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Der Sieg des Maximo Leader

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28.01.2005
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Der Sieg des Maximo Leader

Er saß mit dem Rücken zu mir und es trennte uns nur ein alter, braungelber Schreibtisch. Langsam hob er sein Haupt und blickte von seinem Schreibtisch nach draußen. Sein Blick schweifte über die dichten Wälder, die unter ihm lagen als huldigten sie ihm. Sie hatten das schönste Grün, dass ich je gesehen hatte. Es war ein ehrliches Grün. Ganz weit weg ertönte das tiefe Horn eines Schiffes und über mir scheiterte ein heruntergekommener Ventilator bei dem Versuch den Zigarrenqualm des Maximo Leader mit der Schwüle des Raumes zu vermischen. Es war eine himmlische Stille in diesem Raum. Nur das Surren des Ventilators war zu hören. Das knistern der Zigarrenglut durchbrach diese himmlische Stille nicht, sondern gab ihr eine neue, wundervolle Nuance. „Ich bin ein alter Mann.“, fügte sich seine Stimme in Stille des Raumes ein. „Ich werde sterben und das weißt du.“ Er konnte mich nicht sehen, dennoch hatte ich das Gefühl er würde eine Reaktion von mir erwarten. Ich nickte. Fliegendreck rieselte vom Fensterbrett als ein Taube auf dem Sims landete. Er drehte sich zu mir um. Alt war er geworden, aber er hatte noch immer dieses Glühen in den Augen. Dieses Flackern in seiner Iris, gleich dem lodern einer Fackel die mit lautem Geschrei zum nahenden Feind geschleudert wird. Er stand auf um kam, die Hände hinter dem Rücken verschränkt auf mich zu. Das Kabel, mit dem man meine Hände hinter der Stuhllehne festgebunden hatte, begann langsam wieder in mein Bewusstsein zu treten. Es war fest angezogen und hatte wohl weniger die Aufgabe mich festzuhalten, als mir unglaubliche Schmerzen zuzufügen. Weshalb sonst hätte es mit Stacheldraht umwickelt sein sollen?
Er schlug mir ohne Vorwarnung mit der Faust ins Gesicht. Meine Nase krachte laut und ich musste laut aufstöhnen. Blut rann an der glatten Folie herunter, die sich eng um meinen Mund schnürte. Mir wurde einen Augenblick schwarz vor Augen und ich muss gestehen, dass es mir Freude bereitet hätte es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Doch dafür waren unsere Ausgangssituationen zu verschieden. „Seit der großen Revolution, die unser Volk befreit und unsere Feinde vernichtet hat, habe ich dich geliebt wie meinen eigenen Sohn!“ Er war außer sich. „Doch ein Sohn der seinen Vater hintergeht ist kein Sohn der es wert ist zu leben!“ Er bebte innerlich und hatte Mühe die Wut unter Kontrolle zu halten.
Er flößte mir etwas von diesem zuckersüßen Wasser ein, nachdem er mir die Folie vom Mund gerissen hatte. Die Trockenheit in meinem Mund und das Kleben des Zuckerwassers führten dazu dass ich zu röcheln begann. Er verstand es mich leiden zu lassen.
„Hör auf damit! Du wirst noch früh genug sterben! Ich möchte nur eines von dir wissen, bevor ich dich aus dieser Welt scheiden lasse!“ Es herrschte wieder eine ganze Weile Stille und mir fiel auf, dass selbst der Ventilator den Atem anzuhalten schien, den ich vernahm auch sein überfordertes Surren nicht mehr.
„Warum???“, durchbrach sein Schrei die Stille, als hätte eine Granate direkt neben einem eingeschlagen, als man weinend im Schützengraben zu schlafen versuchte.
Er starrte mit weit aufgerissen Augen aus dem Fenster und ich glaubte zu spüren wie etwas in ihm starb. Am Horizont erschienen drei Hubschrauber, die sich mit bedrohlichem Knattern der Festung näherten. Er drehte sich zu mir um und schien mir in die Augen zu sehen. Doch sein Blick war so leer wie das Herzen eines Kapitalisten. Er zog seinen Revolver und hielt ihn sich an die Schläfe. Maschinengewehrkugeln zerfetzten seine Hand und seinen Rücken. Er sank langsam in die Knie, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte aus dem Fenster. Er starb beim Aufprall. Er hatte gewonnen.

Revolution, zuckersüß, Fliegendreck, Kabel, glatt. (Set 22)

 

Hallo PatteUndercover,

etwas geschludert scheinst du deine Geschichte zu haben. Ich hätte sie mir länger gewünscht, nicht, um die Leiden genauer zu beschreiben, sondern den Konflikt, um den es hier geht. Weshalb und warum hat der eine den anderen verraten. Wie gewinnt er durch seinen Tod? Beides erscheint mir am Ende deiner Geschichte unklar.

Einige Details:

Sein Blick schweifte über die dichten Wälder, die unter ihm lagen als huldigten sie ihm.
Das halte ich eher für weniger wahrscheinlich, denn er sitzt ja am Schreibtisch. Wenn du ihn ans Fenster gehen lässt, wird es plausibler.
Sie hatten das schönste Grün, dass ich je gesehen hatte.
Grün, dass
„Ich bin ein alter Mann.“, fügte sich seine Stimme in Stille des Raumes ein.
in die Stille
gleich dem lodern einer Fackel
dem Lodern (du solltest auch ein Komma nach "Fackel" setzen)
Er stand auf um kam, die Hände hinter dem Rücken verschränkt auf mich zu.
auch nach "verschränkt" ein Komma
Das Kabel, mit dem man meine Hände hinter der Stuhllehne festgebunden hatte,
ich würde "zusammengebunden" schreiben.
Meine Nase krachte laut und ich musste laut aufstöhnen.
Das doppelte "laut" gefällt mir nicht
Blut rann an der glatten Folie herunter, die sich eng um meinen Mund schnürte.
Hier möchtest du wohl darauf hinaus, dass die Folie wie ein Knebel gebunden ist, dann ist sie aber nicht "um den Mund geschnürt" sondern um den Kopf und schnürt dabei vor allem die Lippen ein.
dass selbst der Ventilator den Atem anzuhalten schien, den ich vernahm auch sein überfordertes Surren nicht mehr.
schien, denn
„Warum???“,
Drei Fragezeichen macht man in Geschichten einfach nicht. Das ist eher eine Chat Marotte (und auch da unhöflich)

Es wäre schön, wenn du die Geschichte noch ein bisschen ausbaust.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Patte,

ich kann mich sim hier nur anschließen. Ich habe das Gefühl, dass hinter deiner Geschichte eine Idee steckt, die ich aber nicht ganz begreifen kann.

Die Szene hast du eigentlich ganz gut beschrieben, aber als Leser frage ich mich eben, was das für eine Welt ist (ich hatte irgendwie die Zukunft im Kopf, stimmt das?), und wie die Geschichte der Protagonisten vor dieser Szene aussah.
Du schreibst, der Gefangene sei für diesen Anführer wie ein Sohn gewesen. Hier hätte ich gerne noch etwas mehr gewusst. "Wie ein Sohn" kann bedeuten, dass dein Prot ein liebgewonnener Feldherr war, oder ein Schwiegersohn zum Beispiel. Dieses Verhältnis hätte mich sehr interessiert ;)

Und dann verstehe ich zum Beispiel auch nicht, warum dieser Anführer "gewonnen" hat, wenn er stirbt. Vielleicht kannst du das noch ein bisschen ausbauen...

Würde mich freuen, eine ausgebaute Version zu lesen.

Gruß,

Ronja

 

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