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Demonwright: Griff nach der Macht

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Demonwright: Griff nach der Macht

Bei dem Buch "Demonwright: Griff nach der Macht" handelt es sich um eine Zusammenstellung von 20 Erzählungen, die sich inhaltlich an das deutsche Fantasy-RPG-Universum "Demonwright" anlehnen. Die Betonung liegt dabei auf "anlehnen", denn eine detailliertere Kenntnis des Demonwright-Universums ist zum Verständnis der Texte glücklicherweise nicht notwendig.

Und damit kommen wir zu dem - meiner Meinung nach - großen Pluspunkt für dieses Buch, denn ein Nebeneffekt des "Anlehnens" ist es, dass nicht seitenlang erklärt und erläutert wird. Es geht gleich ohne große Umschweife ins Fantasy-Eingemachte. Und das hat es in sich: Dämonen, Drachen, Elfen, Gnome, Hexen, Kobolde, Krieger, Magier, Menschen, Orks, Söldner, Untote, Zwerge und ... Alles da, alles drin. Erstaunlich, was man alles in 160 Seiten hineinpacken kann.

Die Geschichten handeln von - nun - von vom Schicksal auf die eine oder andere Weise geschlagenen Alltagshelden. Gleich die titelgebende Erzählung handelt von einem Krüppel, der von einem Magier in einen strahlenden Helden verwandelt wird, nur um als solcher missbraucht zu werden und - zu scheitern. In einer anderen, surrealistisch angehauchten Geschichte tötet der "Held" aus Geldgier die letzte Elfin eines Stammes, nur um dann zu erkennen, dass sie einst seine Jugendliebe gewesen ist. Wer also glückliche Elfen und Feen oder strahlende, für Gerechtigkeit und Liebe kämpfende Helden und ähnliches erwartet, der wird enttäuscht werden.

Die Grundstimmung in den Geschichten ist meist melancholisch und düster. - Auch das muss man abkönnen.

Ganz verbergen können die Texte ihre RPG-Herkunft übrigens nicht: In fast jeder Geschichte spielt Magie eine wesentliche Rolle.

Insgesamt sind die Geschichten sprachlich-stilistisch so gut, dass man kaum glauben kann, dass hinter ihnen Hobby-Autoren stecken. Allerdings zeigen eine paar einen leichten, ärgerlichen Mangel an einem roten Faden.

Zusammenfassend: (fast durchgehend) gut geschriebene, komprimierte, lupenreine Fantasy mit starkem Magie-Einfluss. Inhaltlich melancholisch bis düster. Lesenswert.

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"Demonwright: Griff nach der Macht"
160 Seiten mit 20 Erzählungen aus dem Demonwright-Universum
ISSN 1612-0566 Band 2
Bestellung am Sinnvollsten über www.storyolympiade.de

Preis: EUR 6,95

 

Geschrieben von Sternenkratzer
Die Betonung liegt dabei auf "anlehnen", denn eine detailliertere Kenntnis des Demonwright-Universums ist zum Verständnis der Texte glücklicherweise nicht notwendig.
Jo, stimmt. Als ich den Band vor ein paar Wochen gelesen habe, hatte ich keine Ahnung vom Demonwright-Universum, was aber kein Hindernis darstellte.
Die Geschichten gehen direkt in medias res und sind abwechslungsreich. Und auch wenn es sich um keine Friede-Freude-Eierkuchen-Erzählungen handelt, sondern der Tenor fast immer düster gehalten ist, gibt es durchaus zwischendurch Stellen mit trockenem, unaufdringlichem Humor.

Auf der Rückseite steht: "Dieses Buch soll Anregungen geben für eigene Geschichten, Abenteuer und die Erschaffung interessanter Spielcharaktere". Das trifft vor allem deswegen zu, weil es sich - und darüber sollte sich der Leser vorher im Klaren sein - im Allgemeinen nicht um Pointenstories handelt.
Im Gegenteil: Manches Ende eröffnet neue Perspektiven und regt den Leser an darüber nachzudenken und die Geschichte im Geiste weiterzuspinnen.

 

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