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Chuck – Bear`s den

Liz

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12.07.2002
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Chuck – Bear`s den

Schließlich hatte ich genug von der versifften Bande mit der ich herumzog und beschloss einen kleinen Abstecher in meine alte Blockhütte am Yukon zu machen. Ich warf den Kirscheiskaugummi von Jacky B. in weitem Bogen von mir und den Rasierer für Donna Klara`s Beine gleich hinterher. Die 45er vom Franzosen behielt ich, sollte er sich doch eine neue Knarre kaufen, dieser Penner, den ich in einem Anflug von Sentimentalität fast geheiratet hätte. Aber nein, das Miststück musste ja nach dem Arsch von Dark X schielen. „Liz-Babe, du brauchst Abwechslung“, sagte ich mir und schnürte mein Bündel. „´S kann ja nich´ sein, dass du mit diesen Hottentotten tagein tagaus rumziehst. Die können sich Santa Monica sonst wo hin stecken.“ Ich machte einen Abflug, Jacky B. und Donna Klara bekamen es nicht mit, weil sie gerade damit beschäftigt waren, sich gegenseitig die Zunge in den Hals zu hängen und angekaute Kirscheis-Kaugummis auszutauschen. Gute Kumpels, keine Frage, aber viel zu fixiert auf dieses Scheiß-Kaff Santa Monica.

Also knackte ich einen Jeep und fuhr nach Whitehourse. Dort klaute ich ein Wasserflugzeug und zog mit Pauken und Trompeten in meine alte Hütte ein. Das Blut von dem damaligen Gemetzel klebte noch an den Wänden und Billy`s gevierteilter Leichnam schaukelte sanft im Wind. Ich bastelte mir aus den Knochen eine Wasserpfeife. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, die Bude sauberzumachen und danach setzte ich mich auf meinen Schaukelstuhl in die Nachmittagssonne und genoss die ganze Friedlichkeit und Ruhe. Am nächsten Tag ging ich Lachse angeln. Ich fing ein ordentliches Prachtexemplar und haute es in die Pfanne. Das war ein Leben, Teufel auch! Aber es gab noch einiges zu organisieren und so flog ich mit meinem Wasserflugzeug in`s nächste Kaff um den Supermarkt leer zu räumen und Sprit zu besorgen. Am Nachmittag legte ich einen kleinen Gemüsegarten an und hoffte, dass die Karotten, der Hanf und die Kartoffeln aufs beste gediehen. Dann musste ich noch den Schnaps ansetzen, das Zeug wurde höllisch gut und ätzte einem fast die Speiseröhre weg.

So verbrachte ich einige friedliche Tage und war sehr zufrieden mit mir und der Welt. Eines Morgens trat ich aus der Hütte und da saß er. Ein ausgewachsener Grizzly-Bär. Er fauchte mich an und ich fauchte zurück. Somit waren die Fronten geklärt und der Bär kam auf die Veranda getrabt und luchste mir einen frisch gefangenen Lachs ab. War o.k., der Grizzly, wie ich fand und ich nannte ihn Benny. Ich verstand mich gut mit Benny – er hielt wenigstens die Klappe und sülzte nicht rum – dafür konnte ich um so mehr sülzen - und außerdem war er ein Experte im Fischfang. Abends verschwand Benny im Dickicht des Waldes, aber schon am nächsten Tag war er wieder da und ich sang im Lieder vor und erzählte ihm vom Leben auf der Straße, während ich seinen dichten Pelz kraulte.

„Weißt du, Benny“, pflegte ich zu sagen, „`s schon ´n geiles Leben, aber der ständige Straßenstaub und die Ballereien ziehen einem auf Dauer die löchrigen Socken aus. Und dieses scheiß Kaff Santa Monica! Keine Dame die was auf sich hält, will dort hin. `S ´n Drecksloch, ganz einfach.“ Benny gähnte laut, aber ich glaub, das war von der Hitze und nicht von meinen Erzählungen.

Dann laberte ich Benny voll von den Kumpels, von Donna Klara mit dem Sheriff-Stern auf dem Häubchen und dem Drang nach diesen verdammten Eislutschern, von Jacky B. und seiner hyperaktiven Königskobra, vom Franzosen und Dark X die auf der Matratze gelandet waren und sich gegenseitig zum Mond hin und retour fickten und letzt endlich von Chuck.

Benny gähnte noch lauter und suchte das Weite.

Ich beschloss den Rest des Tages damit zu verbringen, den Yukon auf- und abzupaddeln und ein ordentliches Stew zuzubereiten. Wurde ziemlich genießbar, obwohl ich bei Gott keine gute Köchin bin, und als ich mich hungrig an den Küchentisch setzte, kratzte Benny pünktlich zur Essenszeit an die Tür.

So vergehen die Tage, Folks!

Yukon-Liz

 

Hei, komm grad vom Doc. Von so einem der dir den Bohrer bis zu dem Mandeln schiebt, so richtig tief, Yukon, weisst was ich meine?
Naja, ließ mir jedenfalls grad die Fresse machen!
Erst wollt der Typ mir ne Spritze geben, gegen die Schmerzen. Ich habe ihm gesagt, dass er hier nicht so ne gottverdammte schwule Jammertüte vor sich sitzen hat, ja! Ja, das hab ich ihm gesteckt und am liebsten hätte ich ihm dafür abgeknallt. Geht aber nicht, hab ja jetzt Gruppen und so, muss da n gutes Vorbild sein, aber es juckt mächtig, vermiss den Pulverdampf schon.

gratuliere dir für den volltreffer hier, bis dann

Archetyp

 

Ja, Scrupy-Boy, so ein Zahnarzt kann einem mächtig den Tag versauen. Hast dir also die Beisserchen richten lassen. Ich frag mich bloß für was. Wenn dich Jacky B. erwischt, kannste deine Zähne in ein Jutesäckchen packen und eine Schnur drum wickeln. Der will Blut sehen, Kleiner, alles klar?

Ich bin ja momentan nicht so auf Ballereien und Kirscheislutscher fixiert. Hab die Liebe zur Natur entdeckt – das ist was anderes als den ganzen Tag im Straßenstaub herumzukriechen. Kannst ja mal in meiner Hütte vorbeischauen. Musst Benny kennen lernen, den alten Lausepelz. Können gemeinsam Lachse angeln und du kannst mir von den Gruppen erzählen. Und nimm deine Mundharmonika mit.
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Schön, dass du wieder da bist, Arche. :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Boah, ey... ich halt das echt net mehr aus mit dieser Franzosen-Fresse. Imma wenn ich mit Voodoo anfange, schaut der mich böse an un' will, dass ich damit aufhör. Ey, der Alte spinnt doch mal! Voodoo ist meine Welt, mein Leben un' da kann der olle Arsch doch net ankommen un' es mir verbieten - wo sin mer denn? Aber eins muss man ihm ja lassen, er weiß, mit seinem Schwanz umzugehn. Isn geiler Hengst, der Süße. Doch werd ich ihm net länger mitm Arsch vor der Fresse herwackeln.

Deswegen hab ich meine sieben Sachen unterm Arm zusammengekrallt - mehr als sieben sins echt net! - un' hab mich aufm Weg zum Yukon gemacht, zu Lizzy-Babe, die alte Schlampenfresse fehlt mir irgendwie. Shit, hätte nie gedacht, dass ich mal ne Person so vermissen könnt. Gibbet doch eigentlich gar net. Egal, ich freu mich, die Alte wiederzusehen un' den ollen Bärn will ich kennenlernen - den kann man hunnertpro für n Ritual gebrauchen!
Leider bin ich weg, bevor Jacky B. hier aufgetaucht is - aber hey, Jacky, wir werdn mit Sicherheit noch mal einen zusammen kippen, Alter!

 

Himmel noch mal, jetzt iss es aus mit Ruhe und Frieden. Darky iss grad angetanzt mit ihrem Voodoo-Zeugs. Sieben Sachen, dass ich nicht lach! Die Tante hat`n ganzes Munitionslager mit, das dem FBI die Tränen in die Augen treiben würde. Ich hab keinen Platz für den Kram, darum bauen wir ein Nebenhäuschen. `S wird noch ´ne ganze Siedlung wenn das so weitergeht.

Hab ihr aber gesagt, dass sie Benny in Ruhe lassen soll. Sonst könnt´ es schon sein, dass ich sie durchlöchere wie einen frisch importierten Emmentaler-Käse aus der Schweiz. Darky hat`s eingesehen und mir hoch und heilig versprochen, dem Lausepelz nicht auf die Pelle zu rücken.

Ansonsten bin ich eigentlich ganz froh, die alte Schlammfresse hier zu haben. Hab ihr von Billy und dem Birkenritt erzählt.

Sie sagt, sie will nach Haiti und New Orleans. Mir soll`s recht sein, hab nix dagegen. Obwohl in Haiti ´ne Fuhr Zombies rumlaufen soll. Aber kein Problem, da fallen wir dann nicht weiter auf.

Vielleicht lässt sie sich ja im Anschluss zu einem Segeltörn überreden. Hab sie schon vollgelabert, wie geil das damals in Tasmanien war.

Ich frag mich, was die anderen wohl grade machen. Wahrscheinlich hängen die völlig zugedröhnt in Santa Monica rum und spielen den ganzen Tag Beach-Volleyball.

 

Hmpf, dieser olle Bären-Sack geht mir gehörig aufm Senker! Da muss ich endlich mal wat gegn unternehmen, aber hey, ich hab der ollen Schlampenfresse versprochen, dat Viech net anzurühren. Immer wieder brüllt dieses Ding und weckt mich aus meinem Schlaf... argh! Is echt scheiße is das! Aber egal, muss ich durch. Wir sind eh demnächst in Haiti, hab schon Pläne geschmiedet und so, wird bestimmt obergeil! Segeltörn... naja, eigentlich net meine Welt, aber nach ner Runde Zombies vielleicht genau dat richtige.

Finde, dass wir so schnell wie möglich aufbrechn sollten - eigentlich schad um die olle Hütte, aber who cares? Hat echt voll Spaß gemacht, dat Ding zu baun.

Dat einzige, was fehlt is son richtig guter Schwanz, den man mal nötigen könnte. Hm, aber die Typen, die da dranhängen sind meistens voll die Assis, vielleicht sollte man mal einen zum Zombie machen, damit die schön willig sind. Hab allerdings Liz noch nix davon erzählt, mal schaun, wat se davon hält. Wäre auf jeden Fall ne neue Erfahrung für uns beide. Aber bis ich das mit dem Zombie auf die Reihe krieg, solltn mer uns and're Knacker nehmen. Auf jeden Fall!

Ob ich vielleicht mal mehr Kontakt zu meinem geheimnisvollen Verehrer aufnehmn sollte? Irgendwie trau ich mich net so recht, hab ja keinen Peil davon, wer das sein könnte.

Hoffe, die andern ham Spaß in Santa Monica - vielleicht schick ich denen ja mal n Zombie-Kopp zu, mal sehn.

 

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