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Serie Orte - Zacharias fällt

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31.07.2001
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Orte - Zacharias fällt

Die Wörter waren: Frühsommer, nachdenklich, Fallschirmspringen, Stahlschraube, Feuerwerk

Ein Schatten erhob sich aus dem gebrochenen Körper des Springers und verzerrte den Blick durch die tanzenden Luftschichten des heißen Sommertages.
Es war beinahe komisch. Wenige Augenblicke waren es gewesen, die mehr oder weniger alles veränderten, was in Zukunft geschehen oder nicht geschehen sollte. Jetzt hatte das Schicksal nicht mehr im Sinn, als ihm die letzten Stationen aufzulisten, die er und der Mensch, den er gerettet hatte, gemeinsam durchlaufen hatten.
Die Luft flimmerte vor seinen Augen während er zurückschaute – und sich an einen nur mäßig beleuchteten Raum erinnerte.

„Also du meinst, dass da irgendwo ein Mädchen ist, das – äh, wie war ihr Name doch gleich?“
„Florin“, kam die müde Antwort.
„Ja, danke. Also Florin, die ich dazu bewegen soll, zwischen ... den Welten zu wechseln – dass ich genau und nur ich dafür geboren wurde? Genauso ein ... wie sagtest du? – ein Gesandter wie du? - Scheiße, Mann, mir war schon immer klar, dass du spinnst.“ Michael nahm das Bier in eine Hand und stützte sich mit der anderen auf; er richtete den Zeigefinger vom Glas weg auf sein Gegenüber: „Ich sollte dir eine ballern, mein Freund. Dich wieder zu Verstand bringen.“ Kurz sah er voller Ernst in die Augen hinter dem dünnen Brillenglas, doch seine Mundwinkel zuckten bereits und im nächsten Moment lachte er laut heraus und schlug dann seine Hand auf die knochige Schulter des jungen Mannes, der auf der anderen Seite des Tisches saß. „Du bist ein Freak, Zach.“
Zacharias sah an Michaels gerötetem Gesicht vorbei und beobachtete die Zeiger der Uhr über der Tür.
Es war sinnlos.
Es wäre sicher anders, leichter gewesen, wenn sie sich noch nie zuvor begegnet wären. Dann hätte er vielleicht die Karte des mystischen Fremden ausspielen, hätte irgendwo angreifen können und einen Halt in der verqueren Welt seines Freundes gefunden. Aber so war für Michael alles ein riesiger Spaß, ein weiterer Schritt in die schöne neue Welt, die Studium und Universität möglich machten. Sie hatten sich beide zusammen diesen Traum gebaut, immer weiter davon geredet und sich gegenseitig Halt gegeben, die ganzen langen Schuljahre hindurch – und zu guter Letzt recht behalten, denn hier an dieser Uni, weit ab von ihrem Heimatdorf, gab es so viele Menschen mit dem Bedürfnis, anders zu sein, dass man als Freak nicht weiter auffiel – außer, man war so verrückt, normal zu wirken.
In der Schulzeit war Michael da gewesen, wenn Zacharias Ärger mit Kilian hatte. Er stand ihm bei, als Kilian damit prahlte, wie tief er seinen Schwanz in Zachs’ jungem Arsch gehabt hätte und sich weiterhin jeden seiner Finger danach leckte.
Michael hatte ohne, dass Zacharias lang und breit erklären musste, was genau es überhaupt so weit hatte kommen lassen, akzeptiert, dass es eine der weiteren Tatsachen war, die sie beide als das kennzeichneten, als das sie immer verschrieen gewesen waren: Freaks.
Aber da waren diese Träume. Sie hoben sie beide hinaus über den Status des Freaks. Sehr darüber hinaus und er schien derjenige von ihnen zu sein, der dies wusste.
„Komm, lass uns gehen“, sagte er und sie standen auf, Michael noch immer lachend.

Die Straßenlaternen waren an langen Kabeln vielleicht alle einhundert Meter über den Asphalt gespannt und obwohl es nicht mehr als fünf Minuten her sein konnte, dass er Michael zum Abschied umarmt hatte, überkam Zacharias inmitten der Schatten zwischen diesen nebeligen Lichtinseln bereits dieses seltsame Gefühl.
Angst vor Verlust.
Angst vor Versagen und vor dem Tod.
Gedanken an die Träume. Träume, die in den letzten Nächten extrem geworden waren. Sie hatten ihn schon lange begleitet. Sie waren gekommen, als er zu Kilian gegangen war, um mit ihm abzuschließen. Damals noch selten und er hatte sie nie verstanden, immer geglaubt, er wäre einfach nur anders als der Rest. Was in gewisser Hinsicht auch richtig war. Es war nur so, dass er den Grad des Abnormen nie als so extrem wahrgenommen hatte, wie er es tatsächlich war.
Denn er war ein Gesandter mit einer Aufgabe.
Diese Bezeichnung war ihm vor Jahren eingefallen, als ihn ein Traum gejagt und er im Schein der Nachttischlampe auf den Morgen gewartet hatte. Jemand oder etwas hatte sich sein gerade geborenes Leben – warum auch immer – aus dem großen Pool aller Leben gegriffen, hatte den Stempel mit der Bezeichnung „Aufgabe“ geschwungen und es wieder fallen lassen. Ihn gebrandmarkt. Anfällig für all das alltägliche Übel der Menschen gemacht. Ihn in das Leben gesandt, nur um seine Aufgabe zu finden und einen Masterplan gangbar zu machen.
Und irgendwann hatte er geglaubt zu wissen, wofür er hier war. Was anderes, als diese Aufgabe zu erfüllen, blieb ihm zu tun?
Zacharias nahm seine Brille ab und putzte sie. In den letzten Monaten waren seine Nächte schlimm gewesen. Er hatte immer nur wenige Stunden geschlafen, denn sobald er zur Ruhe kam, zogen ihn erschreckende Bilder in die Realität zurück und übernahmen die Wache, damit er nicht zurückfand in eine möglicherweise traumlose Welt. Bilder voller eigenem und fremden Leid, die ihn hindern sollten – und es erfolgreich taten – Ruhe und Kraft in der Nacht zu finden. Er wurde mit jedem Tag müder.
Zacharias setzte die Brille wieder auf und sah noch einmal in die enge Seitenstraße, die sich zwischen den Wänden zweier schmalgiebliger Häuser verlor. Aber da war nichts gewesen.
Eine wunderschöne Stadt, keine Frage. Die alten Häuser an den unzähligen Hängen schmiegten sich aneinander und lehnten sich dabei so manches Mal beinahe zu weit über die alten Kopfsteinpflaster. Es gab viele kleine, alte Gassen, viele dunkle Parterreeingänge und eine Studentenquote von fast vierzig Prozent. Er fasste sich an den Kopf.
Da war nichts gewesen. Sicher nicht.
Zacharias beschleunigte den Schritt, es war nicht mehr weit zu seiner Wohnung, die er über einer alten Änderungsschneiderei bezogen hatte. Er war sich sicher, dass er auch diese Nacht nicht viel Schlaf finden würde, aber morgen musste er so oder so in die Uni und sollte es zumindest probieren. Etwas entspannter sein als heute Abend. Morgen würde er Michael wiedersehen und ihn vielleicht dann etwas weicher klopfen können.
Denn Michael war seine Aufgabe. Heute war er zu müde gewesen. Hatte keine Energie aufbringen können, um den sturen Kopf in die richtige Richtung zu drehen. Aber er hatte seine Aufgabe akzeptiert. Was wäre ihm nach all den Jahren auch übrig geblieben? Gewissheit war eine bittere Medizin, aber trotz allem tat sie einem schlussendlich nur Gutes.

Da war nichts gewesen.
Zacharias drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür - und spürte mit dieser Bewegung eine Wut, die ihn von rechts aus dem alten Garten des Nachbarhauses traf.
Sie war so voller Kraft, sie leuchtete beinahe.
Was es war, woher und wie es diese Gewalt aufbringen konnte, war ohne Belang. Alle komplexeren Gedanken flogen aus der Bahn und seine Hände öffneten die Tür ohne, dass er bewusst daran dachte. Wollten die Flucht ermöglichen, nur seine Sinne griffen nach dem, was auf ihn zukam, ihn festhielt, ihn bald voller Hass umspülte und seinen Körper vergiftete.

Festhielt.

Umspülte.

Vergiftete.

Irgendwann ließ es ihn durch die Tür, doch Zacharias spürte, dass dieses Entkommen ohne Belang war. Denn etwas hatte ihn berührt. Sein Körper würde nicht standhalten und sein Geist nicht widerstehen können - er hatte beinahe gespürt, wie ausgewählte Zellen auseinandergezerrt, verdreht und neu geschrieben wurden.
Er würde fallen.
Bald.
Dies war ein direkter Angriff gewesen, was bedeuten musste, dass es der anderen Seite zu dringlich wurde. Dass sie - die aus den Träumen - dabei waren, die Entscheidung herbeizuführen. Sie konnten ihn anscheinend nicht direkt töten und vielleicht gab es ja tatsächlich einen Gegenpart, etwas, das seinen Tod zu verhindern suchte. Doch selbst, wenn es so war, so hatten sie den Krieg gerade verloren.
Seine Machtlosigkeit war beinahe schwerer zu ertragen als die Angst, die ihn durchschlug. Er legte sich ins Bett und fühlte seinen Körper zitternd langsam schwächer werden.
Diese Nacht schlief er nicht eine Minute.

Der folgende Tag war hart.
Etwas fraß sich in seinen Organen fest, er spürte es sich laben, es sein Inneres genießen und die Angst vor dem Sterben lähmte ihn. Zacharias dachte an die dunklen Träume, die ihm – wie er es nun bestätigt fand - stets gezeigt hatten, wie es ausgehen würde. Was ihn erwartete. Es ihm seit Jahren vorgaben und nur die eine Aufgabe noch zulassen würden und er verließ den Hörsaal, versteckte sich auf der Toilette, zog die Beine hoch und ließ es fressen.

Zeitlos fraß es.

Dann – irgendwann – wurde das Fressgelage beendet und sein Körper fand Ruhe. Aus dem Dunkel schälte sich langsam ein Gesicht heraus und Zacharias spürte, dass hier nicht die Macht hinter den Träumen am Werk war.
Mehr und mehr glitt das blasse Gesicht in Michaels Züge hinein, wurde ihm von irgendwo her beinahe bildlich aufgedrängt. Diese andere Seite, dieses hellere Gefühl nahm die Tränen nicht mit sich und schenkte auch nur wenig Hoffnung. Doch es rief den Gedanken wach, dass er wegen Michaels Heil gesandt worden war und Zacharias ließ seinen Gefühlen freien Lauf und suchte Energie. Er fand sie ein letztes Mal und ging zum Mittagessen in die Mensa.

„Alles bereit für morgen, Zach?“
In Anbetracht der Schlaflosigkeit und der dunklen Träume konnte er hinterher sogar nachvollziehen, dass er den Sprung vollkommen vergessen hatte.
Fallschirmspringen.
Michael sprang schon seit Jahren regelmäßig und Zacharias wusste, dass sein Freund diesen Sport liebte. Ihn regelrecht brauchte, um sich auf sich selbst konzentrieren zu können, um immer wieder runterzukommen. In der Tat war der Michael, der gerade einen Sprung hinter sich hatte, derjenige, den Zacharias immer am liebsten gemocht hatte.
Morgen würde er mitspringen.
Es war nicht das erste Mal, aber jetzt wusste er, warum er gestern angegriffen worden war. Denn es war soweit.
Die Entscheidung. Michael würde er nicht mehr überzeugen können. Lediglich beschützen. Das Ende seiner Aufgabe und er würde endlich zur Ruhe kommen.
Nach dem Sprung.
„Ich denke, es ist alles bereit“, antwortete er. Michael sah ihn nachdenklich an.
„Ist alles okay mit dir?“
„Um acht vor der Tür.“

Diese Nacht war es anders.
Er war nur einmal kurz eingenickt und wieder hatten ihn die dunklen Bilder seiner Träume zurückgeholt. Hatten ihn mit dem Sterben geängstigt, mit dem Danach verunsichert und Adrenalin missbraucht, um ihn wach zu halten und ihm so seine Energie zu stehlen gesucht.
Jedoch schon kurz nach dem ersten schlimmen Erwachen hatte sein Geist sich beruhigt und er Wege betreten, die ihn von der Angst wegführten. Denn er erinnerte sich wieder an seinen Garten an der alten Schule und suchte hier noch ein letztes Mal Schutz.
Diesmal gab es keine Wertung durch die damaligen Ereignisse.
Der Garten für sich zählte.
Er, Zacharias, hatte dort bestimmt, hatte den Garten konstruiert, verwirklicht und das immer entgegen all der damals vorherrschenden Ströme. Hatte Inseln von Rhododendren aus dem Gras wachsen lassen. Hatte Früchte tragende Bäume aus Meeren von Farnen, Blüten und Gräsern gezogen. Er hatte dort alles eingebracht, was Gutes in ihm war. Gewiss, dunkle Momente hatte er hier erlebt, Momente, die Menschen wie Kilian bewusst und andere, wie vielleicht Dagny, nur durch ihre Anwesenheit verursacht hatten. Sie hatten das wahre Gefühl, die wahre Natur des Gartens zerstört, so hatte er es lange gesehen. Doch letztendlich – das verstand er in dieser Nacht - war diese Eingebung immer falsch gewesen, denn der Garten und somit auch Kilian und Dagny und all die anderen waren Bestandteil dessen, was er in dieser Nacht als Ganzes seines Lebens begriff. Was ihn an Erfahrung reich machte.
Was ihn als Mensch ausmachte.
Was ihn vielleicht für seine Aufgabe prädestinierte.
Er würde nicht aufgeben und den morgigen Tag durchleben.
Was danach kommen mochte, war nebensächlich.

Am nächsten Morgen stieg Zacharias kurz nach acht in Michaels Auto und fuhr noch einmal mit seinem Freund die lange Strasse entlang, an der Universität vorbei und hin zum Flughafen.
Beide waren sie recht schweigsam und sprachen nur das Nötigste. Michael redete nie viel vor einem Sprung; es war Zacharias immer so erschienen, als würde er all das, was ihn in den letzten Wochen fertiggemacht hatte, sammeln, um es mit sich aus dem Flugzeug zu werfen.
Zacharias selbst war in sich zur Ruhe gekommen und begnügte sich damit, die Landschaft und den Himmel am Fenster vorbeifliegen zu sehen.
Er spürte es nach wie vor in sich, wie es seinen Körper tötete, aber es war kein weiter Weg mehr und er konzentrierte sich auf das, was er sah.
Die Sonne stand noch recht tief am Horizont, war aber bereits kräftig und ließ die langen Schatten langsam schrumpfen. Der Himmel selbst war wunderschön blau. Die Welt erschien unerschütterlich und es war ihm, als könne das Kommende nicht im Geringsten Auswirkung auf dieses Bild haben.

Eine Stunde später saßen sie im Flugzeug. Die Like öffnete sich in dreitausend Metern Höhe.
Zacharias’ Puls raste während Michael sich an den Griffen hin und her schwang. Tat er immer. Seine Lippen bewegten sich und er schien sich selbst die Energie zuzusprechen, die er brauchte, um im Fallen all den Ballast loszuwerden.
Zacharias hatte seine Sinne geschärft, hatte frühzeitig die Situationen erkennen wollen, in denen der Feind angreifen mochte. Doch war er nicht in der Lage, auf den Vorstoß zu reagieren, der direkt von einem der Springer erfolgte.
Er sah den Kerl in einem Augenblick noch gelassen auf seinem Platz sitzen und im nächsten von Krämpfen geschüttelt auf dem Boden des Flugzeugs knien. Ein anderer Springer beugte sich zu ihm und dann sah es so aus, als würde der Mann aus der Luft vom Boden hochgezogen, nach vorne gestoßen werden, dabei mit einer Hand das Messer des Springers neben ihm aus der Scheide an dessen Stiefel ziehen. In dem Bruchteil eines Momentes, den der Gegner benötigte, um an ihm vorbeizukommen, sah er das dunkle Leuchten in den Augen des Mannes, sah es erst flackern, dann mächtig aufflammen.
Etwas hatte diesen Menschen gepackt.
Michael sah ihn nicht kommen und die beiden Körper prallten aufeinander und schleuderten aus dem Bauch der Maschine, noch bevor Zacharias auch nur ein Wort der Warnung über die Lippen gebracht hatte. Sein Körper reagierte und seine Muskeln warfen ihn hinterher während sein Kopf das Geschehen noch zu verarbeiten suchte.
Das Brüllen der Luft um ihn herum erschien ihm immens, bedeutsamer als früher zu sein. Instinktiv verringerte er den Luftwiderstand auf ein Mindestmaß, flashte, orientierte sich und fand Michael und den Angreifer. Michael wehrte sich mit aller Kraft seines jungen Körpers und in diesem Moment glaubte Zacharias, dass es für sie beide gut ausgehen könnte. Er hielt auf die Kämpfenden zu und verringerte den Abstand - nur langsam, so wie alles zu sein schien, wenn man sprang.
Komm her du Mistkerl, dachte er, lass dir von einem Freak aufs Maul geben!
Knappe vierzig Sekunden blieben, bevor sie den Fallschirm würden öffnen müssen.

Als er auf den Körper des Angreifers traf, schlug er mit all der Macht seines freien Falls zu. Er spürte seine Finger brechen; der Schmerz rannte an seinen Knochen entlang, fand das Hirn und explodierte dort. Zacharias schrie laut auf, hörte nichts von sich selbst. Der Körper des angreifenden Springers schleuderte zur Seite, der Kopf einen Moment später. Zacharias sah Michael aufschreien, dann traf Blut seine Schutzbrille und er entdeckte die tiefe Wunde, die der Gegner in Michaels Schulter geschnitten haben musste.
Michael umfasste die offene Wunde. Er blickte schockiert den Blutspritzern nach und sein Körper begann zu trudeln während die Sekunden stetig verrannen.

Zacharias’ Hand schrie und tobte. Die Luft um ihn herum brüllte.
Neben sich sah er Michael, der jegliche Kontrolle über seinen Flug verloren hatte und dessen Wunde heftig blutete; sie hinterließ eine dünne, aber sichtbare rote Bahn in der Luft.
Sie näherten sich dem roten Bereich, Michael stand unter Schock und Zacharias konnte lediglich noch versuchen, dessen Hilfsschirm selbst zu ziehen, wenn der Hauptschirm noch rechtzeitig im Luftstrom sein sollte. Er versuchte sich zu drehen, schaffte es und sah den Springer, von dem er Michael eben noch befreit hatte, wieder auf sich zustürzen.
Wie kann er schon wieder hier sein?
Die Augen dieses – Menschen – Angreifers leuchteten immenser, als sie es zuvor im Flugzeug getan hatten; er hatte keine Brille aufgesetzt und hätte nichts sehen können. Der Schlag, der Zacharias die Finger gebrochen hatte, hätte ihn ausschalten müssen. Hätte den Kerl in inzwischen nur noch wenigen Sekunden ohnmächtig auf den Boden aufschlagen lassen müssen.
Du müsstest tot sein.
Aber Zacharias sah ihn lachen. Sah seine Augen glänzen und die erhobene Hand aufblitzen.
Dann stürzte das Ding auf ihn und dessen Hand
das Messer, es ist das Messer
stieß nieder und die Klinge fuhr tief in Zacharias Schenkel und es waren ungeahnte Schmerzen, die Hand zog das Messer heraus, hob sich wieder, schlug zu und durchschnitt wieder lebendes Fleisch, seinen Magen und Zacharias heulte noch einmal auf.
Der Angreifer holte aus.
Stieß zu.
Erhob sich.
Und Zacharias erkannte im Sterben den Fehler, den der Feind machte.
Du verlierst dich, mein Freund. Verlierst dich in deinem Trieb.
Sie waren immer noch auf einer Höhe mit Michael, waren direkt neben ihm und der Feind sah es nicht.
War zu beschäftigt.
Zacharias fand die Kraft, zog Michaels Hilfsschirm, umklammerte den Feind und erfüllte seine Aufgabe.

Sie schlugen auf.
Ein Schatten erhob sich aus dem gebrochenen Körper des Springers und verzerrte den Blick durch die tanzenden Luftschichten des heißen Sommertages.
Es war beinahe komisch. Wenige Augenblicke waren es gewesen, die mehr oder weniger alles veränderten, was in Zukunft geschehen oder nicht geschehen sollte. Jetzt hatte das Schicksal nicht mehr im Sinn, als ihm die letzten Stationen aufzulisten, die er und der Mensch, den er gerettet hatte, gemeinsam durchlaufen hatten.
Die Luft flimmerte vor seinen Augen während er zurückschaute – und sich an einen nur mäßig beleuchteten Raum erinnerte.
Und recht zufrieden starb.

Es waren nur wenige Menschen gewesen, die um Zacharias’ Grab gestanden hatten.
Michael lehnte sich erschöpft im Beifahrersitz zurück. Seine Schwester brachte ihn zurück ins Krankenhaus und er spürte eine irre Vorfreude auf einen dicken Beutel des flüssigen Schmerzkillers. Vielleicht war der Arzt, der so nett gewesen war, ihn zur Beerdigung rauszulassen, auch in der Lage, ihm davon für heute nacht eine Bonusration zu gönnen.
Als Zacharias Michaels Hilfsschirm gezogen hatte, war der rote Bereich bereits erreicht, und er selbst nicht in der Lage gewesen, sich vernünftig auf die Landung vorzubereiten. Das hatte er mit einem Splitterbruch und einigen Stahlschrauben im linken Bein bezahlt – und er hatte seinen besten Freund verloren.
Es hatte einige Zeit gedauert, bis er die Geschehnisse in einen linearen Ablauf gebracht und die kausalen Zusammenhänge richtig gedeutet hatte. Als es soweit war, war das Schuldgefühl über ihn hereingebrochen und begleitete ihn seit dem.
Der Cocktail im Krankenhaus dämpfte glücklicherweise auch das Denken.

Wenige Tage nach seiner Entlassung machte Michael sich daran, den Weg zu finden.
Von dem Moment, in dem er Zacharias’ Warnungen als wahr erkannt hatte, waren die Dinge von Michael neu bewertet worden. Vielleicht hätte er den Tod seines Freundes als Unfall abgetan, als eines der hässlichen Dinge, die innige Freundschaften hin und wieder zerstörten.
Aber das, was er gesehen hatte, war keine Hin-und-wieder-Situation gewesen. Er hatte die vielen Einstichwunden in Zacharias’ zerschmettertem Körper gesehen.
Hatte Zacharias im Fallen den rasenden Körper des Anderen umklammern sehen.
Er hatte den toten Angreifer grinsen sehen.
Aber vor allem hatte er den Schatten gesehen, der von dem Toten gegangen war.
Er hatte verstanden und sein Leben neu überdacht. Energie, die in ihm steckte, in andere Kanäle zu lenken gesucht. Jetzt, da er wusste, dass andere Mächte als die ihm bisher bekannten existierten, dauerte es nicht lange, bis er die Kraft entdeckte, zwischen zwei bestimmten Welten eine Verbindung zu ermöglichen. Nachdem er die ersten Male vor dem endgültigen Abschluss zurückgeschreckt war, trat er eines Abends im Frühsommer in eine einfache Welt, in ein kleines Dorf, in welchem gerade die Vorbereitungen für ein Fest und das bevorstehende Feuerwerk getroffen wurden.
Er betrachtete, was er da fand, hieß es gut und blieb.
Er musste sich noch lange Jahre in Geduld üben, etwas sorgte dafür, dass er nur langsam alterte. Michael hatte seine Aufgabe zu erfüllen und er hielt geduldig Ausschau nach einem Mädchen namens Florin.
Und natürlich wurde sie in dem kleinen Dorf geboren. Es ergab alles einen Sinn. Wenn die Geschichte sich mit diesem Mädchen fortsetzte, würde er seine Rolle hier beschließen, damit von nun an von ihr erzählt werden konnte.
Michael hatte diese Welt mit den Jahren in sein Herz geschlossen. Umgeben von einem scheinbar sich in die Unendlichkeit erstreckenden Wald fand er in diesem Dorf Ruhe. Er nahm sich die Zeit, seinen Schuldgefühlen Zacharias gegenüber entgegenzutreten und sie zu verarbeiten.
Jeder von ihnen hatte seine Aufgabe zu erfüllen. Ihm, Michael, war es vergönnt, sein Leben weiterzuleben. Zumindest, solange es noch Orte zum Leben gab.
Sie alle lagen in der Hand von Florin und anderen, die Seite an Seite für diese Welten kämpfen würden.


Zum Serienthread

 

Hi, das ist ne Wörterbörsen-Serien-Geschichte und ich hab sie für die ersten zwei Wochen hier gepostet.
Könnte ein Mod bitte den Titel ändern: von "Zacharias fällt" auf "Orte - Zacharias fällt" - ich habe den Serienpräfix vergessen ... :shy:

Danke schön!

 

Hallo baddax,

am Anfang konnte mich deine gehobene etwas mystisch anmutende Erzählweise noch in den Bann ziehen, doch dann verlief sich alles in einem Durcheinander und der Stil wirkte total fehl am Platz, eher als Lückenfüller für eine nicht vorhandene komplexe Handlung.
Denn lassen wir mal die 'überstrapazierten' Formulierungen beiseite, bleibt als Grundgerüst nur ein Junge, der aufgrund von Träumen die Gewissheit erlangt hat, sein Lebensziel wäre es seinem reund das Leben zu retten.

Völlig unklar blieb mir, wie er zu dieser Erkenntnis gelangt, und was es mit dieser übernatürlichen Macht auf sich hat, die ihn irgendwie im Schlaf quält und - soweit ichs verstanden hab - auch für seinen Tod verantwortlcih ist.

Das du mit deiner Sprache eine nebulöse, mystische Atmosphäre erschaffst, entschuldigt für mich trotzdem nicht die fehlenden Erklärungen. Klar, es bleibt ein gewisser Spielraum für Eigeninterpretationen, doch der wird zu wenig genährt. Und wie gesagt, die eigentliche Handlung ist mir fiel zu wenig.

Auch das Michael am Ende hinter das Ganze kommt und scheinbar nun seinen Freund versteht und auch er seine Aufgabe erfasst, bleibt mir unschlüssig und geht zu schnell von statten. Dann auch noch dieses Mädchen FLorin. Ich weiß nicht ob eine tiefere Bedeutung hinter dieser Figur steckt, oder ob sie nur ein weiteres Glied in der Kette der Personen ist, die eine Aufgabe übertragen bekommen? Vielleicht hab ich auch einfach nur was überlesen.

Auch die Vorgeschichte der beiden Protagonisten, dass sie immer schon Freaks waren, und sich selbst von den Freaks an der Uni noch unterscheiden, weil da irgendetwas im Hintergrund sie zu etwas Besonderem auserkoren hat, ist nicht sehr berauschend.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass ich deine Geschichte eher unter die Kategorie schlecht einstufen würde, und sie mich lediglich verwirrt hat. Und zwar nicht so verwirrt, dass ich mir länger Gedanken darüber machen würde (wie beispieweise bei manch einem Lynch-Werk), sondern verwirrt dahin gehend, dass du es nicht auf die Reihe gekriegt hast eine saubere Geschichte in verständlicher Sprache abzuliefern, sondern einen Text, der sich völlig in Mystik und Andeutungen verliert. Sorry...

 

Hallo baddax,
ich hab die Geschichte gelesen und wurde immer verwirrter. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Rest der Serie nicht kenne, aber ich bin einfach nicht duchgestiegen.
Da sind also diese beiden Leute. Die sind beste Freunde. Einer von beiden kommt irgendwann auf die Idee, dass sein Freund dazu auserwählt ist, ein Mädchen namens Florin (das offenbar später noch einmal wichtig sein soll) von irgendwas zu überzeugen. Der glaubt ihm aber nicht, bis er beim Fallschirmspringen von einem Kamikazespringer erdolcht wird, der aus der Luft fällt.
Und ich dachte mir - häh?
Ich sehe die Geschichte, aber die Zusammenhänge haben keine Bedeutung für mich. Tut mir Leid, vielleicht liegt es an der frühen Stunde, aber bis auf die letzten paar Absätze ist der Text komplett an mir vorbeigezogen.

gruß
vita
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Ihr zwei,

tja, natürlich finde ich es schade, dass die Geschichte so daneben geht.
Das Hauptproblem dabei mag wohl sein, dass ich die Gesamtstory der Serie auch noch nicht kenne und mir darüber wenig Gedanken gemacht habe - frei nach dem Motto: Wird sich schon ergeben. Bei einer Geschichte klappt sowas auch, aber bei einer serienartigen Handlung muss das wohl anders angefasst werden. Mein Ziel ist es halt, dass (natürlich) die Geschichten auch einzeln gelesen werden können (was hier wohl leider nicht geklappt hat), aber das jemand der - wenn irgendwann alle mal fertig sein sollten - alle liest, einen dickeren roten Strang sieht, der sich durch alles zieht und ab und an so einen Aha-Effekt erlebt.

@kevin2:
"Völlig unklar blieb mir, wie er zu dieser Erkenntnis gelangt, und was es mit dieser übernatürlichen Macht auf sich hat, die ihn irgendwie im Schlaf quält und - soweit ichs verstanden hab - auch für seinen Tod verantwortlcih ist."
Jo, sie ist für seinen Tod verantwortlich. Er hat die Aufgabe, jemanden zu schützen (nämlich Michael), der wieder die Aufgabe hat, jemandem den Weg zu zeigen (nämlich Florin - die bisher hauptsächlich in der ersten Geschichte auftrat). Im Bezug auf die erste Geschichte liegt diese hier zeitlich weiter zurück und soll darstellen, wie Michael überhaupt dazu gekommen war, in der ersten Geschichte aufzutauchen. Diese übernatürliche Macht will diese Kette halt unterbrechen, um ihre dunklen Machenschaften durchziehen zu können, deshalb greift sie ihn an und gibt ihm die Träume, die ihm sein Ende zeigen sollen, um ihn passiv zur Aufgabe zu bringen - entgegen den kurzen Einschüben, die von der anderen Seite kommen (die ihm z.B. Michaels Gesicht in der Uni erscheinen lässt). Die ständige Dröhnung der Träume, das ständige Zusammensein mit Michael lassen in ihm die Erkenntnis wachsen, das er diese Aufgabe hat. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Geschichte beginnt, hat er diese Gewissheit bereits, daher bin ich da nicht weiter drauf eingegangen. Sollte ich aber wohl besser?

"Auch das Michael am Ende hinter das Ganze kommt und scheinbar nun seinen Freund versteht und auch er seine Aufgabe erfasst, bleibt mir unschlüssig und geht zu schnell von statten."

Warum er begreift, wollte ich dadurch ausdrücken:
[...]
"Er hatte die vielen Einstichwunden in Zacharias’ zerschmettertem Körper gesehen.
Hatte Zacharias im Fallen den rasenden Körper des Anderen umklammern sehen.
Er hatte den toten Angreifer grinsen sehen.
Aber vor allem hatte er den Schatten gesehen, der von dem Toten gegangen war."
[...]

Diese extremen Erlebnisse und davon vor allen das Letzte, Übernatürliche, lassen ihn an das glauben, was Zacharias ihm schon oft erzählt hat. Seine besondere Gabe, die psychischer Natur ist, tritt dadurch zutage, dass er die Erkenntnis zulässt. Er muss sie halt nur noch kanalisieren. Aber es stimmt, in dem ganzen Part gehe ich zu sehr davon aus, das der Leser das sofort auch so rausliest.

"Auch die Vorgeschichte der beiden Protagonisten, dass sie immer schon Freaks waren, und sich selbst von den Freaks an der Uni noch unterscheiden, weil da irgendetwas im Hintergrund sie zu etwas Besonderem auserkoren hat, ist nicht sehr berauschend."

Warum ist sie nicht berauschend? Ich fand dieses gemeinsame Zusammenhängen recht nett. Zugeben muss ich dazu allerdings noch, dass Zacharias ein Charakter aus einer alten Geschichte ist und er mir daher vielleicht manchmal bekannter vorkommt, als dem Leser. :shy:

Sorry sagen musst Du echt nicht, eher wohl ich an dieser Stelle. Ich schau mal, ob ich an einigen Stellen noch etwas Klarheit reinbringen kann.
Danke fürs Lesen und Kritisieren!

@vita:
"Der glaubt ihm aber nicht, bis er beim Fallschirmspringen von einem Kamikazespringer erdolcht wird, der aus der Luft fällt."
Der Kamikazespringer (geiles Wort :D ) ist derselbe, der Michael im Flugzeug (von der bösen Macht ergriffen) angegriffen hat - also kommt er nicht einfach aus der Luft. ;) Zacharias hat ihn ja von Michael weggeschlagen und er geht dann auf Zacharias los. Etwas undeutlich - vielleicht liegt es an dieser Stelle:

"Er versuchte sich zu drehen, schaffte es und sah den Springer auf sich zustürzen.
Die Augen dieses – Angreifers – dieses Menschen leuchteten..."

Da fehlt vielleicht der direkte Rückbezug?

"...ein Mädchen namens Florin (das offenbar später noch einmal wichtig sein soll)..."
Ja, Florin ist später noch einmal wichtig. Diese Geschichte liegt zeitlich vor der ersten, in der sie auftaucht (weißt Du noch? Die mit dem Ort, der von Wald umgeben ist?). Da sie hier aber nicht weiter wichtig ist, vielmehr ein Ausblick, wird ihr nicht mehr Platz eingeräumt. Weiteres steht noch in der Antwort zu kevin2.
Auch Dir vielen Dank fürs Lesen und Kritisieren. Wie gesagt, ich schau mal, ob ich irgendwo noch Klarheit einbauen kann, ohne mich in zuviel Erklärungen zu verstricken, denn das würde den Erzählfluss sicher auch töten.

Auf jeden Fall vielen Dank fürs Lesen an Euch beide! :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber baddax!

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, hab mich auch gleich an Zacharias und seinen Schulgarten, den er so akribisch gepflegt hat, erinnert. :) Den ersten Teil der Serie hab ich allerdings noch nicht gelesen (das kommt vermutlich daher, daß Du sie hier in Fantasy gut vor mir versteckt hattest :D) – ich werd´s aber demnächst nachholen.

Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich jetzt zu der Geschichte sagen soll, denn große Kritikpunkte hab ich keine. Die beiden Charaktere hast Du sehr schön eingeführt. Dann wird es etwas übersinnlich, mit den Träumen und dem Schatten(gesicht), aber Du bringst es glaubwürdig rüber. Michael hat jetzt praktisch die Rolle von Zacharias, wenn ich das richtig verstanden habe: Er war Zacharias´ Aufgabe, Florin ist nun seine …
Was ich mich aber nun frage: Haben sich Michael und Zacharias schon nur deshalb kennengelernt, weil es Zacharias´ Aufgabe war, Michael zu »ködern«? Und waren die Freundschaft und die gemeinsamen Träume von Michael und Zacharias bewußte Manipulation von Zacharias, oder wußte er zu dem Zeitpunkt selbst noch nichts von seiner Aufgabe? Jedenfalls wirkte er in Zacharias´ Garten, soweit ich mich erinnere, ausgesprochen sympathisch und echt … Michael lernt Florin ja bereits mit dem Wissen seiner Aufgabe kennen … :hmm: Und woher kommt der dritte Springer plötzlich, wer oder was steht hinter den Ereignissen, wer lenkt sie? Ein bisschen steh ich wohl doch auf der Leitung. Auch frage ich mich, worin sich der Kampf für die Orte zum Leben äußert, wenn doch immer wieder einer »zwischen den Welten wechseln« – sterben – muß, aber vielleicht sollte ich in Fantasy auch gar nicht so viel hinterfragen, man fragt ja auch nicht, wie der Wolf die Großmutter schlucken konnte, ohne sie zu zerbeißen. ;)

Noch ein paar Kleinigkeiten:

»zwischen .... den Welten zu wechseln – dass ich genau und nur ich dafür geboren wurde?«
– da hast Du vier Punkte statt drei – drück doch mal in Word Strg + Alt * . – das ergibt … als ein Zeichen
– würde »ich« und »genau« vertauschen: dass genau ich und nur ich

»er richtete den Zeigefinger vom Glas weg auf seinen Gegenüber:«
– auf sein Gegenüber

»Dann hätte er vielleicht die Karte des mystischen Fremden ausspielen, hätte irgendwo angreifen können und einen Halt in der verqueren Welt seines Freundes gefunden.«
– das zweite »hätte« könntest du streichen

»und zu guter Letzt recht behalten,«
Recht

»Hatte ihm beigestanden, als Kilian damit geprahlt hatte,«
– Hier könntest Du auch schreiben: Stand ihm bei

»dass es eine der weiteren Tatsachen war, die sie beide als das kennzeichneten, als das sie immer verschrieen gewesen waren:«
– wäre für »als was sie immer …«

»als ihn ein Traum gejagt und er im Schein der Nachtischlampe auf den Morgen gewartet hatte.«
– Nachttischlampe

»Er setzte die Brille wieder auf und sah noch einmal in die enge Seitenstrasse,«
– Seitenstraße

»Zacharias beschleunigte den Schritt,«
– würde schreiben »seinen Schritt«

»versteckte sich auf der Toilette, zog die Beine hoch und ließ es fressen.«
– ich versuche mir vorzustellen, wie jemand auf der Toilette die Beine hochzieht, aber er fällt immer hinein… :D

»Jedoch schon kurz nach dem ersten schlimmen Erwachen hatte sein Geist sich beruhigt und er Wege betreten,«
– fände schöner: und er betrat Wege, …

»und fuhr noch einmal mit seinem Freund die lange Strasse entlang,«
– Straße

»Zacharias’ Puls raste während Michael sich an den Griffen hin und her schwang.«
– raste, während

»Das Brüllen der Luft um ihn herum erschien ihm immens,«
– das Brüllen der Luft wiederholst Du hier: »Zacharias’ Hand schrie und tobte. Die Luft um ihn herum brüllte.«

»Komm her du Mistkerl, dachte er, lass dir von einem Freak aufs Maul geben!«
– sagt man das bei Dir so, oder fehlt da doch »eine«?: eine aufs Maul geben

»Die Augen dieses – Angreifers – dieses Menschen leuchteten;«
– hm, normalerweise, wenn Du das machst, stimmt der Satz auch noch, wenn man das zwischen den Gedankenstrichen wegläßt, hier wiederholt sich dann aber »dieses«, deshalb wäre ich für eine kleine Umstellung: Die Augen dieses Menschen – Angreifers – leuchteten;

»Hätte den Kerl in inzwischen nur noch wenigen Sekunden ohnmächtig auf den Boden aufschlagen lassen müssen.«
– der Satz klingt sehr umständlich, Vorschlag: Hätte den Kerl in wenigen Sekunden …

»Sah seine Augen leuchten und die erhobene Hand aufblitzen.
Dann stürzte das Ding auf ihn und dessen Hand
Messer, es ist ein Messer
stieß nieder und die Klinge fuhr tief in Zacharias Schenkel und es waren ungeahnte Schmerzen,«
– hier sind mir etwas zu viele »und«, würde evtl. das zweite durch einen Beistrich (,) und das letzte durch einen Strichpunkt (;) ersetzen.

»Nachdem er die ersten Male vor dem endgültigem Abschluss zurückgeschreckt war,«
– vor dem endgültigen Abschluss

»in welchem gerade die Vorbereitungen für ein Fest und das bevorstehende Feuerwerk getroffen wurden.
Er betrachtete, was er da fand, hieß es gut und blieb.
Er musste sich noch lange Jahre in Geduld üben, und etwas sorgte dafür, dass er nur langsam alterte. Er hatte seine Aufgabe zu erfüllen und er hielt geduldig Ausschau nach einem Mädchen namens Florin.
Und natürlich wurde sie in dem kleinen Dorf geboren.«
– hier sind auch relativ viele »und«, gestört hat es mich allerdings erst da, wo der Satz mit »Und« anfängt, würde das einfach streichen.

»Es machte alles einen Sinn.«
– Es hatte/ergab alles einen Sinn.

»Umgeben von einem scheinbar sich in die Unendlichkeit erstreckendem Wald«
– einem … erstreckenden Wald


Liebe Grüße,
Susi :-)

 

Hi Ihr beiden,

was soll ich sagen: Die ersten beiden Kritiken sind natürlich etwas ernüchternd - Eure beiden tun da jetzt wirklich gut. :)

@Illu:
Ja, die Geschichte ist durch die Wörter so entstanden - ich hatte schon überlegt, alle Geschichten der Serie nur zu diesen fünf Wörtern zu schrieben, aber das würde wohl letztendlich doch nach hinten losgehen. So hatte ich
das Fallschirmspringen und den Frühsommerort als Thema der ersten beiden und das langt erstmal auch.

Der lange Satz am Anfang: Stimmt, werde ich ändern. Ebenso schaue ich die Geschichte mal durch, wo noch so lange Sätze zu verkürzen sind.

Das mit dem Freaksein hat mir persönlich auch gut gefallen. Kevin2 ist auch nicht weiter darauf eingegangen, warum es ihm nicht so lag. In einem Roman hätte man das sicher weiter ausbreiten müssen, aber ich denke, in einer Kurzgeschichte langt dieser Umfang als Grundbasis, auf der der Charakter aufgebaut ist.
Das Anderssein bezieht sich auch etwas auf die von Dir genannte Geschichte "Zacharias' Garten", in der Zacharias an seiner Schule erfährt, wie es ist, anders zu sein (und von diesem Kilian mehr oder weniger vergewaltigt wurde). Dort ist er so ungefähr 16-17 Jahre alt, jetzt ist er knapp zehn Jahre älter und für mich war es so, dass er und Michael auch in der Zeit zwischen den Geschichten 'zusammen anders' waren.... Es ist natürlich nicht ganz geschickt, auf einen Charakter aus einer alten Geschichte aufzubauen, aber ich mochte den Charakter, wollte es mal probieren - und bei Susi ist der Erinnerungsflash ja auch geschehen.

Anfällig für all das alltägliche Übel der Menschen gemacht.
Ja stimmt, ist nicht unwichtig, sagt im Prinzip das aus, was ich eben gesagt habe: Zacharias wird Zeit seines Lebens eher abgelehnt und fertiggemacht (die Vergewaltigung durch Kilian ist das Extrembeispiel, das dafür angebracht wird).

Kapier ich auch nicht ganz. Die Alpträume ziehen ihn zurück in die Realität und wollen verhindern, dass er einschläft? Und wieso traumlose Welt?...
Im Prinzip sucht die feindliche Macht zum Ende immer mehr, ihm durch diese Alpträume Möglichkeiten zum Ruhen und Energie tanken zu nehmen. Sie zeigen ihm sein Ende in dunklen Bildern, was prinzipiell ja bedeuten würde,
das er seine Aufgabe nicht erfüllen wird. Daher hat die feindliche Macht Interesse daran, dass er die Träume hat, die zermürbenden Bilder dadurch im Kopf hat, aber nicht lange und traumlos schlafen kann, um sich so zu erholen.

Zum Thema "Orte": Stimmt, die Interpreatation gefällt mir gut, bewusst hab ichs aber gar nicht so durchdacht...
Super ist, dass Dir die Kursiveinschübe gefallen und sie für Dich wirken - da bin ich mir nicht immer so sicher.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, welche Anstrengungen gemeint sind. Zacharias hat offenbar kaum bis keinen Widerstand geleistet. Woran ist der Angriff vorerst gescheitert? Wäre interessant zu erfahren.
Stimmt, da hab ich geschrieben ohne nachzudenken. Kommt mit auf die Todo-Liste. Ebenso der Punkt, den Du danach erwähnst (das mit Michaels Bild und der Freundesseite). Und der lange Satz wird dann auch gekillt.

Frage aus reiner Neugierde, einer deiner Geschichte, die zu lesen mir bisher leider verwehrt blieb, heißt „Zacharias‘ Garten“. Zufall? Ich verstehe nämliche einiges, was folgt, nicht ganz. z.B. „Diesmal gab es keine Wertung durch die damaligen Ereignisse.“
Stimmt, ich habe ja oben schon angerissen, was in der alten Geschichte passiert. Darin kommt es auch vor, dass der Garten durch jene Ereignisse für Zacharias an Farbe und Wert verliert. Diesmal wird das Gute, das er darstellt nicht durch die negative Umwelt zerstört. In einem der folgenden Sätze wird es noch einmal angerissen: Er hatte dort alles eingebracht, was Gutes in ihm war. Gewiss, dunkle Momente hatte er hier erlebt, Momente, die Menschen wie Kilian bewusst und andere, wie vielleicht Dagny, nur durch ihre Anwesenheit verursacht hatten. Sie hatten das wahre Gefühl, die wahre Natur des Gartens zerstört, so hatte er es lange gesehen.

Der mäßig beleuchtete Raum – die Toilette, in der er Michaels Gesicht wahrnahm?
Nein, die Kneipe, in der sie zu Beginn der Geschichte Bier trinkend sitzen.

Diese Geschichte erschließt sich einem viel schwerer als die erste der Serie. [...] - das alles muss man nicht kausal begründen, solange die Bedeutung dessen innerhalb der Geschichte klar ist. Das ist meine Meinung.
Das würde ich natürlich unterschreiben. Ich muss versuchen, zwischen dieser Ansicht und den Kritiken von kevin2 und vita eine gute Mitte zu finden. Würd ich versuchen, alles genau logisch zu begründen, dann würde ich mich in Erklärungen verlieren, die auf Dauer nur ermüden (es fragt ja auch keiner, warum Gandalf zaubern kann... :D). Andererseits soll die Geschichte für sich alleine lesbar bleiben - was bei Dir und Susi geklappt hat, bei kevin und vita leider nicht. Ich werde also wohl schauen, wo genauere Definitionen nötig sind.
Und genau, die Macht ist noch nicht zu erklären, da auch Zacharias an dieser Stelle gar nicht wissen kann, was letztendlich dahinter steckt. So bleibt man als Leser auf der Höhe des Verständnisses der Hauptfigur. Die genauere Ergründung der Macht ist in meinen Augen wieder eine weitere Geschichte.

Du hast diesen schmalen Grat zwischen Bedeutung und Begründung...
Tja, erstmal danke dafür, höre ich natürlich gerne. Die Schuld am Nicht-alles-verstehen trägt die Tatsache, dass hier nicht alles erklärt wird. Hoffentlich macht es neugierig auf die weiteren Teile.

Vielen Dank Dir fürs Lesen, Kommentieren, Anregen und Gutfinden.

@Susi:
Ich freue mich, dass Du die Geschichte gelesen hast, schön, wieder eine Häferl-Kritik zu bekommen. :) Und natürlich freue ich mich, dass die Erinnerung an Zacharias wieder zurückgekommen ist. Irgendwie schwebte er mir vorm Schreiben der Geschichte im Kopf herum, ich wollte einfach mal ausprobieren, wie es ist, eine alte Figur wieder aufzugreifen (auch, wenn dadurch manche Sachen schwerer zu deuten sind).
Du bringst es glaubwürdig rüber.
*schweißvonderstirnwisch* :D Nee, das erleichtert mich wirklich, denn es ist teilweise echt schwer gewesen, nicht zu schwammig zu werden. Und genau, Michael ist jetzt auch ein Gesandter, ein weiteres Stück in der Kette der Personen, die mit dem Ganzen zu tun haben.

Was ich mich aber nun frage: Haben sich Michael und Zacharias schon nur deshalb kennengelernt, weil es Zacharias´ Aufgabe war, Michael zu »ködern«? Und waren die Freundschaft und die gemeinsamen Träume von Michael und Zacharias bewußte Manipulation von Zacharias, oder wußte er zu dem Zeitpunkt selbst noch nichts von seiner Aufgabe?
Ich persönlich glaube eigentlich nicht, dass sie sich deshalb kennengelernt haben; Michael hatte diese Kraft in sich, Durchgänge zwischen den Welten zu öffnen und da er und Zacharias schon von Kindheit an Freunde waren, Z. nicht viel Zuneigung von der Welt erfährt und sich schon in der Gartengeschichte selbst durchschlägt, ist er prädistiniert für das Beschützen des Mannes, der Florin später den Weg öffnet... Z. manipuliert nicht die Freundschaft, die besteht schon zuvor. Er versucht eher, sie weiter zu genießen und zugleich der Aufgabe gerecht zu werden.
Gemeinsame Träume hatten sie aber nicht, Z. träumt von ihnen beiden. Michael hat diese Träume nicht.

Und woher kommt der dritte Springer plötzlich, wer oder was steht hinter den Ereignissen,
Der dritte Springer ist einer aus der Gruppe im Flugzeug. Ich selbst bin noch nicht gesprungen, aber ich denke, dass ein Flugzeug sicher mehr als zwei Leute mitnimmt, damit sich der Sprung auch lohnt. Die 'böse Macht' hat sich diesen Kerl geschnappt und ihn als Werkzeug missbraucht, um Michael zu töten, bevor Z. es in seiner Beharrlichkeit schafft, ihn doch noch auf den Weg zu bringen.
'Zwischen den Welten wechseln' soll nicht bedeuten, dass er sterben muss. Michael stirbt ja nicht, er schafft es dank seiner Fähigkeit, diese Wege zu öffnen, in diese andere Welt zu gelangen. Zacharias stirbt und bleibt tot. Der Kampf umd die Orte - die Welten - und dem Leben wird sich noch äußern...aber leider nicht in dieser Geschichte. :shy: Das ist auch das Problem, ich weiß leider auch noch nicht genau, wie genau das Ganze aussehen wird - und die Regel, dass alle Geschichten einer Serie in jedem Fall für sich selbst verständlich sein müssen, ist dadurch auch nicht unbedingt leicht einzuhalten... :D Naja, hoffentlich gelingt es mir immer gerade noch.

Zu den 'Kleinigkeiten' ( :D ) ... wie immer, wozu ich nix schreibe, übernehme ich dankend!

- das mit strg-Alt-* funktioniert bei mir nicht...
- "auf seinen Gegenüber": sicher? Es klingt in meinen Ohren richtig, aber ich wüsste nichts Grammatikalisches, dass es begründet... ich schaue nochmal nach.
- »Hatte ihm beigestanden, als Kilian damit geprahlt hatte,« Hier könntest Du auch schreiben: Stand ihm bei
- Muss es aber nicht Hatte beigestanden sein, da es vergangene (abgeschlossene) Vergangenheit ist?
- »versteckte sich auf der Toilette, zog die Beine hoch und ließ es fressen.« ich versuche mir vorzustellen, wie jemand auf der Toilette die Beine hochzieht, aber er fällt immer hinein…
- hehe, es ist immer witzig zu sehen, wie verschieden Assoziationen sind - ich hab eher einen geschlagenen Menschen, der sich schützend in eine Ecke drängt vor Augen - ich schaue mal, was da noch geht...
- aufs Maul geben
- sagt man bei mir so, hat jedenfalls der letzte so zu mir gesagt (nein, nur ein Scherz... :D)

Vielen lieben Dank fürs Lesen, Kommentieren, Anregen und Kritisieren, Susi.

Also, ich sehe, aus den ersten vier Kommentaren habe ich noch so einiges an der Geschichte zu tun. Ebenso sehe ich, dass es eine krasse Gut/Schlecht-Aufteilung gibt, mit der ich (leider) leben muss - aber ich versuche, die Geschichte zu ändern, damit es sich mehr dem Gutfinden nähert.

Danke nochmal an Euch vier!

LG,
baddax

 

Lieber baddax!

Verzeih bitte die verspätete Antwort – war ein bisserl im Streß in letzter Zeit. ;)

Gemeinsame Träume hatten sie aber nicht, Z. träumt von ihnen beiden. Michael hat diese Träume nicht.
Ähm, ich meinte diese Träume:
Aber da waren diese Träume. Sie hoben sie beide hinaus über den Status des Freaks.
:)

Zacharias schon von Kindheit an Freunde waren,
Die Frage hab ich mir übrigens erst gestellt, als ich las, daß Michael danach langsamer altert. Da schien es mir dann möglich, daß Zacharias auch bereits so »verzaubert« war und, wie Michael zu Florin, eben zu Michael geschickt wurde. Wäre theoretisch möglich.

Und woher kommt der dritte Springer plötzlich, wer oder was steht hinter den Ereignissen,
Der dritte Springer ist einer aus der Gruppe im Flugzeug. Ich selbst bin noch nicht gesprungen, aber ich denke, dass ein Flugzeug sicher mehr als zwei Leute mitnimmt, damit sich der Sprung auch lohnt. Die 'böse Macht' hat sich diesen Kerl geschnappt und ihn als Werkzeug missbraucht,
Bestimmt nimmt ein Flugzeug mehrere Springer mit, außer der Springer hat genug Geld, daß er sich ein Flugzeug nur für sich leisten kann. Was ich wissen wollte war, ob dieser Springer denn schon vorher der bösen Macht angehört hat und deshalb anwesend war. So, wie Du das nun schreibst, hat die böse Macht sich also für diesen Moment den Nächstbesten geschnappt, der Springer selbst ist demnach ohne böse Absicht ins Flugzeug gestiegen und wurde praktisch auch zum Opfer dieser Macht. Das könntest Du vielleicht auch noch deutlicher machen, zum Beispiel indem sich sein Gesicht plötzlich verändert oder so.

"auf seinen Gegenüber": sicher? Es klingt in meinen Ohren richtig, aber ich wüsste nichts Grammatikalisches, dass es begründet... ich schaue nochmal nach.
Es muß heißen »auf sein Gegenüber« – das Gegenüber ist sächlich, in der Geschichte hast Du aber »er richtete den Zeigefinger vom Glas weg auf seinen Gegenüber« geschrieben, dann wäre es männlich. ;)

Muss es aber nicht Hatte beigestanden sein, da es vergangene (abgeschlossene) Vergangenheit ist?
Meiner Meinung nach kann man das so machen, weil durch die Verbindung mit "als" die Gleichzeitigkeit ohnehin gegeben ist. Aber weil ich mir da auch nicht ganz sicher bin, hab ich criss gefragt, seinen Tip schicke ich Dir per PM.

die Regel, dass alle Geschichten einer Serie in jedem Fall für sich selbst verständlich sein müssen, ist dadurch auch nicht unbedingt leicht einzuhalten... :D Naja, hoffentlich gelingt es mir immer gerade noch.
Das kenne ich doch irgendwoher … :D

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo baddax,

endlich bin ich nun auch noch dazu gekommen, den zweiten Teil deiner Serie zu lesen.

Insgesamt muss ich zuerst mal sagen, dass mir deine Sprache sehr gut gefallen hat, der mystische Stil passt mMn sehr gut zu der Serie an sich. Wie ja schon gesagt wurde, ist der Anfang etwas verwirrend, aber ich fand ihn nicht zu sehr irritierend. Vielleicht liegt das daran, dass ich noch ganz gut den ersten Teil der Serie im Kopf hatte.

Die beiden Charaktere fand ich sehr schön gezeichnet, gut gelungen. Was mich ein bisschen gestört hat, ist, dass man sehr wenig über den Serienhintergrund erfährt - du sagst selber, dass du dir noch nicht viele Gedanken gemacht hast, wo die Serie hinlaufen soll, und das merkt man mMn ein bisschen. Es gibt nur diese ominöse dunkle Macht und die Träume, die Zacharias "auserwählt" haben. Noch kann ich darüber hinwegsehen, wenn ich unterstelle, dass die Prots selber nicht genau wissen, worum es geht, aber irgendwann wirst du da wohl spezifizieren müssen ;)

Ansonsten konnte ich der Geschichte nach Anfangsschwierigkeiten wirklich gut folgen. Die Stimmung fand ich sehr schön aufgebaut und den "Ort" - wie Illu schon sagte - einen interessanten Gegenpart zum letzten.
Ich freu mich schon auf neue Teile der Serie :)

Liebe Grüße,

Ronja

:cat:

 

Hi Ronja,

danke schön fürs Lesen - freue mich, dass Dir die Geschichte soweit gefallen hat. :) Dieses mystisch Angehauchte gefällt mir selbst beim Schreiben auch ganz gut (solange man nicht zu sehr abdriftet wahrscheinlich...), jetzt muss es sich mMn auch weiter durch die Serie ziehen. Und es stimmt, das fehlende Wissen über das, worauf es hinausläuft, macht sich etwas nervend bemerkbar. :shy: Das man mit den Prots auf einer Wissensstufe ist, ist hier vielleicht noch eine annehmbare Erklärung (zum Glück) - in der nächsten Geschichte aber muss was Genaueres kommen, bzw. hab ich bereits begonnen, dem Ganzen im dritten Teil ein Gesicht zu geben. Der Nachteil dabei ist, dass ich das jetzt stets gegen die ersten zwei Geschichten abgleichen muss, damit sich da nix verheddert. Mal schauen, ob das klappt.

Also, schön, dass sie Dir soweit gefallen hat, steigert die Schreibmotivation wieder. :)

LG,
baddax

@Susi:
Ich hatte Dir ja schon per PM geantwortet - wie Du siehst, bin ich noch nicht zum Korrigieren gekommen :Pfeif: ... aber hoffentlich dieses WE.
LG, baddax

 

So, nach langer Zeit habe ich es doch noch geschafft und die Geschichte überarbeitet...
Unter anderem hab ich den gegnerischen Springer mal besser dargestellt (von wo er kommt, dass er von der Macht übernommen wird), die Szene von Zacharias, wo ihm Michaels Gesicht erscheint, die Szene wo Zach klar wird, dass er ein Gesandter ist, einige lange Sätze und die 'hatte'-Dinger aus der Rückblickszene und noch ein paar andere Sachen...

Also, danke nochmal an alle für Tipps und Vorschläge und Kritik. :)

LG,
baddax

 

Lieber baddax!

Nachdem ich diesen Teil jetzt noch einmal gelesen habe, um ihn besser mit »Frühsommer im Ort« kombinieren zu können, kann ich sagen, daß dir die Überarbeitung sehr gut gelungen ist – liest sich jetzt viel flüssiger. :)

Ein paar Kleinigkeiten sind mir dabei auch noch aufgefallen, und diesen Satz würde ich rausnehmen, da vor allem das »und sie ging« den Ausgang des anderen Teils vorwegnimmt:

Ein Jahr später öffnete er ihr den Weg, damit sie ihren Teil des Ganzen erfüllen konnte, und sie ging.
Ich bin jetzt zu faul, um nachzuschauen, ob ich mich bei irgendwas wiederhole – es sollte jedenfalls nicht der Eindruck des Aufdrängens entstehen. ;)

»die ich dazu bewegen soll, zwischen .... den Welten zu wechseln«
– da sind vier Punkte statt drei – wenn Du im Word Strg + Alt + . (Punkt) drückst, erhältst Du drei Punkte als ein Zeichen.

»gab es so viele ‚alternative’ Menschen,«
– Warum nimmst Du hier die einfachen Anführungszeichen? Eigentlich kannst Du die ganz normalen verwenden. ;)

»In der Schulzeit war Michael da gewesen, wenn Zacharias es Ärger mit Kilian gab.«
– entweder »wenn es Ärger mit Kilian gab« oder »wenn Zacharias Ärger mit Kilian hatte«

»im Schein der Nachtischlampe«
– ein Nachtisch ist was zum Essen, meistens was Süßes oder Fruchtiges. ;)

»Zacharias setzte die Brille wieder auf und sah noch einmal in die enge Seitenstrasse,«
– Seitenstraße

»fuhr noch einmal mit seinem Freund die lange Strasse entlang,«
– noch einmal: Straße

»als könne das Kommende nicht im geringsten Auswirkung auf dieses Bild haben.«
– nicht im Geringsten

»und die Luke öffnete sich auf dreitausend Metern.«
– schöner: öffnete sich in dreitausend Metern Höhe.

»Instinktiv verringerte er den Luftwiderstand auf ein Mindestmaß, flashte, orientierte sich«
– »flashte« – gehts auch auf deutsch?

»Die Augen dieses – Angreifers[/u] – dieses Menschen leuchteten immenser,«
–Ich würde das umdrehen: Die Augen dieses Menschen – Angreifers – leuchteten immenser, …

»Nachdem er die ersten Male vor dem endgültigem Abschluss zurückgeschreckt war,«
– vor dem endgültigen Abschluss

»in ein kleines Dorf, in welchem gerade die Vorbereitungen für ein Fest und das bevorstehende Feuerwerk getroffen wurden.«
– hm, eigentlich wollte ich dir vorschlagen, das Feuerwerk hier noch nicht zu erwähnen, aber es ist ja eins der Wörterbörse-Wörter. Jedenfalls würde ich es nicht im Zusammenhang mit dem Sehen der Vorbereitungen für das Fest erwähnen, da ein Fremder davon wohl nicht viel mitbekommt. Er könnte es zum Beispiel einem Gespräch der herumlaufenden Kinder entnehmen, das wäre eine elegantere Lösung, finde ich.

»Es machte alles einen Sinn.«
– Es ergab/hatte alles einen Sinn. Sinn machen ist kein korrektes Deutsch.

Und natürlich wurde sie in dem kleinen Dorf geboren. Es machte alles einen Sinn.
Eines Tages nahm er sie in dem Alter beiseite, von dem er erhoffte, dass es für diese Art Wahrheit das Richtige wäre. Er entsprach dem Willen Zacharias’ und erzählte ihr, warum er in diese Welt gekommen war und was ihre Aufgabe war. Er machte es gut, er überzeugte sie und ließ ihr Zeit, mit ihrem neuen Wissen zurecht zu kommen.
Ein Jahr später öffnete er ihr den Weg, damit sie ihren Teil des Ganzen erfüllen konnte, und sie ging.

Michael für sich hatte diese Welt mit den Jahren in sein Herz geschlossen. Umgeben von einem scheinbar sich in die Unendlichkeit erstreckendem Wald fand er in diesem Dorf Ruhe. Er nahm sich die Zeit, seinen Schuldgefühlen Zacharias gegenüber entgegenzutreten und sie zu verarbeiten.
Jeder von ihnen hatte seine Aufgabe zu erfüllen.

Abgesehen davon, daß ich den einen, oben schon genannten Satz streichen würde, würde ich das alles umdrehen:

»Und natürlich wurde sie in dem kleinen Dorf geboren. Es ergab alles einen Sinn.
Michael für sich hatte diese Welt mit den Jahren in sein Herz geschlossen. Umgeben von einem scheinbar sich in die Unendlichkeit erstreckendem Wald fand er in diesem Dorf Ruhe. Er nahm sich die Zeit, seinen Schuldgefühlen Zacharias gegenüber entgegenzutreten und sie zu verarbeiten.

Eines Tages nahm er sie in dem Alter beiseite, von dem er erhoffte, dass es für diese Art Wahrheit das Richtige wäre. Er entsprach dem Willen Zacharias’ und erzählte ihr, warum er in diese Welt gekommen war und was ihre Aufgabe war. Er machte es gut, er überzeugte sie und ließ ihr Zeit, mit ihrem neuen Wissen zurecht zu kommen.
Jeder von ihnen hatte seine Aufgabe zu erfüllen.«

– Unschön finde ich den Satz mit dem Alter. Ich würde das Alter nennen, zum Beispiel: Als sie sechzehn war, schien es ihm das richtige Alter für diese Art Wahrheit zu sein. Er nahm sie eines Tages beiseite, entsprach dem Willen …

So, das wars,

alles Liebe,
Susi :)

 

Hi Susi,

nach viel zu langer Zeit komme ich nun endlich dazu, zummindest für diesen Teil Deine Korrekturen und Vorschläge zu bearbeiten. Wie immer, wozu ich nichts schreibe, übernehme ich danken:

- Den Satz mit "und sie ging." hab ich raus genommen - verriet wirklich zu viel.

- "ein Nachtisch ist was zum Essen, meistens was Süßes oder Fruchtiges." :Pfeif:

- "flashte": Ist ein Fachausdruck aus dem Springerjargon - zu deutsch bedeutet das so ungefähr, dass man seinen Körper so dem Luftstrom anpasst, dass man die größtmögliche Geschwindigkeit erreicht (man möge mich verbessern, falls das nich ganz korrekt ist). Ich lass es lieber mal drin, da ich zum einen wenigstens etwas von dem Fachjargon drin haben will und es auch keinen prägnanten, äquivalenten Ausdruck gibt.

Den Rest hab ich so übernommen, das Ende noch etwas umformuliert und bedanke mich fürs Lesen und Kommentieren. :)

Viele Grüße, baddax

 

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