht. Wenn der Sprecher innerhalb des Absatzes wechselt, sieht das anders aus.

 

Hallo floritiv,

Danke für die Antwort!

Zusammenhängende Sprechakte einer Person, also ohne Sprecherwechsel, verdienen eine eigene Zeile.

Das bedeutet, wenn ich Dich richtig verstehe, dass Du also eher Variante 2 zuneigst.

Ich habe die Frage jetzt noch mal im Netz recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:

Wann soll man Absätze machen?

Auf jeden Fall, wenn der Sprecher wechselt.


Kurz bevor sie bei Thomas ankamen, hörte Josef eine Stimme. "Sei vorsichtig, Thomas will dich reinlegen!" Erschrocken drehte Josef sich um. Es war niemand zu sehen. "Wer hat das gesagt?", fragte er ängstlich. "Ich war das.", antwortete der Esel.


Das ist einfach schwierig zu lesen und noch schwieriger zu verstehen. Aber ein Absatz hinter dem jeweiligen Sprecherwechsel und schon ist es einfach viel klarer:


Kurz bevor sie bei Thomas ankamen, hörte Josef eine Stimme. "Sei vorsichtig, Thomas will dich reinlegen!"
Erschrocken drehte Josef sich um. Es war niemand zu sehen. "Wer hat das gesagt?", fragte er ängstlich.
"Ich war das", antwortete der Esel.


Wohlgemerkt, hier steht kein Absatz nach "Es war niemand zu sehen". Denn das, was folgt, sagt immer noch Josef. Ein Absatz ist hier nicht nötig. Aber man kann einen machen. Macht einmal das Experiment, den Text mit und ohne Absatz zu lesen. Was ändert sich dann am Rythmus, an der Stimmung des Textes? Welche Fassung würdet ihr vorziehen?

Wie beim Sprecherwechsel gehört ein Absatz natürlich immer dorthin, wo die Perspektive oder Handlung wechselt und insbesondere, wenn der Text von einer Beschreibung zur Handlung übergeht.

zitiert von: Hans Peter Röntgens WebSite "Wege zum Buch"

Hier wird also wieder Variante 1 favorisiert. Zugleich aber erneut gesagt, man könne einen Absatz machen (also Var. 2)....

Danke für die Hilfe!!

 

Wo ist das Problem? Du kannst dir den Text ja behalten, es hat dir den doch keiner wegggenommen? :)

 

Hallo vita!

Eine Frage zu einem Satz in meiner Kurzgeschichte.
Kannst du mir bitte die Kommasetzung in diesem Satz erklären:
Erschöpft setzte er sich auf einen Stuhl,der in der Mitte des Raumes stand,wobei sein Oberkörper leicht nach vorne in sich zusammensank.

 

Hallo Sunnshine,

ich übernehm mal und hoff, Du kannst die Symbolik als Freizeichen erkennen NACH den Kommas


Erschöpft setzte er sich auf einen Stuhl,[...]der in der Mitte des Raumes stand,[...]wobei sein Oberkörper leicht nach vorne in sich zusammensank.

Das andere Problem, löse ich Dir gern, wenn - (siehstu's?) - ich mit Belsazar durch bin ...

Friedel.
der auch schon mal ungewöhnliche Wege wählt zum

herzlich willkommen hierorts,

Sunnshine,

warum dieses falsche Denglish?

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom